Heirat verboten!: Chefarzt Dr. Norden 1249 – Arztroman
Von Amy Taylor
()
Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Dési Norden versuchte zum wiederholten Mal, die flirrende Sommerhitze einfach zu ignorieren. Aber selbst der Fahrtwind in ihrem Gesicht schien direkt aus der Wüste zu kommen, so heiß war er. Wie meistens, war sie auch heute mit ihrem Fahrrad unterwegs. Die Strecke von der Uni nach Hause war zwar nicht gerade kurz, aber sie kannte einige Schleichwege. Die Bewegung tat ihr gut. Den gesamten Vormittag und den halben Nachmittag hatte sie auf einem unbequemen Stuhl im Hörsaal verbracht. Kunstgeschichte war zwar ein unerhört spannendes Studienfach, aber noch mehr als die blanke Theorie interessierte sie der praktische Teil ihres Studiums. Im Kunsthistorischen Museum hatte sie eigentlich einen einträglichen Nebenjob, momentan jedoch absolvierte sie dort ein Praktikum – natürlich ohne Bezahlung. Das Studentenleben konnte manchmal ganz schön hart sein, fand sie. Der einzige Lichtblick am heutigen Tag war ein Plausch mit ihrem Studienkollegen Gabor gewesen. Sie hatte ihn vorhin am Fahrradparkplatz getroffen und sich sehr gerne mit ihm unterhalten. Mit ihm zu reden, war immer eine angenehme Abwechslung. Sie mochte den stets gut gelaunten Typ, auch wenn sie sich immer wieder wunderte, wie er es schaffte, offenbar immer – wirklich immer – gut drauf zu sein. Er hatte es nämlich wesentlich schwerer als sie. Im Gegensatz zu ihr konnte er von seinem Elternhaus nur mit wenig Unterstützung rechnen. Er musste sich sein Studium mit harter Arbeit verdienen, denn das BAföG reichte hinten und vorne nicht. Das bedeutete für ihn, abends und an den Wochenenden, wenn seine Studienkollegen und Kolleginnen längst chillten oder lustige Partys feierten, seiner Mutter bei ihren diversen Putzjobs zu helfen. »Ist doch egal«, hatte er Dési heute mit einem angedeuteten Lächeln erklärt, als er nach Gründen suchte, ihre Einladung fürs kommende Wochenende zum Grillen mit Freunden und Studienkollegen an den Isarauen ausschlagen zu können. »Es macht mir wirklich nichts aus, meiner Mutter zu helfen.
Mehr von Amy Taylor lesen
Die Hamiltons
Ähnlich wie Heirat verboten!
Titel in dieser Serie (100)
Ist eine Rettung möglich?: Chefarzt Dr. Norden 1129 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Daniel Norden, Klinikchef: Chefarzt Dr. Norden 1111 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDass es dich in meinem Leben gibt ...: Chefarzt Dr. Norden 1120 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKomm zurück ins Leben!: Chefarzt Dr. Norden 1117 – Arztroman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Stürme der Jugend: Chefarzt Dr. Norden 1122 – Arztroman Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Väter und Töchter: Chefarzt Dr. Norden 1114 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAffäre J. und kein Ende: Chefarzt Dr. Norden 1138 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin barmherziger Samariter?: Chefarzt Dr. Norden 1124 – Arztroman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nicht so forsch, Kollegin!: Chefarzt Dr. Norden 1116 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRätsel um Anneka: Chefarzt Dr. Norden 1123 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHin- und hergerissen: Chefarzt Dr. Norden 1119 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist mit Anita los?: Chefarzt Dr. Norden 1171 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo viele offene Fragen: Chefarzt Dr. Norden 1121 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast es in der Hand, Alexa!: Chefarzt Dr. Norden 1112 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEhrlich währt am längsten: Chefarzt Dr. Norden 1148 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin's, dein Sohn!: Chefarzt Dr. Norden 1118 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchuldgefühle: Chefarzt Dr. Norden 1115 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt der Superhelden: Chefarzt Dr. Norden 1134 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenkzettel für Dr. Lammers: Chefarzt Dr. Norden 1132 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf zu neuen Ufern: Chefarzt Dr. Norden 1127 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBitte sachlich bleiben!: Chefarzt Dr. Norden 1140 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Drama um Sabine: Chefarzt Dr. Norden 1144 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn das Herz nicht mitspielt …: Chefarzt Dr. Norden 1146 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Weichen sind gestellt: Chefarzt Dr. Norden 1113 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnser Lebenstraum ist in Gefahr!: Chefarzt Dr. Norden 1125 – Arztroman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ende einer Arztkarriere?: Chefarzt Dr. Norden 1131 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Jakobs Diagnosen: Chefarzt Dr. Norden 1133 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Aydin geht ins Kloster?: Chefarzt Dr. Norden 1152 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir dürfen uns nicht verlieren!: Chefarzt Dr. Norden 1130 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose unmöglich?: Chefarzt Dr. Norden 1136 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Das eine oder andere Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRache für Mommy! