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KLEIN, FEIN - und GEMEIN! Kurz-Krimis mit Pfiff. Very british!: cosy short crimes, skurrile und subtile Kurz-Krimis mit Pfiff!
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eBook114 Seiten1 Stunde

KLEIN, FEIN - und GEMEIN! Kurz-Krimis mit Pfiff. Very british!: cosy short crimes, skurrile und subtile Kurz-Krimis mit Pfiff!

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Über dieses E-Book

Kleine, feine - und gemeine Kurz-Krimis: Selbstbewusste ältere Damen, kapriziöse Musikerinnen, herrschsüchtige Ehemänner, raffgierige Golfer und weitere seltsame, bisweilen etwas schrullige Typen garantieren dem Leser ein spannendes und abwechslungsreiches Lesevergnügen mit Pfiff und einer Prise schwarzem Humor.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum16. Apr. 2023
ISBN9783347923072
KLEIN, FEIN - und GEMEIN! Kurz-Krimis mit Pfiff. Very british!: cosy short crimes, skurrile und subtile Kurz-Krimis mit Pfiff!
Autor

Anne Heesen

Jahrgang 1960, geboren in Münster, lebt im Kreis Heinsberg; verheiratet, 2 Kinder; Musikerin; Personalberatung und Coaching; Autorin; Vorleserin. Intention ihrer Bücher: Auf unterhaltsame und humorvolle Art und Weise, ob im Genre "Kinder- und Jugendbuch" oder "unterhaltsame Lyrik" oder Kurz-Krimis, ihr Wissen um "gelungene Kommunikation" und ihre Lebens-Erfahrungen weiterzugeben! Anne Heesen selbst: "Sprache und Kommunikation sind für mich DIE wesentlichen Bestandteile und Ausdrucksformen in meinem Leben: Ob verbal mit der Stimme, non-verbal mit dem Körper, mit meinen Instrumenten in der Musik, schriftlich in Texten: alles für mich spannende Themenfelder, die unerschöpflich scheinen. Dabei hat für mich oberste Priorität: Immer mit Wertschätzung und Respekt "dem anderen" gegenüber!" Hobbys: Fremdsprachen lernen (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch); ihre Dogge "Blue" und Golf. Born in Münster in 1960, lives in the district of Heinsberg; married, 2 children; musician; Personnel consulting and coaching; Author; Reader. Intention of her books: In an entertaining and humorous way, whether in the genre "children's and youth book" or "entertaining poetry", to pass on her knowledge of "successful communication" and her life experiences! Anne Heesen herself: "For me, language and communication are THE essential components and forms of expression in my life: whether verbally with the voice, non-verbally with the body, with my instruments in music, in writing texts: all exciting topics for me that seem inexhaustible. My top priority is: Always with appreciation and respect for "the other"!" Hobbies: learning foreign languages (English, French, Italian, Spanish, Dutch); their Great Dane "Blue" and Golf.

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    Buchvorschau

    KLEIN, FEIN - und GEMEIN! Kurz-Krimis mit Pfiff. Very british! - Anne Heesen

    Irren ist tödlich

    Henry ballte seine Hände zu Fäusten, reckte sie nach oben, atmete tief ein und stieß dann einen gellenden, langanhaltenden Schrei aus. Dieser Schrei musste einfach aus ihm heraus. Frei – endlich frei! Voll neu gewonnener Lebensfreude kickte Henry übermütig einen Stein zur Seite, der vor ihm auf dem Boden lag.

    Am frühen Morgen war er aus der forensisch-psychiatrischen Klinik entlassen worden, hatte auf direktem Weg sein vom Gericht zugewiesenes Zimmer in einer betreuten Wohngruppe aufgesucht, sich dort den Angst- und Schweißgeruch der Haftanstalt weggeduscht, frische Kleidung angezogen und ausgiebig gefrühstückt. Die frischen Brötchen, bestrichen mit reichlich Erdbeermarmelade, waren ein Genuss gewesen.

    Jetzt schlenderte er den Weg entlang zu einem seiner früheren Lieblingsplätze, einem nahegelegenen Wäldchen mit angrenzendem Weiher. Die Schultern nach hinten gestreckt, schaute Henry mit erhobenem Kopf und klarem Blick selbstbewusst geradeaus. Er spürte den unbändigen Willen, ab dem heutigen Tag sein Leben neu zu gestalten.

