Mein sexy Nachbar
Von Laura Wright
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Über dieses E-Book
Tausendmal hat Mauerblümchen Carrie von ihrem sexy Nachbarn Trent Tanford geträumt. Unerreichbar schien der attraktive Millionär zu sein - doch auf einmal wird ihr größter Traum wahr. Als sie sich im Fahrstuhl des Apartmenthauses in der Park Avenue begegnen, halten sie nicht etwa in ihrem Stockwerk, sondern fahren weiter - und schweben zusammen in den Himmel der Lust. Schließlich deutet Trent sogar an, dass er mehr als nur eine heiße Nacht will. Carrie wagt kaum, an das unverhoffte Glück zu glauben. Wird Mr. Alle-Frauen-lieben-mich tatsächlich bei ihr bleiben?
Laura Wright
Laura hat die meiste Zeit ihres Lebens damit verbracht, zu singen, an Tanzturnieren teilzunehmen oder als Schauspielerin zu arbeiten. Erst als sie begann, Romane zu schreiben, hat sie ihre wahre Leidenschaft und Berufung entdeckt! Geboren und aufgewachsen ist sie in Minneapolis, Minnesota. Danach lebte Laura für einige Zeit in New York, Milwaukee und Columbus, Ohio. Heute ist sie froh, einen Ort gefunden zu haben, an dem sie bleiben möchte: in Los Angeles. Ihr gemütliches Zuhause teilt sie mit ihrem Ehemann Daniel, der Theaterproduktionen leitet, ihren zwei Kindern und drei verwöhnten Hunden. Die Stunden, die Laura nicht über einem Manuskript verbringt, nutzt sie oft, um mit ihren Kindern zu spielen, in Kunstausstellungen oder ins Kino zu gehen. Außerdem malt sie, mag Waldspaziergänge und entspannt sich gern beim Picknicken am See. Viel Spaß findet sie auch daran, in der Küche zu werkeln oder ausgelassen mit den Hunden zu toben.
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Buchvorschau
Mein sexy Nachbar - Laura Wright
Laura Wright
Mein sexy Nachbar
IMPRESSUM
BACCARA erscheint im CORA Verlag GmbH & Co. KG,
20350 Hamburg, Axel-Springer-Platz 1
© 2008 by Harlequin Books S.A.
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V., Amsterdam
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA
Band 1565 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Sarah Heidelberger
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format im 01/2011 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-86295-530-5
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Führung in Lesezirkeln nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
1. KAPITEL
… überweisen Sie eine Million Dollar auf ein Offshore-Konto auf den Kaimaninseln … oder die düsteren Geheimnisse Ihrer Vergangenheit werden enthüllt …
Trent Tanford saß in seinem in Edelstahl und schwarzem Leder gehaltenen Büro und seufzte tief. Dann lehnte er sich in seinem luxuriösen Designer-Bürostuhl zurück, knüllte den Brief zusammen und warf ihn in den Papierkorb. Er empfand weder Zorn noch Besorgnis. Eigentlich wollte er einfach nur in Ruhe weiterarbeiten. Drohungen waren nichts Neues für ihn. Sie kamen per E-Mail, per Post oder wurden ihm einfach auf den Schreibtisch gelegt. Sein Vater sprach regelmäßig welche aus; ansonsten stammten sie meist von kürzlich gefeuerten und deswegen aufgebrachten Angestellten des Familien-Medienimperiums AMS – oder von Frauen, mit denen er geschlafen hatte und die das Ende der Beziehung einfach nicht wahrhaben wollten.
Keine Frage, die Drohungen waren lästig. Aber das hieß noch lange nicht, dass er auf sie reagierte.
Der einunddreißigjährige Medienmogul wusste genau, wer er war und was er wollte, ganz gleich, ob es um sein Privatleben oder um seinen Beruf ging. Keine Drohung würde daran jemals etwas ändern können.
