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Hoffe auf das Schicksal
Hoffe auf das Schicksal
Hoffe auf das Schicksal
eBook221 Seiten2 Stunden

Hoffe auf das Schicksal

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Über dieses E-Book

Nach den neusten Enthüllungen im Connecting steht der Wettbewerb kopf – genau wie Jills Gefühlswelt. Während manche Kandidatinnen mit allen Mitteln kämpfen, weiß Jill nicht, was sie überhaupt will. Eine Krone? Oder die Liebe? Und welchem der Prinzen möchte sie ihr Herz schenken?
Als die Gefahr durch die Aufrührer immer größer wird, werden auch Jills ehrliche Absichten infrage gestellt. Geleitet von ihrer Unsicherheit, trifft sie eine fatale Entscheidung. Hat sie ihr Schicksal damit endgültig besiegelt?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum21. Juli 2021
ISBN9783753193106
Hoffe auf das Schicksal
Autor

Kate Lillian

Kate Lillian ist das Pseudonym einer deutschen Jungautorin. Offiziell lebt sie im Süden Deutschlands, doch sie würde behaupten, dass das Zentrum des Landes näher liegt als die Grenzen zu Österreich und der Schweiz. Wenn sie mal nicht so rational denkt, dichtet sie Geschichten über die Liebe, die Zukunft und über junge Frauen, die ihren Platz in der Welt suchen.

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    Buchvorschau

    Hoffe auf das Schicksal - Kate Lillian

    Das Buch

    Kate Lillian

    Hoffe auf das Schicksal

    Liebe oder Krone – Band 3

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    Widmung

    Für alle, aus deren Plänen nichts wurde

    – manchmal hilft euch das Schicksal weiter

    Es war einmal ...

    Das Leben war kein Märchen. Das hatte ich leider schon früh lernen müssen.

    Als Kind war noch alles einfach gewesen, die Zukunft strahlte in den buntesten Farben. Alles war möglich, wenn man nur daran glaubte.

    Irgendwann war mir jedoch klar geworden, dass das nicht stimmte. Sich Freundschaften zu wünschen, brachte einem keine real existierenden Freunde. Wenn man sich verlieben wollte, stand der Traumprinz nicht an der nächsten Ecke. Und wenn man eine wichtige Entscheidung für die Zukunft traf, akzeptierte das die Familie nicht ohne Wenn und Aber.

    Also hatte ich aufgegeben, mir das Glück herbeizuwünschen, und mich mit der Wirklichkeit abgefunden. Da war keine Hoffnung mehr in mir gewesen, einmal etwas Besonderes zu sein. Nur ein vager Traum war mir geblieben, von dem ich gedacht hatte, er würde sich sowieso nie erfüllen. Darum hatte ich keinem davon erzählt.

    Es war auch eine lächerliche Vorstellung gewesen, dass ich eines Tages eine Königin sein könnte. Dass mein mich liebender Ehemann ein König wäre. Dass alle zu mir aufsehen würden. Eine Unmöglichkeit, in den Tiefen meines Inneren verborgen.

    Aber dann hatte mich die Realität eines Besseren belehrt. Mir diese traumhafte Möglichkeit geschenkt. Das Connecting hatte mir wieder Hoffnung gegeben, dass Wünsche sich erfüllen konnten. Und mein Ziel rückte immer mehr in greifbare Nähe.

    Bis ein Tag alles veränderte.

    1

    Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht, dass ich wusste, wie sich das anfühlte – aber der Schmerz war unbeschreiblich, als Stephan verkündete, dass man uns die ganze Zeit belogen hatte. Die fünf Männer vor uns waren überhaupt keine Thronfolger. Zumindest drei von ihnen nicht.

    »Wie ich bereits sagte, es tut uns wirklich leid.« Stephan wirkte das erste Mal unsicher, seitdem ich ihn kannte. Wahrscheinlich befürchtete er, wir alle würden ihnen nun den Rücken kehren wegen dem, was sie uns antaten.

