Ein Schloss im Nordsturm: Unheimlicher Thriller
Von Jonas Herlin
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Ein Schloss im Nordsturm: Unheimlicher Thriller
von Jonas Herlin
Die Hamburger Reporterin Sandra Düpree soll ein Interview mit dem Musiker Robert Cassius durchführen, der inzwischen zurückgezogen auf einem Schloss lebt.
Aber dieses Schloss scheint verflucht zu sein.
Zumindest wenn man nach der 600 Jahre alten Legende um Gräfin Johanna geht. Gräfin Johannas Hass konnte damals nicht größer sein, und so geschah es, dass sie Graf Heinrich Hoheneck, den Mörder ihres Bräutigams Graf Winfried von Schloss Bärenfels voller Inbrunst verfluchte.
Hat diese Legende etwas mit den mysteriösen Ereignissen rund um das Schloss zu tun?
Sandra gerät schließlich in große Gefahr.
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Ein Schloss im Nordsturm - Jonas Herlin
Ein Schloss im Nordsturm: Unheimlicher Thriller
von Jonas Herlin
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Die Hamburger Reporterin Sandra Düpree soll ein Interview mit dem Musiker Robert Cassius durchführen, der inzwischen zurückgezogen auf einem Schloss lebt.
Aber dieses Schloss scheint verflucht zu sein.
Zumindest wenn man nach der 600 Jahre alten Legende um Gräfin Johanna geht. Gräfin Johannas Hass konnte damals nicht größer sein, und so geschah es, dass sie Graf Heinrich Hoheneck, den Mörder ihres Bräutigams Graf Winfried von Schloss Bärenfels voller Inbrunst verfluchte.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
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1
Eine kalte Herbstnacht im Jahre 1348.
Eine Nacht des Grauens und der Verfluchung ...
Die Flammen schlugen aus den hohen Fenstern von Schloss Bärenfels. Schreie gellten durch die Nacht, und Schwerter klirrten gegeneinander.
Es wurde kaum noch gekämpft.
In der Mitte des Burgplatzes, unweit des Brunnens aber waren zwei hochgerüstete Ritter in einem verbissenen Kampf verwickelt. Mit schweren Beidhänder-Schwertern drangen sie aufeinander ein. Ihr Keuchen war unter den heruntergelassenen Helmvisieren dumpf zu hören.
„Nein!", rief eine Frauenstimme.
Die junge Frau war blond und hatte einen violetten Umhang um die Schultern. Ihre Augen waren weit aufgerissen. In ihnen spiegelten sich Mondlicht und Entsetzen, während der kühle Wind ihr Haar durchwehte.
Einer der Ritter hielt inne.
„Johanna!, rief er. „Bring dich in Sicherheit!
„Winfried!", rief sie in höchster Not, denn jetzt kamen Reiter heran. Reiter, die das Wappen mit den drei gelben Rosen auf den Gewändern und Schilden trugen, was sie als Gefolgsleute von Graf Heinrich von Hoheneck auswies – jenes Mannes also, der für diesen nächtlichen Schrecken verantwortlich war und dessen Männer aus Schloss Bärenfels eine Ruine gemacht hatten.
Das Feuer knisterte und verschlang all das, was die Schergen Graf Heinrichs nicht schon fortgeschafft hatten. Die Grundmauern würden bleiben, verkohlt und wie ein finsterer Schatten der früheren Pracht ...
Die Reiter bildeten einen Halbkreis um Johanna.
Sie blickte sich um, und kaltes Grausen erfasste sie.
Es ist verloren!, dachte sie. Alles ist verloren ... Und dann hörte sie wieder den grausamen Klang von aufeinanderprallendem Stahl. Ein hartes metallisches Geräusch, das den Tod verhieß, und ihre Gedanken waren bei ihrem Liebsten.
Graf Winfried von Denning.
Seine Männer, die Knappen, das Gesinde, die Mägde ... Sie alle, die auf Schloss Bärenfels gelebt hatten, waren bereits erschlagen oder in die Ungewissheit der Nacht geflohen in der Hoffnung, dass Graf Heinrichs Schergen ihnen nicht folgen würden.
Graf Winfrieds Kampf glich einem verzweifelten Ringen gegen einen übermächtigen Gegner.
Und die Sorge um seine geliebte Johanna lähmte seine Arme und ließ ihn immer wieder seitwärts blicken. Einer der finsteren Reiter war vom Pferd gestiegen und näherte sich ihr. Mit einem Aufschrei wich sie zur Seite.
„Fahr zur Hölle, Winfried!", rief Graf Heinrich keuchend und schob dabei das Helmvisier hoch. Seine Zähne blitzten auf, und in seinen Augen funkelte es teuflisch. Sein Gesicht war eine einzige Maske des Hasses.
Mit wuchtigen Schlägen seines Beidhänders drang er dann auf seinen Gegner ein. Die Klinge wirbelte durch die Luft und verursachte dabei ein sirrendes Geräusch.