    Zehn verdammt lange Jahre war es her, dass er wegen Mordes an seiner Mutter erst ins Gefängnis, dann in den Maßregelvollzug eingewiesen worden war. Ein kurzer, schmerzhafter Stich in seiner Brust nahm ihm bei diesem Gedanken für einen Moment den Atem. Nun endlich, nach diesen langen Jahren der Haft, unzähligen Tests und Untersuchungen, hatte ihm gestern sein Psychiater Dr. Simon Gote die vollständige psychische Genesung bescheinigt. Wie hatte er diesen heutigen Tag in Freiheit herbeigesehnt!

    Dankbar sog er die frische Frühlingsluft ein, um ihn herum roch es nach dem ersten frisch gemähten Gras. Henry schnalzte mit der Zunge und seine Gedanken schweiften zurück zum Tag der Verurteilung. Was hatte der Psychiater vor Gericht in seinem Gutachten dargestellt? Der Mord an seiner Mutter wäre mit eiskalter Berechnung und unglaublicher Gefühlskälte geschehen. Die Diagnose: Eine seltene Form der Schizophrenie, und er, Henry, ein Mensch ohne Gefühl für Schuld und Moral.

    Während der Haft hatte er dann seine Kindheit mit diesem, als Koryphäe geltenden, Psychiater durchgesprochen. Natürlich war auch seine Mutter ein Thema gewesen, die ihn schon als kleines Kind gehasst hatte, weil Henry ihr nie etwas recht machen konnte. Oft hatte sie ihn grundlos geschlagen, über seine Tränen nur gehässig gelacht und ihn einen ‚Schlappschwanz‘ und ‚Nichtsnutz‘ genannt. Irgendwann hatte er dann zurückgeschlagen – allerdings ohne irgendetwas dabei zu spüren. Kein Hass, kein Mitleid, keinerlei Schuldgefühl.

    Henry schluckte kurz, seine Kehle fühlte sich trocken an. Er zog eine kleine Wasserflasche aus seiner Manteltasche, setzte sie an den Mund, und leerte die Flasche gierig in einem Zug.

    Doch jetzt, Henry streckte sein Kinn herausfordernd und wieder selbstbewusst nach vorn, war er endlich durch die Medikamente und die geförderten Sozialkontakte im Gefängnis zu einem geläuterten, gefühlvollen und besseren Menschen geworden. Jedem würde er ab dem heutigen Tag beweisen, dass er gelernt hatte, was Moral und Anstand bedeutete. Henry dachte dabei an die letzten Worte, die ihm Dr. Gote gestern beim Abschlussgespräch noch mit auf den Weg gegeben hatte:

    „Henry, Sie haben sehr gut bei allen therapeutischen Übungen und Tests mitgearbeitet, wir können stolz auf unsere gemeinsame Arbeit sein. Ihre ungewöhnliche psychische Störung hat sich nach meinen, wenn ich so sagen darf, sehr profunden und erfolgreichen Behandlungen zu einer absolut normalen Verhaltensweise entwickelt. Im Prinzip sind Sie für mich, gewissermaßen, ein neuer Mensch. Erinnern Sie sich an meinen guten Rat, Henry, den ich Ihnen gegeben habe, wenn Sie an sich zweifelten?"

    Und ob sich Henry daran erinnerte! Wie ein Mantra hatte ihm dieser Psychiater mit den bedeutsam hochgezogenen Augenbrauen und der näselnden Stimme immer wieder denselben Satz eingetrichtert: „Jeden Tag eine gute Tat, Henry! Denken Sie an meine Worte, wenn Sie eines Tages wieder draußen sind: Jeden Tag eine gute Tat!"

    Mit ruhigen, zielgerichteten Schritten ging Henry durch das kleine Wäldchen, voller Zuversicht und Vorfreude auf sein weiteres Leben. Kurz darauf gelangte er an einen großen, wunderschön angelegten Teich. Ein glückliches Lächeln glitt über sein Gesicht, als er sie sah: Seine Bank, sie stand tatsächlich noch auf dem gleichen Platz!

