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Haller 19 - Up, up and away: Ich will fliegen!
Haller 19 - Up, up and away: Ich will fliegen!
Haller 19 - Up, up and away: Ich will fliegen!
eBook182 Seiten2 Stunden

Haller 19 - Up, up and away: Ich will fliegen!

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Über dieses E-Book

»Up, up and away!« ist dem Ruf des frühen Superman aus den Comics von Geoff Johns, Kurt Busiek und Pete Woods (Bilder) entliehen, in denen sich Superman in die Lüfte erhebt, um Metropolis vor dem organisierten Verbrechen (und Lex Luthor) zu beschützen. Somit wurde mit der HALLER 19-Ausschreibung ein Pfad abgesteckt, dem wenige mit ihren eingesandten Texten und Bildern gefolgt sind.
Der Ruf »Ich will fliegen!« eröffnete einen größeren Resonanzraum und das spiegelt sich auch in den hier versammelten Texten und Bildern: experimentelle Texte, klassische Kurzgeschichten, Science-Fiction, Weird Fiction, und tatsächlich hat es ein Superhelden-Text in diese Ausgabe geschafft.
Auch die Bilder, Fotografien, Malereien, Aquarelle und digitalen Collagen begeistern in ihrer Unterschiedlichkeit hoffentlich viele von Ihnen!
SpracheDeutsch
Herausgeberp.machinery
Erscheinungsdatum2. Jan. 2023
ISBN9783957657930
Haller 19 - Up, up and away: Ich will fliegen!

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    Buchvorschau

    Haller 19 - Up, up and away - p.machinery

    Up, up and away: Ich will fliegen!

    Haller 19

    Corinna Griesbach (Hrsg.)

    UP, UP AND AWAY: ICH WILL FLIEGEN!

    Haller 19

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    ©dieser Ausgabe: Januar 2023

    p.machinery Michael Haitel

    Titelbild: Felix Andrej Roncea

    Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda

    Lektorat: Corinna Griesbach

    Korrektorat: Michael Haitel

    Herstellung: Schaltungsdienst Lange oHG, Berlin

    Verlag: p.machinery Michael Haitel

    Norderweg 31, 25887 Winnert

    www.pmachinery.de

    ISBN der Printversion: 978 3 95765 313 0

    ISBN dieses E-Books: 978 3 95765 793 0

    Vorwort

    HALLER 19 steht unter dem Motto Up, up and away! – Ich will fliegen!

    »Up, up and away!« ist dem Ruf des frühen Superman aus den Comics von Geoff Johns, Kurt Busiek und Pete Woods (Bilder) entliehen, in denen sich Superman in die Lüfte erhebt, um Metropolis vor dem organisierten Verbrechen (und Lex Luthor) zu beschützen. Somit wurde mit der HALLER 19-Ausschreibung ein Pfad abgesteckt, dem wenige mit ihren eingesandten Texten und Bildern gefolgt sind.

    Der Ruf »Ich will fliegen!« eröffnete einen größeren Resonanzraum und das spiegelt sich auch in den hier versammelten Texten und Bildern: experimentelle Texte, klassische Kurzgeschichten, Science-Fiction, Weird Fiction, und tatsächlich hat es ein Superhelden-Text in diese Ausgabe geschafft.

    Auch die Bilder, Fotografien, Malereien, Aquarelle und digitalen Collagen begeistern in ihrer Unterschiedlichkeit hoffentlich viele von Ihnen!

    Ich freue mich, dass ich zum ersten Mal alle Autorinnen und Autoren hier mit einem Interview vorstellen kann; die Interviews wurden nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern per Mail geführt. Ich hoffe jedoch, dass dies durch die Lebendigkeit der Antworten wettgemacht wird.

    Die Literaturzeitschrift HALLER ist seit 2021 auch auf Instagram zu finden (»literaturzeitschrifthaller«) und der Austausch dort hat zu einigen Einsendungen geführt – schön ist das!

