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Kriminalhauptkommissar Geiger: Ein Hauch von Vanille
Kriminalhauptkommissar Geiger: Ein Hauch von Vanille
Kriminalhauptkommissar Geiger: Ein Hauch von Vanille
eBook276 Seiten3 Stunden

Kriminalhauptkommissar Geiger: Ein Hauch von Vanille

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Über dieses E-Book

Kriminalhauptkommissar Manfred Geiger ist Polizist bei der Mordkommission Frankfurt am Main.
Als die weltbekannte Influencerin Inga van Buren ermordet in ihrer Villa aufgefunden wird, entsteht auf Befehl des Polizeipräsidenten von Frankfurt am Main, Karl Ackermann, die Sonderkommission (SoKo) Inga van Buren. Leiter dieser SoKo ist KHK Manfred Geiger. Die SoKo besteht aus zehn Polizisten und Maria Klaasen, eine zivile Schreibkraft. Es geht um Mord, Freundschaft, Internet, Diebstahl, Raub und Verwirrungen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum1. Dez. 2023
ISBN9783347901209
Kriminalhauptkommissar Geiger: Ein Hauch von Vanille
Autor

Christian Thomas

Christian Thomas wurde am 17.08.1963 in Hannoversch Münden in Niedersachsen geboren und wuchs im Siegerland auf. Vor der Frührente hat er zuletzt als IT-Systemelektroniker und EDV-Sachverständiger gearbeitet. Christian Thomas wohnt in Coesfeld im Münsterland. Er ist verheiratet und hat 2 Kinder und 2 Enkelkinder. Seit 2021 befindet er sich in Frührente und fing 2022 an, Bücher zu schreiben. Sein erstes Buch „… wir haben ihn nie gewollt! Die Lebensgeschichte eines Adoptivkindes“ kam im Mai 2023 heraus. Es beschreibt seine eigene Kindheit und Jugend. Ein Muss für jeden, der die dunklere Seite von Adoption kennenlernen möchte! Nicht immer führt eine Adoption bei einem Kind zu einem besseren Leben. Das Buch „Kriminalhauptkommissar Geiger, Ein Hauch von Vanille“ ist das erste einer Reihe von Krimis mit Kriminalhauptkommissar Manfred Geiger, Leiter einer Sonderkommission (SoKo) bei der Kriminalpolizei Frankfurt. Die SoKo muss den Mord an einer weltbekannten Influencerin aufklären! Nicht immer ist alles so, wie es scheint!

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    Buchvorschau

    Kriminalhauptkommissar Geiger - Christian Thomas

    Manfred Geiger

    Vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen:

    Ich bin Kriminalhauptkommissar Manfred Geiger, neunundvierzig Jahre alt, ledig und seit dreißig Jahren bei der Kriminalpolizei in Frankfurt am Main, davon die letzten zehn bei der Mordkommission.

    So viel mir bekannt ist, habe ich keine Kinder! Ich hatte einfach keine Zeit für eine Familie, denn der Beruf hält mich sehr auf Trab.

    Ich bin mit neunzehn Jahren direkt vom Gymnasium auf die Polizeischule gegangen. Da ich mich für Discobesuche und das Nachtleben in der City schon als Jugendlicher nie interessiert habe, gibt es diese Möglichkeit zum Kennenlernen von Frauen für mich nicht.

    Allerdings habe ich bis heute auch nichts vermisst, also alles im grünen Bereich.

    Ein ruhiger Abend

    Zurück zu meinem genüsslichen Feierabend.

    Ich bin gerade dabei, in meine Jogginghose zu schlüpfen, als das Telefon klingelt. Ich schaue auf die Uhr über dem Fernseher, zweiundzwanzig Uhr. Eigentlich will ich es einfach klingeln lassen, aber zum Glück fällt mir noch früh genug ein, dass ich diese Woche Bereitschaft habe.

    Während der Bereitschaft nicht erreichbar zu sein, macht sich bestimmt nicht gut in der Personalakte und wirkt sich auch auf eventuelle Beförderungen aus.

    Also nehme ich pflichtbewusst den Hörer ab und melde mich:

    „Geiger"

    „Wolf" meldet sich mein Kollege Günter Wolf.

    „Entschuldige, dass ich Dir den Feierabend versauen muss, aber wir haben einen Mord!"

    Bevor ich etwas fragen kann, höre ich von Günter nur:

    „Ich hole Dich in zwanzig Minuten ab!"

    Dann ist das Gespräch weg und ich höre nur noch das Freizeichen. Gut, dass ich mir noch keinen Scotch eingegossen habe oder sogar schon die Pfeife gestopft. Im Dienst rauche ich nicht, denn ich weiß nicht, wo ich die Pfeife hinstecken soll, wenn ich zum Beispiel beide Hände freihaben muss.

