Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die schwarze Witwe: Der exzellente Butler Parker 70 – Kriminalroman
Die schwarze Witwe: Der exzellente Butler Parker 70 – Kriminalroman
Die schwarze Witwe: Der exzellente Butler Parker 70 – Kriminalroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Die schwarze Witwe: Der exzellente Butler Parker 70 – Kriminalroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen.
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Parker war geradezu schockiert. Mit Interesse hatte er das vom Hotelboten hereingereichte etwa zehn Zentimeter hohe Päckchen aufgeschnürt und geöffnet, als eine fast handtellergroße, dicke, häßliche, über und über behaarte Vogelspinne eilfertig herauskletterte und Anstalten traf, ihn in den Ringfinger zu beißen. Vom Standpunkt dieser behaarten Spinne aus war der Angriff durchaus verständlich. Das Her hatte schließlich, mehr oder weniger lange eingesperrt, auf diesen Moment der Rache gewartet. Es wußte ja nicht, daß Parker mit diesem Kartongefängnis überhaupt nichts zu tun hatte. Der Butler zog seinen Ringfinger respektvoll zurück und starrte interessiert auf das Insekt, das mit einem förmlichen Hechtsprung hinunter auf den weichen grauen Veloursteppich hopste und dann erst einmal in Lauerstellung ging. »He, Parker, wo stecken Sie denn mit dem Handtuch?« Mike Rander rief vom Badezimmer aus nach seinem Butler. Seine Stimme klang ungeduldig. Und als der Butler nicht sofort antwortete, erschien Anwalt Mike Rander in Parkers Zimmer, das auf der anderen Seite des Badezimmers lag. Der mittelgroße, sportlich durchtrainierte Anwalt trug nur ein knappes Handtuch, das er sich um die Lenden gebunden hatte. Mit nackten Füßen kam er zu Parker hinüber, der noch immer die behaarte Spinne studierte, die ihrerseits nicht recht wußte, was sie nun machen sollte. Es lag vielleicht an der eingeschalteten Deckenbeleuchtung, daß die Spinne sich veranlaßt fühlte, Halblicht und Schatten zu suchen. Sie setzte sich auf sehr schnellen Beinen in Bewegung und kreuzte Mike Randers Weg. Genauer gesagt, sie kreuzte die nackten Füße des Anwalts, der nichts von dem schnell nahenden Unheil ahnte. Parker mußte sehr schnell handeln, wenn es nicht zu einer Katastrophe kommen sollte. Da er keineswegs die Absicht hatte, die behaarte Spinne zu töten, nahm er blitzschnell ein Kissen von der breiten Couch und wirbelte es durch die Luft. Mike Rander prallte unwillkürlich zurück, als das Kissen durch die Luft sauste. Dann sah er die behaarte Spinne, stieß einen erstickten, schrillen Schrei aus und... hechtete auf das Bett.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Feb. 2023
ISBN9783987574412
Die schwarze Witwe: Der exzellente Butler Parker 70 – Kriminalroman

Mehr von Günter Dönges lesen

Ähnlich wie Die schwarze Witwe

Titel in dieser Serie (97)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Krimi-Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Die schwarze Witwe

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die schwarze Witwe - Günter Dönges

    Der exzellente Butler Parker

    – 70 –

    Die schwarze Witwe

    Günter Dönges

    Parker war geradezu schockiert.

    Mit Interesse hatte er das vom Hotelboten hereingereichte etwa zehn Zentimeter hohe Päckchen aufgeschnürt und geöffnet, als eine fast handtellergroße, dicke, häßliche, über und über behaarte Vogelspinne eilfertig herauskletterte und Anstalten traf, ihn in den Ringfinger zu beißen.

    Vom Standpunkt dieser behaarten Spinne aus war der Angriff durchaus verständlich. Das Her hatte schließlich, mehr oder weniger lange eingesperrt, auf diesen Moment der Rache gewartet. Es wußte ja nicht, daß Parker mit diesem Kartongefängnis überhaupt nichts zu tun hatte.

    Der Butler zog seinen Ringfinger respektvoll zurück und starrte interessiert auf das Insekt, das mit einem förmlichen Hechtsprung hinunter auf den weichen grauen Veloursteppich hopste und dann erst einmal in Lauerstellung ging.

    »He, Parker, wo stecken Sie denn mit dem Handtuch?« Mike Rander rief vom Badezimmer aus nach seinem Butler. Seine Stimme klang ungeduldig.

    Und als der Butler nicht sofort antwortete, erschien Anwalt Mike Rander in Parkers Zimmer, das auf der anderen Seite des Badezimmers lag. Der mittelgroße, sportlich durchtrainierte Anwalt trug nur ein knappes Handtuch, das er sich um die Lenden gebunden hatte. Mit nackten Füßen kam er zu Parker hinüber, der noch immer die behaarte Spinne studierte, die ihrerseits nicht recht wußte, was sie nun machen sollte.

