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Atlas: Eye Candy Ink, #1
Atlas: Eye Candy Ink, #1
Atlas: Eye Candy Ink, #1
eBook185 Seiten2 Stunden

Atlas: Eye Candy Ink, #1

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Über dieses E-Book

Willkommen bei Eye Candy Ink … 

Ich präsentiere Atlas Warner.

Er ist das neueste und jüngste Teammitglied im Studio und ein talentierter Tattookünstler. Von seinen Eltern sein ganzes Leben vernachlässigt, hat er bei Eye Candy Ink endlich die Familie gefunden, die er immer wollte.

Er ist zufrieden mit seinem Leben. Er hat einen tollen Job und noch bessere Freunde. Er denkt, er hat alles, was er braucht … bis Darcy ins Tatto-Studio spaziert.

Ein Blick auf das schüchterne Mädchen mit den freundlichen Augen und den Kurven einer Göttin und Atlas ist süchtig.

Darcy Rose hat schon einiges in ihrem Leben durchgemacht. Ihre Mutter hat sie verlassen, sie verlor beide Großeltern in einer Woche, wurde in ihrer Schulzeit gemobbt und musste ihre Firma von Grund auf selbst aufbauen.

Darcy vertraut nicht mal ihrem eigenen Schatten. Wie könnte sie auch, da die Stimmen ihrer Mobber immer noch in ihrem Kopf herumgeistern und fragen, warum der tätowierte Adonis an ihr interessiert sein sollte, wenn er jedes Mädchen haben könnte, das er möchte?

Jetzt muss Atlas ihr nur zeigen, dass er gekommen ist, um zu bleiben.

SpracheDeutsch
HerausgeberShaw Hart
Erscheinungsdatum7. Sept. 2023
ISBN9798223055174
Atlas: Eye Candy Ink, #1

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    Buchvorschau

    Atlas - Shaw Hart

    EINS

    Atlas

    Mein Rücken schmerzt, die Muskeln verspannt und hart vom stundenlangen Verharren in unbequemen Positionen. Ich rolle meine Schultern nach hinten und versuche etwas Anspannung loszuwerden, während ich mich über meinen aktuellen Kunden Paul beuge, beziehungsweise seine Wade, auf der ich die letzten Schattierungen seines neuen Tattoos fertig stelle. Sein Tattoo ist ein schwarzes Piratenschiff, die Totenkopfflagge weht im Wind, während es im Meer versinkt. Das Design des Tattoos ist relativ simpel, was es aber besonders macht, ist die Färbung. Das Meer ist ein Aquarell aus kalten Blautönen, in dem das sinkende Schiff verschlungen wird.

    Ich atme aus, ohne mich zu erinnern, seit wann ich die Luft überhaupt schon anhalte, und greife den Lappen von meinem Tisch hinter mir, um die überschüssige Tinte wegzuwischen. Dabei prüfe ich jede Linie doppelt und dreifach um sicherzugehen, dass jedes Detail perfekt ist. Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück, strecke meine Arme und meinen Rücken, während ich das Tattoo studiere. Nachdem ich mich davon überzeugt habe, dass es perfekt ist, greife ich nach der Wasserflasche und einigen Papiertüchern und wasche seine Wade ab, damit er einen sauberen Blick auf sein neues Tattoo werfen kann.

    „Scheiße, Atlas! Du hast dich diesmal selbst übertroffen. Das ist krasser Scheiß, Mann", sagt Paul.

    Ich lächle ihn an, während ich meine Salben und Verbandszeug raushole. Es ist spät, Feierabend, und ich möchte nichts anderes als sein neues Tattoo verbinden und ihn aus der Tür bekommen, damit ich nach Hause und pennen kann. Paul dankt mir nochmal, während ich meine Latexhandschuhe abnehme, ihm das Nachsorge-Kit mitgebe und ihn nach vorne bringe, damit er bei Sam zahlen kann. Ich schüttele seine Hand und sage ihm, dass er mich anrufen soll, falls es irgendwelche Probleme gibt, bevor ich Sam zunicke und in mein Zimmer zurückkehre, um sauber zu machen. Sie zeigt mir einen Stinkefinger, während ich mich umdrehe, ich schüttele meinen Kopf und versuche, mein Lächeln zu verstecken. Aber ich bin mir sicher, dass sie es trotzdem gesehen hat.

