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Baccara Collection Band 441
Baccara Collection Band 441
Baccara Collection Band 441
eBook519 Seiten6 Stunden

Baccara Collection Band 441

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Über dieses E-Book

LÜGEN, SEX UND LIEBESSCHWÜRE von TAWNY WEBER
Gabriel Black steckt in der Klemme: Der bekannte Hochstapler muss mit der FBI-Agentin Danita Cruz zusammenarbeiten, wenn er nicht verhaftet werden will! Doch vielleicht kann er sich ja die Zeit versüßen, indem er Danita ein paar leidenschaftliche Küsse stiehlt …

VERFÜHRUNG À LA HOLLYWOOD von SHERELLE GREEN
Für ein TV-Special am Valentinstag wird Nicole als Make-up-Artist gebucht. Nur zu gerne arbeitet sie mit Kendrick Burrstone zusammen, dem attraktiven Regisseur! Seine heißen Blicke sprechen Bände – aber warum weist er all ihre Flirtversuche so eiskalt ab?

HEISSE NÄCHTE MIT DEM UNWIDERSTEHLICHEN COWBOY von DEBBI RAWLINS
Ist das wirklich die Frau, die er sucht? Tucker will Gerechtigkeit, doch die süße Annie kann unmöglich die Verbrecherin sein, die seiner Familie Unrecht getan hat. Je mehr Zeit er mit ihr verbringt, desto schwieriger wird es, ihrem Charme zu widerstehen …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum25. Jan. 2022
ISBN9783751508254
Baccara Collection Band 441
Autor

Tawny Weber

Schon immer liebte Tawny Weber Liebesromane, vor allem seit sie auf ein paar Geschichten in ihrer Grundschulbibliothek stieß, die sie sofort fesselten. Was gibt es Besseres als Romane mit spannenden Wendungen und einem Happy End – oder noch besser – mit erotischen Liebeszenen zu lesen? Nichts, denn das sind die guten Dinge im Leben. Auf Drängen ihres Ehemanns erfüllte sie sich ihren Traum und wagte den Sprung ins Autorengeschäft. Das Ergebnis? Zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen für ihre Werke. Tawny denkt sich ihre Geschichten in ihrem Haus in Nordkalifornien aus, wo sie mit ihrer Familie und ihren Tieren lebt. In ihrer Freizeit probiert sie gern Rezepte für Cocktails – besonders Margaritas – aus, geht gern shoppen – besonders Stiefel – und sieht sich Filme mit Johnny Depp an.

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    Buchvorschau

    Baccara Collection Band 441 - Tawny Weber

    Tawny Weber, Sherelle Green, Debbi Rawlins

    BACCARA COLLECTION BAND 441

    IMPRESSUM

    BACCARA COLLECTION erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA COLLECTION, Band 441 01/2022

    © 2012 by Tawny Weber

    Originaltitel: „Sex, Lies and Valentines"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: BLAZE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein

    © 2018 by Sherelle Green

    Originaltitel: „Her Unexpected Valentine"

    erschienen bei: Kimani Press, Toronto

    in der Reihe: ROMANCE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Trixie de Vries

    © 2013 by Debbi Quattrone

    Originaltitel: „No One Needs to Know"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: BLAZE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    Übersetzung: Christine Schmidt

    Abbildungen: sakkmesterke / Shutterstock, alle Rechte vorbehalten

    Veröffentlicht im ePub Format in 01/2022 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 9783751508254

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

    Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

    Werden Sie Fan vom CORA Verlag auf Facebook.

    TAWNY WEBER

    Lügen, Sex und Liebesschwüre

    FBI-Agentin Danita Cruz ermittelt undercover, um dem Hochstapler Gabriel Black auf die Schliche zu kommen. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, alle ihre verfügbaren Mittel einzusetzen. Mit Gabriel zu flirten, ist herrlich aufregend! Kann sie ihre Gefühle beherrschen – oder ist das Verlangen nach dem Bad Boy zu stark?

    SHERELLE GREEN

    Verführung à la Hollywood

    Für seinen Erfolg als Regisseur hat Kendrick Burrstone hart gearbeitet, und nichts ist ihm so wichtig wie sein professioneller Ruf. An seinem Set gilt: Beim Dreh wird nicht geflirtet, und zwischen Kollegen läuft nichts! Doch er hat nicht mit Nicole gerechnet. Die betörende Visagistin stellt seine Prinzipien auf eine ernste Probe …

    DEBBI RAWLINS

    Heiße Nächte mit dem unwiderstehlichen Cowboy

    Seit Jahren steckt Annie all ihre Arbeit in ihre Ranch, wo sie misshandelten Tieren Zuflucht bietet. Gerade, als ihr Projekt richtig erfolgreich wird, taucht Tucker in ihrem Leben auf. Zu dem heißen Rancher fühlt sie sich sofort unwiderstehlich hingezogen, und offensichtlich erwidert er diese Gefühle. Warum nur bleibt Tucker dann weiter auf Abstand?

    Lügen, Sex und Liebesschwüre

    PROLOG

    „Du pokerst ziemlich hoch. Wenn du nicht aufpasst, verlierst du alles, wofür du gearbeitet hast, einschließlich deiner Freiheit."

    Nachdenklich lehnte Tobias Black sich in seinem Ledersessel zurück und schaute aus dem Fenster auf sein Reich – die kleine Stadt Black Oak. Dann seufzte er und blickte zu seinem Freisprechtelefon.

    „Manche Dinge sind das Risiko wert, mein Freund. Meine Familie zurückzubekommen gehört dazu."