    Außerdem wäre es blöd, den Tatort zu verunreinigen!

    Ein paar Minuten später stehe ich fertig angezogen vor meinem Waffensafe und hole meine Pistole. Meine Dienstwaffe ist eine Walther P99 mit fünfzehn Schuss im Magazin. Ich trage meine Pistole immer im Schulterholster, weil mir der Gürtelholster einfach zu unbequem ist. Schnell ein volles Magazin in die Waffe und das zweite in eine Tasche des Holsters.

    Jetzt bin ich ausgerüstet mit einer Pistole mit insgesamt dreißig Schuss Munition. Ich bin zwar schon ziemlich lange bei der Polizei, musste aber außer beim Training noch nie schießen! Mit der Waffe im Anschlag drohen schon häufiger, aber noch nie einen Schuss außerhalb der Schießbahn abgefeuert.

    Ein paar Minuten später stehe ich gerade an der Wohnungstür, um diese abzuschließen, als unten auf der Straße ein Fahrzeug anhält. Günter ist da.

    Während ich die Haustür zumache, öffnet er mir die Beifahrertür:

    „Komm schon! Wir müssen los!"

    Ich habe nicht einmal Zeit mich richtig hinzusetzen, denn Günter haut den ersten Gang rein und prescht los.

    „Man, was ist denn los mit Dir! Kein Hallo oder guten Abend! Die Leiche rennt uns wohl nicht mehr weg, oder? Und wenn es wirklich so eilig ist, solltest Du vielleicht das Blaulicht und die Sirene einschalten!"

    Günter antwortet nicht und reagiert auch nicht. Also schalte ich das Blaulicht und die Sirene ein.

    Er reagiert aber immer noch nicht und sagt kein Wort, sondern starrt nur durch die Frontscheibe und scheint sehr auf den Verkehr fixiert zu sein. So habe ich ihn noch nie gesehen und wir arbeiten schon neuneinhalb Jahre zusammen.

    Seine Frau sagt immer, ich sehe ihren Mann häufiger als sie! Da Günter immer noch kein Wort von sich gibt, stelle ich eben die Fragen:

    „Was ist mit Dir los und warum hast Du es so wahnsinnig eilig?"

    „Wenn Du den Anruf auf der Wache angenommen hättest, würdest Du Dich auch so schnell wie möglich zum Tatort begeben! Wir müssen uns beeilen, um vor den Pressefuzzis und den Kamerateams dort einzutreffen!

    Ich habe zwar die Kollegen von der Streifenpolizei angewiesen, alles abzusperren und niemanden außer der Kripo an den Tatort zu lassen. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein. Aber was soll ein Polizist alleine gegen die ganze Meute ausrichten?!"

    Ich verstehe nur Bahnhof und sehe in wohl ganz schön belämmert an, denn er grinst mich auf einmal an:

    „Guck nicht so blöd aus der Wäsche, noch ein paar Kilometer, dann wirst Du meine Aufregung verstehen!"

    Günter fährt schweigend weiter und konzentriert sich auf den Verkehr. Ich weiß immer noch nicht, wo wir hinfahren und obwohl ich schon über dreißig Jahre in Frankfurt wohne, war ich noch nie in dieser Gegend.

    Die Wohngegend der Reichen und Schönen, das Westend. Hier sollen mehr Schauspieler und Möchtegern Schauspieler wohnen als im ganzen Rest von Deutschland.

    Nach weiteren zehn Minuten schweigsamer Fahrt biegt Günter plötzlich nach rechts in eine Zufahrt zu einem dieser Riesenvillen ab.

    Ich kann gerade noch auf dem Eingangstor die Buchstaben IVB lesen, kann mir aber überhaupt keinen Reim daraus machen! Vielleicht hätte ich zu Hause noch einen Kaffee trinken sollen!

    Die Villa van Buren

    Auf halbem Weg von der Straße zur Villa hält uns ein uniformierter Kollege auf, entschuldigt sich aber sofort:

    „Sorry meine Herren, habe Sie nicht sofort erkannt. Fahren Sie bis zur Haustür vom Haupthaus, die Kollegen erwarten Sie bereits!"

    Günter fährt also weiter und ich kann mich ein wenig umschauen. Es ist zwar draußen dunkel, aber diese Villa ist strahlend hell mit riesigen Scheinwerfern ausgeleuchtet.

    „Super, die Kollegen sind ja schnell heute mit der Tatortbeleuchtung!"