    Sam und ich haben gleichzeitig bei Eye Candy Ink angefangen. Ich hatte gerade meine Ausbildung beendet und suchte einen Job, und sie war gerade mit der Schule fertig geworden. Wir hatten beide am gleichen Tag Vorstellungsgespräche mit Zeke, dem Inhaber von Eye Candy Ink, und wurden beide eingestellt; Sam für den Empfang und Piercings und ich als Tattookünstler. Wir waren beide frische Absolventen und er ging mit uns ein Risiko ein, aber wir haben unser Talent über die letzten zwei Jahre bewiesen und unserer beiden Karrieren haben sich gut entwickelt. Für diesen Job nach Pittsburgh zu ziehen war das Beste, was mir passieren konnte.

    Sam war meine erste Freundin im Studio und in der Stadt. Wir waren beide neu in Pittsburgh, also freundeten wir uns an, entdeckten die Stadt zusammen und fassten Fuß bei Eye Candy Ink. Zum Glück waren alle anderen, die im Studio arbeiteten, auch freundlich und wir verstanden uns gleich alle gut. Ich bin mit 24 der Jüngste im Studio. Neben mir gibt es noch Sam, Mischa, Nico und den Inhaber Zeke.

    Sam ist wie meine ältere Schwester. Sie ist ein bisschen draufgängerisch, burschikos mit einer harten Schale, die man fast unmöglich zu knacken bekommt. Sie ist schlank und klein, keine 160 Zentimeter mit silbernen Augen und einem viertel Sleeve Tattoo auf ihrem rechten Arm und mehreren kleinen auf ihrem Rücken und ihren Händen. Ihre Nase ist gepierct und sicher auch noch andere Körperteile, aber danach werde ich niemals fragen. Sie trägt lässige Kleidung. In der ganzen Zeit, in der ich sie kenne, habe ich sie nie in etwas anderem als Jeans und einem T-Shirt gesehen. Sie ist keins der Mädchen, die Mode oder ihre Kleidung als eine Kunstform nutzen. Stattdessen nutzt sie ihre Haare dafür. Jede Woche hat sie eine neue Haarfarbe, passend zu ihrer stetig wachsenden Sammlung von Converse Sneakers. Aktuell ist es ein leuchtendes Neon Violett und ich weiß, ohne nachzusehen, dass sie ein Paar fliederfarbene Chucks trägt.

    Wenn Sam das ernste, harte Mädchen ist, dann ist Mischa das genaue Gegenteil. Er ist ein Spaßvogel, immer ein Lächeln auf den Lippen, anderen gegenüber frech und ständig Witze am Reißen. Er hat einen ähnlichen Teint wie ich mit dunklem Haar, blauen Augen und heller Haut, wahrscheinlich weil wir die meiste Zeit im Studio verbringen. Aber während meine Augen blass eisblau sind, sind seine dunkelblau, fast schwarz, mit einem goldenen Ring um die Pupille. Er ist genau so groß wie ich, 1,90m, mit der gleichen schmalen, schlaksigen Statur. Seine Nippel und Lippe sind gepierct und er ist vom Nacken bis zu den Zehen tätowiert. Die Tattoos sind alle schwarz oder grau und machen ihn noch blasser, aber ich muss zugeben, sie sind alle gut gemacht und sie erfüllen ihren Zweck, nämlich seine Narben verdecken und die meisten Leute von ihm fernhalten.

    Viele Leute haben Angst, wenn sie ihn auf der Straße sehen, aber in Wirklichkeit würde Mischa keiner Fliege was zu Leide tun. Er gibt es zwar nicht gerne zu, aber er ist ein guter Kerl. Nach außen ist er eine Frohnatur, ein tiefenentspannter Typ, der das Leben nicht allzu ernst nimmt, aber als sein Mitbewohner sehe ich mehr als alle anderen. Er hat eine ernste Seite und einige Dinge in seiner Vergangenheit, über die er nicht gerne redet. Ich habe ihn nicht ausgefragt, aber ich merke, dass, was auch immer passiert ist, immer noch schwer auf ihm lastet.