    Ich drehte mich ein wenig nach links, um meine Mitkandidatinnen zu betrachten. Schock, Wut, Ungläubigkeit und noch einige andere Emotionen spiegelten sich in ihren Gesichtern. Keine dachte mehr an die Kameras, die alles filmten. Deren Aufnahmen beweisen könnten, wen von uns die Offenbarung am meisten traf. Für diejenige würde das nicht gut ausgehen, immerhin wollten die Prinzen herausfinden, wer wirklich der Liebe wegen hier war – und nicht für eine Krone.

    Schnell brachte ich meine Miene wieder unter Kontrolle.

    »Es war eine Entscheidung, die wir treffen mussten, als das Connecting geplant wurde«, fuhr Stephan fort. »Wir wollen weder euch noch dem Volk misstrauen. Aber in diesem Wettbewerb versuchen wir fünf, diejenigen zu finden, die sowohl uns als auch die Völker unserer Königreiche glücklich machen. Und das wird uns nicht gelingen, wenn wir am Ende eine von euch wählen, die nur der Monarchie wegen hier ist. Die ein Land regieren, im Luxus leben oder Aufmerksamkeit will.«

    »Diese Lüge war notwendig, um eine glückliche Zukunft zu gestalten«, fügte Luca hinzu. »Wir sind uns im Klaren darüber, dass es ein drastisches Mittel ist. Allerdings sind wir von dessen Erfolg überzeugt. Und sobald das Connecting zu Ende ist, werdet ihr, werden Sie«, er sah in die Kamera vor sich, »erkennen, dass wir uns richtig verhalten haben.«

    »Wenn eine von euch nun gehen will«, ergriff Ondrej das Wort, während sein Blick über uns schweifte, »darf sie dies selbstverständlich tun. Wir können verstehen, wenn die ein oder andere in dieser Lüge einen Grund sieht, uns zu misstrauen. Seid versichert, es war nicht unsere Absicht, euch damit zu verletzen. Es war eine politische Entscheidung, zugunsten der Modernen Welt.«

    »Solltet ihr nun wütend sein, weil euch die Chance auf einen Thron genommen wurde«, machte Grayson weiter, »müsst ihr vielleicht noch einmal überdenken, was ihr wirklich wollt. Die falschen Ziele könnten euch schaden und uns das Herz brechen. Überlegt euch genau, was ihr tut.«

    »Wir würden es euch auch nicht übelnehmen, wenn ihr euch fürs Gehen entscheidet«, behauptete Clément. »Egal ob aus Enttäuschung uns gegenüber, oder weil ihr erkennt, dass wir euch nicht das geben können, was ihr wollt.«

    »Seid ehrlich und spielt keine Spiele mit uns.« Nun klang Stephan bestimmt. »Das hier ist eine ernste Angelegenheit. Zugunsten aller Menschen unserer Königreiche, trefft die richtige Entscheidung.«

    Es kehrte Stille ein. Jede von uns schien zu überlegen, was nun zu tun war. Zugeben, dass die Liebe nur die zweite – oder überhaupt keine – Rolle spielte? Das wäre eine Blamage, es sei denn, man wollte die Krone aus den eigentlich richtigen Gründen: um Menschen zu helfen, den Frieden zu erhalten oder die Monarchie zu sichern. Deshalb zu gehen, würde dann nur bedeuten, dass man sich ein Leben mit keinem der Prinzen vorstellen konnte und ihnen ihr Glück ermöglichen wollte.

    Vielleicht sollte ich so etwas behaupten und verschwinden. Immerhin war ich gekommen, um ein perfektes Leben als Prinzessin, als Königin, führen zu können. Ich hatte bei der Bewerbung nur unterschwellig an die Liebe gedacht.

    Jedoch war inzwischen alles anders. Ich wollte noch immer gerne eine Königin sein, aber noch mehr wollte ich geliebt werden. Und Stephan hatte mir diese Chance mit meiner Weiterwahl eröffnet.

    Nein, niemals würde ich sie ziehen lassen.

    »Eure Hoheiten, wenn ich sprechen darf«, ertönte da auf einmal Darias Stimme, was meine kreiselnden Gedanken automatisch stoppte.