    Ganz viel Spaß beim Lesen und Schauen wünscht

    die Herausgeberin

    Corinna Griesbach

    Anke Laufer: Das gefiederte Jahr

    Mit Märzengänsehaut, Ehrfurcht und Schrecken hatte es begonnen, das Pochen eingesperrt im Rippenkäfig.

    Es weitete sich zu himmelhochjauchzendem Schwindel. Ich lag wach, empfindlich hellwach, das Mondlicht reizte die rückwärtigen Hautzonen, die Flanken, die Krümmung des Halses. Und ja, selbst auf Bauch und Brüsten liegend, waren sie schwer zu ertragen, diese flüchtigen Nächte, ja, schwer auszuhalten, vor allem in der Frühe, die kurzen Stunden des Schlafs, diese Träume von Höhenangst und Fallwinden.

    Der Hausarzt schickte mich zur Spezialistin, die sich Zeit nahm, wortlos die auf- und abströmenden Schauder betrachtete. Dann den Blick hob, ins Himmelblau, zu träumen schien. Vor dem Fenster sang eine Amsel. Ja, zu dösen schien die Ärztin auf einmal und mich zu vergessen. Oder zu grübeln, durch das allgemeine Infektionsgeschehen, vielleicht.

    Wie auch immer. Frühstadium, murmelte die Allergologin am Ende, deutete aus dem Fenster, immer noch geistesabwesend, kritzelte ein Rezept und schickte mich fort. Es ist, wie es ist, dachte ich. Wenn auch zur Unzeit. Das wenigstens muss man doch beklagen dürfen?

    Wie gut, dass es nur eine Salbe braucht. Keinen Luftschlauch und keine Atemholmaschine, sagte der Apotheker.

    Und doch ließ es sich nicht aufhalten:

    Längs der Arme, elf Tage später, begann das Frösteln sich in Stiften zu manifestieren. Follikel durchdrangen die oberste Schicht, stießen durch Sommersprossen und Hautfalten. In der dritten Woche schoben sich wachsende Schäfte aus den Blutkielen, brachen auf und entfalteten beiderseitige Fahnen, Äste, schimmernde Bogen- und Hakenstrahlen.

    Nachts pflückte ich sie mir von der Haut, die neue Existenz, spürte das Ungeduldjucken, ganz so wie zur Kinderzeit im Blutgrund der Milchzähne, auch da half nur störrisches Lockern und Fingerzupfen und ein letzter Ruck. Sah zu, wie roter Saft aus den Wurzellöchern perlte. Flötete mir selbst und dem Mond ein Einschlaflied. Der Boden war mit traurigen Federn bedeckt, weiß und grau und rot wie Blut.

    Vergebliches Aufbegehren, es ließ sich nicht umkehren, was unausweichlich war: das stete Nachschieben aus dem Fleisch, beharrlich wie das Kratzen des Kiels auf Papier.

    Es war in Vogelgestalt, da ich den zerzausten König fand, ihn Verse schreiben sah an einem regenhellen Fluss, auf Bahnsteigen, auf der Schwelle eines Fundbüros. Wo ich hockte und im Kehricht nach verlorenen Würmern pickte, als sein Blick mich traf und ich fortflatterte, vom Rinnstein ins Gebüsch, vom Sims zum First. Nur fort von ihm, so wie ich war, bloß noch ein Federling, gerupft und stumm.

    Doch zu süß war der Lockruf, die Worte wie Körner in einer offenen Hand.

    Den Kropf mit seinem Gold zu füllen wurde alsbald mein einziger Hunger. Der König verstreute die Saat, Zeile für Zeile, von Tag zu Tag, von Mond zu Mond. Sodass es zu Kräften kam, das gefiederte Ich, Schwungfeder um Schwungfeder durch den gewetzten Schnabel zog, die Flügel ausbreitete, sie spreizte über dem Horizont. In seinem Blick spiegelten sich Wolken und Dächer, Antennen und Türme.