    Er war die zweite Person, die ich getroffen habe, als ich hier anfing zu arbeiten, und er ist eine charismatische Knalltüte, die jeder liebt, also wurden wir schnell Freunde. Ich war gerade erst nach Pittsburgh gezogen, als ich den Job bekam, und auf der Suche nach einem Mitbewohner. Zu meinem Glück war Mischa das auch, und wir haben die letzten zwei Jahre zusammengewohnt. Er ist ein bisschen unordentlich und tendiert dazu, meine Shirts auszuleihen, wenn er mal wieder vergisst, Wäsche zu waschen, aber er zahlt die Miete pünktlich und lässt mir immer was übrig, wenn er kocht.

    Als nächstes wäre da Nico. Er ist der große Introvertierte im Studio. Ein 2m-Riese und gebaut wie ein Linebacker mit Tattoos auf seinem Nacken und Oberkörper. Ich hatte etwas Angst vor ihm, als ich anfing, aber es hat nicht lange gedauert, um zu merken, dass er mit seinem fast permanenten Stirnrunzeln, seinen Tattoos und seiner Größe zwar angsteinflößend aussieht, letztendlich aber ein sanfter Riese war. Ein Teddybär, wie Sam ihn nennt. Er ist seit fast einem Jahrzehnt bei Eye Candy Ink und hat bei Zeke gelernt. Er ist ein guter Kerl, super talentiert, aber ruhig und schüchtern. Während der zwei Jahre, die ich bei Eye Candy Ink bin, habe ich ihn vielleicht hundert Wörter sagen hören. Er bleibt meist für sich, immer in seinen Blöcken am Zeichnen oder Kritzeln oder Musik am Hören. Es war etwas schwierig, ihn kennen zu lernen, weil er so selten spricht, aber als er es endlich tat, merkte ich, dass er klug ist, viel weitsichtiger als die meisten erkennen, und treu wie kein anderer. Außerdem ist er ein geiler Tattokünstler.

    Der letzte im Bunde ist Zeke, der Inhaber von Eye Candy Ink, mein Boss, und ein absolutes künstlerisches Genie. Mit 36 ist er wie der coole ältere Bruder, den ich nie hatte, und jedermanns Held im Studio. Er ist 1,95m, hat einen hellen Teint und ich schwöre, er könnte als Wikinger durchgehen, wenn er wollte. Sam hat letztes Halloween sogar versucht, ihn zu überzeugen, sich als einer zu verkleiden, aber er hat abgelehnt. Mit seinem gewellten, kinnlangen, hellblondem Haar und hellblauen Augen erinnert er mich an Ragnar Lothbrok von der Fernsehserie Vikings.

    Der Typ ist eine Legende. Er macht Tattoos, seit er seine erste Tätowiermaschine in einer schmierigen Pfandleihe gekauft hat. Er war damals 14 und hat sich das Tätowieren selbst beigebracht, geübt hat er an seinen Freunden oder betrunkenen Leuten auf Parties. Als er 18 wurde, fing er bei einem erbärmlichen Tattoo-Studio in Las Vegas an. Ein paar Jahre zog er in Vegas und Kalifornien umher, bevor er mit 26 nach Pittsburgh zog und sich entschied, seinen eigenen Shop zu eröffnen.

    Drei Monate später öffnete Eye Candy Ink seine Türen. Er baute es von Grund auf, engagierte die besten Künstler, und baute die Marke auf, bis sie weit über die Stadtgrenzen bekannt war. Jetzt ist es das beste Studio in Pennsylvania, vielleicht sogar an der ganzen Ostküste. Zeke ist früher viel rumgereist und hat Prominente und so einen Scheiss tätowiert, aber in den letzten sechs Monaten hat er damit aufgehört. Er schickt jetzt öfter Nico, ab und zu Mischa oder mich. Aber keiner von uns reist so wirklich gerne und ich weiß, dass Zeke schon ein paar Jobs abgelehnt hat, damit er uns nicht darum bitten muss. Außerdem haben wir hier genug zu tun, besonders jetzt wo Zeke die Anzahl der Tattoos, die er macht, reduziert. Seit knapp einem Jahr nimmt er immer weniger Kunden an und fokussiert sich auf die Geschäfte des Studios. Er tätowiert zwar immer noch ausgewählte Kunden, aber die kann man fast an einer Hand abzählen.