Graf Winfried wich nach hinten.
Um ein Haar verfehlte einer der furchtbaren Schläge, zu denen Graf Heinrich ausgeholt hatte, Graf Winfrieds Kopf. Nur ein schnelles Ducken hatte dem Herrn von Schloss Bärenfels das Leben gerettet.
Kaum einen Atemzug lang blieb ihm Zeit, um sein Schwert zu heben und damit die erneut auf ihn niedersausende Klinge des Gegners abzuwehren. Hart und mit großer Wucht prallte das Metall aufeinander. Die Heftigkeit dieses Hiebs ließ Winfried taumeln, ein weiterer Hieb schlug ihm das Schwert aus der Hand. Jetzt lag er da, ausgestreckt auf dem Boden. Und blitzschnell war Graf Heinrich über ihm.
„Nein!", gellte Johannas Schrei durch die Nacht.
Einer von Graf Heinrichs Leuten hatte versucht, sie am Arm festzuhalten, doch Johanna hatte sich in ihrer Verzweiflung losgerissen und lief nun auf ihren Geliebten zu.
Tränen rannen ihr dabei über das Gesicht, und sie presste die vollen Lippen fest aufeinander, um nicht laut loszuschluchzen.
Mit einem furchtbaren Schlag tötete Graf Heinrich seinen Gegner, und Johanna erstarrte.
„Winfried", stammelte sie.
Heinrich von Hoheneck atmete tief durch. Der Kampf hatte auch ihn mitgenommen. Er stützte sich auf sein Schwert, und es dauerte einige Augenblicke, bis er wieder zu Atem gekommen war. Dann nahm er den Helm vom Kopf herunter.
Johanna näherte sich indessen mit tränenblinden Augen ihrem toten Geliebten.
Mich hatte er als seine zukünftige Frau erwählt!, ging es ihr bitter durch den Kopf. Mich! Und nun? Eine Welt war in ihr zusammengebrochen. Wie ein Wirbelsturm aus heiterem Himmel war diese finstere Horde über ihr Glück hereingebrochen und hatte alles zerstört. Ein Kloß schien ihr im Hals zu stecken. Sie hatte das Gefühl, innerlich tot zu sein.
Langsam und fast wie in Trance sank sie zu Boden und strich dem toten Graf Winfried über die Stirn. Tränen rannen ihr dabei über die Wangen. Tiefe Verzweiflung hatte dem Grauen Platz gemacht. Jetzt war ihr alles gleichgültig. Man hatte ihr alles genommen, was ihr wichtig gewesen war. Den Menschen, den sie über alles liebte, ihre Zukunft, ihr ganzes Leben ...
Wie durch Watte drang die schneidende Stimme Graf Heinrichs in ihr Bewusstsein.
„Vergesst diesen Hund!, meinte er. „Er ist es nicht wert, dass Ihr um ihn weint, Gräfin Johanna!
Johannas zarte weiße Haut rötete sich jetzt und verfärbte sich zunehmend dunkel. Tränen des Zorns mischten sich langsam in jene der Trauer. Ein hasserfülltes Funkeln blitzte in ihren feuchten Augen, die jetzt zu schmalen Schlitzen wurden.
Auf Graf Heinrichs Gesicht hingegen erschien ein breites Grinsen.
„Ihr gehört jetzt mir, Gräfin Johanna! So war es wohl von Anfang an bestimmt, auch wenn Ihr das nicht erkannt habt!"
Er trat auf sie zu, wollte nach ihrer Hand fassen, um sie zu sich hinaufzuziehen, doch sie sprang auf und wich entsetzt vor ihm zurück.
„Niemals!", rief sie.
„Ihr werdet schon merken, was das Beste ist, Gräfin Johanna!"
„Wie konntet Ihr das nur tun?", stieß Johanna hervor, und ihre Hand deutete dabei zunächst auf den toten Winfried von Denning und dann auf die brennenden Gebäude.
Graf Heinrich sah sie etwas verständnislos an.
„Um Euretwillen! Ich konnte es nicht ertragen, Euch in den Armen dieses Denning zu wissen ... Aber damit ist es nun vorbei. Rechtzeitig, bevor Ihr ihm vor Gott Euer Versprechen geben konntet! Ein unheiliger Bund wäre das geworden!"
„Ach!"
„Nun kommt!"
„Niemals!"
„So ergreift sie!"
Johanna war keine zwei Schritte weit gelaufen, da wurde sie von grob zupackenden Händen gefasst. Graf Heinrichs Schergen waren es, die sie in ihre Mitte nahmen. Ihre Griffe waren so fest wie Schraubstöcke und so sehr Johanna auch versuchte, sich zu befreien – sie hatte nicht den Hauch einer Chance. Ihr Atem ging schnell, der Puls raste.
Und der Hass stieg in ihr auf.
Unsäglicher