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Primitive vs. moderne Kunst: Gegenüberstellung
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Primitive vs. moderne Kunst: Gegenüberstellung
eBook270 Seiten1 Stunde

Primitive vs. moderne Kunst: Gegenüberstellung

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Über dieses E-Book

Was ist das Wesen der primitiven Kunst? Warum finden sich in der modernen Kunst überraschende Ähnlichkeiten mit der Kunst der Primitiven? Werden von den Künstlern nur die Formen übernommen oder auch die Inhalte?
Der bekannte Kunsthistoriker, Prof. Charles Wentinck liefert in dieser Dokumentation, die zwei faszinierende Richtungen der Kunst beleuchtet, Antworten, Anregungen und Einsichten
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Nov. 2020
ISBN9783945120644
Primitive vs. moderne Kunst: Gegenüberstellung

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    Buchvorschau

    Primitive vs. moderne Kunst - Serges Medien

    BILDKUNST

    PRIMITIVE

    vs.

    MODERNE KUNST

    Charles Wentinck

    TABLET ART

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Was mich in diesem E-Buch erwartet

    Abbildungsverzeichnis

    Farbtafeln und Bildinterpretationen

    Keulenkopf vs. Kreuzigung

    Cap Dorset vs. Russische Bettlerin

    Figur mit menschlichem Kopf vs. Kopf einer menschlichen Figur

    Häuptlingssessel mit Karyatide vs. Karyatide

    Kopf vs. Frauenkopf

    Ahnenfigur vs. Mädchen aus Kowno

    Maske vs. Frauenkopf

    Tanzmaske vs. Variation über ein menschliches Gesicht

    Mumienmaske vs. Jörg

    Götterfigur vs. Zwei Mädchen

    Uli-Figur vs. Stillleben mit Uli-Figur

    Marmorner Kopf vs. Torso eines Mädchens

    Totempfahl der Indianer vs. Figur aus Bronze

    Akua`ba vs. Senecio

    Maske der Fang vs. Japanische Maske

    Grabstatue vs. Sitzende Frau

    Goldene Maske vs. Maske mit einer Warze

    Liegende Figur vs. Liegende Frau

    Hockende weibliche Figur vs. Sitzende Figur

    Maske der Kifwebe vs. Porträt einer Frau

    Votiv Skulptur vs. Venezianerin

    Menschliche Figur vs. Der Albino

    Kopf einer Astarte vs. Kopf des Königs

    Glockenidol vs. Keramik

    Boot mit Bemannung vs. Die Reise

    Stehende Figur (Holzplastik aus Sierra Leone) vs. Stehende Figur (Jean Ipoustéguy)

    Frauenstatuette vs. Schwarze Venus

    Pfeiler vs. Brustbild

    Ornament eines Boot-Vorderstevens vs. Vogel

    Menschliche Sofffigur vs. Kompositionscollage

    Menschliches Antlitz auf Fels vs. Michel Tapié Soleil

    Lamaistisches Mandala vs. Triptychon

    Höhlenzeichnung vs. Zeichen

    Tanzmaske vs. Philantropische Maske

    Nagelfetisch vs. Kleiner Kosmonaut

    Bundu-Maske vs. La Femme, comme il faut

    Malerei des Trantismus vs. Sonne und Spiraloide über dem Roten Meer

    Steinskulptur vs. Portrait des Dichters Paul Eluard

    Stehende Figur vs. Etude

    Dialog mit der Vergangenheit – Rückkehr zum Elementaren

    Auf der Suche nach dem Archaischen

    Abstraktion und Einfühlung

    Picasso und die Kunst der Afrikaner

    Matisse oder Vlaminck

    Formprobleme: Derain, Modigliani, Brancusi

    Begegnung oder Austausch von Techniken

    Der Exotismus ferner Länder

    Primitive Kunst und deutscher Expressionismus

    Der Surrealismus und die Kunst Ozeaniens

    Epilog

    Impressum

    Was mich in diesem E-Buch erwartet

    Moderne vs. Primitive Kunst

    Im Inhalt dieses Buches präsentiert der Autor eine eindrucksvolle Gegenüberstellung Primitiver- und Moderner Kunst - mit im Ergebnis spektakulären Erkenntnissen: Offenkundig bestehen in der Modernen Kunst durchaus Ähnlichkeiten mit der rein authentischen Kunst der Primitiven.

    Fanden die Künstler der Modernen Kunst hier nur Anregungen, dienten die Werke als Vorlagen (und sind somit Plagiate) oder ist es doch ein purer Zufall?

    Am Beispiel dargebotener Bild-Gegenüberstellungen reflektiert der anerkannte Kunstprofessor Dr. Charles Wentinck, diese berechtigten Fragen und versucht anhand eingehender Bildanalysen Beweise oder Zufälligkeiten zu ergründen.

    Dem vorangestellten Bildteil mit 160 Farbtafeln folgt ein ausführlicher Textteil, in dem er sich kritisch mit der brisanten Thematik auseinandersetzt.

    Abbildungsverzeichnis

    Farbtafeln

    und

    Bildinterpretationen

    Keulenkopf

    Holzfigur aus Polynesien

    vs.

