Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Liebe unerwartet: Emma
Liebe unerwartet: Emma
Liebe unerwartet: Emma
eBook262 Seiten3 Stunden

Liebe unerwartet: Emma

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Davide, erfolgreicher Geschäftsmann und ehemaliger Womanizer, kann nicht fassen, dass Emma ihn verlassen hat. Vor allen Dingen mit ihrer Begründung hat er seine liebe Not. Er versucht so einiges, um sie und seine Liebe zu ihr zu vergessen. Das stellt sich aber nicht so leicht heraus, wie er gedacht hat.


Emma versucht, in der Arbeitswelt jenseits von Davides Einfluss Fuß zu fassen, und bekommt tatsächlich eine zweite Chance, aber je besser sich ihre Karriere entwickelt, umso schlechter fühlt sie sich. Und als eine schlimme Nachricht sie erreicht, muss sie alles in Frage stellen, was ihr bisher wichtig war.

Das Buch ist der 2. Teil der "Unerwartet"-Reihe von Erfolgsautorin Brina Gold und basiert auf dem Zweiteiler »Mit Schönheit, Charme und Millionen« von Laura Gambrinus aus dem Jahr 2013. 

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum27. Juli 2022
ISBN9783755417927
Liebe unerwartet: Emma

Ähnlich wie Liebe unerwartet

Titel in dieser Serie (1)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Milliardär-Romantik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Liebe unerwartet

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Liebe unerwartet - Brina Gold

    Table of Contents

    Liebe unerwartet - Emma

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Epilog

    Impressum

    BRINA GOLD

    Liebe unerwartet

    Teil 2 – Emma

    Liebe unerwartet – Emma

    Davide, erfolgreicher Geschäftsmann und ehemaliger Womanizer, kann nicht fassen, dass Emma ihn verlassen hat. Vor allen Dingen mit ihrer Begründung hat er seine liebe Not. Er unternimmt so einiges, um sie und seine Liebe zu ihr zu vergessen. Das erweist sich jedoch als schwieriger, als er gedacht hat.

    Emma versucht, in der Arbeitswelt jenseits von Davides Einfluss Fuß zu fassen, und bekommt tatsächlich eine zweite Chance, aber je besser sich ihre Karriere entwickelt, umso schlechter fühlt sie sich. Und als eine schlimme Nachricht sie erreicht, muss sie alles in Frage stellen, was sie bisher für richtig hielt.

    Prickelnd und romantisch, humorvoll und mit einer Prise Drama – der neue Liebesroman von Brina Gold. Nach einer Idee aus dem Jahr 2013.

    Kapitel 1

    Emma

    Wie ein Stein hatte Emma die ganze Nacht durchgeschlafen und nicht mal gemerkt, dass Nino nach Hause gekommen war und sie zugedeckt hatte. Erst am Morgen waren ihre Lebensgeister zurückgekehrt und mit ihnen auch die Sorgen, denn Nino stand zu seinem Wort und verweigerte ihr weiteres Asyl. Da ließ er sich auch nicht erweichen.

    »Sei vernünftig«, legte er ihr nahe, als sie protestieren wollte. »Was soll dir in deiner Wohnung schon passieren? Er wird dir wohl kaum die Tür eintreten und wenn, rufst du eben die Polizei!«

    Also kehrte Emma in ihre Wohnung zurück. Sie hatte ohnehin noch einige Dinge zu erledigen, ehe sie sich voll und ganz einer neuen Zukunft widmen konnte. Dazu gehörte zum Beispiel, sich eine neue Handynummer zu besorgen, da sie das eine Telefon an Davide zurückgegeben hatte und ihre alte Nummer nicht mehr benutzen wollte. Sie wollte eine Nummer, die er nicht kannte.

    Das nächste Problem, das sie lösen musste, war ihre Flexibilität. In der nächsten Zeit würde sie wohl verstärkt mobil sein müssen, was bedeutete, dass sie ein Auto brauchte. Da sie bisher in der Stadt gearbeitet hatte, war sie darauf nicht angewiesen gewesen, doch das würde sich nun wahrscheinlich ändern.