    „Hast du jemals daran gedacht, deinen Sohn anzurufen und ihn zu bitten, nach Hause zu kommen und dir zu helfen? Die Verzweiflung in der Stimme war deutlich hörbar. „Es wird wegen mehrerer krimineller Aktivitäten gegen dich ermittelt. Der Mann, der vor nicht einmal drei Wochen in deinem Motorradladen angegriffen wurde, beschuldigt dich nicht nur der Tat, sondern auch, der Anführer eines neuen Verbrecherrings zu sein, der gerade in Nordkalifornien entsteht. Und anstatt dich darauf zu konzentrieren, deinen Namen reinzuwaschen, planst du, deinen eigenen Sohn zu betrügen.

    „Nicht betrügen, korrigierte ihn Tobias. „Ich mache keine Betrügereien mehr, schon vergessen? Ich habe mich gebessert und alles zurückerstattet, was ich über die Jahre gestohlen habe.

    „Das ändert nichts daran, dass du verurteilt wirst, wenn du deine Unschuld nicht beweisen kannst. Ist es das Risiko wert, ein so riskantes Spiel zu spielen?"

    Tobias dachte über die Frage nach. Vor zwei Monaten hatte er die Karten ausgeteilt und haushoch gewonnen. Er hatte nicht nur erreicht, dass sein ältester Sohn Caleb nach Hause gekommen war, der Junge war jetzt auch noch Sheriff der Stadt und würde bald heiraten.

    Vor einem Monat, als er auf die Entschlossenheit seiner Tochter Maya zählte, ihn vor sich selbst zu retten, hatte er das nächste Blatt ausgespielt. Auch diese Runde hatte er gewonnen. Aber nur knapp, denn Maya hatte ihren eigenen FBI-Agenten mit nach Hause gebracht. Das Spiel war eine Weile lang brenzlig gewesen, aber hatte nur die Freude am Gewinnen gesteigert. Und Gewinnen bedeutete in dem Fall, dass Maya zurück in die Stadt zog und verlobt war.

    Jetzt musste Tobias sich um Gabriel kümmern.

    Von seinen drei Kindern war Gabriel derjenige, der Tobias am ähnlichsten war. Das würde die größte Herausforderung werden. Tobias spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Nervös? Er hatte einmal einen ehemaligen US-Präsidenten dazu gebracht, eine betrügerische Wohltätigkeitsorganisation zu unterstützen, und hatte dabei nur Schadenfreue empfunden. Aber in dieser letzten Phase seiner Familie gegenüberzutreten, war herausfordernd.

    „Es ist das Risiko wert, wiederholte er. „Selbst wenn ich ihn anflehen würde, Gabriel käme nicht nach Hause. Dies ist die einzige Möglichkeit, ihn hierher zu bekommen. Wir brauchen jemanden innerhalb des Systems. Jemanden mit einem Ruf, der die Kriminellen davon überzeugt, dass er einer von ihnen ist. Wichtiger noch, jemand, der ein persönliches Interesse daran hat, meinen Namen reinzuwaschen.

    „Und du glaubst wirklich, dass diese Kriminellen, die sich in der Stadt treffen, ihn in ihren Kreis aufnehmen werden?"

    „Dank Calebs Recherchen kennen wir die Namen von dreien der Verbrecherbosse. Ich habe Vorkehrungen mit jemandem getroffen, dessen Computerkenntnissen ich vertraue."

    Dieser Jemand war seine Tochter, die erstaunliche Hacking-Fähigkeiten besaß. Er atmete tief durch. Er war von der Sache überzeugt. Er musste es sein. Seine Freiheit, seine Familie, sein Leben hingen davon ab. Aber es war das Schwierigste, was er je in seinem Leben getan hatte.

    „Dieser Jemand hat die E-Mails von ihnen gehackt, sodass jeder von ihnen denkt, der andere würde Gabriel als letztes Mitglied vorschlagen. Sie haben den Köder geschluckt, und die Einladung wurde von demjenigen ausgesprochen, der hinter der ganzen Sache steckt."

    Noch während er die Worte sagte, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Es war eine Sache, ein betrügerisches Spiel im Detail zu planen oder das Spiel in Gang zu setzen. Aber seinen Sohn nach Hause zu holen, bedeutete in seinem Fall, ihn einer Bande von skrupellosen Kriminellen auszuliefern. Das Risiko war groß. Sowohl für ihn als auch für seinen Sohn.

    „Schön, schön. Wie üblich hast du ein kompliziertes Netz gesponnen, das zweifellos zu den gewünschten Ergebnissen führen wird. Der andere Mann seufzte und fügte dann, obwohl er genau wusste, dass er ignoriert werden würde, hinzu: „Aber deinen eigenen Sohn verhaften zu lassen, um ihn nach Hause zu holen, könnte zu weit gehen, alter Freund.

    1. KAPITEL

    Gabriel Black lehnte sich an die Bar aus Teakholz und lächelte zufrieden. Vor ihm stand ein Glas mit feinstem altem Scotch. Er trug einen Armani-Anzug, dazu ein Seidenhemd und Schuhe von Ferragamo. In seiner Tasche befand sich der Schüssel zu mehreren Millionen in Internetaktien.

    Nicht schlecht für einen Donnerstagabend.

    Er war der geborene Spieler und hatte ein Talent zum Gewinnen. Und er hatte das Gefühl, der Gewinn heute Abend würde ein großer sein.

    „Spendierst du mir einen Drink?"

    Gabriel warf der Rothaarigen mit Schmollmund und verlockenden Kurven einen langen Blick zu. Mit einem Fingerschnipsen wies er den Barkeeper an, ihr zu servieren, was immer sie trinken wollte. Als Moe ihr ein Glas Champagner hinstellte, lächelte Gabriel charmant und deutete mit einem Kopfnicken auf die Männer, die gerade zur Tür hereinkamen.

