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Zuerst, Mord (Ein Alex-Quinn-Thriller – Band 1)
Zuerst, Mord (Ein Alex-Quinn-Thriller – Band 1)
Zuerst, Mord (Ein Alex-Quinn-Thriller – Band 1)
eBook260 Seiten3 Stunden

Zuerst, Mord (Ein Alex-Quinn-Thriller – Band 1)

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Über dieses E-Book

Die 29-jährige Interpol-Agentin Alex Quinn, Tochter italienisch-türkischer Eltern, ist ein multilinguales Genie. Mit einem Abschluss in Kriminalpsychologie von einer Universität in Frankreich und einem Doktortitel von einer deutschen Universität wurde Alex im Alter von 25 Jahren von Interpol rekrutiert – als jüngste Mitarbeiterin –, weil sie über ein enzyklopädisches Wissen über Serienmörder verfügt. Aber als ein Serienkiller in Venedig zuschlägt, inmitten der glitzernden Kostüme und Masken, könnte Alex zum ersten Mal überfordert sein – und vielleicht selbst zur Zielscheibe werden …

„Ein brillantes Buch. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und hätte nie erraten, wer der Mörder ist.“
-Lesekritik zu NUR MORD

ZUERST, MORD ist Band 1 einer neuen Reihe der von Kritikern gefeierten Krimi- und Thrillerautorin Rylie Dark, deren Bücher über 2.000 Fünf-Sterne-Rezensionen und Bewertungen erhalten haben.

Für die Fahndung nach Mördern, die an vielbesuchten historischen Stätten ihr Unwesen treiben, beruft Interpol eine Sondereinheit ein. Niemand könnte diese neue Einheit besser leiten als Alex Quinn.

Die schöne, exotische Alex mit ihrem olivfarbenen Teint und ihren grünen Augen trägt an einer Hand eine hauchdünne Narbe, die vom Handgelenk bis zu einer Fingerspitze reicht – eine Narbe, dank der sie sich zielstrebig auf die Rache am Mörder ihrer Eltern konzentrieren kann.

Da sie Fälle in Rekordzeit lösen kann, ist Alex seit fast einem Jahrzehnt in ganz Europa unterwegs. Doch ein Killer entzieht sich ihr noch immer.

Der Mann, der ihre Eltern getötet hat.

Ihre dunkle Vergangenheit treibt sie an – doch sie droht auch, sie ganz zu verschlingen …

Ein fesselnder Krimi mit einer brillanten und seelisch gequälten Interpol-Agentin. Die Alex-Quinn-Reihe ist ein fesselnder Katz-und-Maus-Thriller, vollgepackt mit Non-Stop-Action, Spannung, unerwarteten Wendungen und Enthüllungen und in einem halsbrecherischen Tempo geschrieben, das Sie bis spät in die Nacht umblättern lassen wird. Fans von Rachel Caine, Teresa Driscoll und Robert Dugoni werden sich in diese Buchreihe verlieben.

Weitere Bände dieser Reihe sind ebenfalls erhältlich!

„Ich habe diesen Thriller geliebt und in einer Session gelesen. Es gibt viele Wendungen und ich hätte den Täter nicht erraten … Ich habe den zweiten Band bereits vorbestellt.“
-Lesekritik zu NUR MORD

„Dieses Buch fängt mit einem Knall an … Eine hervorragende Lektüre und ich freue mich schon auf das nächste Buch.“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Fantastisches Buch. Es war schwer, es aus der Hand zu legen. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie es weitergeht.“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Die Drehungen und Wendungen hielten mich auf Trab. Ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch zu lesen!“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Ein Muss für alle, die actionreiche Geschichten mit guten Plots mögen!“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Ich mag diese Autorin sehr und diese Serie beginnt mit einem Paukenschlag. Sie fesselt dich bis zum Ende des Buches und macht Lust auf mehr.
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Ich kann diese Autorin gar nicht genug loben! Einfach nur sagenhaft! Diese Autorin wird es weit bringen!“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen … Die Charaktere waren lebendig und die Wendungen großartig. Es fesselt dich bis zum Ende und lässt dich nach mehr verlangen.“
-Lesekritik zu KEIN AUSWEG

