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Zeit ist Geldverschwendung: Kühle Sprüche
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Zeit ist Geldverschwendung: Kühle Sprüche
eBook119 Seiten59 Minuten

Zeit ist Geldverschwendung: Kühle Sprüche

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Über dieses E-Book

Wer zu jedem relevanten Thema die passende Sottise auf Lager haben will, kommt an Oscar Wilde als Schöpfer spitzer Worte nicht vorbei. Der irische Dandy gehört zu den humorvollsten und pointiertesten Aphoristikern der Weltliteratur. Die vorliegende Auswahl seiner besten Aphorismen bildet das perfekte Handbrevier für alle lebensfrohen Zyniker, Hipster und Salonlöwen.
SpracheDeutsch
Herausgebermarixverlag
Erscheinungsdatum17. Okt. 2017
ISBN9783843805612
Zeit ist Geldverschwendung: Kühle Sprüche
Autor

Oscar Wilde

Oscar Wilde (1854-1900) was an Irish author, dramatist, and poet best known for his acerbic wit. His first published work, The Happy Prince and Other Tales (1888) was a collection of allegorical fairy tales. Wilde’s only novel, The Picture of Dorian Gray was a scandal when published, with public outcries of indecency. His society comedies were his greatest successes during his lifetime, including Salomé (1893), A Woman of No Importance (1893), and his greatest dramatic work, The Importance of Being Earnest (1895). Wilde’s two year imprisonment was an experience documented in his final work, The Ballad of Reading Gaol (1898).

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    Buchvorschau

    Zeit ist Geldverschwendung - Oscar Wilde

    Das Mysterium der Liebe ist tiefer als die geheimnisvollen Wunder des Todes.

    Des Weibes Bestimmung ist, geliebt, nicht verstanden zu werden.

    Gesunden Menschenverstand kann jedermann haben, – vorausgesetzt, er hat keine Phantasie.

    Die meisten Leute sind andere Leute. Ihre Gedanken sind die Meinungen anderer, ihr Leben ist Mimikry, ihre Leidenschaften sind ein Zitat.

    Seine eigenen Erfahrungen bedauern, heißt seine eigene Entwicklung hemmen. Seine eigenen Erfahrungen leugnen, heißt seinem eigenen Leben eine Lüge auf die Lippen legen.

    Die Gesellschaft verwildert viel mehr durch tägliches Beschäftigen mit Bestrafungen als durch gelegentliche Verbrechen.

    Selbstmord ist das größte Kompliment, das man einer Gesellschaft machen kann.

    Die Basis für einen Klatsch ist eine unmoralische Gewißheit.

    Nichts nehmen die Leute so übel, als wenn sie keine Einladung bekommen.

    Meine Meinung ist, daß immer die Frauen den Männern den Antrag machen, und nicht wir den Frauen.

    Wenn ein Mann etwas ganz Blödsinniges tut, so tut er es immer aus den edelsten Motiven.

    Besser schön sein als gut, besser gut sein als häßlich.

    Nichts sieht so sehr wie Unschuld aus, wie eine Indiskretion.

    Ein Mensch, der nicht für sich selbst denkt, denkt überhaupt nicht.

    Nichts lächerlicher als dies: ein festes und starres Programm dessen aufzustellen, was man lesen und was man nicht lesen sollte. Der Bestand unserer Kultur ist zum großen Teil von der Fülle dessen bedingt, was man durchaus nicht lesen sollte.

    Die Liebe der Frau wird durch das Betören des Ohrs, die Liebe des Mannes durch das Bezaubern des Blicks gewonnen; doch bezweifle ich, daß der Mann überhaupt zu lieben vermag.

    Wenn du andere verstehen willst, musst du deine eigene Persönlichkeit dichter machen.

    Wie schade, daß wir im Leben unsere Lektionen immer erst bekommen, wenn wir gar nichts mehr damit anfangen können.

    Musikalische Leute sind so lächerlich unvernünftig. Sie wollen einen immer dann völlig stumm haben, wenn man völlig taub sein möchte.