    Sie seufzte, doch dann rief sie widerstrebend ihren Vater an.

    »Ciao Papà, ich bin’s!«

    »Emma! Was ist denn passiert?«

    »Ach, eigentlich nichts«, antwortete sie ausweichend. Die Aussicht, ihren Eltern alles erklären zu müssen, war nicht besonders reizvoll. Warum hatte sie Davide auch unbedingt eben erst mit nach Hause nehmen müssen! »Sag mal, steht zufällig noch das alte Auto in der Garage, das du eigentlich verkaufen wolltest?«

    »Ja schon. Warum?«

    »Ich bräuchte es für ein paar Tage. Aber wirklich nur vorübergehend. Und … kannst du mich vielleicht fürs nächste Wochenende abholen?«

    Wie erwartet, herrschte einen Moment Stille am anderen Ende der Leitung. Aber auf ihren Vater war Verlass.

    »Ja, natürlich hole ich dich ab! Sag mir, wann und wo, das kriegen wir schon hin!«

    Emma atmete auf. »Danke, du bist ein Schatz! Ich fahre mit dem Zug bis Imola. Könntest du mich dort am Bahnhof aufsammeln? Und sag Mamma nicht, warum ich komme, das erledige ich dann schon selbst.«

    »Ist gut!«

    Auch wenn ihr Vater sicher vor Neugier platzte, ließ er es sich nicht anmerken, wie Emma dankbar registrierte. Bis Freitagnachmittag hatte sie nun also Zeit, noch ein paar Dinge zu regeln und zu organisieren. Sie musste unbedingt mit Nino besprechen, was sie alles für ihre Bewerbungen benötigte. Nach all den Jahren im ›warmen Nest‹, wie er es genannt hatte, war sie ziemlich aus der Übung. Aber zuerst einmal würde sie die Zeit genießen und sich ins Nachtleben stürzen, ein paar unbeschwerte Abende mit alten Freunden verbringen, vielleicht ein wenig flirten und tanzen, sie würde … nichts dergleichen tun, stellte sie seufzend fest.

    Sie war ausgelaugt und müde. Die Liaison mit Gandolfo hatte sie viel Kraft gekostet. Wie sollte sie ausgelassen feiern gehen, wenn sie sich kaum aufraffen konnte, morgens aus dem Bett zu kriechen? Lustlos und mit großer Anstrengung besorgte sie sich ein Telefon und erledigte die nötigsten Einkäufe.

    Die meiste Zeit jedoch verbrachte sie im Halbschlaf auf ihrem Sofa und zappte durch das Fernsehprogramm. Eigentlich hatte sie sich immer vorgenommen, mehr zu lesen oder ein paar Ausstellungen und Museen zu besuchen, wenn sie mal dafür Zeit fände, doch gerade konnte sie sich zu nichts aufraffen.

    Die gesamte Situation mit Davide hatte ihr so viel Energie geraubt, dass sie erst einmal neue Kraft tanken musste. Schließlich brauchte sie schleunigst einen neuen Job, denn eine lange Pause konnte sie sich finanziell einfach nicht leisten. Ihr Gehalt bei Ernesto Moda online war zwar ausreichend, aber nicht üppig gewesen, sodass sie keine großen Rücklagen hatte bilden können. Natürlich war ihr bewusst gewesen, dass ihre Tage nach der Übernahme durch die Gandolfo-Gruppe gezählt waren, doch sie hatte es immer wieder vor sich her geschoben, irgendetwas zu unternehmen.

    Verdammt, warum hatte sich dieser selbstherrliche Obermacho ausgerechnet ihren Arbeitgeber unter den Nagel reißen müssen? Dabei hatte er von Mode absolut keine Ahnung.