„Diese Autorin kann ich sehr empfehlen. Ihre Bücher lassen dich um mehr betteln.“
-Lesekritik zu KEIN AUSWEG
SpracheDeutsch
HerausgeberRylie Dark
Erscheinungsdatum7. Sept. 2023
ISBN9781094366210
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    Buchvorschau

    Zuerst, Mord (Ein Alex-Quinn-Thriller – Band 1) - Rylie Dark

    cover.jpg

    ZUERST, MORD

    (Ein Alex-Quinn-Thriller – Band 1)

    R y l i e   D a r k

    Rylie Dark

    Bestseller-Autorin Rylie Dark ist Autorin der SADIE PRICE FBI-THRILLER-Serie, bestehend aus sechs Büchern (weitere folgen); der CARLY SEE FBI-THRILLER Serie, bestehend aus sechs Büchern (weitere folgen); der MIA NORTH FBI THRILLER-Serie, bestehend aus sechs Büchern (weitere folgen); der MORGAN STARK FBI-THRILLER-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen); der HAILEY ROCK FBI THRILLER-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen); der TARA STRONG MYSTERY-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen); und der ALEX QUINN THRILLER-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen).

    Als begeisterte Leserin und langjährige Liebhaberin des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Rylie über Ihre Nachricht. Besuchen Sie www.ryliedark.com, um mehr zu erfahren und Kontakt mit ihr aufzunehmen.

    Copyright © 2023 by Rylie Dark. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright blackday, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON RYLIE DARK

    EIN ALEX-QUINN-THRILLER

    ZUERST, MORD (Buch #1)

    EIN SPANNENDER HAILEY ROCK FBI-THRILLER

    HINTER DIR (Buch #1)

    EIN SPANNENDER TARA STRONG FBI-THRILLER

    CHANCENLOS (Buch #1)

    EIN SPANNENDER MORGAN-STARK-FBI-THRILLER

    ZU SPÄT (Buch #1)

    ZU NAH (Buch #2)

    ZU WEIT GEGANGEN (Buch #3)

    EIN CARLY SEE FBI SPANNUNGSTHRILLER

    KEIN ENTKOMMEN (Buch #1)

    KEIN WEG ZURÜCK (Buch #2)

    EIN MIA-NORTH-FBI-THRILLER

    WIE SIE FLÜCHTET (Buch #1)

    WIE SIE SICH VERSTECKT (Buch #2)

    WIE SIE SCHREIT (Buch #3)

    EIN SADIE PRICE FBI-SPANNUNGSTHRILLER

    NUR MORD (Buch #1)

    NUR WUT (Buch #2)

    NUR SEINS (Buch #3)

    NUR EINMAL (Buch #4)

    INHALT

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREINUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

    KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

    KAPITEL DREISSIG

    EPILOG

    PROLOG

    Ein plötzlicher Schrei durchbrach das Getöse der Menge.

    Statt dem Maskenball in Venedig beizuwohnen, wovon sie schon ihr ganzes Leben lang geträumt hatte, suchte Hannah die Menge nach demjenigen ab, der geschrien hatte. Ihr Blick glitt an den Gondeln vorbei, die den Kanal hinuntertrieben und über die Horden von Menschen, die sich auf den Gehwegen drängten. Auf jeder der Gondeln war ein anderes Spektakel zu sehen. Auf einer hing eine Akrobatin an Bändern. Auf einer anderen wirbelte ein Mann brennende Stäbe durch die Luft, die den Nachthimmel erleuchteten. Die Luft roch nach Alkohol und Feuerwerksrauch.

    Hannah bahnte sich ihren Weg durch die Menschenmenge und stieg auf eine bogenförmige Brücke, von der aus sie die Szene besser überblicken konnte. Die explodierenden Feuerwerkskörper erhellten die ansonsten dunklen Porzellanmasken der Partygäste. Ihr Herz raste vor Angst, doch so sehr sie auch versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen und die schattenhaften Gestalten musterte, sie konnte die Person, die geschrien hatte, nicht ausfindig machen. Hatte sie sich den Schrei vielleicht nur eingebildet? Nein! Es war Sarah gewesen. Da war sie sich sicher.