    Es lag vielleicht an der eingeschalteten Deckenbeleuchtung, daß die Spinne sich veranlaßt fühlte, Halblicht und Schatten zu suchen. Sie setzte sich auf sehr schnellen Beinen in Bewegung und kreuzte Mike Randers Weg. Genauer gesagt, sie kreuzte die nackten Füße des Anwalts, der nichts von dem schnell nahenden Unheil ahnte.

    Parker mußte sehr schnell handeln, wenn es nicht zu einer Katastrophe kommen sollte. Da er keineswegs die Absicht hatte, die behaarte Spinne zu töten, nahm er blitzschnell ein Kissen von der breiten Couch und wirbelte es durch die Luft.

    Mike Rander prallte unwillkürlich zurück, als das Kissen durch die Luft sauste. Dann sah er die behaarte Spinne, stieß einen erstickten, schrillen Schrei aus und... hechtete auf das Bett.

    Die Spinne wurde von dem niederfallenden Kissen erwischt und in ihrer Bewegungsfähigkeit außerordentlich gelähmt. Sie erlitt nun ihrerseits einen Schock und rührte sich nicht mehr.

    »Was... was war denn das?« keuchte Mike Rander, der sich von seiner ersten Überraschung erholt hatte.

    »Eine Vogelspinne, Sir«, meldete Parker, der vorsichtig auf das am Boden liegende Kissen zuging. »Wenn mich nicht alles täuscht, gehört sie zu der Spezies, die hier in den südlichen Breiten die ›Schwarze Witwe‹ genannt wird.«

    »Ist das verflixte Biest tot?« fragte Rander, der nicht daran dachte, das relativ sichere Bett zu verlassen.

    »Ich bin nicht sicher, Sir! Wenn Sie erlauben, werde ich nachsehen!«

    »Das erlaube ich Ihnen in jeder Menge«, gab Rander zurück. »Aber passen Sie auf, Parker, diese Spinnen sind verdammt giftig!«

    »In dieser Hinsicht bin ich im Gegensatz zu meiner eben gemachten Bemerkung vollkommen sicher«, erwiderte Parker gemessen. »Das war wohl auch der Sinn dieses Geschenks!«

    »Geschenk?«

    »Die bewußte Spinne, Sir, befand sich in einem kleinen Päckchen, das von einem Hotelboten überbracht wurde.«

    »Das ist doch die Höhe!«

    Mike Rander wollte noch bedeutend mehr sagen, doch Parker befaßte sich bereits mit dem Kissen.

    Sicherheitshalber nahm er dabei seinen Universal-Regenschirm zu Hilfe. Mit der Spitze des Regenschirms wendete er vorsichtig das dicke Kissen um.

    Und im gleichen Moment wurde die behaarte Spinne wieder sehr aktiv.

    Sie sah die Spitze des Regenschirms, fühlte sich grundlos gereizt und entschloß sich, zum Angriff überzugehen. Die sechs behaarten Beine umklammerten den Schirmstock und fanden guten Halt. Dann stieg das Insekt mit rasanter Geschwindigkeit an der Schirmseide hoch, um Parkers Hand zu attackieren.

    »Parker...! Vorsicht...!«

    Mike Rander stand auf dem Bett und visierte bereits die Tür zum Badezimmer an. Spinnen mochte er nicht. Schon gar nicht behaarte Bestien von dieser ansehnlichen Größe.

    Parker ließ sich nicht irritieren.

    Er schüttelte das lästige und aggressive Insekt von der Schirmseide herunter und stülpte dann geschickt den geöffneten Pappkarton über die Spinne. Sekunden später befand sich die Vogelspinne wieder in sicherem Gewahrsam.

    »Bestellen Sie Whisky, Parker«, sagte Mike Rander, auf dessen Stirn sich einige Schweißperlen gebildet hatten. »Bestellen Sie viel Whisky...! Dieser Zwischenfall hat mir gereicht.«

    »Ihr Wunsch ist mir selbstverständlich Befehl«, erwiderte der Butler.

    »Binden Sie aber vorher die Schachtel zu«, redete Mike Rander weiter und äugte mißtrauisch zur geschlossenen Pappschachtel hinüber. »Sind Sie übrigens sicher, daß nicht noch mehr Spinnen hier im Zimmer herumlaufen?«

    »Im Moment dürfte keine weitere Gefahr bestehen, Sir.«

    »Lachen Sie ruhig, Parker«, gab Rander zurück und stieg vorsichtig auf den Boden. »Diese Spinnen sind giftig wie Schlangen.«

    »Nicht ganz, Sir, wenn ich recht orientiert bin«, antwortete der Butler und schnürte die Pappschachtel sorgfältig zu. »Aber weitere Vorsicht dürfte angeraten sein.«

    »Hat die Schachtel einen Absender?« erkundigte sich der Anwalt.