Trent unterzeichnete einen Stapel Verträge, während vor dem Panoramafenster zu seiner Linken die Sonne über den Horizont stieg. Sie markierte den Beginn eines neuen heißen Augusttages, an dem das AMS-Gebäude wie stets geschäftig summen würde wie ein Bienenstock.
„Guten Morgen, Mr. Tanford."
Trents Tür stand offen, wie immer vor sieben Uhr morgens. Er nickte der neuen Assistentin, die gerade an seinem Büro vorbeiging, beiläufig zu. Die junge rothaarige Frau war hübsch und brillant. Im letzten Jahr hatte sie die Universität von New York mit summa cum laude abgeschlossen. Trent warf einen Blick auf die Uhr an seinem Bildschirm. „Sechs Uhr dreißig. Alle Achtung."
„Danke, Sir." Sie schenkte ihm ein professionelles Lächeln und lief weiter.
Trent wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner Arbeit zu. Seine Assistentin war hübsch, aber er trennte Beruf und Privatleben nun einmal strikt voneinander. Abgesehen davon war sie sowieso viel zu jung. Andererseits mochte er Rotschöpfe. Genauer gesagt hatte er heute Abend sogar eine Verabredung mit einem. Sein Date war mindestens so hübsch wie seine Angestellte, aber nicht annähernd so klug – und das war genau das, was er wollte.
Trent lachte leise auf, als er sich an den Vorabend erinnerte, an dem er seine neueste Eroberung zum letzten Mal gesehen hatte. Die junge Frau hatte zwanzig Minuten darauf verschwendet, ihn darüber aufzuklären, wie wichtig es war, dass Nagellack- und Schuhfarbe exakt aufeinander abgestimmt waren.
Trent grinste zufrieden. Er liebte Frauen; liebte, wie sie lachten, rochen und sich bewegten. So unterschiedlich sie auch alle waren, so ähnlich waren sie sich in der festen Überzeugung, dass sie ihn ändern könnten. Jede einzelne von ihnen hielt sich für die eine Frau, die Trent Tanford so unendlich glücklich machen würde, dass er seine strikten Dating-Regeln vergaß. Doch seit inzwischen zehn Jahren hielt er sich erfolgreich an seine Grundsätze: vier Wochen Maximum, dann ein klarer Schlussstrich.
Warum wollten sie das nicht begreifen? War es wirklich so schwer, einzusehen, dass er einfach nicht der Typ Mann war, der sich angeln ließ wie ein ahnungsloser Fisch? Keine Frau der Welt würde ihn jemals in einen braven Ehemann verwandeln! Die Vergangenheit hatte ihn gelehrt, dass vier Wochen schon reichten, um aus einer Geliebten mehr werden zu lassen als einen netten Zeitvertreib. Aber etwas anderes als eine Affäre konnte und wollte er sich in dieser Phase seines Lebens einfach nicht leisten.
Trent wandte sich wieder seinem Computer und dem Finanzplan für das kommende Jahr zu. Seine Einstellung zu Beziehungen machte ihn noch lange nicht zu einem unsensiblen Fiesling. Er war immer ehrlich, was die Vier-Wochen-Regel betraf, und sprach offen darüber, dass er keine feste Beziehung wollte. Seine Einstellung richtete sich gegen niemanden persönlich und sagte nichts über die Schönheit oder den Charakter einer Frau aus. Sie war nicht weiter als eine Regel, nach der er lebte und die es ihm ermöglichte, sich zu nehmen, was er wollte, ohne mit unangenehmen Konsequenzen rechnen zu müssen. Für Liebeskummer war in seinem dicht gedrängten Zeitplan kein Platz. Seine Arbeit und seine beruflichen Ziele gingen vor, so einfach war das. Nicht mehr lange, und sein Vater würde zurücktreten und seinen Sohn zum Vorsitzenden von AMS machen.