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Träumerlein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kinder vom Märchenschloss: Sophienlust - Die nächste Generation 76 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLissi, bleib bei uns!: Der Bergpfarrer 144 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie fremde Mutter: Sophienlust, wie alles begann 14 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenXaverna: Stauffenberg fährt Rad Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngie im Internat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Nur MEIN Bestes?" #1: "Das bekommst DU nicht!" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMami 1740 – Familienroman: Gritli, das Kind aus dem Dorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Geheimnis des Professors: Chefarzt Dr. Norden 1256 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Teufel mit Barbie!: XXL- Leseprobe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIsadora und Daeren: Band 1: Die Begegnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie DeThekTiVe: Wo ist Harry Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Teufel mit Barbie! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGame Nights at Tokyo: Gefährliches Spiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuch ein Pechvogel findet mal ein Korn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie heimliche Liebe: Mami Bestseller 48 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas für ein Geburtstag: Sophienlust - Die nächste Generation 103 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe heißt, gemeinsam zu gehen: Mami Classic 62 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Magie von Pax Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Toten von Bansin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwanger, verzweifelt und allein!: Chefarzt Dr. Norden 1208 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf in ein neues Leben!: Mami 1943 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe unerwartet: Emma Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann ihrer Schwester: Chefarzt Dr. Norden 1231 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTabu Wenn Liebe nicht sein darf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpuren im Moos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeugnisse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiese Oma ist spitze!: Mami 1960 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Italienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welle: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5City on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJugend ohne Gott: - mit Leitfaden zur Interpretation - Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAndersens Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gesammelte Werke Gustav Meyrinks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Heirat verboten!
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Heirat verboten! - Amy Taylor
Chefarzt Dr. Norden
– 1249 –
Heirat verboten!
Unveröffentlichter Roman
Amy Taylor
Dési Norden versuchte zum wiederholten Mal, die flirrende Sommerhitze einfach zu ignorieren. Aber selbst der Fahrtwind in ihrem Gesicht schien direkt aus der Wüste zu kommen, so heiß war er. Wie meistens, war sie auch heute mit ihrem Fahrrad unterwegs. Die Strecke von der Uni nach Hause war zwar nicht gerade kurz, aber sie kannte einige Schleichwege. Die Bewegung tat ihr gut. Den gesamten Vormittag und den halben Nachmittag hatte sie auf einem unbequemen Stuhl im Hörsaal verbracht. Kunstgeschichte war zwar ein unerhört spannendes Studienfach, aber noch mehr als die blanke Theorie interessierte sie der praktische Teil ihres Studiums. Im Kunsthistorischen Museum hatte sie eigentlich einen einträglichen Nebenjob, momentan jedoch absolvierte sie dort ein Praktikum – natürlich ohne Bezahlung. Das Studentenleben konnte manchmal ganz schön hart sein, fand sie. Der einzige Lichtblick am heutigen Tag war ein Plausch mit ihrem Studienkollegen Gabor gewesen. Sie hatte ihn vorhin am Fahrradparkplatz getroffen und sich sehr gerne mit ihm unterhalten. Mit ihm zu reden, war immer eine angenehme Abwechslung. Sie mochte den stets gut gelaunten Typ, auch wenn sie sich immer wieder wunderte, wie er es schaffte, offenbar immer – wirklich immer – gut drauf zu sein. Er hatte es nämlich wesentlich schwerer als sie. Im Gegensatz zu ihr konnte er von seinem Elternhaus nur mit wenig Unterstützung rechnen. Er musste sich sein Studium mit harter Arbeit verdienen, denn das BAföG reichte hinten und vorne nicht. Das bedeutete für ihn, abends und an den Wochenenden, wenn seine Studienkollegen und Kolleginnen längst chillten oder lustige Partys feierten, seiner Mutter bei ihren diversen Putzjobs zu helfen.
»Ist doch egal«, hatte er Dési heute mit einem angedeuteten Lächeln erklärt, als er nach Gründen suchte, ihre Einladung fürs kommende Wochenende zum Grillen mit Freunden und Studienkollegen an den Isarauen ausschlagen zu können. »Es macht mir wirklich nichts aus, meiner Mutter zu helfen. Schließlich ist sie auch nicht mehr die Jüngste. Sie hat ihr Leben lang nichts anderes gemacht, als anderer Leute Dreck wegzuputzen. Da kann ich ruhig ein bisschen mit anpacken und schließlich wird es auch ganz gut bezahlt.«
»Ich dachte, deine Mutter ist Hausmeisterin in dem Hochhaus, in dem ihr wohnt?«, hatte Dési interessiert nachgefragt.