    Seit sie als Kind von den Maskenbällen in Venedig gehört hatte, hatte Hannah hierherkommen wollen, um das Spektakel mit eigenen Augen zu sehen. Sie war fasziniert von den aufwendigen Kostümen, die meist nur angefertigt wurden, um einen Tag getragen zu werden. Sie wollte sich in der anonymen Menge verlieren und in ihrer Verkleidung verschluckt werden. Als ihre College-Freundin Sarah ihr eine Unterkunft in der Stadt angeboten hatte, hatte sie die Chance ergriffen und den nächstebesten Flug von Kanada aus gebucht.

    Die Lichter, das Treiben der Karnevalssaison – sie hatte keine Ahnung, wann sie Sarah verloren hatte. Gott, bitte lass das nicht ihren Schrei gewesen sein.

    Hannah suchte in der Menge nach der Maske ihrer Freundin, aber sie schien wie eine Fata Morgana aufzutauchen und wieder zu verschwinden, und ihre glitzernde venezianische Karomaske war in der Menschenmasse kein wirklich einzigartiges Erkennungsmerkmal.

    „SARAH!", rief Hannah.

    Doch es kam keine Antwort, abgesehen von ein paar seltsamen Blicken der Feiernden in ihrer Nähe. Eine Frau beugte sich über ein Geländer und schrie – nein … von ihr war der erste Schrei nicht gekommen. Die Frau lachte ,und ihre zierlichen Finger drückten gegen kalten, blassen Marmor.

    Als ihr Blick auf die andere Seite der Brücke fiel, beschleunigte sich Hannahs Atem und ihr lief ein Schauer über den Rücken.

    „Sarah?", murmelte sie mit heiserer Stimme. Sie stolperte leicht, zuckte zusammen und blickte auf eine weggeworfene Bierflasche hinunter. Sie lehnte sich gegen das Brückengeländer und hielt weiter Ausschau. Sie hatte einen Schrei gehört. Sie war sich sicher, dass sie ihn gehört hatte.

    Alles war ein einziges Durcheinander von Farben und pompöser Inszenierung, Bewegung und Chaos.

    Vielleicht hatte sie sich verhört? Vielleicht war es nur ein überdrehter Partygänger gewesen, und Hannah hatte den Ruf fälschlicherweise für einen Hilfeschrei gehalten.

    Ein weiterer Schrei. Leiser als der erste.

    Sie war in die falsche Richtung gegangen.

    Sie drehte sich um, beeilte sich, dem Geräusch zu folgen, das von dem Knallen der Feuerwerkskörper und dem italienischen Geschrei übertönt wurde, doch diesmal konnte sie genau erkennen, woher es kam, und ihr Blick fiel auf eines der Boote, auf dem vier Akrobaten auf einer erhöhten Plattform tanzten und waghalsige Saltos direkt am Rand des Bootes schlugen. Doch in der Nähe der Vorderseite des Rumpfes konnte Hannah zwei schemenhafte Gestalten ausmachen, die ihr bekannt vorkamen.

    Blinzelnd beugte sich Hannah über das steinerne Geländer und versuchte, die Bewegungen der dunklen Umrisse zu deuten. Stritten sie sich etwa?

    Hannah spürte ein Klopfen auf ihrer Schulter, und als sie sich umdrehte, sah sie eine andere Gestalt in einem lila Kostüm mit schwarzen Federn, die auf sie herabblickte. Die Gestalt nahm ihre mit schwarzen Strasssteinen besetzte Maske ab und enthüllte eine nach oben gebogene Himmelfahrtsnase und zu einer dünnen Linie zusammengepresste Lippen.

    „Sarah!, rief Hannah erleichtert aus. „Du hast mir einen Schrecken eingejagt.

    „Du hast mir einen Schrecken eingejagt, erwiderte sie. „Wo bist du gewesen? Ich habe dich den ganzen Abend gesucht.

    „Ich habe dich den ganzen Abend gesucht", antwortete Hannah, bemüht, den Lärm der Tausenden von Feiernden mit ihrer schüchternen Stimme zu übertönen.

    „Lass uns von dieser Brücke verschwinden. Komm, die Eröffnungsfeier ist bald vorbei."