    Dann erst fällt mir auf, dass dies keine extra aufgestellten Strahler sind, sondern das Flutlicht von der Alarmanlage der Villa. Dieses Flutlicht ist am Gebäude und um das Gebäude in den Büschen installiert.

    Mein Partner fährt bis zum Haupteingang und wir beide steigen aus. Während Günter sich mit ein paar uniformierten Kollegen und einem Mann mit abgenutztem Anzug unterhält, schaue ich mich ein wenig vor dem Haupteingang um.

    Man weiß ja nie, welche Kleinigkeiten man findet, die erstmal unwichtig erscheinen, zum Schluss aber das letzte Puzzleteil sind! In direkter Nähe zum Haupteingang sehe ich in einem Blumenbeet Schuhabdrücke.

    An der Wand darüber befinden sich schmutzige Flecken, die schon beim ersten Hinsehen etwas damit zu tun haben müssen. Ich wende mich an einen der Streifenpolizisten und weise ihn an, diese Spuren zu sichern.

    Günter hat das Gespräch mit den Kollegen beendet und kommt auf mich zu. Seine Miene ist nicht zu deuten, aber durch jahrelange Zusammenarbeit mit ihm weiß ich, dass es hinter dieser Maske schon gewaltig arbeitet!

    „Ich nehme an, Du hast mittlerweile herausgefunden, wer hier wohnt und heute ermordet aufgefunden wurde? Ich sprach gerade mit den Kollegen, die zuerst bei der Toten waren und das andere ist der Verwalter dieser Riesenvilla!"

    „Ich muss zugeben, dass mir die Villa und auch die Buchstaben am Tor überhaupt nichts sagen!"

    Ich stehe da wie ein begossener Pudel und checke immer noch nichts.

    „Die Tote ist Inga van Buren, eine sehr bekannte Schauspielerin und Influencerin! Sie hat in den letzten drei bis vier Monaten mehr verdient als Du und ich in unserem gesamten Arbeitsleben zusammen! Der Polizeipräsident und die Bürgermeisterin haben mir mitteilen lassen, dass dieser Fall vor allen anderen steht. Keiner der Kollegen bekommt Urlaub oder auch nur eine Stunde frei, bis dieser Fall gelöst ist!"

    „Aha! Und was wissen wir sonst bis jetzt?"

    Ich weiß zwar immer noch nicht, wer diese Leiche ist, aber da Günter und ich für diesen Fall eingeteilt sind, will ich zumindest erst mal wissen, was die Kollegen bis jetzt herausgefunden haben.

    „Um einundzwanzig Uhr dreißig ist in der Notruf-Zentrale ein Anruf eingegangen, der besagte, dass in diesem Anwesen ein Verbrechen geschehen ist. Die Schauspielerin und Influencerin Inga van Buren ist tot im Wohnzimmer gefunden worden! Auf weiteres Nachfragen der Telefonistin war es der Verwalter, der den Notarzt und die Polizei angefordert hat. Mehr ist mir bis jetzt nicht bekannt."

    Günter sieht nicht erfreut aus über diese wenigen Erkenntnisse. Um uns selber ein Bild machen zu können, begeben Günter und ich uns in die Villa und dort in das Wohnzimmer. Wir nehmen an, dass es das Wohnzimmer ist, da hier ein Fernseher ist und auch die Musikanlage.

    Der Boden, alle Wände und selbst die Decke sind voll Blut. In der Mitte des Raumes liegt die Leiche einer Frau. Dass es eine Leiche ist, sieht man an dem vielen Blut um sie herum. Aber auch das große Loch im Hinterkopf spricht eine deutliche Sprache.

    Zur selben Zeit wie Günter und ich treffen auch die Kollegen der Spurensicherung (SpuSi) im Wohnzimmer ein und verlangen von allen Personen den Tatort erstmal zu verlassen, damit sie ihrer Arbeit nachgehen können.

    Da wir jetzt im Haus sowieso nichts ausrichten können, suchen wir uns den Verwalter, denn vielleicht ist ihm ja noch etwas eingefallen. Das folgende Gespräch ist aber so ergiebig, wie eine leere Flasche Motoröl beim Salat anmachen! Alles, was er immer wieder sagt, ist:

    „Ich habe Sie so gegen einundzwanzig Uhr fünfundzwanzig gefunden und habe die Polizei und den Notarzt angerufen!"

    Er kann uns nicht mal sagen, wann er Frau van Buren zuletzt lebend gesehen hat, oder ob außer ihm und seiner Chefin jemand auf dem Gelände oder im Haus war. So ganz nehme ich ihm seine Aussagen nicht ab und nehme mir vor, mich früher oder später noch einmal um diesen Herrn zu kümmern.