    „Ich muss mich noch um ein paar Dinge kümmern, sagte er zu der Rothaarigen in dem trägerlosen Glitzerkleid. Er beugte sich vor und fuhr mit dem Zeigefinger über ihre nackte Schulter. „Genieß den Champagner, halt meinen Platz warm, und wenn ich fertig bin, trinken wir den Rest der Flasche auf meinem Zimmer.

    „Ich freue mich darauf", schnurrte sie und berührte mit der Zungenspitze die Champagnerflöte, bevor sie auf den mit Samt bezogenen Barhocker rutschte.

    Für eine Sekunde war Gabriel abgelenkt. Er nahm ihr das Glas ab, drehte es, um von der gleichen Stelle zu trinken, an der ihre Lippen roten Lippenstift hinterlassen hatten. Der perlende Champagner prickelte auf seiner Zunge. Genauso explosiv stellte er sich den Sex später vor.

    „Süffig", murmelte er und reichte ihr das Glas zurück.

    Er zwinkerte ihr noch einmal zu, dann drehte er sich um und blickte durch den Raum. Seine Zielpersonen hatten sich an einem Tisch in der Ecke niedergelassen.

    Und in der Sekunde war die Rothaarige wieder aus seinem Kopf verschwunden. Eine von Gabriels Stärken war seine Fähigkeit, alles zu ignorieren, was zwischen ihm und seinem Ziel stand. So sehr er Frauen auch verehrte, sie hatten ihren Platz. In seinem Bett, gegen die Wand gedrückt, auf seinem nackten Körper liegend. Das alles waren gute Orte. Aber keine Frau hatte ihn je von der Arbeit abgelenkt.

    Schließlich war der Job das Wichtigste im Leben.

    Eine Kleinigkeit, die er von seinem alten Herrn gelernt hatte. Gabriel bewunderte die Fähigkeiten seines alten Herrn. Aber er selbst war noch besser.

    Doch er würde mit der Schadenfreude bis später warten. Bis er diese Gentlemen um eine nette Million erleichtert hatte.

    „Meine Herren", grüßte er, als er an den Tisch kam. Er nickte jedem der Männer zu und zog einen Stuhl heran.

    „Mr. Lane", grüßte der erste Mann und nutzte Gabriels falsche Identität.

    „Schön, dass es mit dem Treffen geklappt hat", sagte der Zweite, ein Buchhaltertyp.

    „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie einem Treffen hier in der Hotelbar zugestimmt haben, sagte Gabriel. „Ich muss kurzfristig nach Europa. Wenn wir es heute Abend nicht geschafft hätten, hätte das Treffen warten müssen, bis ich in zwei Wochen zurück bin. Das Warten hätte mir natürlich nichts ausgemacht. Dieser Deal kann nur besser werden. Aber ihr seid nette Kerle, und ich verzögere nur ungern Ihren Einstieg.

    „Ich habe mir Ihren Prospekt und die Verkaufsbedingungen angesehen", begann der Buchhaltertyp. Dann weiteten sich seine Augen, und er schien den Faden zu verlieren. Gabriel folgte seinem Blick und verschluckte sich fast an seiner Zunge.

    Hallo, Baby.

    Alles um ihn herum verblasste. Der Deal war eine ferne Erinnerung.

    Er sah nur noch die Blondine.

    Sie war die Fantasie eines jeden Mannes. Große Locken umrahmten ein sexy Gesicht. Die funkelnden tiefblauen Augen, die langen Wimpern und das verwischte Make-up verliehen ihr das Aussehen einer Frau, die gerade heißen Sex gehabt hatte und einen sehr befriedigten, vor Erschöpfung lächelnden Mann in einem zerwühlten Bett zurückgelassen hatte.

    Die Locken umspielten Schultern, die bis auf Glitzer und dünne schwarze Träger nackt waren. Gabriel starrte auf diese Träger, und sein Mund wurde trocken. Ihre Brüste waren perfekt. Schwarzer Stoff, so glitzernd wie ihre Haut, umschloss die runden Kugeln wie die Hände eines Lovers. Sein Blick fiel auf ihre Taille, die schmal genug war, um sie mit beiden Händen umfassen zu können. Schwarzes Leder umhüllte ihre Hüften und lenkte den Blick auf unfassbar lange, herrliche Beine. Sein wandernder Blick ruhte schließlich auf ihren Füßen, die in heißen High Heels mit einer frechen Schleife an der Ferse steckten.

    Er richtete seinen Blick wieder auf ihr Gesicht.

    Ihr Mund war feucht und glänzend, die Unterlippe voll und verführerisch. Ein winziges Grübchen wurde sichtbar, als sie Gabriel einen einladenden Blick zuwarf.

    Als ihr Begleiter, ein Kerl, der für Gabriel nur ein verschwommener Fleck war, ihren Stuhl herauszog, ließ sie sich in einer geschmeidigen Bewegung darauf sinken. Immer noch Blickkontakt mit Gabriel haltend, zwinkerte sie ihm zu und warf ihm einen Kuss zu.

    Gabriels Körper reagierte sofort. Seine Muskeln spannten sich an, sein Magen krampfte sich erwartungsvoll zusammen. Er wollte sie berühren, mit den Fingern über die seidige nackte Haut streichen. Würde sie erbeben? Wenn er sie gegen die Wand drückte, würde sie diese langen Beine um seine Taille schlingen und sich festklammern?

    Anders als die Rothaarige war dies keine Frau, die man aus dem Gedächtnis strich.

    Sie war ungemein sexy, mit einer gefährlich süßen Seite, und hatte einen Körper, der Männer um den Verstand brachte.

    Und sie war mit einem anderen zusammen.

    Nicht, dass es ihn interessierte. Gabriel bekam immer, was er haben wollte.

    Und er wollte sie.