    Doch gerade als Hannah ihr folgen wollte, hörte sie ein Platschen und drehte sich zum Wasser um.

    Sie sah eine dunkle Gestalt im Wasser. Eine Frau, wie sie an dem Rock und dem langen Haar, das um sie herumtrieb, erkannte. Sie schwamm von dem Boot weg. Nein – sie schwamm nicht.

    Die Frau im Wasser bewegte sich nicht.

    Sie trieb mit dem Gesicht nach unten, ihre Arme waren weit ausgebreitet. Sie trieb … Sie trieb immer näher. Hannah konnte rote Ranken sehen, die sich wie lange Tentakel um die Frau durch das Wasser schlängelten. Dunkelrot.

    Blut. Sehr viel Blut.

    Ohne nachzudenken schrie Hannah. Doch das Knallen der Feuerwerkskörper und die feiernden Maskierten übertönten Hannahs Hilferufe.

    KAPITEL EINS

    Special Agent Alexandria Quinn betrat den Großen Basar von Istanbul mit dem Ziel, das Leben eines Mannes zu ruinieren. Das riesige, gewölbte Steintor wirkte vielleicht unscheinbar, aber es war der Haupteingang zum größten überdachten Markt der Welt.

    Sie wusste, dass sie vorsichtig sein musste, wenn sie ihren Auftrag erfolgreich ausführen wollte. Im Inneren reihte sich ein Stand an den anderen, und es wurde alles verkauft, was man sich nur vorstellen konnte. Lexi und ihr Partner kamen an Ständen mit Gewürzen vorbei, an denen gemahlener Ingwer, Kurkuma und Muskatnuss verkauft wurden. An anderen gab es billige Imitationen von Markenschuhen.

    Sie steckte ihren Ausweis in die Innentasche ihrer Jacke und gab ihrem Partner mit einem Nicken zu verstehen, es ihr gleich zu tun. 

    „Ich hoffe, du hast recht mit deiner Vermutung, dass er sich hier versteckt, sagte er, während er das verlockende Angebot an Speisen um sie herum betrachtete, das von in Öl frittiertem Gebäck bis hin zu Körben voller Süßigkeiten mit Mandelgeschmack reichte. „Wunderbar, seufzte er, wobei seine Aufmerksamkeit mehr dem Essen als den Menschen galt.

     „Ich habe es dir doch gesagt, erinnerte Lexi ihn. „Seine Familie betreibt diesen Obststand schon seit Generationen. Das ist sein Versteck. Versuch einfach, ihn nicht zu erschrecken, okay?

     „Das werde ich nicht."

    Aber Lexi war bereits misstrauisch. Nachdem er jahrzehntelang in Spanien gearbeitet hatte, war dies Del Rossos erster Auftrag bei Interpol, und er war nicht damit vertraut, wie die Dinge in der Türkei funktionierten.

    Sie betraten den Obststand unter freiem Himmel, wo es nach Melonen, Kirschen und Feigen duftete. An diesem Stand wurden alle Arten von frischem Obst verkauft, die man sich nur wünschen konnte, und die Leute dort versuchten, die Fliegen von ihren Produkten zu verscheuchen.

     „Affedersin, entschuldigen Sie, sagte sie zu der Frau an der Theke, „wissen Sie, wo ich Emir Sabik finden kann?

    Die Frau rief in den hinteren Teil des Standes, wo der Verdächtige stand und Kohlköpfe zählte. Lexi hatte ihn hier aufgespürt, nachdem sie ihn von einem Militärstützpunkt außerhalb Ankaras bis hierher verfolgt hatte. Obwohl sie ihm schon seit Tagen auf den Fersen war, sah sie ihn hier zum ersten Mal in natura. Er sah genauso aus wie auf den Überwachungsbildern. Kurz geschnittenes, schwarzes Haar, große Augen und ein gepflegter Bart.

    Der kleine Mann drehte sich zu Lexi und Del Rosso um und musterte sie von oben bis unten.

    Er blinzelte einmal, als könne er nicht so recht glauben, was er sah, und riss dann die Augen auf.