    Ich weiß nicht genau, was mich bei ihm stört, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass der Verwalter so einiges zurückhält. Außerdem hat er es die ganze Zeit vermieden, Günter oder mir in die Augen zu schauen und konnte keine Sekunde ruhig stehen bleiben. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass er verzweifelt einen Weg suchte, um von uns wegzukommen.

    Als Günter ihm sagte, dass er gehen kann, sich aber zur Verfügung halten soll, rannte er fast, um wegzukommen!

    Da die Spurensicherungstruppe immer noch nicht fertig ist, können Günter und ich die Außenanlagen der Villa in Augenschein nehmen. Wir haben zwar immer eine kleine Taschenlampe dabei, aber hier war sie nicht nötig.

    Jeder einzelne Winkel rund um diese Villa ist ausgeleuchtet, es gibt keine Möglichkeit sich in der direkten Umgebung in der Dunkelheit zu verstecken.

    Für uns ist das ein großer Vorteil, denn so können wir jede Person, die sich hier eventuell herumtreibt, sofort sehen. Auf dem Weg rund um die Villa begegnet uns nur ein junger Kollege der Streifenpolizei, der dieselbe Idee wie Günter und ich hatte.

    Ihm ist aufgefallen, dass an der Rückseite des Hauses unter einem Fenster Schuhabdrücke in einem Beet und Schmutzspuren an der Wand zu finden sind. Also genau wie vor dem Haus nahe dem Haupteingang.

    Gemeinsam mit dem Polizisten gehen wir zu den Spuren, die er gefunden hat. Auf den ersten Blick ist zu sehen, dass es die gleichen Schuhabdrücke wie vorne sind, denn an dem Abdruck sind zwei markante Lücken zu erkennen. Ich bitte den Streifenpolizisten hier niemanden an die Fußspuren zu lassen, bis die Spurensicherung alles gesichert hat.

    Günter und ich begeben uns wieder nach vorne zum Haupteingang, um zu sehen, ob wir jetzt endlich das Haus betreten dürfen. Die Spurensicherung ist zwar noch nicht ganz fertig, aber einer der Kollegen dieser Zunft nimmt sich die Zeit uns mitzuteilen, was sie bis jetzt sagen können.

    Frau van Buren ist mit Sicherheit an der Stelle getötet worden, an der sie aufgefunden wurde, denn alle Blutspuren im Raum haben als Mittelpunkt den Liegeort der Leiche.

    Die Spuren an der Frau lassen nur darauf schließen, dass mehrere Gegenstände benutzt wurden, um sie zu verletzen. Was aber mit fast hundertprozentiger Sicherheit jetzt schon gesagt werden kann, ist die Todesursache.

    Die schwere Wunde im Kopf stammt von einem Projektil. Und zwar scheint die Frau von vorne erschossen worden zu sein. Das Kaliber der Waffe lässt sich aber vor Ort nicht bestimmen, denn es muss erst mal das Projektil gefunden werden.

    Dies kann nach Größe der Wunde im Kopf irgendwo im Wohnzimmer liegen. Den genauen Todeszeitpunkt kann man nur bei der Autopsie feststellen, aber die Blutspuren, bzw. das Blut lassen die Vermutung zu, dass Frau Inga van Buren noch keine zehn Stunden tot ist. Alles Weitere nach der Autopsie!

    Der Tatort

    Nachdem die Spurensicherung den Tatort für uns freigegeben hat, gehen Günter und ich jetzt wieder in das Wohnzimmer. Alles ist immer noch so, wie wir es vorher gesehen haben. Nur der Leichnam ist entfernt worden und befindet sich auf dem Weg zum Gerichtsmedizinischen Institut.

    Was in diesem Wohnzimmer sofort auffällt, ist die sehr moderne Einrichtung, die ich ehrlich gesagt so nicht erwartet habe. Ich war zwar schon einmal kurz in diesem Zimmer gewesen, hatte aber auch nicht viel Zeit mich umzuschauen.

    Was man beim Anblick dieser Villa erwartet, ist eher Gelsenkirchener Barock oder zumindest eine Einrichtung aus dem letzten Jahrhundert. Aber im Wohnzimmer steht das Feinste vom Feinen! Und damit meine ich nicht nur das Mobiliar.

    Die gesamte Musikanlage mit ich weiß nicht wie vielen Boxen ist von B&O und hat einen Wert von mehreren zehntausend Euro! Der Flachbildfernseher hat eine Bilddiagonale, die fast eine ganze Zimmerseite bedeckt.

