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Herzfinsternis: Reisen ins Innere der Schuld
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Herzfinsternis: Reisen ins Innere der Schuld
eBook71 Seiten2 Stunden

Herzfinsternis: Reisen ins Innere der Schuld

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Über dieses E-Book

Früher hätte man zu einem Buch wie diesem gesagt: "Das ist Philosophie verboten narzisstisch!" Heute in Zeiten, in denen "Selfies" unser Bild von der Welt bestimmen, würde man lifestyle-gerecht von einem "Reisebericht" in die Abgründe männlichen Liebeswahns sprechen. In Wahrheit ist es weder Philosophie noch Narzissmus, die hier ausgeschrieben werden, sondern der "explizite" Umgang mit dem Leben als Mann, der lieben muß. Klar in der Sprache, schonungslos im Umgang mit dem Fleisch kommt jeder auf seine Kosten, der bereit ist, sich mit seinem Begriff von Liebe herausfordern zu lassen. Schlichter formuliert: "Herzfinsternis" ist ein Aufklärungsbuch für – Frauen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum29. Apr. 2015
ISBN9783739250816
Herzfinsternis: Reisen ins Innere der Schuld
Autor

Ulrich Bitz

Ulrich Bitz, geboren 1958 in Aschaffenburg, lebt als freiberuflicher Literaturwissenschaftler, Lektor, Übersetzer und Dramaturg in Hamburg und Frankfurt / Main. Studium der Germanistik, Geschichte und Politischen Wissenschaften in Würzburg und Hamburg; Promotion 1989 mit einer Arbeit über die Edition der Dramen von Hans Henny Jahnn.

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    Buchvorschau

    Herzfinsternis - Ulrich Bitz

    Reisevorkehrungen

    Ausgeschriebenes Gefühl

    Als ich verlassen wurde – ich erinnere nicht mehr genau, ob von dir oder von mir – habe ich mich gefragt: Was ist das, was mich schier um den Verstand bringt? Eine Hölle ohne Liebe? Aber was muß dann meine Liebe zu dir über all die Jahre gewesen sein? Doch nur diese Hölle ohne Haß …

    Wer an den Haß geglaubt und sich verliebt hat wie ich, für den beginnt die Liebe als luftige Komödie und endet als banale Tragödie. Als Liebender fühlte ich mich wie ein Baum, der im Himmel wurzelt. Als Hassender scheint mir die Welt bloß noch Kopf zu stehen.

    Als Liebender erlebte ich im Guten die Möglichkeit zum Besseren und im Schlechten die Wirklichkeit des zukünftigen Guten. Doch leider vergaß ich über meinem Glücklichsein, daß die Liebe in den meisten Leben früher stirbt als die Liebenden und einer wie ich sich hüten sollte, sie als Hassender zu mumifizieren.

    Ich glaubte, um mit der Liebe etwas erreichen zu können, müßte einer wie ich mehr als eine Moral haben. Ich wurde von den mich Liebenden eines Besseren belehrt: Mein Haß stand für leere Versprechungen und eine schier grenzenlose Chance – ohne mich.

    Ich mußte begreifen lernen, daß meine Liebe ihre Kraft aus dem Doppelsinn, dem Modus schöpft, mit dem sich die List des Hasses als richtige Vergangenheit und falsche Zukunft zu präsentieren versteht.

    Heute weiß ich, was wir waren, ist kaum der Rede wert. Was wir sind, erscheint selbst den uns Nahestehenden in der Regel bedeutungslos. Was aus uns hätte werden können, interessiert nicht einmal mehr uns selbst. Was das Leben uns vorhält, ist dieses denk- bis merkwürdige Paarungsritual, mit dem wir denen, die das Pech hatten, uns begegnen zu müssen, in Erinnerung bleiben dürfen, nichts sonst …

    Als Liebender verzehre ich mich nach dem Wie des Sagens, als Hassender nach dem Wie des Schweigens. Kaum verwunderlich, daß mein Buch über die Liebe so schmal geraten mußte. Ersterer ist mit dem Wort gescheitert und Letzterer hat es nicht vermocht, sich gegen das Wort durchzusetzen –

    Wo wir Ende oder Anfang sind

    We play at Paste –

    Till qualified, for Pearl –

    Then, drop the Paste –

    And deem ourself a fool –

    The Shapes – though –

    were similar –

    And our new Hands

    Learned Gem-Tactics –

    Practicing Sands

    Emily

    Dickinson

    (11.11.2011. – Die Liebe ist die Geschichte, mit der wir uns erzählen, wer wir sein wollen. Als Figur mögen wir der Welt als Nichts erscheinen. Als Liebender geben wir der Welt einen Erzähler, ohne den die Welt nicht ALLES sein kann –

    Auf Augenblicke finde ich den Tag über Frieden ohne meine Liebe zu dir. Der Rest des Tages? Der Haß füllt mich nicht aus. Aber! Gliche er einem Raubtier, das fühle ich, so würde er mich wie eine Beute umkreisen …)

    „Wahre Liebe weiß alles über das Nichts und hat verlernt, was es zu wissen gilt über das Alles", sagte sie und schob ihm lächelnd das Buch mit den leeren weißen Seiten in die Hand.

    „Die Liebe ist das Geheimnis, das darauf wartet, in die Realität entlassen zu werden, die keiner sieht", dachte er.

    „Die Liebe läßt uns aus unserem Traum über uns selbst – aufschrecken, sagte der weise Alte. Woraufhin er einwandte: „In der Liebe ist der Traum ohne Grenzen und darum eine Wirklichkeit!

    – Wie erfahre ich das Geheimnis der Liebe, ohne es um seine Realität zu bringen?

    – Der Liebende ist der Einzige, für den die Welt erst mit einem Geheimnis komplett ist.

    – Die Lüge verweist auf die Wahrhaftigkeit des Geheimnissess, wie die Wahrheit es in seiner Lügenhaftigkeit bloßzustellen scheint. Warum?

    – Die Liebe ist die ultimative Sünde der Verzweiflung.

    Am Ende – wenn jemand gegen die Regel das Geheimnis seiner Liebe preisgegeben hat – scheint für die Fremden von nichts wirklich Wesentlichem die Rede gewesen zu sein. Nichts Wunderbares jedenfalls, wovon der Welt zu erzählen lohnen würde. – – Und doch! Verstünde einer die Spuren auf der Haut der Liebenden zu lesen, er würde von der Tanzschrift der Finger, Münder & Körperteile überwältigt sein und vergessen, daß er – Geheimnisträger zu sein wünscht …

    „Der wahrhaft Liebende fühlt, was er nicht wissen darf: das Geheimnis –" rief sie aufgeregt. „Die Liebe erobert

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