    Die Frage war nur, wie lange es dauern würde, bis er sie hatte.

    Jemand räusperte sich. „Mr. Lane?"

    Er beobachtete, wie die Blondine dem Kellner für das Glas Wasser mit Eis dankte. Sie hob es an die Lippen und begegnete wieder Gabriels Blick.

    Er wurde hart.

    Sie senkte das Glas. Den Blick immer noch auf ihn gerichtet, leckte sie einen glitzernden Tropfen Wasser von ihrer Unterlippe. Weich und rosa. Er stellte sich vor, wie ihre Zunge andere Dinge leckte.

    Fast hätte er gestöhnt.

    „Mr. Lane?"

    Scheiße. Er war hier, um einen Job zu erledigen. Heiße Spiele mussten warten.

    Gabriel riss sich vom Anblick der hinreißenden Blondine los und konzentrierte sich auf die Männer vor ihm. Er konnte die sexy Frau immer noch aus den Augenwinkeln sehen, während er dem Buchhaltertypen zuhörte, der seine Bedenken bezüglich des Deals darlegte. Jerry, seine eigentliche Zielperson, blickte entweder über Gabriels Schulter oder nickte abwesend zu den Worten seines Kumpels.

    Gabriel versuchte, sich auf das Spiel zu konzentrieren und ignorierte das Aufblitzen von Farbe und Licht im Augenwinkel. Dann zuckte Jerry zusammen, ein geschockter Ausdruck zog über sein unattraktives Gesicht.

    Gabriel drehte den Kopf gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Blondies Date sie an den Haaren packte.

    „Was zum …"

    Gabriel war schon halbwegs aufgesprungen, als der Kerl sie an sich zog und küsste. Es schien ihr zu gefallen. Keine Abwehr, kein Zeichen, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Als der Typ sich zurückzog, sagte sie etwas zu ihm und tätschelte seine Brust. Das Lächeln, das sie ihm schenkte, war strahlend und süß.

    Gabriel war hin- und hergerissen zwischen seiner Erregung und dem Drang, die Frau retten zu wollen. Er ballte die Fäuste und holte tief Luft.

    Er musste sich konzentrieren, verdammt. Seine Priorität war das Spiel. Das Geld.

    Niemals eine Frau.

    „Ich verstehe Ihre Bedenken", sagte er zu den Männern, wobei er sich auf Jerry konzentrierte. Er erläuterte, warum ihre Denkweise falsch war und warum sein Angebot die großartigste Sache seit dem Internetporno war. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis beide Männer breit grinsend nickten und Jerry zur Unterschrift bereit war.

    Gabriel bot Jerry mit einem charmanten Lächeln seinen Stift an und spürte förmlich, wie eine Million Dollar in seine Tasche glitt.

    Dann hörte er plötzlich ein lautes Krachen, Glas fiel klirrend zu Boden, ein gedämpfter Schmerzensschrei und das Geräusch einer schallenden Ohrfeige ertönten. Im Raum wurde es für den Bruchteil einer Sekunde still, dann ertönten Protestrufe.

    Wütend sprang Gabriel auf. Bevor er jedoch einen Schritt machen konnte, schüttelte die Blondine schnell und besorgt den Kopf. Sie sah erschrocken aus, ihre Wange war glühend rot von der Hand des Arschlochs.

    Halt dich raus, flehten ihre blauen Augen.

    Gabriel setzte sich gezwungenermaßen wieder.

    Er beobachtete, wie eine Hilfskraft herbeieilte, um die Glasscherben aufzufegen. Zwei Kellner huschten umher, der eine kam an den Tisch gerannt, der andere lief vermutlich zum Manager.

    Lass es gut sein, Black. Es wurde sich darum gekümmert. Kein Grund für ihn, sich einzumischen. Oder schlimmer noch, den Deal zu vermasseln.

    Er sah, wie die Blondine dem besorgten Kellner versicherte, dass sie okay war. Ihr Date, das Arschloch, starrte den Kerl nur an, die Hand um ihren schlanken Arm gekrallt.

    Nein. Er konnte es nicht ignorieren. Gabriel stand auf, den Blick auf den Kerl gerichtet, der die hübsche Blondine schikanierte.

    Die wachsamen Rattenaugen des Mannes begegneten kurz Gabriels Blick, dann griff er wieder in die Locken der Blondine und riss daran. „Ich bezahle dich für den Spaß, also will ich auch Spaß haben. Du machst es mir, Mädchen. Hier. Jetzt", knurrte er.

    Sie stieß einen leisen Schrei aus, ihre Alabasterwangen waren vor Scham gerötet. Sie blickte nicht mehr zu Gabriel. Stattdessen flüsterte sie etwas und versuchte, sich loszureißen. „Keine Party, keine Bezahlung", sagte der Mann laut.

    Sie war ein Escort-Girl?

    Egal.

    Die Wut trieb ihn vorwärts. Bevor sie wieder aufschreien konnte, hatte Gabriel eine Hand um den Hals des Kerls gelegt.

    „Oh, nein, stöhnte die Blondine. „Bitte nicht.

    Die Faust bereits geballt, machte Gabriel den Fehler, sie anzusehen. Die großen blauen Augen, so sexy und angsterfüllt, flehten ihn förmlich an. „Bitte. Lassen Sie ihn los."

    Er wollte dem Mann ins Gesicht schlagen. Er wollte ihn dafür bezahlen lassen, dass er ihr wehgetan und sie gedemütigt hatte. Doch er schüttelte ihn nur kurz, bevor er ihn losließ.

    „Raus."

    Der Mistkerl warf der Blondine einen Blick zu, dann öffnete er den Mund, als wollte er etwas sagen. Gabriel ballte die Faust. Der Typ rannte weg.