    Sie wusste selbst, dass sie ihren Model-Zenit bereits überschritten hatte, trotzdem hätte es bei Ernesto gut und gern noch ein paar Jahre so weitergehen können!

    Hätte sie sich am Abend vor der Übernahme doch nur den Knöchel verstaucht oder eine Magenverstimmung bekommen, dann wäre Gandolfo nie auf sie aufmerksam geworden und sie hätte sich in Ruhe um einen anderen Job bemühen können!

    Hätte, ja – hätte!

    Was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich auf eine Affäre mit diesem Mann einzulassen? Sie hätte ihrem ersten Impuls vertrauen und bei ihrer Weigerung bleiben sollen! Nun hatte sie mehr Probleme zu bewältigen als in den ganzen letzten Jahren zusammengenommen.

    Sie war wütend auf ihn und auf sich selbst. Was hatte sie von einem Alphamännchen wie ihm erwartet? Hatte sie wirklich geglaubt, er würde sich an ihre Spielregeln halten und seine Dominanz im Zaum halten?

    Dieser kontrollsüchtige Macho!

    Ärgerlich schlug sie auf die Matratze ein, ehe sie sich mit einem resignierten Seufzer mühsam zusammennahm und zum Aufstehen zwang. Es war Freitag Mittag. Wenn sie den Zug noch erwischen und pünktlich bei ihrem Vater sein wollte, musste sie endlich ihren Hintern hochbekommen!

    »Tust du mir bitte einen Gefallen?« Giorgio Santini schloss die Motorhaube des Traktors und wischte sich die schmutzigen Hände an einem Lappen ab.

    Emma sah auf, stellte den Korb mit den abgezupften Lavendelblüten beiseite und stand auf.

    »Was für einen?«

    Seit ihr Vater sie am Vortag abgeholt und auf den Hof gebracht hatte, hatten sie die Frage nach dem Warum ihres neuerlichen Besuchs vermieden. Doch sie wusste, dass sie sich nicht ewig vor den Antworten drücken konnte.

    »Könntest du für mich ins Dorf fahren und mir davon eine besorgen?« Er hielt eine leere Öldose hoch und schüttelte sie hin und her.

    »Wie schnell brauchst du sie?«

    »Es wäre schön, wenn du bis zum Essen wieder zurück wärst. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um was anderes, damit werde ich heute sowieso nicht mehr fertig.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den altersschwachen Traktor, der ihn schon seit Jahren regelmäßig beschäftigte.

    »Okay.« Sie klopfte sich die restlichen Blüten von den Hosenbeinen. »Dann gönne ich mir noch in Ruhe einen caffè, ehe ich wiederkomme! Und keine Sorge, bis zum Essen bin ich zurück.«

    »Nimm den Jeep, der müsste eh noch getankt werden«, rief er ihr hinterher, bevor sie im Haus verschwand.

    Wenig später saß Emma hinter dem Steuer des unverwüstlichen Fahrzeugs. Froh über die Ablenkung steuerte sie den Geländewagen über den ausgeschlagenen Schotterweg in Richtung Hauptstraße. Obwohl das Dorf nur wenige Kilometer vom Hof entfernt lag, hatte man abseits der befestigten Route das Gefühl, am Ende der Welt zu sein.

    Plötzlich musste sie an Davide denken. Was mochte er gerade tun?

    Unwillig schüttelte sie den Kopf. Was interessierte sie das noch? Das Kapitel war abgeschlossen, aus und vorbei, und hoffentlich auch bald endgültig vergessen! Sie musste sich auf ihre Zukunft konzentrieren und nach vorne blicken.

    Nachdem Emma getankt hatte, fuhr sie weiter ins Ortszentrum, um das Motorenöl für ihren Vater zu besorgen. Glücklicherweise fand sie sofort einen Parkplatz in der Nähe des Ladens.

    Dank der leeren Flasche, die sie vorsichtshalber mitgenommen hatte, war ihr Auftrag schnell erledigt und sie hatte noch Zeit, etwas trinken zu gehen.