    An den Wänden hängen Bilder von sehr angesehenen zeitgenössischen Malern, die preislich mein Jahresgehalt übersteigen, und zwar jedes Einzelne!

    Eigentlich interessieren mich diese ganzen Preise an sich nicht, aber es zeigt eindeutig, dass hier wohl eher kein Raubmord vorliegt.

    Von der SpuSi habe ich schon erfahren, dass bis jetzt kein Projektil gefunden wurde. Auch wurden keine Gegenstände gefunden, von denen die Verletzungen stammen könnten.

    Man konnte zwar Fingerabdrücke sichern, diese müssen aber noch mit der Kartei abgeglichen werden. So wie das Wohnzimmer aussieht, muss mit einer großen Wut und Kraft zugeschlagen worden sein. An allen vier Wänden sowie auch an der Decke kann man sehr große Blutspritzer sehen.

    Auch die schon erwähnte Einrichtung war überall mit Blut bespritzt. Der Mörder kann auf keinen Fall ohne verschmutzte Kleidung vom Tatort weg sein, denn diese Bluttat muss Spuren hinterlassen haben. Also unbedingt die Nachbarschaft befragen, ob jemand etwas oder jemanden gesehen hat, der mit blutverschmierter Kleidung aus Richtung der Villa kam und weglief oder fuhr.

    Ein schneller Blick auf meine Armbanduhr zeigte drei Uhr dreißig an, also noch viel zu früh, um die Nachbarn zu befragen. Deswegen gehen Günter und ich durch die restlichen Räume der Wohnung.

    Alle Zimmer sind sehr teuer und ausgesprochen modern eingerichtet. Im gesamten Haus stehen und liegen Werte herum, die ein Einbrecher innerhalb weniger Minuten eingepackt hätte. Augenscheinlich scheint aber in der gesamten Villa nichts zu fehlen!

    Beziehungstat, Rache oder ganz was anderes? Mir schwirrt der Kopf und auch Günter schaut wie eine Kuh beim Donner!

    Es hat sich alles nur im Wohnzimmer abgespielt! Jedenfalls sieht es bis jetzt so aus! Mein Kollege Wolf und ich gehen noch einmal alle Räume durch und sehen uns alles noch einmal an.

    Dabei fällt uns aber nur auf, dass Frau van Buren wohl Nichtraucherin war, denn im ganzen Haus waren keine Rauchutensilien zu finden, nicht einmal ein Aschenbecher.

    Also fahren wir zurück ins Polizeipräsidium. Während der Fahrt muss ich die ganze Zeit an dieses Wohnzimmer denken, denn irgendetwas dort kam mir sehr bekannt vor.

    Das Problem ist nur, ich weiß nicht, was!? Wenn ich genau nachdenke, war es beim Rundgang um die Villa genauso!! Aber zum Donner, was war es?!

    Der Polizeipräsident

    Bei der Ankunft im Polizeipräsidium in der Adickesallee 70 erhalten wir die Nachricht, wir sollen uns sofort in das Büro des Polizeipräsidenten Karl Ackermann begeben. Dort erwartet uns aber nicht nur unser Boss, sondern auch die Oberbürgermeisterin Petra Hausmann.

    Unwillkürlich geht mein Blick zur Standuhr im Büro, sie zeigt fünf Uhr an! Ganz schön früh für die zwei Oberen! Der Polizeipräsident ergreift sofort das Wort:

    „Meine Herren, unsere Frau Oberbürgermeisterin kennen Sie ja wohl beide, sodass ich mir die Formalitäten sparen kann. Ihnen Frau Oberbürgermeisterin dürften die beiden Hauptkommissare Wolf und Geiger ja auch nicht unbekannt sein. Jetzt zu dem Fall Inga van Buren! Was haben wir?"

    Günter übernimmt das Sprechen für uns beide. „

    Gegen einundzwanzig Uhr dreißig erreichte die Notrufzentrale ein Anruf aus dem Anwesen von Inga van Buren. Der Verwalter teilte dem Beamten am Telefon mit, dass er um einundzwanzig Uhr dreißig die Besitzerin des Hauses tot im Wohnzimmer aufgefunden hat. Die Kollegen von der Nachtstreife kamen um ca. einundzwanzig Uhr fünfzig vor Ort an und sicherten erstmal den Tatort.

    Einer dieser Polizisten überzeugte sich mit einem kurzen Blick von der Richtigkeit der Meldung. Anschließend warteten die Streifenpolizisten auf das Eintreffen der Kriminalpolizei, also KHK Geiger, noch zwei andere Kollegen und ich.

    Gleichzeitig mit der Kripo kam auch

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