    „Ich muss …" Sie presste die Hand an die glänzenden Lippen, als wollte sie ein Schluchzen zurückhalten, dann sprang sie auf und rannte ebenfalls hinaus.

    Hin- und hergerissen zwischen Ehrgeiz und dem verzweifelten Bedürfnis zu beschützen, hätte Gabriel vor Frust schreien können. Aber er hatte wirklich keine Wahl. Er folgte ihr und erwischte sie direkt vor dem Hotel, in der Nähe des Eingangs zum Garten.

    „Bleiben Sie stehen", rief er. Wie zum Teufel konnte sie sich auf diesen hohen Absätzen so schnell bewegen? Gabriel griff nach ihrem Arm.

    Sie riss sich los, sah ihn aber an. „Nicht." Tränen strömten über ihre Wangen. Es grenzte schon fast an ein Wunder, dass ihr Make-up dabei nicht verschmierte.

    „Sie hätten mir nicht folgen sollen", murmelte sie und wischte sich übers Gesicht. Ihr Blick huschte von links nach rechts, bevor sie seinem kurz begegnete.

    Aus der Nähe war sie noch verführerischer. Ihr Haar schimmerte golden im Licht der Straßenlaterne. Trotz ihres sexy Outfits und ihres wilden Aussehens wirkte sie zart, fast zerbrechlich.

    Und trotzdem war sie gleichzeitig so verdammt sexy, dass er sie schmecken und fühlen wollte. Ihre schimmernden, sinnlichen Lippen. Diese Haut, so seidig und verlockend. Aber vor allem wollte er ihre Kurven erkunden, die in diesem Hauch von schwarzem Nichts steckten.

    „Ich rette keine Frauen und lasse sie dann weinend weglaufen", erklärte Gabriel charmant lächelnd.

    „Warum? Sie trat einen Schritt zurück und hielt ihre Hände schützend über ihre Brüste. „Was wollen Sie?

    „Nichts", versicherte er ihr.

    Skepsis zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Dann warf sie sich unvermittelt in seine Arme.

    „Oh, Sweetheart, nicht weinen", murmelte Gabriel. Er legte den Arm um ihre schmale Schulter und zog sie an sich.

    Ihr Körper passte sich perfekt an seinen an. So zierlich sie war, sie war groß genug, um ihre Wange an seinen Hals zu drücken. Ihr Körper zitterte, als sie sich schluchzend an ihn drückte.

    Frau in Nöten, rief er sich in Erinnerung, als das Blut heiß durch seine Adern schoss. Man hatte ihm in seinem Leben schon vieles nachgesagt, aber ein Mann, der misshandelte, verletzliche Frauen ausnutzte, war er nicht.

    Dann strich sie mit dem Fuß über seine Wade, und Gabriels Verstand setzte aus. Das Blut schoss in seine Lenden und versetzte seinen Körper in einen Zustand höchster Erregung.

    „Ich brauchte das Geld, schniefte sie. „Ich kann meine Miete sonst nicht bezahlen. Ich bin schon zwei Wochen im Rückstand.

    Gabriel griff in seine Tasche und holte vier Hunderter aus seinem Portemonnaie. „Hier. Das wird Ihren Verlust decken. Jetzt lassen Sie uns reingehen. Ich lade Sie auf einen Drink ein und hole Ihnen dann ein Taxi."

    Sie stieß einen tiefen Atemzug aus. Ihre wunderbaren Brüste drückten dabei an seinen Oberkörper.

    „Danke. Sie warf ihm einen Blick zu, der irgendwo zwischen Dankbarkeit und purer Verführung lag. „Aber ich kann Ihr Geld nicht annehmen. Nicht, wenn ich mich bei Ihnen nicht bedanken darf. Richtig.

    Bevor er etwas sagen konnte, ließ sie ihre flache Hand über seine Brust wandern. Leicht, aber durch die Stoffschichten hindurch spürbar. Ein warmes Prickeln jagte über seine Haut.

    Sie schmiegte sich enger an ihn und fachte seine Erregung weiter an.

    Dann fanden sich ihre Lippen zu einem Kuss. Zuerst war es nur der Hauch einer Berührung. Einmal, zweimal.

    So süß.

    Sie neigte den Kopf zur Seite. Ihre Lippen passten perfekt zusammen. Zu perfekt für sein Empfinden. Er wollte zurückweichen. Doch in dem Moment strich sie mit der Zunge über seine Lippen, und was von seinem Verstand noch geblieben war, ging in Flammen auf.

    Der Kuss wurde wild. Die Zungen spielten miteinander. Keine sanfte Zärtlichkeit – ein heftiges Duell um Kontrolle. Heiß, intensiv.

    Bevor Gabriel den Kuss weiter intensivieren konnte, bevor es noch wilder und heißer wurde, zog sie sich zurück. Ihre Augen waren riesig. Leidenschaft und etwas, das aussah wie eine Mischung aus Angst und Horror funkelte in der Tiefe.

    „Das war nur ein Vorgeschmack auf mein Dankeschön", schnurrte sie.

    „Ich freue mich auf mehr", murmelte er und senkte den Kopf, um sie wieder zu küssen.

    „Hände auf den Kopf", brüllte eine Stimme hinter Gabriel.

    „Lassen Sie die Frau los, Mister", ertönte die Stimme wieder. Dann packte ihn jemand.

    „Was zum Teufel …"

    Das Klappern von Handschellen erfüllte die Luft, kurz bevor das Metall gegen Gabriels Handgelenk klatschte.

    „Ich verhafte Sie wegen Anstiftung zur Prostitution."

    „Wollen Sie mich verarschen?" Gabriel versuchte, seinen Arm loszureißen. Doch selbst mit seinen einen Meter neunzig war er dem Gorilla mit der Dienstmarke nicht gewachsen.