    »In der Tat, Sir, sie hat einen«, sagte der Butler. Er drehte die Schachtel etwas zur Seite und las dann laut vor: »›Die Schwarze Witwe‹ steht hier. Ich möchte hinzufügen, daß dieser Absender ebenso treffend wie unheimlich und tödlich ist...!«

    *

    »Also doch tödlich«, meinte Anwalt Rander. Er sah sich mißtrauisch im Zimmer um und fügte dann hinzu: »Sind Sie sicher, daß es nur eine einzige Spinne war?«

    »Vollkommen sicher, Sir. Und was die Gefährlichkeit dieser Art von Spinnen angeht, so möchte ich mich korrigieren.«

    »Kennen Sie sich etwa auch in Spinnen aus?« Mike Rander nahm auf einem Stuhl Platz, war aber so vorsichtig, die nackten Füße auf die Sitzfläche hochzuziehen.

    »Spinnentiere oder Arachnoiden«, dozierte der Butler, »gehören zur Klasse der Gliederfüßler und Tracheenatmer. Sie verfügen über sechs sehr fein gegliederte Gliedpaare, die nur am Kopfbruststück sitzen. Diese sechs Gliedpaare unterteilen sich in ein Kiefernpaar, in ein Kiefertasterpaar und in vier Beinpaare. Im vorliegenden Fall, Sir, haben wir es tatsächlich mit einer Riesen- oder Vogelspinne zu tun, die man hier in den südlichen Breiten die ›Schwarze Witwe‹ zu nennen pflegt. Sie gilt in der Regel als tödlich. Nach einem Biß stellen sich unerträglich Körperschmerzen, Schüttelfrost, Atemnot, Kältegefühl und anschließend Krämpfe mit Delirien ein, bis schließlich eine Atemlähmung den Tod herbeiführt.«

    »Herrliche Aussichten...!« Mike Rander schüttelte sich leicht und zog die nackten Füße noch höher. »Haben Sie noch mehr davon auf Lager?«

    »Die ›Schwarze Witwe‹, Sir, liebt den Schatten, eine gewisse, warme und feuchte Umgebung und gilt als Nachttier«, redete der Butler weiter. »Das Zuschicken dieses Kerftieres ist in meinen Augen als eine Art Mordandrohung gedacht gewesen.«

    »Scheint mir auch so«, antwortete Mike Rander und zündete sich eine Zigarette an. »Aber wer fängt solche lieben Tierchen ein und schickt sie uns ins Hotelzimmer?«

    »Das entzieht sich leider meiner Beurteilung, Sir.«

    »Haben wir Feinde hier in Los Angeles?«

    »Im Moment nicht, Sir...!«

    »Zum Henker, wer will uns an den Kragen?« fragte Rander halblaut und suchte den weichen Teppichboden nach weiteren ›Schwarzen Witwern ab. Dann nahm er ruckartig den Kopf hoch: »Ob dieses Geschenkpäckchen mit unserem Gespräch zusammenhängt?«

    »Sie denken an das Gespräch, Sir, was Sie und meine Wenigkeit noch zu führen beabsichtigen?«

    »Richtig...! In einer Stunde treffen wir auf Art Stonewell von der ›Star Pictures‹. Wir wissen, daß er böse Schwierigkeiten hat. Einzelheiten fehlen uns. Am Telefon aber sprach er von einer tödlichen Gefahr.«

    »Wenn Sie erlauben, Sir, würde ich mich gern um jenes Kerftier dort kümmern.«

    »Sie wollen sich freiwillig mit dieser verdammten Spinne abgeben?«

    »Ich möchte herausfinden, Sir, wo man Arachnoiden dieser Spezies bekommen kann. Meiner bescheidenen Ansicht nach laufen sie hier im Stadtgebiet nicht frei herum.«

    »In Ordnung, Parker. Hauptsache, Sie bringen das Biest erst mal weg. Wir sehen uns dann später. Sagen wir, in zwei Stunden wieder hier im Hotel...«

    *

    Nach genau fünfzehn Minuten stand Mike Rander auf und sah sich noch einmal verabschiedend in dem mit satter Vornehmheit eingerichteten Vorzimmer um.

    Hinter einem Tisch aus Glas und Chrom saß eine ungemein attraktiv aussehende Blondine und langweilte sich zurückhaltend. Sie hatte nichts zu tun und bewachte nur die Telefon-Tischvermittlung. Sie saß in der Nähe des breiten und tiefen Fensters, durch das

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1