    Wenn er klug genug war, mit dem internationalen Ring von Waffenhändlern zu arbeiten, war er wohl auch in der Lage, zwei Polizisten zu erkennen. Auch wenn ihre Dienstmarken und Waffen sicher versteckt waren, trug Lexi immer noch Blazer, Hemd und Hose – die universelle Polizeiuniform. Ihr langes, dunkles Haar war zu einem strengen Pferdeschwanz zusammengebunden, damit es ihr nicht im Weg war. Del Rosso trug einen spanischen Anzug und Lederschuhe, die ihn ebenfalls verraten mussten. Lexi war noch nie gut darin gewesen, in einer Menschenmenge unterzutauchen. Trotz ihres langen, braunen Haars, ihres olivfarbenen Teints und ihrer mediterranen Gesichtszüge fiel sie durch ihre leuchtend grünen Augen auf. Sie verliehen ihr ein auffälliges, wenn auch nicht außergewöhnliches Aussehen.

    Sabik warf einen Korb mit Cashewnüssen nach ihnen und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon. Die Verkäuferin rief ihm auf Türkisch nach, aber er ignorierte sie und stürmte tiefer in den Basar hinein.

    Ohne nachzudenken rief Lexi Del Rosso zu, er solle ihm den Weg abschneiden, und sprintete ihm sofort hinterher, wobei sie im Laufen eine Kiste mit Weintrauben umstieß. Sie verfolgte ihn durch den Hauptteil des Basars und warf dabei Regale mit gefälschten Handtaschen und billigen Schuhen um. Die Verkäufer riefen ihr nach, sie solle ihr Chaos aufräumen, aber sie rannte so schnell, dass sie sie kaum hören konnte. Ihr Herz klopfte, aber sie hielt keine Sekunde inne.

    Sabik schlängelte sich durch Stände und zwischen Menschenmassen hindurch und versuchte, sie abzuhängen. Aber Lexi behielt ihr Tempo bei und wich den Hindernissen schnell aus. Sie und Del Rosso verfolgten ihn schon seit fast zwei Wochen, seit sie die Leiche seines letzten Opfers gefunden hatten, und sie wollte ihn jetzt nicht entkommen lassen. Sabik hatte lange Zeit mit den falschen Leuten Geschäfte gemacht; er hatte eine Spur von Leichen hinterlassen. Lexi musste dem ein Ende setzen.

    Gewürze flogen durch die Gegend, und die wütenden Verkäufer schrien sie an. Aber sie ignorierte das alles. Es gelang ihr sogar, den Duft von gebratenem Kebab zu ignorieren, der ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ und sie an die Küche ihrer Mutter erinnerte. Statt über die Welt um sie herum nachzudenken, konzentrierte sie sich auf Sabiks Nacken und stellte sich vor, wie er verhaftet werden würde. Sie hatten alle Beweise, die für eine Verurteilung nötig waren; sie musste ihn nur noch fangen. Sie konnte schon hören, wie sich die Handschellen um seine verschwitzten Handgelenke schlossen.

    Del Rosso fiel immer weiter zurück und war definitiv nicht schnell genug, um dem Verdächtigen den Weg abzuschneiden. Sie warf einen kurzen Blick zurück, als er sich höflich durch die Menschenmenge drängte und dabei gelegentlich umgestoßene Waren aufhob. „Interpol, rief er in gebrochenem Türkisch, während er ein paar alte Frauen aus dem Weg schob. „Kein Grund zur Sorge!

    Sie fluchte und verdoppelte ihr Tempo, wobei sie über einen Stapel Schuhkartons stolperte. Del Rosso war als Partner in Ordnung – Lexi hatte schon weitaus schlimmere zugewiesen bekommen. Normalerweise überließ er Lexi die Führung, vor allem bei Verfolgungsjagden, doch er ließ sich nie die Gelegenheit entgehen, in letzter Minute einzuspringen, um die Hälfte der Lorbeeren einzuheimsen.

    Für Lexi war das kein Problem. Wenigstens konnte sie mit diesem Partner so arbeiten, wie sie es wollte – im Alleingang.

    Sie hatte schon immer lieber allein gearbeitet. Normalerweise war das auch besser so. Sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass sie ihre Arbeit in der Hälfte der Zeit erledigen konnte, wenn niemand da war, der sie aufhielt. 