    Gegenüber auf der anderen Straßenseite befand sich ihre Lieblingskonditorei, deren Auslagen sie schon als Kind magisch angezogen hatten.

    Da die Besitzer vor ein paar Jahren gewechselt hatten, kannte sie keine der drei Damen, die hinter der ausladenden Theke hin und her sausten, caffè und Cappuccini zubereiteten und Gebäckstücke auf Tellern drapierten oder zum Mitnehmen verpackten. Emma schmunzelte bei all dieser Geschäftigkeit und sog die Atmosphäre tief in sich ein.

    Andere mochten es provinziell nennen, doch für sie bedeutete der besondere Charme der altmodischen Einrichtung viele wundervolle Erinnerungen.

    Sie stellte sich in die Warteschlange und als sie an der Reihe war, wählte sie aus dem üppigen Angebot vier lecker aussehende Törtchen aus, die ihr wohl einige Tage Enthaltsamkeit einbringen würden. Daher entschied sie sich auch gegen einen Cappuccino und setzte sich mit einem caffè und den süßen Stückchen an einen der kleinen Tische im Nebenzimmer.

    Neugierig sah sie sich um. In der Nähe saß ein turtelndes Pärchen und Emmas Gedanken schweiften automatisch zu Davide, worüber sie sich maßlos ärgerte, denn es gab tatsächlich Wichtigeres, worüber sie sich den Kopf zerbrechen sollte.

    Sie holte tief Luft und nahm einen kleinen Schluck des herrlich kräftigen Gebräus.

    Wie lange sollte das nun so weitergehen? Davide war allgegenwärtig. Jetzt hieß es doch eigentlich, ihre weiteren Schritte zu planen. Außerdem musste sie dringend eine Strategie entwickeln, wie schnellstens bei einer Agentur unter Vertrag kam.

    Aber was, wenn alle ihre Bemühungen umsonst waren? Nein, das durfte keinesfalls passieren. Stirnrunzelnd stocherte sie in ihrem Quarkschnittchen herum.

    »Das gibt aber böse Falten!«, ertönte plötzlich eine männliche Stimme vor ihr und Emma sah überrascht auf. »Ich war mir erst nicht sicher, aber du bist es tatsächlich!«

    »Tommaso! Was machst du denn hier?« Überrascht sprang sie auf und schloss ihren Cousin fest in die Arme. Wie lang hatten sie sich schon nicht mehr gesehen? Das musste letztes Weihnachten gewesen sein. Dank ihres vollen Terminplans schaffte sie es meist nur zu den wichtigen Familienfeiern. Das würde sich jetzt hoffentlich auch wieder ändern. Tommaso war wie ein Bruder für sie und sie vermisste die langen Gespräche mit ihm sehr.

    »Ich arbeite nebenan, schon vergessen?«

    »Fast.« Sie deutete einladend auf den Stuhl ihr gegenüber. »Hat dir mein Vater verraten, dass ich hier bin?«

    Sie warf ihm einen strengen Blick zu, den er mit einem spitzbübischen Grinsen quittierte, das seine Augen aufleuchten ließ.

    »Nein, ich habe gerade das Schaufenster dekoriert und dich reingehen sehen. Da wurde mir bewusst, dass ich dringend einen caffè und ein Törtchen brauche!«

    »Du siehst wirklich ziemlich unterzuckert aus.« Emma lachte auf. Ihn schickte wirklich der Himmel.

    »Siehst du! Aber natürlich konnte ich mir auch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, dich mal wieder zu sehen. Schließlich hast du den runden Geburtstag meiner Mutter wegen eines wichtigen Shootings verpasst, und dich nur einmal im Jahr zu treffen, ist mir eindeutig zu wenig.«

    Auch wenn er es sicher nicht böse gemeint hatte, versetzte es ihr dennoch einen Stich. Die Familie war ihr immer heilig gewesen, doch seit sie als Model arbeitete, hatte sie viel weniger Zeit und einiges verpasst.