Doch zu Trents Verdruss hatte sein Vater eine vollkommen andere Einstellung zu Beziehungen. Wenn man James Tanford glauben wollte, waren Frau und Kinder der Dreh- und Angelpunkt des Lebens eines Mannes und machten ihn stärker. Eine Familie schenkte einem Mann in seinen Augen genau den Rückhalt, den er brauchte, um Macht ausüben zu können. Außerdem, da war James Tanford sich sicher, erlangte nur ein verheirateter Mann den nötigen Respekt seiner Gegner und Angestellten. In James’ überholtem Weltbild kümmerte eine Ehefrau sich um den Kleinkram, während der Mann sich mit den wirklich wichtigen Angelegenheiten auseinandersetzte.
Leider war James Tanford so überzeugt von seinen Ansichten, dass er mehrfach versucht hatte, Trent heimlich zu verkuppeln. Als keine seiner Bemühungen gefruchtet hatte, war er dazu übergegangen, seinem Sohn Memos über das Thema zu schreiben. Das aktuellste hielt Trent gerade in der Hand. Einer der treuen Untergebenen seines Vaters hatte es ihm auf den Schreibtisch gelegt. „Memo" war allerdings eine viel zu freundliche Umschreibung. Vielmehr handelte es sich um den zweiten Drohbrief, den Trent an diesem Tag lesen musste: Sein Vater kündigte an, dass er seinen Sohn auf keinen Fall zum Nachfolger erklären würde, wenn er sich weiterhin weigerte, in den trauten Hafen der Ehe einzulaufen.
Oder vielmehr in die abscheuliche Hölle der Ehe, grübelte Trent düster.
Nun ja, Drohungen aller Formen und Inhalte waren für Trent nun einmal nichts Neues. Sie gehörten zum Tagesgeschäft.
Er warf das Memo in den Papierkorb zu dem Brief, der ihn aufforderte, eine Million Dollar auf ein Geheimkonto auf den Kaimaninseln zu überweisen, und grinste. Der Erpresser konnte lange warten. Ebenso wie sein Vater und die Scharen von unverheirateten Frauen. Trent Tanford, der begehrteste und eingefleischteste Junggeselle New Yorks, würde in nächster Zeit ganz sicher nicht heiraten.
Im Big Apple war es Zeit für den Sonntags-Brunch – ein geradezu heiliges Ereignis für die Bewohner von Manhattan, die sechzig Stunden die Woche arbeiteten. Der Sonntagvormittag war die einzige Zeit, zu der die New Yorker Workaholics eine Pause einlegen konnten, bevor der Alltagstrott am Montag wieder von vorne losging.
In der Regel zelebrierte Carrie Gray den Brunch mit Bergen von Backwaren, Eiern, Bagels, Frischkäse und ab und an einem Glas Sekt. Aber an diesem Morgen war sie einfach zu müde, um solch ein Festgelage für ihre Freundinnen zu organisieren. Sie hatte gerade noch genug Zeit, um ihre langen braunen Haare zu einem Zopf hochzubinden. Ihre Kontaktlinsen einzusetzen schaffte sie beim besten Willen nicht mehr. Egal, dann musste es heute eben die Brille tun.
Carrie hatte bis spät in der Nacht an den Entwürfen für ein Logo gearbeitet. Wenn ihr Vorschlag auf allgemeine Zustimmung traf, war ihr nächster Monat gerettet – wenigstens in finanzieller Hinsicht. Aber kaum war sie endlich ins Bett gegangen, als ein Mitglied von „Trents Truppen" an ihrer Wohnungstür geklingelt hatte.
Trent, genauer gesagt Trent Tanford, ein dunkelhaariges, blauäugiges Bild von einem Mann mit einem faszinierenden Grübchen in der Wange, lebte in der Wohnung nebenan. Doch so gut er auch aussehen mochte, die Horden von Frauen, die zu den unmöglichsten Zeiten in seiner Wohnung aus und ein gingen, sprachen eindeutig gegen ihn.