    Sie würde doch nicht gehen, oder? Diejenige, die so gut wie jeder mochte. Die Stephan als eine seiner Favoritinnen handelte. Die mir eine Freundin geworden war, obwohl ich ihr kaum etwas zurückgeben konnte. Ich wollte mir beim besten Willen keine unlauteren Ziele bei ihr vorstellen.

    Die Prinzen warfen sich überraschte Blicke zu, Stephan nickte schließlich. Also löste sich Daria aus der oberen Reihe, schob sich zwischen Lena und Lexi hindurch, bevor sie den pinkfarbenen Teppich betrat. Der Kameramann wich ein Stück zur Seite, hielt direkt auf sie. Niemand schien zu atmen.

    »Ich denke, ich spreche nun für uns alle«, begann sie, den Blick auf uns Kandidatinnen gerichtet. »Keine von uns ist frei von Zielen abseits der Liebe. Jede von uns strebt nach einem allumfassenden Glück, das nicht nur einen Ehemann beinhaltet. Das würdet ihr auch gar nicht von uns wollen, schließlich wird die ein oder andere von uns einen Prinzen heiraten. Dabei ist es egal, ob er der Thronfolger ist oder nicht, man wird in der Öffentlichkeit stehen. Der Monarchie angehören.« Sie drehte sich zu den fünf jungen Männern. »Aber die letzten drei Wochen dürften uns allen bewiesen haben, dass die Liebe doch das höchste Ziel bleibt. Ihr wart freundlich zu uns, habt euch die Zeit genommen, uns kennenzulernen. Ihr habt uns auf eine sensible Weise getestet, uns unsere Fehler nicht vorgeworfen. So sehr wir also nach Höherem gestrebt haben, als wir hier ankamen – ich bin überzeugt, für jede von uns ist das euretwegen in den Hintergrund gerückt. Und wir vertrauen euch genug, um euch diese Lüge zu vergeben.«

    Als sie ihre Rede schloss, war ich sprachlos. Zwar wusste ich oft nicht, was ich sagen sollte, aber das hier war ein anderes Gefühl. Eines, das von Bewunderung hervorgerufen wurde, nicht von meiner Unsicherheit. Daria war wirklich absolut unglaublich.

    »Dem will keine von euch widersprechen?«, fragte Luca, konnte die Anerkennung in seiner Stimme nicht verbergen.

    Einige von uns schüttelten die Köpfe, andere schwiegen einfach. Selbst wenn eine von uns noch Zweifel am Bleiben gehabt hätte, nach Darias Worten würde keine mehr gehen. Entweder weil sie die Wahrheit darin erkannte oder weil es sie schlecht dastehen lassen würde, zu widersprechen.

    »Dann freuen wir uns, dass wir mit euch weitere Tage verbringen dürfen.« Luca nickte uns allen zu, bevor er sich an Daria wandte. »Vielen Dank für diese schöne Rede. Ich hoffe, keine von euch wird uns das Gegenteil von dem beweisen, was du gerade gesagt hast.«

    »Ich bin sicher, sollte das passieren, werdet ihr wissen, was zu tun ist.« Daria machte einen Knicks, bevor sie sich zurück an ihren Platz stellte.

    Die Prinzen tauschten erneut Blicke aus, dann wandte sich Ondrej zu Sergiu um. Dieser trat zurück vor die Kamera und übernahm die Abmoderation.

    »Ein aufregender Abend war das. Mit einem glücklicherweise positiven Ende. Wir hoffen, dass auch Sie zu Hause die Entscheidung unserer Prinzen respektieren und das Connecting weiterhin verfolgen. Über ihre Favoritinnen können Sie immer noch in den Rathäusern der Gemeinden abstimmen. Und sollten Sie uns Ihre Meinung zukommen lassen wollen, geben Sie die Briefe bitte ebenfalls dort ab. Ansonsten wünschen wir Ihnen alles Gute und bis zum nächsten Mal.«

    Der Kameramann schwenkte noch einmal über die Prinzen zu uns, dann ließ er das Gerät sinken.