    Bis es hinausstieß, wohin es gehörte.

    Als das Licht in seinen Schwingen sang, als es sich in Häuserschluchten stürzte, wie es schließlich am Klippenrand emporschoss und sich über dem Moor fallen ließ, da endlich wurde es fortgetragen von Rauch und Sturm, wohin es wollte.

    Ich war ja eine Spätstarterin

    Ein Interview mit Anke Laufer

    Liebe Anke Laufer, Sie haben Ethnologie studiert und in Freiburg im Breisgau promoviert. Heute leben und arbeiten Sie als freie Autorin und Dozentin. Sind Sie der Ethnologie treu geblieben, oder lehren Sie als Autorin beispielsweise Kreatives Schreiben?

    Obwohl die Ethnologie wahrscheinlich diejenige unter den Sozialwissenschaften ist, die dem Individuum und seinen Geschichten am meisten Raum gibt, habe ich mich am Ende für die Literatur entschieden, aus unterschiedlichen Gründen. Trotzdem ist das Interesse für Menschen und das, was sie zu erzählen haben, geblieben. Ich unterrichte vorwiegend kreatives und berufliches Schreiben und biete Kurse an der Schnittstelle zwischen Schreiben und Bildender Kunst an – das geht von Kinderkursen über Uniseminare bis hin zu Wochenkursen in Seminarzentren.

    Welche Themen bewegen Sie, welches Genre, welche Textform ist die Ihre?

    Ich wollte mich nie festlegen, weder thematisch, noch in Form oder Sprache. Allerdings gibt es schon Schwerpunkte bzw. immer wieder auftauchende Motive. Ich werde zum Beispiel häufig von einem bestimmten Ort und dessen Atmosphäre zu einem Text inspiriert – das kann eine Straßenecke sein, ein Wegabschnitt, eine Landschaft, das Innere eines Gebäudes. Thematisch spielen ganz aktuelle oder in naher Zukunft zu erwartende Entwicklungen oft eine Rolle, allerdings (so hoffe ich) eher unaufdringlich, als eine Art Unterströmung. Faszinierend soll die Geschichte sein und unterhaltend. Ich schreibe vorwiegend Prosa, aber die Sprache eines Textes wird mir immer wichtiger, sodass ich über eine bestimmte Länge selten hinauskomme. Ich hänge daher in Sachen Form wohl rettungslos fest, irgendwo zwischen lyrischer Prosa und längerer Erzählung.

    Ihre literarische Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit einem Preis des Literaturhauses Zürich und dem Daniil Pashkoff Prize 2022 for Creative Writing by a Non-Native Speaker in English. Sie waren Writer-in-residence der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá und erhielten ein Stipendium der Drue Heinz Stiftung für einen Aufenthalt auf Hawthornden Castle, Schottland. Was bedeuten diese Stipendien und Auszeichnungen für Sie?

    Schreiben ist ein einsames Geschäft und reich wird man damit auch nicht. Viele Schreibende kombinieren ihre Berufung daher mit einem Job, der ihnen menschliche Gesellschaft verschafft, die Lehre ist da sicher ein Klassiker. Schreibaufenthalte, vor allem internationale, sind inzwischen für mich auch wichtige Begegnungsorte mit Kolleginnen und Kollegen, wo ich einfach ungeheuer viel dazulerne. Zu Beginn waren Veröffentlichungen und Auszeichnungen vor allem eine Ermunterung, ich musste mir selbst beweisen, dass das nicht wirklich schlecht ist, was ich da mache. Wenn man unterrichtet, dann ist so eine Auszeichnung natürlich auch irgendwo ein Beleg dafür, dass man weiß, wovon man spricht, eine Art Visitenkarte.

    Sie haben in Literaturmagazinen und Anthologien veröffentlicht und zwei Einzelveröffentlichungen vorzuweisen. Bitte erzählen Sie uns davon.