Den Spitznamen „Trents Truppen" hatte Carrie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Amanda Crawford und Julia Prentice erfunden, mit denen sie über alles und jeden lästern konnte – zum Beispiel über ihren umtriebigen Nachbarn.
Das eigentliche Problem war, dass einige seiner Eroberungen zu blöd zum Lesen waren und regelmäßig bei 12B klingelten, dem schicken Apartment des europäischen Geschäftsmannes und Prinzen Sebastian, das Carrie derzeit hütete. Trent selbst wohnte in 12C. Letzte Nacht hatte eine weitere seiner gertenschlanken Eroberungen, eine Rothaarige mit aufgespritzten Lippen, bei Carrie geklingelt – und zwar um ein Uhr nachts.
„Es tut mir ehrlich leid, dass es nichts Anständiges zu essen gibt", versicherte Carrie ihren beiden blonden Freundinnen, nachdem sie sich gemeinsam an dem Designer-Couchtisch niedergelassen hatten, der das Zentrum von Prinz Sebastians Wohnzimmer bildete. Die Einrichtung war minimalistisch, aber teuer, geschmackvoll und außerordentlich exklusiv.
Amanda musterte die Freundin mit einem humorvollen Funkeln in den stahlgrauen Augen und schlug die langen, schlanken Beine übereinander. „Keine Sorge. Kaffee und Donuts sind doch ein echter Klassiker."
Julia streichelte sanft ihren sich rundenden Bauch und fügte hinzu: „Das Baby mag die glasierten am liebsten." Julia war im vierten Monat schwanger und hatte in Apartment 9B des Hauses in der Park Avenue gewohnt, bis sie im letzten Monat mit ihrem Verlobten Max Rolland zusammengezogen war. Amanda war ihre Mitbewohnerin gewesen und hatte Nummer 9B jetzt ganz für sich alleine.
Carrie verspürte Erleichterung, dass ihre Freundinnen es ihr nicht übel nahmen, was für eine schlechte Gastgeberin sie heute war. Zufrieden beobachtete sie, wie die beiden sich vergnügt mit Donuts vollstopften. Der Anblick der beiden brachte sie zum Lächeln. Ihre Freundinnen stammten aus einer vollkommen anderen Welt als sie: Beide blickten auf lange und illustre Stammbäume zurück, hatten beste Privatschulen besucht und hüllten sich stets von Kopf bis Fuß in teure Kleider.
Carrie wusste, dass sie selbst sich neben ihnen nicht gerade elegant ausnahm – was allerdings weniger an ihren grünen Augen und ihrer üppigen Figur, sondern an ihren ungebändigten braunen Haaren und ihrem gebatikten Hippie-Outfit lag, das keineswegs der aktuellen Designermode entsprach.
Carrie fand sich selbst in Ordnung, keine Frage. Unter Umständen hätte man sie vielleicht sogar als „süß" bezeichnen können. Aber im Vergleich zu ihren umwerfenden Freundinnen war sie ein Nichts. Carrie störte das nicht im Geringsten. Sie schämte sich ihres Äußeren und ihrer Herkunft nicht. Sie war, was sie war. Julia und Amanda sahen das ebenso. Der Society-Schönheit und der Event-Planerin war es ganz egal, woher Carrie kam oder wie viel Geld sie hatte. Das Einzige, das den beiden etwas bedeutete, war Carries Freundschaft.
„Abgesehen von einer Hühnchen-Quiche und einem Rucolasalat wollte ich eigentlich auch noch Zimtrollen machen, erzählte Carrie den beiden Frauen und nippte an ihrem Kaffee. „Aber der Teig braucht einfach zu lange.
„Das macht doch nichts, Carrie. Ehrlich!, versicherte Amanda. „Ist es gestern spät geworden?
Sie warf ihrer Freundin ein Lächeln zu, das sie vollends so aussehen ließ wie ein Top-Model. „Sag bloß, du hattest ein Date?"
„Nein", antwortete Carrie lachend, ganz so, als wäre das die albernste Idee der Welt. Dann verging ihr das