    Zufrieden registrierte Henry um sich herum eine wunderbare Ruhe, denn weit und breit war niemand zu sehen. Nur ein paar Enten schnatterten am Ufer und putzten sich ausgiebig ihr Gefieder. Wie ein frisch verliebter Jüngling fühlte Henry bei ihrem Anblick augenblicklich hunderte von Schmetterlingen in seinem Bauch aufsteigen.

    So innerlich aufgewühlt steuerte Henry, vorbei an einigen wildgewachsenen Sträuchern, auf die Bank zu; gleichzeitig genoss er den Anblick der hoch aufschießenden Wasserfontäne inmitten des von gelben Wasserlilien umgebenen Sees. Seine Nasenflügel öffneten sich leicht, und Henry inhalierte den zu ihm herüberwehenden würzigen Geruch von Blüten, Gräsern und den Bäumen mit ihrem frischen Grün.

    Ein zischendes Geräusch – dicht über seinem Kopf – riss Henry aus seinen wohligen Gefühlen. Kurz darauf hörte er, einige Meter von ihm entfernt, etwas ins aufspritzende Wasser klatschen. Henry runzelte verärgert die Stirn, wischte sich ungehalten mit der Hand über die Augen und schaute genauer hin. Aus den sich langsam ausbreitenden Kreisen erblickte er einen auf und nieder hüpfenden Angelköder.

    Wie aus einem wunderbaren Traum unsanft geweckt, starrte Henry entgeistert auf die im Wasser tänzelnde rote Spitze. Seine Augen fixierten den Köder und glitten dann langsam, ganz langsam die Leine entlang, bis er sie hinter einem nahegelegenen undurchsichtigen Busch verschwinden sah.

    Henry fühlte sich augenblicklich empfindlich gestört. Er spürte, wie das Blut in seinen Kopf stieg und dort einen unangenehmen, immer stärker werdenden Druck auslöste. In geduckter Haltung und mit zu Schlitzen verengten Augen näherte sich Henry jetzt auf Zehenspitzen vorsichtig dem Gebüsch, hinter dem die Schnur verschwunden war.

    Tatsächlich erblickte er hinter dem Strauch einen am Ufer sitzenden Angler, die Kapuze seines Anoraks war über den Kopf gezogen. Neben ihm lag eine weitere Angelrute und allerlei Angelzeugs; außerdem stand dort noch ein mit Wasser gefüllter Eimer, in dem sich ein größerer Fisch hin und her bewegte.

    Wie hypnotisiert starrte Henry erst auf den Angler, der ihn nicht bemerkt hatte, dann auf den sich windenden Fisch. Ein seltsames, schmerzhaftes Kribbeln überkam ihn: Von seinen Füßen und Zehen fühlte er es aufsteigen, hinauf in seine Beine, in seinen Unterleib, lief eisig über seinen Rücken, bis in seine Arme und Hände. Henry schauderte und der Druck in seinem Kopf wurde fast unerträglich: Wie konnte dieser Mensch nur so grausam und imstande sein, den armen, hilflosen Fisch, in diesem für ihn doch viel zu kleinen Eimer, gefangen zu halten!

    Er horchte auf. Nein, unmöglich, das konnte nicht sein! Kalte Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Aber es gab kein Zweifel für Henry. Er hörte es ganz genau: Das Tier sprach ihn an!

    „Hol mich hier raus, Henry! Ich ersticke! Tu doch etwas, Henry! Hier geschieht ein Verbrechen, Henry, siehst du das nicht? Das ist schlecht – schlecht – schlecht!"

    Gleichzeitig, und wie aus weiter Ferne, durchdrang ihn jetzt ebenfalls die mahnende Stimme seines Psychiaters: „Jeden Tag eine gute Tat, Henry, dann wird alles gut werden. Denken Sie immer an meine Worte. Jeden Tag eine gute Tat!"

    Beide Stimmen vermischten sich zu einem chaotischen, wilden Durcheinander und das enervierende Dröhnen in seinem Kopf wurde stärker und heftiger.

    Mit starrem, vorwärts gerichtetem Blick in Richtung des Fisches, hob Henry schwerfällig seine Hände, als trage er eine unendlich bleierne Last. Gleichzeitig spreizten sich seine Finger, als wollten sie einen Ball greifen, seine

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