    Sein Blick fiel auf die Blondine.

    In ihren Augen schimmerten keine Tränen mehr, auch keine Leidenschaft.

    Nein, sie sah einfach nur zufrieden aus.

    „Wir wissen beide, dass Sie nichts gegen mich in der Hand haben. Was soll das Ganze also?", fragte Gabriel in einem gelangweilten Tonfall und lehnte sich zurück.

    Trotz seines großspurigen Tons verspürte Gabriel einen Hauch von Sorge. Doch er verdrängte das Gefühl. Sein Auswies wies ihn als Gavin Lane aus. Und den belastenden Papierkram hatte er, anders als geplant, bei Jerry im Hotel zurückgelassen. Sie hatten also nichts gegen ihn in der Hand.

    Trotzdem, die Art wie der andere Mann – war er ein Cop? – ihn ignorierte, wurde langsam ärgerlich.

    „Ich habe der Kleinen kein Geld für Sex angeboten. Also, warum tun wir uns beide nicht einen Gefallen und machen Schluss für heute."

    Der Mann antwortete nicht. Er blätterte weiter durch eine dicke Akte.

    Gabriel wurde langsam ernsthaft wütend. „Also?"

    Endlich reagierte der Mann. „Ich bin Hunter", stellte er sich vor. Bei dem Namen läuteten bei Gabriel einige Alarmglocken.

    Es hatte mal einen Kerl namens Hunter gegeben, der einen großen Teil seiner FBI-Karriere damit verbracht hatte, Gabriels alten Herrn zu jagen. Gabriel kniff die Augen zusammen und musterte den Mann vor sich. Nein, er war zu jung, der Name musste rein zufällig sein.

    Gabriel lehnte sich wieder zurück und sagte überheblich lächelnd: „Freut mich, Sie kennenzulernen, Hunter. Vielleicht könnten Sie mir jetzt erklären, was hier eigentlich los ist."

    Hunter lehnte sich mit einem nachdenklichen Blick in seinem Stuhl zurück. Aber er sagte kein Wort.

    Das musste er auch nicht. Seine Körpersprache, sein Gesichtsausdruck, die Atmosphäre, alles deutete auf Ärger hin.

    Hinter ihm ging eine Tür auf. Parfum kitzelte Gabriels Sinne. Etwas Frisches, Leichtes. Sein Körper reagierte sofort.

    Dann kam sie um seinen Stuhl herum und stellte sich neben Hunters Schreibtisch. Die Schultern zurück, die Arme locker an den Seiten, stand sie eindeutig stramm.

    Scheiße.

    Statt wilder Mähne trug sie ihr blondes Haar zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden, und ihre verführerischen Brüste waren jetzt von einer frisch gebügelten weißen Bluse mit breitem Kragen sittsam verdeckt. Dazu ein grauer, knielanger Rock und ein Paar spitze schwarze Schuhe.

    Trotzdem fand er sie komischerweise genauso heiß wie zuvor, als sie so aufgebrezelt gewesen war.

    „Ich glaube, Sie haben Special Agent Danita Cruz bereits kennengelernt", sagte Hunter.

    Special Agent?

    Seine Nackenhaare stellten sich auf. Das, und das warnende Summen in seinem Kopf sagten ihm, dass das Spiel gerade eine schlimme Wendung genommen hatte.

    Vielleicht würde er sich nicht so einfach aus allem herauswinden können, wie er gedacht hatte.

    Dann sagte Hunter: „Danita, das ist Gabriel Black."

    Er schenkte Gabriel ein selbstgefälliges Lächeln und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, bevor er hinzufügte: „Er wird uns helfen, den Black Oak Fall zu schließen."

    2. KAPITEL

    Danita Cruz hatte ein Hauptziel in ihrem Leben.

    Sie wollte beweisen, dass sie nicht das wertlose Stück Dreck war, als das sie in ihren jungen Jahre so oft bezeichnet worden war.

    Sie war bei einer Mutter aufgewachsen, die als größte Säuferin im Wohnwagenpark galt. Wenn Mom nicht besoffen gewesen war, hatte sie im Kleinen mit Drogen gedealt und Diebesgut verschoben. Danita hätte es vermutlich nie geschafft, diesen Sumpf zu verlassen, wenn Hunter nicht gewesen wäre. Sie war gerade erst fünfzehn gewesen, als er ihre Mutter wegen ihrer Beteiligung bei einem Autodiebstahl verhaftet hatte. Damals hatte er sie ermutigt, von einem Leben jenseits ihrer unglücklichen Kindheit zu träumen. Er war Freund, Mentor und nörgelnder großer Bruder in einer Person geworden.

    Ihm verdankte sie alles.

    Sie hatte hart daran gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo sie mittlerweile beim FBI war. Sie hatte geschuftet, um das College zu schaffen und alle Spuren ihrer Vergangenheit zu beseitigen und um sich ein Leben aufzubauen, auf das sie stolz sein konnte. So hatte sie sich mit der Zeit den Ruf einer klugen, ausgebufften und verlässlichen Agentin erworben.

    Sie blickte durch den Raum. Und nun warf ihr dieser Kriminelle, dieser hinterhältige Betrüger, einen verachtenden Blick zu. Als wäre sie ein Stück Dreck.

    Vor zwei Stunden hatte er sie noch angesehen, als wäre sie seine wahr gewordene Fantasie. Seine Augen hatten vor Wertschätzung geglüht. Jetzt sah sie nur eiskalte Verachtung.

    Sie ignorierte es und studierte das Gesicht, das sie oft auf Fahndungsfotos gesehen hatte. Elegante Züge, hohe Wangenknochen und ein Schlafzimmerblick, der ihr Inneres zum Schmelzen brachte.