»Klar. Aber zusätzlich arbeitet sie für eine Putzfirma, die sich hauptsächlich auf gewerbliche Dienstleistungen spezialisiert hat. Da kommt auch noch gutes Geld rein.«
»Hä?« Dési hatte stirnrunzelnd überlegt. »Gewerbliche Dienstleistungen? Kannst du dich mal bitte verständlich ausdrücken?«
Gabor verdrehte die Augen. »Du willst es heute aber auch ganz genau wissen«, maulte er. »Na gut. Die Firma putzt Büros. Jetzt kapiert?«
»Ah so, sag´s doch gleich. Jetzt fehlt nur noch, dass du den Beruf deiner Mama im Facility Management ansiedelst, wie das wohl neuerdings heißt.«
»Nö, keine Sorge. Meine Mama nennt sich Hausmeisterin. Nicht mehr und nicht weniger. Im Hauptjob zumindest. Kann ja schließlich nicht jeder reiche Eltern haben, so wie du.«
»Bist du jetzt beleidigt?«, fragte Dési erschrocken nach. War sie am Ende mit ihrem ehrlichen Interesse zu weit gegangen? Es passierte ihr nicht selten, dass sie ihre Mitmenschen zu sehr ausfragte. Was aus ihrer Sicht ehrliche Anteilnahme war, wirkte auf andere Menschen manchmal zu übergriffig.
»Schon okay«, beruhigte sie Gabor grinsend. »Ich muss mich auch entschuldigen, kannst ja nix dafür, dass dein Papa Professor ist.«
»Professor? Und reich auch noch?« Jetzt lachte Dési hell und herzhaft. »Das wüsste ich aber.«
»Oder halt Chefarzt oder so«, beeilte sich Gabor, zu sagen.
»Schon besser. Chefarzt in der Behnisch-Klinik, wenn du es genau wissen willst. Und meine Mutter ist dort übrigens auch eine Leitende Ärztin. Sie ist die Chefin der Pädiatrie. Aber beruhige dich. Meine Eltern haben fünf Kinder großgezogen. Mein Zwillingsbruder Janni und ich sind die Letzten, die noch daheim sind und ihnen auf der Tasche liegen. Du siehst also, mit Reichtum sieht es bei uns auch eher schlecht aus.«
»Wow, ich wusste gar nicht, dass du so viele Geschwister hast. Übrigens arbeitet in der Behnisch-Klinik meine Freundin. Sie ist auf der Kinderstation, da müsste sie ja eigentlich deine Mutter kennen.«
»Anzunehmen. Wie heißt sie denn? Dann kann ich meine Mum heute Abend fragen.«
»Svenja Küster. Sie ist ungefähr so groß«, er hielt eine flache Hand irgendwo in seiner Brusthöhe, »schulterlange blonde Haare und wunderschöne blaue Augen.«
Dési verzog ihre Lippen zu einem schelmischen Lächeln. »Bist ganz schön verliebt, was?«, neckte sie ihn.
»Klar. Du brauchst ja grad was sagen. Dein Flavio und du seid ja auch die meiste Zeit im siebten Himmel. Wo ist er überhaupt? Ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen. Sonst holt er dich doch öfter mal von der Uni ab, wenn wir einen langen Theorietag wie heute hinter uns gebracht haben.«
»Keine Sorge. Flavio kommt heute Abend zum Essen zu uns nach Hause. Siehst du deine Svenja heute auch noch? Versteht sie sich gut mit deiner Mutter?«
»Naja, geht so«, räumte Gabor ein und Dési stellte verwundert einen Anflug von Peinlichkeit in seinem Gesicht fest.
»Was ist los?«, fragte sie.
»Sie haben sich bisher noch nicht kennengelernt. Weißt du, sie stammt aus einem Unternehmerhaushalt und …«
»Sag bloß, du schämst dich für deine Mutter?«, fragte Dési irritiert.
»Nein. Aber ich bin schon so oft bei ihrem Vater eingeladen gewesen, und da sehe ich doch, wie es bei denen zugeht. Das beginnt schon bei den Wohnverhältnissen. Die Küsters wohnen in einer alten, aber sehr schönen Villa am Stadtrand. Ihr Vater betreibt in Schwabing ein alteingesessenes Geschäft für teure Handschuhe und Hüte. Du kannst dir vorstellen, dass Svenja einen ganz anderen Hintergrund hat als ich. Die haben sogar eine Köchin!«
»Na und? Du schämst dich doch, gib es zu.«
»Nein, aber es ist so, dass meine Mutter mir ständig in den Ohren liegt, dass ich etwas Gescheites arbeiten soll. Das Studium kostet so viel Geld und bringt aus ihrer Sicht nichts. Wenn ich jetzt noch mit einer Freundin aus reichem Elternhaus daherkomme, befeuert das ihre Gedanken doch noch viel mehr. Sie sagt immer, dass ich mein Abitur weggeworfen habe, als ich mich für das Kunstgeschichtestudium entschieden habe. Damit würde man kein Geld verdienen können, meint sie.«
»Soso, meint sie das. Naja, irgendwie hat sie auch recht. Ich kenne keinen Kunsthistoriker, der sich ein Vermögen erarbeitet hätte. Was schwebt ihr denn so vor, als Alternative für dich?«
»Sie meinte, ich sollte Banker werden. Oder Beamter bei der Stadtverwaltung.«
»Ja, genau.« Dési konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Da kann ich mir dich ja so richtig vorstellen. Mit Ärmelschonern