    Ich war ja eine Spätstarterin, so eine, die für viele Wettbewerbe schon jenseits der Altersgrenze von 35 oder 40 war. Trotzdem waren mir Wettbewerbe zu Beginn sehr wichtig (aus oben genannten Gründen) und in diesem Rahmen hatte ich meine ersten Veröffentlichungen. Meine beiden Buchveröffentlichungen habe ich mit Verlegern gemacht, die bereit waren, das wirtschaftliche Risiko einzugehen, welches ein Erzählband bedeutet. Seit ein paar Jahren veröffentliche ich verstärkt im Rahmen von Literaturzeitschriften, da ich dort die Lebendigkeit der deutschsprachigen Literaturszene und eine großartige Offenheit gegenüber der Vielfalt der literarischen Produktion sehe. Es macht einfach Spaß, sich dort zu tummeln. Onlinetreffen haben zudem seit Beginn der Pandemie bewirkt, dass diese Szene zusammenrückt – es wird immer unwichtiger, ob man in Berlin, London oder Wannweil schreibt. Man trifft sich und lernt sich besser kennen, das ist eine sehr positive Entwicklung.

    Was lesen Sie selbst gerne, was liegt aktuell auf Ihrem Büchertisch?

    Sehr viel moderne Lyrik, darüber hinaus zwei Biografien von Vertreterinnen des Surrealismus: Leonora Carrington und Ithell Colquhoun. Außerdem ein Kurzroman, den kürzlich wiederentdeckten dystopischen Klassiker »They« von Kay Dick, den ich bereits mehrfach gelesen habe und der mich einfach nicht loslässt.

    Wo findet man Sie in den sozialen Netzwerken?

    Ich bin eine langjährige Karteileiche bei Facebook, und obwohl ich auf Instagram auch nicht wirklich aktiv bin, erreicht man mich dort wenigstens. Drei Jahre lang habe ich eifrig getwittert, auch das lässt derzeit nach. Ich denke, dass ich ohnehin genug Zeit am Bildschirm verbringe, auch in Sachen Recherche. Aber um Texte zu schreiben, die alle Sinne ansprechen, sollte man auch noch genug Zeit übrighaben, um etwas in der nicht-digitalen Welt zu erleben. Zuverlässige Einsichten in das, was ich mache, bekommt man allerdings immer über meine Website ankelaufer.com. Mein Instagram-Account ist anke_laufer.

    Vielen Dank für Ihre Zeit und das Gespräch!

    Michael Georg Bregel: Die Drohne

    Ein Zittern ging durch die Drohne. Das Signal der Steuereinheit auf dem Boden wurde schwächer. Der Mann, der sie steuerte, schien den Kontakt zu verlieren. Eine technische Fehlfunktion? Zu wenig Ladung in den Batterien, die sie zum Gehorsam der Fernsteuerung gegenüber zwangen? Eine der Spezialkameras der Drohne nahm optischen Kontakt auf. Zoom auf höchster Stufe zeigte ihr das verzweifelte Knöpfedrücken und Hebelziehen des Steuermannes. Die Schweißperlen auf seiner geröteten Stirn. Sein Fluchen blieb stumm. Mangels akustischer Sensoren wäre das auch so gewesen, wäre sie nicht so hoch oben, so weit außer Hörweite gewesen. Das Steuersignal schwankte, oszillierte, brach kurz ab, fand sie noch einmal wieder.

    Die Drohne schwebte hoch über den höchsten Baumspitzen eines schier endlosen Waldes. So hoch, dass sie viele Kilometer in alle Richtungen überblicken konnte. Hektar um Hektar nichts als Wald. Wald, den sie mit ihren Kameras kontrollierte. Das war ihr Daseinszweck. Den Wald zu kontrollieren. Auf Rauch. Auf Brände. Sofort Alarm zu geben, wenn ihre Algorithmen auch nur die Ahnung eines Feuers zu haben glaubten. Natürlich war eigentlich er es, der kontrollierte, der berechnete, der

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