    „Setz dich, Danita", forderte Hunter sie auf.

    Sie wollte sich nicht setzen. Sie wollte gar nicht mehr hier sein. Aber aus dem Zimmer zu rennen, weg von diesen goldenen Augen, die sie durchbohrten, wäre feige. Genau wie einen Befehl zu ignorieren, egal, wie höflich er ausgesprochen worden war.

    Also setzte sie sich. Entschlossen straffte sie die Schultern und versuchte, sich auf Hunter und den Fall zu konzentrieren und das heiße Verlangen zu ignorieren, das dieser andere Mann in ihr weckte.

    „Sie fragen sich sicher, warum wir uns so viel Mühe gegeben haben, Sie hierher zu holen, sagte Hunter gerade. „Und Sie denken vermutlich, dass diese Anklage wegen Anstiftung zum Sex ausgemachter Blödsinn ist, aus dem man leicht herauskommt.

    „Beides richtig, erwiderte Black amüsiert. Aber Danita sah die Wut, die sich unter der glatten Oberfläche verbarg. „Es ist offensichtlich, dass Sie etwas von mir wollen. Und Sie wollen es so sehr, dass Sie Blondie als Köder geschickt haben.

    „Mein Name ist Danita, fuhr sie ihn an. „Oder besser noch, Special Agent Cruz.

    „Baby, für mich wirst du immer Blondie sein, die heiße Blondine mit dem aufregenden Körper."

    Danita funkelte ihn wütend an. Eine freche Erwiderung lag ihr auf der Zunge, doch sie beherrschte sich.

    Was kümmerte es sie, was Gabriel Black von ihr dachte? Der Mann war ein Verbrecher, verdammt noch mal.

    Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, lehnte sie sich zurück und warf ihm einen verachtenden Blick zu.

    „Ich möchte Ihnen einen Deal anbieten", setzte Hunter das Gespräch fort.

    „Warum?"

    „Teils, weil ich glaube, dass Sie mir bei einem kleinen Projekt helfen können, antwortete Hunter. Dann zuckte er mit den Schultern und zeigte den Anflug eines Lächelns. „Und teils, weil wir einen gemeinsamen … Freund haben, der es zu schätzen wüsste, wenn ich Ihnen aus der Patsche helfe.

    Danita zog verwirrt die Stirn kraus. Was war hier eigentlich los?

    Auch wenn sie befreundet waren, Hunter war ihr Chef. Und er leitete sein Einsatzteam nach dem Grundsatz „Kenntnis nur, wenn nötig. Deshalb hatte Danita heute Nachmittag, als sie gebrieft wurde, nur den Namen ihres Opfers und den Arbeitstitel „Black Oak erfahren. Sie hatte angenommen, dass Hunter den Mann benutzen wollte, um dessen Vater auffliegen zu lassen.

    Ihr Blick ging zwischen beiden Männern hin und her, während sie versuchte, diese Veränderung zu begreifen. Denn es hörte sich für sie ganz und gar nicht nach einer Falle an. Da ging irgendetwas anderes vor sich.

    „Hier der Vorschlag. Wir haben Sie wegen einer geringfügigen Sache am Haken. Für Sie ist es nur eine Unannehmlichkeit." Hunter hielt lange genug inne, dass der andere Mann nicken konnte. Danita merkte, dass Black nicht mehr hochmütig dreinblickte. Er hatte die Augen argwöhnisch zusammengekniffen, die Stirn gerunzelt und klopfte mit den Fingern irritiert aufs Knie. Ein kluger Mann.

    „Unannehmlichkeiten sind allerdings eine heikle Sache, fuhr Hunter fort. „Manchmal sind sie leicht zu beseitigen. Manchmal wird aber auch etwas Größeres daraus. Etwas Längerfristiges. Fünf bis sieben Jahre etwa.

    Das Klopfen hörte auf. Black lehnte sich vor, beide Hände flach auf die Schenkel gelegt. „Sie haben nichts in der Hand, wofür ich fünf bis sieben Jahre bekommen würde."

    „Doch. Diese Dokumente, die Sie im Hotel gelassen haben, zusammen mit dem Vertrag, den der Gentleman begeistert unterschrieben hat, bringen mindestens so viel."

    „Okay, damit haben Sie genug, dass ich Ihnen meine Aufmerksamkeit schenke. Aber nicht meine Kooperation." Black lehnte sich zurück und wartete.

    „Oh, ich habe noch mehr."

    „Erzählen Sie."

    „Tobias, Caleb und Maya." Hunter zählte die Namen auf wie ein Mann, der genau wusste, dass er gerade ein Gewinnerblatt spielte.

    Gabriels fassungslosem Gesicht nach zu urteilen, waren diese Namen der Jackpot. Ein Jackpot, den er nicht erwartet hatte – und den er nicht verlieren wollte.

    „Sie haben nichts gegen sie in der Hand", sagte er.

    „Ich habe einen Zeugen, der bereit ist, über Tobias Blacks Rolle im Handel mit illegalen Waffen und Drogen auszusagen. Das FBI hat einen soliden Fall zusammengestellt, und wir machen auch ohne Ihre Mitarbeit weiter."

    Blacks Kiefer arbeitete. Dieselben Augen, die sie zuvor so zärtlich angesehen hatten, wurden zu wütenden Schlitzen. Schließlich zog er eine Augenbraue hoch und fragte: „Was hat das mit Caleb und Maya zu tun?"

    Danita wartete gespannt auf Hunters Antwort. Statt etwas zu sagen, nahm er eine Akte von seinem Tisch und reichte sie dem Mann, der ihm gegenübersaß. Black nahm sie und las.