    Während andere Angestellte die Kameras abbauten und Häppchen und Getränke hereinbrachten, hatte ich endlich Gelegenheit, tief durchzuatmen. Erst die knappe Entscheidung und dann auch noch diese Offenbarung waren eindeutig zu viel für meine Nerven. Ich hatte keine Ahnung, wie ich den Rest des Abends überstehen sollte nach all der Aufregung.

    »Also ich dachte ja, mich überrascht in diesem Wettbewerb gar nichts mehr.« In Lenas Stimme mischte sich ein Seufzen. »Da habe ich mich wohl geirrt.«

    »Wenigstens kann es nicht noch schlimmer kommen«, entgegnete ich.

    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Aurora, die zu uns getreten war. »Jetzt fängt der Konkurrenzkampf doch erst richtig an. Die ein oder andere könnte sich einen neuen Favoriten suchen.«

    »Aber das wäre sehr auffällig, meint ihr nicht?« Lena zog die Stirn in Falten. »Wer das macht, gilt sofort als jemand, der nur eine Krone will.«

    »Wahrscheinlich gibt es noch ein paar Tests, die das klären sollen. Genauso unsere mögliche Zugehörigkeit zu den Aufrührern.« Aurora verschränkte die Arme. »Sie werden uns nicht einfach so davonkommen lassen, nur weil Daria eine nette Rede schwingt.«

    »Freut mich, dass sie dir gefallen hat.« Daria stellte sich zwischen Lena und Aurora, die ertappt auf den Boden schaute. Die Ironie in ihren Worten war nicht zu überhören gewesen. Daria schien das jedoch nicht zu stören. »Ich fand es wichtig, dass wenigstens eine von uns in dieser Situation Mut zeigt.«

    »Je mehr Mädchen sich entgegen deinen Worten verhalten, desto mehr wird ihr Scheitern auf dich zurückfallen«, behauptete Lena. »Immerhin hast du uns alle verteidigt.«

    »Die Prinzen wissen schon, dass ich nichts für das Benehmen der anderen kann«, erwiderte Daria, klang beinahe ein wenig spitz. »Und sie kennen meinen Optimismus.«

    »Bald sehen sie auch deinen verkehrten Realitätssinn.« Fabienne, die mit Amelia und Liva in der Nähe stand, wandte sich zu Daria um. Ihr hochnäsiger Gesichtsausdruck verschwand jedoch sofort, als sich die Prinzen nach ihrer kurzen Beratung am Rande des Saals wieder auf uns zubewegten. Alle Gespräche verstummten, als sie vor der Treppe stehen blieben.

    »Wir hoffen, ihr wollt trotz dieses recht aufregenden Abends noch mit uns anstoßen«, sagte Luca lächelnd.

    »Falls ihr noch genug Vertrauen in uns habt, dann gerne.« Lexi löste ihre verschränkten Arme. »Nicht wahr, Mädels?«

    »Ich glaube, davon ist noch genügend vorhanden, oder?« Luca sah die anderen vier an, welche als Antwort nickten oder lächelten. Also deutete der Südreich-Prinz in Richtung der inzwischen aufgebauten Stehtische. »Dann bedienen wir uns. Dieser Abend soll doch ein erfreuliches Ende haben.«

    Wir folgten den Prinzen zu den Häppchen und vollen Weingläsern – die natürlich wieder mit etwas Nicht-Alkoholischem gefüllt waren – und Luca sprach einen Toast aus. Dann prosteten wir uns zu, bevor die Unterhaltungen in Gang kamen.

    Ich wusste nicht so ganz, zu wem ich mich stellen sollte, da sich in den meisten Fällen die Favoritinnen ihren jeweiligen Prinzen zuordneten. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn ich zu Stephan, Daria und Tess gehen würde, immerhin hatte Stephan mich vor dem Ausscheiden bewahrt. Doch bevor ich einen Schritt machen konnte, tippte mir jemand auf die Schulter und ich wandte mich um.

    »Können wir kurz reden?«, fragte Grayson und deutete mit dem Kopf auf einen der runden Bartische, der mit einer rosafarbenen Tischdecke und pinken Blütenblättern geschmückt war.