    Zeke beherrscht so ziemlich alle Tattoo Stile, aber der Rest von uns ist nur in einem oder zwei spezialisiert. Nico ist ein Meister in japanischen und Tribal Tattoos, eigentlich alle Arten im Blackwork Stil. Mischa spezialisiert sich auf realistische und neotraditionelle Tattoos und mein Fachgebiet sind Aquarelle und New School. Sam kann alles und jeden piercen und wenn sie nicht da ist, springt Nico für sie ein.

    Im Laufe der letzten beiden Jahre sind diese Leute zu meiner Familie geworden. Naja, wie die Familie, die ich mir gewünscht hätte. Meine echte Familie ist immer noch in Philadelphia und ich sehe sie ein paar Mal im Jahr, meistens zu Weihnachten und Geburtstagen. Meine Eltern sind beide Anwälte und behaupten ständig, sie wären zu beschäftigt, um mich anzurufen oder gar zu besuchen. Das ist der Vorwand, den ich mein ganzes Leben zu hören bekommen habe. Als ich klein war, verpassten sie meine Fußballspiele, weil sie arbeiten mussten, sie verpassten Abendessen und eine Ausstellung, die ich in der Schule hatte – alles wegen der Arbeit. Der Job kam immer zuerst für sie und ich fragte mich immer, warum sie mich überhaupt bekommen hatten, weil sie nie daran interessiert schienen, mit mir Zeit zu verbringen oder mich wirklich kennen zu lernen.

    Ich mag zwar wie meine Eltern aussehen, mit meinem dunklen rabenschwarzen Haar und den blassen blauen Augen, aber das ist auch schon alles, was wir gemeinsam haben. Meine Mom und mein Dad sind spießiger und ich weiß, dass sie weder meine Karriere verstehen, noch warum ich so viele Tattoos und Piercings habe. Sie waren schockiert, als ich mit meinem ersten Tattoo nach Hause kam, und sind ausgeflippt, als ich mir die ersten Tunnel in die Ohren gesetzt habe. Meine Nippel- und Schwanzpiercings habe ich ihnen verschwiegen. Die sollen ja nicht gleich einen Herzinfarkt kriegen. Ich dachte, sie würden eine Riesenszene machen, als ich heimkam und ihnen sagte, dass ich einen Ausbildungsplatz als Tattookünstler gefunden hatte. Aber ich war schon 18 und sie konnten nicht viel dagegen tun.

    Ich habe schon immer gerne gezeichnet und ich glaube, sie hatten gehofft, dass ich Grafikdesigner oder so werde. Irgendwas, das ihnen respektabel erscheint. Das war aber nie mein Stil und ich wusste, wir würden nur aneinandergeraten, wenn ich in Philadelphia bleibe. Das heißt jetzt nicht, dass sie schlechte Eltern sind. Vielleicht etwas vernachlässigend, aber ich weiß, dass andere Kinder es schlechter hatten. Sie verstehen mich einfach nicht, und ganz ehrlich, ich verstehe sie auch nicht. Ich bin nur weg aus Philadelphia, weil ich die Enttäuschung in ihren Gesichtern nicht mehr sehen wollte. Und keine Lust mehr hatte, selbst enttäuscht zu werden, wenn sie ein weiteres Event oder Abendessen verpassen, weil sie auf der Arbeit aufgehalten wurden. Trotz allem sind sie immer noch meine Eltern und ich spüre eine Verbindung zu ihnen, weswegen ich es nicht übers Herz gebracht habe, zu weit von ihnen weg zu ziehen. Deswegen habe ich mich für Jobs in der Umgebung beworben, um in Pennsylvania zu bleiben.

    Sie waren immer sehr ernst und legten viel Wert auf den äußeren Schein. Wie sie ein Kind wie mich bekommen konnten, bleibt ein Rätsel. Ich war eher der Träumer und zog es vor, mit den Fantasien in meinem Kopf zu leben. Ich war ein guter Schüler

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