    Ihr Cousin musste wirklich unterzuckert sein, denn nachdem Tommaso einen caffè lungo und ein Sahnetörtchen bestellt hatte, schnappte er sich ihre Gabel und schob sich genüsslich ein Stückchen ihres Quarkteilchens in den Mund. Seufzend verdrehte er die grauen Augen, die den ihren sehr ähnlich waren, und eine Strähne seiner kurzen blonden Haare fiel ihm in die Stirn.

    Unweigerlich musste Emma lächeln und musterte ihn neugierig, während er noch einen Bissen von ihrem Teller stibitzte. Er trug eindeutig das Erbe der Familie Santini in sich, das angeblich von irgendeinem fernen Vorfahren stammte, der vor Generationen aus dem Norden gekommen und geblieben war.

    Er war schon früher ein Mädchenmagnet gewesen und hatte regelmäßig die Köpfe ihrer Freundinnen verdreht. Doch mittlerweile nutzte er jede freie Minute, um zu surfen oder Beachvolleyball zu spielen, wobei er seinen großen, braungebrannten und sichtbar muskulösen Körper vor den Frauen am Strand perfekt in Szene setzen konnte. Und nicht nur dort, wie sie feststellte, als die junge Bedienung ihm seine Bestellung brachte und ihn unverhohlen anflirtete. Doch Tommaso ging nicht darauf ein, bedankte sich und wandte sich wieder Emma zu.

    »Was zum Teufel machst du eigentlich hier?« Er nahm einen Schluck von seinem caffè und sah fragend an. »Müsstest du nicht an der Seite von diesem Top-Manager auf irgendwelchen wichtigen Partys oder Veranstaltungen glänzen? Ich hab die Bilder in den Zeitschriften gesehen, die bei meiner Mutter herumliegen.«

    »Erinnere mich bloß nicht daran«, stöhnte Emma.

    Er lachte. »Was denn – schon wieder vorbei?«

    »Gott sei Dank, ja! Er fing an, mich als sein Eigentum zu betrachten und …«

    »… und das sollte man bei Frauen klugerweise vermeiden – ich hab mal so etwas Ähnliches gelesen«, beendete er grinsend ihren Satz. »Aber mal im Ernst, das hast du doch gar nicht nötig, oder? Ich habe eh nicht verstanden, was das zwischen euch war. Ein Leben als schmückendes Beiwerk an der Seite eines Kerls wie Gandolfo? Entschuldige, aber das bist doch nicht du!«

    Sie senkte ihren Blick und nickte stumm. Ihre Kehle fühlte sich mit einem Mal an, als hätte sich eine unsichtbare Schlinge darum gelegt. Tommaso griff über den Tisch nach ihrer Hand und drückte sie aufmunternd. »Hey, Kopf hoch, du weißt, ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Leider muss ich wieder zurück in den Laden, aber du hast ja meine Nummer.«

    Emma erwiderte sein Lächeln dankbar. Sie wusste, dass das nicht nur leere Worte waren.

    »Ich muss auch los, bin schon ziemlich spät dran«, erklärte sie, griff nach ihrer Tasche und folgte Tommaso zum Tresen.

    »Lass, ich lade dich ein«, wehrte er ab, als sie an der Kasse nach ihrer Geldbörse greifen wollte. »Ich bin zwar kein reicher Geschäftsmann, aber das kann ich mir noch leisten.«

    Emma quittierte die Bemerkung mit einem gespielt finsteren Blick und er lachte amüsiert.

    »Wie gesagt, ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst. Grüße deine Eltern von mir. Ciao Emma, wir sehen uns!« Er küsste sie zum Abschied auf beide Wangen und überquerte dann eilig die Straße.

    »Liebe Grüße von Tommaso. Ich habe ihn zufällig im Ort getroffen«, sagte Emma, als sie zu ihrer Mutter in die Küche kam, nachdem sie ihrem Vater das Motoröl gebracht hatte.