    Der Mann war gut. Verdammt gut. Sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht. Scheinbar gelangweilt sah er ihren Chef an. Trotzdem konnte Danita erkennen, dass die Akte ihn in Panik versetzte.

    „Sie haben also ein paar alte Unbesonnenheiten ausgegraben, die mein Bruder und meine Schwester begangen haben. Die beiden waren damals noch minderjährig. Glauben Sie wirklich, dass sie nach all dieser Zeit einen Nachweis ihrer Schuld bringen können? Und wäre es von Bedeutung? Ich glaube nicht."

    „Nein. Sie haben recht. Man kann sie vermutlich nicht für etwas verurteilen, was zehn Jahre her ist, überlegte Hunter. „Aber Ihr Bruder ist in der Strafverfolgung tätig. Ein paar Worte an der richtigen Stelle, und mit seiner Karriere könnte es bergabgehen.

    Wut blitzte in Gabriels Augen auf, was Danita verriet, dass Hunter einen Volltreffer gelandet hatte.

    „Dann ist da noch Ihre Schwester. Gegen sie liegt tatsächlich etwas vor." Ausdruckslos reichte Hunter ihm eine zweite Akte.

    Gabriel nahm sie mit ernstem Gesicht entgegen. Danita konnte fast hören, wie er die Zähne zusammenbiss, als er die Seiten las.

    „Wie Sie sehen können, haben wir genug, um den Fall gegen Ihre Schwester wieder aufzunehmen, erklärte Hunter leise. „Ob es zu einer Verurteilung kommen würde, ist fraglich. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr der Prozess Spaß machen würde.

    Gabriel sah aus, als würde er Hunter am liebsten an die Gurgel gehen. Dann, als hätte er einen Schalter umgelegt, war alles weg. Die Wut in seinen Augen, der Hauch von Frust. Selbst die Anspannung schien von ihm abzufallen. Er lehnte sich zurück und zuckte gelangweilt mit den Schultern.

    „In die Falle locken und erpressen, überlegte Gabriel. „Ein interessanter Spielplan.

    „Ich habe gehört, dass in Black Oak in zwei Wochen eine große Feier geplant ist, war alles, was Hunter sagte. Aber sein Lächeln war pure Genugtuung. „Wissen Sie es nicht? Ihr Bruder heiratet. Am Valentinstag, um genau zu sein. Eine Woche lang Partys, Proben, Spaß. Ich wette, Ihre Familie würde sich freuen, wenn Sie dabei wären.

    Seinem geschockten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte Gabriel es nicht gewusst.

    Danita fragte sich, wo genau sie in dieses kleine Spiel passte. Als könnte er ihre Gedanken lesen, warf Hunter ihr einen Blick zu.

    „Ihr beide werdet unter dem Vorwand, an den Hochzeitsfeierlichkeiten Ihres Bruders teilzunehmen, nach Black Oak fahren, informierte er Gabriel. „Es wurden bereits Vorkehrungen getroffen, dass ihr an einem dort stattfindenden Verbrechertreffen teilnehmt. Ihr werdet dort Informationen sammeln und beobachten. Nichts unternehmen. Nach zwei Wochen ist euer Job erledigt.

    „Dafür brauche ich Blondie nicht."

    „Sie wird Ihre Tarngeschichte festigen, dafür sorgen, dass Sie nicht aus der Reihe tanzen, und übernehmen, sobald sie dank Ihnen den Fuß in der Tür hat."

    „Welche Tarngeschichte? Und warum sollte ich sie brauchen?" Sein Blick war wie flüssiges Gold, als er sie ansah. Danita wurde es heiß.

    „Sie gehen als ein Mann rein, der das Spiel spielt, sagte Hunter. „Ihr Ruf ist bereits etabliert, Ihre Fähigkeiten sind bekannt. Im Grunde gehen Sie als Sie selbst hinein. Sie werden eine kleine Gruppe von Männern treffen, deren Fokus darauf liegt, die Macht auszubauen. Die Informationen deuten auf einen noch unbekannten Anführer hin, der alle Fäden in der Hand hält. Dieser Mann soll Tobias Black sein. Sie kennen ihn, seinen Stil und seine Methoden gut genug, um zu erkennen, ob das stimmt oder nicht.

    „Vergessen Sie es. Gabriel knallte die Akten auf den Tisch. „Ich werde nicht meinen eigenen Vater hinter Gitter bringen. Auf keinen Fall. Eher gehe ich ins Gefängnis.

    „Warum nehmen Sie dies nicht als Chance, seine Unschuld zu beweisen? Bevor jemand anderes ihn ins Gefängnis bringt?"

    Die Worte und der freundliche Ton ließen Gabriel innehalten. Er sah Hunter prüfend an.

    Das tat auch Danita. Sie war verblüfft. Hunter war normalerweise professionell, oft schroff. Aber bei diesem Mann, diesem Betrüger, war er fast schon freundlich.

    „Sie müssen nur Ihre Heimatstadt besuchen, Sie selbst sein und Informationen sammeln. Rein und raus, ohne viel Aufhebens."

    „Und Blondie?"

    „Man munkelt, die Männer bringen Damen zur Unterhaltung mit. Professionelle. Danita geht im Grunde als Ihre bezahlte Begleiterin mit."

    „Meine eigene Nutte", sagte Gabriel mit einem spöttischen Lächeln.

    „Was? Danita vergaß ihre Professionalität und sprang auf. „Das ist eine schlechte Idee, Hunter. Ich bin nicht die Richtige für den Job. Nicht, weil sie ihn nicht bewältigen könnte. Zum Teufel, das war genau ihr Ding. Aber Gabriel Black? Mit ihm konnte sie nicht umgehen.

    „Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann", sagte Hunter. „Jemanden, der seinen Verstand und seinen Instinkt

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