    Kreuzigung

    Paul Gauguin

    1a Marquesas-Inseln, Polynesien

    Keulenkopf

    Holz, L. 132 cm

    Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln

    Auf diesem Keulenkopf tritt das für die Marquesas-Inseln typische Tiki-Motiv in mehreren Variationen in Erscheinung. Die wie ziseliert wirkenden Ornamente sind in großer Ausgewogenheit verteilt. Auf dem Halboval des oberen Wulstes ist ein Gesicht mit breitem Mund eingetieft, die Augenform korrespondiert mit den strahlenförmig umrahmten Motiven am Schaft. Der obere Teil des Keulenkopfes ähnelt einem Gesicht. Die in die Höhe gezogenen Kreise sind ebenfalls mit einer feinen Lineatur gezeichnet und erwecken mit den massiven Köpfchen in der Mitte den Eindruck von Augen. Ein horizontaler Grat mit einem nasenähnlichen dicken Kopf trennt den oberen Teil vom Schaft der Keule. Die Vielfalt der Ornamentik ist mit Meisterschaft ausgeführt. Ähnliche Motive findet man an den Tätowierungsschablonen der Eingeborenen. Obwohl die Keulen kultischen Zwecken dienten, wurden sie doch auch im Kampf geführt.

    1b Paul Gauguin

    Kreuzigung

    Holzschnitt, 40,5 x 13,5 cm

    Wallraf-RIchartz-Museum, Köln

    Die Liebe Gauguins zum Primitiven und Exotischen hat man dem Inka-Blut seiner peruanischen Großmutter zugeschrieben. Aber schon seit dem Roman „Paul et Virginie von Bernardin de Saint-Pierre (1787) existiert eine Tradition, die das Heil in unverdorbener Kindlichkeit und primitivem Exotismus suchte. Gaugin erkannte, dass er dieses Heil in Frankreich nicht finden konnte. Er sehnte sich nach den Wäldern einer Südseeinsel, „um dort in Ekstase und Frieden zu leben. 1891 kam er nach Tahiti. Doch bald äußerte er den Wunsch, nach einer der Marquesas-Inseln überzusiedeln, „wo nur drei Europäer sind und der Ozeanier viel weniger von der europäischen Zivilisation verdorben ist." Seine Flucht in eine unverdorbene Welt war nach Herbert Read eine Reaktion auf die industrielle Revolution, die dabei war, das Gesicht der Erde zu verstümmeln. Für Gauguin war die europäische Zivilisation ein schrecklicher Sumpf, aus dem man sich nur durch die Flucht befreien konnte. Gauguin ließ sich von der Kunst der Ozeanier inspirieren, bei dem hier abgebildeten Holzschnitt von dem Keulenkopf der Marquesas-Inseln. Aber er blieb ein Eklektiker und der Tradition verhaftet. Er übernahm das Hauptmotiv der Keule, wiederholte die Augenbildung und gab den Pupillen die Form kleiner Köpfe. Der religiöse Kosmos, der auf den Marquesas-Inseln die Formen der Kunst prägte, blieb ihm jedoch fremd. Dafür nahm Gauguin Zuflucht zu einem hier völlig absurd wirkenden Element, zu dem gekreuzigten Christus. Er benutzte die formalen Elemente der Primitiven, doch der andersgeartete religiöse Hintergrund blieb ihm verschlossen.

    Cap Dorset

    Steinfigur der Eskimos

    vs.

    Russische Bettlerin

    Ernst Barlach

    2a Cap Dorset, Baffinland (Eskimo-Kunst)

    Shoovagar

    Stein

    Mann mit Lampe

    Collection James Houston

    Foto: L. Boitin

    Die heutige Kunst der Eskimos verdient es, als selbständige Erscheinungsform gewertet zu werden. Sie ist stark im Ausdruck, wie diese ganz in sich ruhende Figur zeigt. Sie bedient sich der Charakteristika der prähistorischen Eskimo-Kunst, die bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. zurückreicht. Heute wie früher ist das rasche, klare Erfassen der Situation, des Gegenstandes,eine lebenserhaltende Funktion für dieses Volk der Fischer und Jäger. Tiere, Menschen und Masken wurden in Elfenbein der Walrosszähne, in Stein oder Holz gearbeitet. Eine reiche lineare Ornamentik an den Gebrauchsgegenständen-Harpunen, Äxten, Nadelbüchsen, Spielwürfeln-erfuhr eine Erweiterung durch Spiralmotive, die an skytisch-sibirische Auszierungen erinnern. Malereien sind bei den Eskimos sehr selten, man findet sie an den Trommeln der Medizinmänner. Die Plastiken erwecken den Eindruck von Masse und Kraft. Es sind keine rein impressionistischen Darstellungen; sie sind zentral auf einen inneren Schwerpunkt gerichtet. Körper und Glieder bilden eine geschlossene Einheit. Statt Bewegung und dramatischer Aktion strahlt der Mann mit der Lampe in seinen gerundeten großzügigen Konturen das in sich Ruhende, das Sein aus. Barlach bändigte seine innere Unruhe in einer ähnlichen Gestaltung. Seine Übereinstimmung mit der Eskimo-Kunst ist nicht zufällig.

    2b Ernst Barlach

    Russische Bettlerin, 1906

    Sammlung Hermann F. Reemtsma, Hamburg

    Ernst Barlach (1870-1938), der norddeutsche Bildhauer, Graphiker und Dichter, studierte in Hamburg, Dresden und Paris. Zwischen 1901 und 1904 entwickelte er seinen eigenen Ausdruck

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