    »Tommaso? Wie geht es ihm? Wir haben ihn auch schon eine Weile nicht mehr gesehen« Fabrizia Santini stand am Herd und war mit den Vorbereitungen für das Mittagessen beschäftigt.

    »Ganz gut, denke ich. Appetit hat er zumindest«, sagte Emma und schmunzelte beim Gedanken an die Mengen an Kuchen, die ihr Cousin in sich hineingeschaufelt hatte. Für sie hätte so eine Schlemmerorgie einige Sporteinheiten und Fastentage bedeutet.

    »Schön, aber sag mal, willst du mir nicht endlich sagen, was eigentlich los ist? Du weißt, wir haben dich immer gern bei uns, aber irgendetwas stimmt doch nicht mit dir. Wozu brauchst du auf einmal ein Auto? Hat das etwas mit Davide zu tun? Warum sprichst du nicht von ihm? Er machte so einen sympathischen Eindruck, als ihr zusammen bei uns wart.«

    Emma schüttelte ungehalten den Kopf. »Das mit Davide war nur eine flüchtige Romanze. Ich hätte ihn gar nicht erst mitbringen sollen. Anscheinend dachte er, weil er nun meine Eltern kennt, kann er daraus einen Besitzanspruch ableiten, aber so läuft das bei mir nicht. Und das Auto brauche ich, weil ich mich beruflich umorientieren muss. Weil Ernesto Moda online aufgekauft wurde, läuft mein Vertrag aus. Mit einem Fahrzeug bin ich einfach flexibler!«

    »Ach Kind, ich will doch nur, dass du glücklich bist.«

    Emma gab keine Antwort, sondern polierte hingebungsvoll die Gläser, als hinge ihr Leben davon ab.

    »Ich mag nicht darüber reden, Mamma. Wir passen einfach nicht zusammen und deswegen war eine Trennung nur konsequent.«

    Ihre Mutter quittierte die ausweichende Antwort mit einem traurigen Kopfschütteln. Emma stellte die blitzeblanken Gläser auf den Tisch und verließ ohne eine weitere Reaktion die Küche. Sie wollte sich nicht erklären und rechtfertigen müssen, schließlich war sie erwachsen. Schwungvoll lief sie die Stufen zu ihrem Zimmer hinauf und schloss seufzend die Tür hinter sich.

    Wieso ging ihr das Thema Davide nur so nah? War sie mittlerweile in einem Alter, in dem man Trennungen nicht mehr so leicht wegsteckte?

    Seufzend zog sie das Smartphone aus ihrer Hosentasche und setzte sich aufs Bett. Um auf andere Gedanken zu kommen, rief sie Nino an. So konnte sie ihm gleich auch ihre neue Handynummer übermitteln, doch leider ging nur die Mailbox ran.

    »Hallo Nino, ich bin’s, Emma. Ich wollte dich fragen, wie es dir geht und dir meine neue Nummer schicken, über die du mich ab sofort erreichen kannst. Melde dich doch bitte bei mir, falls es Neuigkeiten gibt. Ich bin wegen eines Autos bei meinen Eltern. Bis bald und mach’s gut.«

    Schade, dachte sie, sie hätte gern mit ihm geplaudert. Seit ihrem widerwilligen Abgang aus seinem Loft am Dienstagnachmittag hatten sie sich nur noch einmal kurz gesehen, weil sie es kaum geschafft hatte, sich von ihrer Couch zu lösen. Jetzt musste sie abwarten und hoffen, dass er sie zurückrufen würde, was bei Nino nicht unbedingt selbstverständlich war.

    Inzwischen ärgerte sie sich darüber, dass sie ihn nicht über sein Gespräch mit Davide ausgefragt hatte. Er hatte ihr ja praktisch eine Steilvorlage geliefert, doch vor lauter Anspannung hatte sie den Ball

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1