    Sabik stürmte in einen Laden, in dem Seidenteppiche verkauft wurden. Lexi war gezwungen, langsamer zu werden, als sie hineinging, um nach ihm zu suchen, denn sie wusste, dass auf der anderen Seite ein bewaffneter Mörder auf sie warten könnte. Sie bedeutete der Verkäuferin mit einer Handbewegung, dass sie ruhig sein sollte, und schlängelte sich dann durch die Reihen von gewebten Stoffen, auf der Suche nach einem bekannten Gesicht in dem Labyrinth von Teppichen. Ihr war klar, dass der Mörder genau das wollte. Dieser Stand bot das perfekte Versteck, um Luft zu holen, während Lexi hoffnungslos jede neue Reihe durchsuchte.

    Sie bog um eine Ecke und fand ihn zusammengekauert zwischen einem roten und orangefarbenen Teppich. Als sie aus dem Augenwinkel das schwache Aufblitzen einer Klinge wahrnahm, wanderte Lexis Hand wieder zu ihrer Waffe. „Interpol!, rief sie. „Sie sind verhaftet.

    Sabik schnitt eine der Leinen durch, mit denen die Teppiche festgebunden waren, und eine Reihe von ihnen stürzte herab und begrub Lexi. Die schweren Rollen schlugen gegen ihre Arme, und sie konnte gerade noch verhindern, dass einer ihren Kopf traf. Mit einem frustrierten Schnauben kämpfte sie sich unter dem Stapel hervor. Als sie endlich wieder auftauchte, war der Laden verwüstet, und Sabik hatte wieder einen Vorsprung und war fast außer Sichtweite.

    Üzgünüm", keuchte sie und befreite sich von dem Haufen umgestürzter Seide. Nachdem sie sich bei der Standbetreiberin entschuldigt hatte, nahm sie erneut Emirs Verfolgung auf. Lexis Füße schlugen auf das Pflaster, als sie sich zwang, noch schneller zu laufen als zuvor. Vage bekam sie mit, wie Del Rosso hinter ihr die Teppichhändlerin fragte, ob sie sie gesehen habe. Lexi holte immer weiter auf, bis sie Sabik dicht auf den Fersen war. Blutrote Seide. Blutrote Teppiche. Blutrote Schuhe.

    Bilder von dem Tatort, den er hinterlassen hatte, schossen ihr durch den Kopf. Lexis Augen verengten sich grimmig und kalt. Er hatte mehr als einmal getötet … Die Waffenhändler an der syrischen Grenze beschäftigten oft Leute wie Emir. Männer auf der Suche nach schnellem Geld.

    Er war nach Hause gekommen, um am Familienstand auszuhelfen.

    Die beiden Frauen, die er zurückgelassen hatte und die im Süden Antalyas zu viel gesehen hatten, hatten nicht annähernd so viel Glück gehabt.

    Der Mörder begann, sich durch die unübersichtliche Anordnung der Stände zu schlängeln und führte sie in Kreisen durch die gitterartige Struktur des Basars. Lexi wusste, was er vorhatte: Diesmal würde er versuchen, sie in den engen Kurven und verwirrenden Gängen abzuhängen, wo die Menschen in großen Mengen vor den beliebtesten Geschäften warteten. Er dachte, er könnte sie ausmanövrieren, wenn er sie schon nicht abhängen konnte.

    Aber Sabik hatte Lexi unterschätzt. Istanbul war vor Jahren ihre Heimat gewesen.

    Auch wenn man es ihr nicht ansah, war Lexi war in einem Stadtteil außerhalb des Zentrums aufgewachsen und immer mit ihrer Schwester hierhergekommen, um Backwaren, Blumen oder Obst für besondere Anlässe zu kaufen. Sie kannte den Aufbau und die Abläufe auf dem Basar. Aber das war, bevor ihre Eltern gestorben waren. Seitdem hatte sie es nie lange an einem Ort ausgehalten.

    Sie bog in einen anderen Gang mit Ständen ein und drängte sich durch den weniger überfüllten Weg vor. Dann sprintete sie durch einen anderen Gang, um ihm am Ende des langen Korridors den Weg abzuschneiden. Mit

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