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Wirtshaussagen zwischen Alpen und Donau: Mit Zeichnungen von Bernd Wiedemann
Wirtshaussagen zwischen Alpen und Donau: Mit Zeichnungen von Bernd Wiedemann
Wirtshaussagen zwischen Alpen und Donau: Mit Zeichnungen von Bernd Wiedemann
eBook165 Seiten1 Stunde

Wirtshaussagen zwischen Alpen und Donau: Mit Zeichnungen von Bernd Wiedemann

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Über dieses E-Book

Dass ein Wirtshaus nicht nur ein Ort zum Ausschank meist alkoholhaltiger Getränke und zur Abgabe mehr oder weniger gut zubereiteter Speisen ist, sondern auch der Platz, wo Sagen, Geschichten, Lieder und Gedichte eine Heimat haben, wird in diesem Band eindrücklich klar. Unheimliche Gestalten, seltsame Truden, schaurige Hexen auf Ofenbänken, Geschichten über Mord und Totschlag, Geister und Gespenster, Untote und Teufelstänze - schaurig-schön gehts zu im Wirtshaus von München bis Brixen, vom Bayerischen Wald bis nach Wien.

Eine berauschende Sagensammlung rund um die Wirtshauskultur zwischen Alpen und Donau, zusammengestellt von Ernst-Hoferichter-Preisträger Karl-Heinz Hummel und illustriert von Bernd Wiedemann - ein grandios-skurriles Leseerlebnis.
SpracheDeutsch
HerausgeberAllitera Verlag
Erscheinungsdatum6. Mai 2019
ISBN9783962331566
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    Buchvorschau

    Wirtshaussagen zwischen Alpen und Donau - Karl-Heinz Hummel

    ZUM

    GEISTERWIRT

    DER RUMPLERWIRT

    or vielen Jahren kam ein Handwerksbursch auf der Walz entlang der Donau ins Rumplerwirtshaus in Niederösterreich. Speis und Trank bestellte er bei der Wirtin und fragte nach Weg und Arbeit. Alsdann holte er ein wunderliches Fläschchen aus seinem Ranzen, betrachtete es zärtlich und verwahrte es wieder sorgsam. Neugierig fragte die Wirtin: »Was hast du in dem Flascherl drin?«

    »Meinen Schutzgeist!«, antwortete der Geselle. »Ich muss ihn wohl verschlossen halten. Nur Unglück würd er Fremden bringen!« Das machte die Wirtin neugierig. Ihr Mann war auf Reisen, sie füllte dem Gast immer wieder seinen leeren Becher, erzählte von diesem und von jenem. Emsig zechte der Handwerksbursche, bis er müde sein Lager aufsuchte.

    Angeblich sei er am nächsten Morgen weitergewandert, der Bursch mit seinem Ränzel. Als die Wirtin den Strohsack ausschüttelte, fiel das geheimnisvolle Geisterfläschchen zu Boden. Warum es wohl in der Herberge zurückgeblieben war?

    Die Neugier plagte die Wirtin: »Unglück soll es bringen? Ein Schutzgeist? Nicht glauben kann ichs. Es gilt die Probe zu machen, aufs Exempel!« Aber sie beherrschte sich, betrachtete das Geisterglas weiterhin misstrauisch gespannt und verwahrte es sorgsam in der Truhe.

    Als ihr Mann von seiner Reise heimgekehrt war, erzählte sie vom Flascherl und dem Handwerksburschen. »Wirf es in den Donaufluss! Unglück können wir nicht brauchen!«, wies sie der misstrauische Rumplerwirt an. Seine Frau folgte und warf, wenn auch widerwillig, das Glasbehältnis in den Fluss. Vergebens, denn am nächsten Tag lag es wieder in der Truhe. Am übernächsten Tag warf sie es von der Brücke, aber in der Nacht darauf kehrte das Flascherl ebenfalls zurück. Am fünften Tag gab sie es einem vorbeiziehenden Flößer, damit er es zwei Tagesreisen flussabwärts wegwerfen solle, aber es brachte wieder nichts: Wohin auch das Fläschchen gebracht wurde, immer fand es auf geheimnisvolle Weise seinen Weg zurück in die Truhe vom Rumplerwirt.

    Der Rumplerwirtschaft schadete das aber nicht: Sie kam zusehends in die Höhe, erblühte regelrecht, vorteilhafte Geschäfte brachten reichlichen Gewinn. Die Wirtsleute glaubten nun langsam an einen schützenden Geist. Die Nachbarn jedoch wurden neidisch und begannen schon, hinter ihrem Rücken übel zu reden.

    Als nach geraumer Zeit der Rumplerwirt seinem Sohn die Wirtschaft übergab, führte er ihn auch zu der Truhe, holte das Fläschchen hervor und sprach: »In diesem Glase befindet sich der Rumplergeist. Solange er da drinnen bleibt, wird es dir und deinen Nachkommen wohlergehen. Lass ihn ja nicht

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