    Alles in mir weigerte sich, auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln, nachdem er es nicht für nötig gehalten hatte, mir sein Veto zu geben. Aber die widerstreitenden Emotionen in seinem müßig beherrschten Gesicht ließen mich nachgeben. Vielleicht bekam ich wenigstens eine Begründung zu hören. Darum nickte ich und folgte ihm zu dem Tischchen, wo ich mein Glas abstellte.

    Es dauerte einige Sekunden, bis Grayson die richtigen Worte gefunden zu haben schien. »Ich schulde dir wohl eine Erklärung.«

    Die hielt ich in der Tat für angebracht, ließ das jedoch unausgesprochen. Selbst wenn ich ihm meine Enttäuschung entgegenschleuderte, würde das die Entscheidung nicht ungeschehen machen. Oder die Verkündung bezüglich der Thronfolger, die mir trotz allem schwer im Magen lag.

    »Ich ...«, setzte Grayson an, presste die Lippen aufeinander und seufzte. Mit einem kontrollierten Ausdruck sah er mich schließlich an. »Es ist so: Als wir besprochen haben, wer wem sein Veto geben will, habe ich gesagt, dass du meins bekommst. Aber Stephan meinte, wenn ich eventuell eine der anderen noch in Erwägung ziehen würde, sollte ich ihr mein Veto geben und du würdest seins bekommen.«

    »Also hast du dir lieber Aurora ausgesucht?« Aufgrund dieser Erklärung pendelte ich zwischen Erleichterung und Traurigkeit.

    »Du hast doch gestern gehört, dass sie mich quasi um eine zweite Chance gebeten hat«, rechtfertigte er sich. »Endlich ist sie ein wenig aus sich herausgekommen, da dachte ich, warum ihr nicht den Gefallen tun.«

    »Habe ich mich dir zu schnell geöffnet?«, hakte ich nach. »Hat dich das gestört?«

    »Nein!« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin froh, dass du dich mir anvertraut hast. Wirklich.«

    Der Blick seiner grau-grünen Augen war so durchdringend, dass ich ihm das glauben wollte. Aber ich wusste nicht recht, ob ich das konnte. Seine Launen waren so wechselhaft, dass ich mir unsicher war, ob er wirklich die richtigen Ziele im Connecting verfolgte.

    »Es lag nicht an dir«, versicherte Grayson mir. »Ich wollte einfach ungern jemanden rauswerfen, der seine Gedanken und Gefühle genauso versteckt hält wie du. Du hast mich schließlich auch überrascht. Aurora verdiente diese Chance meiner Meinung nach ebenfalls.«

    »Das ist ... eine nette Geste.« Das musste ich mir eingestehen. Ich hätte genauso gut an Auroras Stelle sein können, würde Stephan mir nicht aus mir unerfindlichen Gründen sein Vertrauen entgegenbringen – und wäre das Kompatibilitätsdate mit Grayson nicht gewesen.

    »Also verstehst du es?«

    Er klang so hoffnungsvoll, dass ich ihn nicht vor den Kopf stoßen wollte, obwohl es mich verletzte, dass ich ihm scheinbar nicht interessant genug war. Aber wie konnte ich auch erwarten, dass er sich bereits festlegte – nach einem Date? Ich verstand meine Gefühle langsam selbst nicht mehr.

    »Ist schon okay«, sagte ich schließlich. »Es gibt hier so viele Mädchen. Du solltest nicht die Möglichkeit verlieren, sie kennenzulernen. Vor allem jetzt.«

    Er verstand meine Anspielung auf die neue Situation. Diese schien ihm allerdings nicht zu gefallen. »Wenn sie sich jetzt bei mir einschleimen wollen, weil sie denken, ich könnte einer der Thronfolger sein, dann ...«

    »Grayson!« Fannis Stimme unterbrach ihn mitten im Satz und alles in mir spannte sich an, als sie sich dicht neben ihn stellte. »Ich dachte mir, wir könnten auch noch ein wenig plaudern.«

    Die

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