    Sag mir nicht, du habest das Leben erschöpft. Wer das sagt, den hat das Leben erschöpft.

    Es ist ein größerer Vorzug, schön, als gut zu sein, doch ziehe ich den Guten noch immer dem Häßlichen vor.

    Nichts scheint so harmlos wie die kleine indiskrete Bemerkung.

    Unglücksfälle erträgt man noch zur Not als Schikkungen einer von außen wirkenden Gewalt, aber für Fehler, die man selbst begangen, zu leiden – wie das schmerzt, wie das stachelt!

    Schönheit ist der einzige Wert, dem die Zeit nicht schadet. Philosophische Systeme zersplittern wie Sand, Glaubensdogmen haben schon oft gewechselt, aber wahrhaft Schönes erfreut dauernd, es ist ein Besitz für die Ewigkeit.

    Eine Frage ist nie eigentlich indiskret, die Antwort ist es zuweilen.

    Zehn Jahre des abenteuerlichen Lebens bilden jede Frau zur Ruine um, aber nach zwanzig Jahren der Ehe hat sie etwas von der platten Nüchternheit eines öffentlichen Gebäudes.

    Von dem Wesen des Menschen weiß man nur eines mit Bestimmtheit: daß es ewig unbestimmt, wechselvoll ist.

    An dem Kummer eines Freundes teilzunehmen, ist leicht, aber es bleibt das Zeichen einer außergewöhnlichen Natur, sich an den Erfolgen des Freundes rein mitfreuen zu können.

    Selbstsucht liegt nicht darin, daß man ganz nach eigenem Gutdünken lebt, vielmehr nur darin, daß man von anderen jene Lebensführung, die man sich selbst als Ziel gesetzt, verlangt: Das Wesen des Altruismus besteht in der Eigentümlichkeit, daß man sich um die Lebensführung der anderen nicht kümmert, sondern diese durchaus ungestört läßt.

    Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht.

    Heutzutage betrachten die meisten ihr Leben als Gegenstand der Spekulation. Es ist keine Spekulation. Es ist vielmehr ein Heiligtum. Liebe heißt sein Leitstern.

    Früher hat niemand den Anspruch darauf erhoben, auch nur um ein Geringes besser als der Nachbar zu erscheinen. Es galt als äußerst vulgär und mittelmäßig, sich auch nur um ein Weniges besser denn der Nachbar zu dünken. Heutzutage, da unsere Zeit eine Manie für moralische Wertungen bekundet, muß sich jeder bemühen, als Muster von Reinheit und Sittenstrenge, als ein Ausbund aller sieben Tugenden aufzutreten. Und was ist das Ergebnis von alledem? Ihr purzelt alle, einer nach dem andern, wie Kegel übereinander.

    Jede Art menschlicher Teilnahme bekundet Feingefühl, aber Teilnahme für Kummer ist die am wenigsten feine Nuance zarter Empfindung.

    Spielst du den braven Mann, dann nimmt dich die Welt ernst. Gibst du dich für einen schlechten Kerl aus, dann nicht. Zu solchen Ergebnissen führt die Banalität optimistischer Lebensbetrachtung.

    Es erweist sich heutzutage als sehr bedenklich für einen Gatten, der eigenen Frau öffentlich Beachtung zu schenken. Die Leute denken dann gleich, er schlägt sie dafür zu Hause. So mißtrauisch ist man bereits gegen alles geworden, was einer glücklichen Ehe auch nur im entferntesten ähnlich sieht.

    Schauspieler haben es freilich gut. Diesen steht die Wahl offen, ob sie in der Tragödie oder im Lustspiel auftreten, ob sie Trauer oder Heiterkeit, Lachen oder Tränen erwecken wollen. In der Wirklichkeit ist dies alles anders. Wir alle, Männer und Frauen, wir müssen Rollen spielen, zu denen wir gar nicht taugen. Die Welt ist eine Schaubühne, aber darauf zu agieren, das ist kein leichtes Spiel.

    Der Mann lernt das Leben zu früh, das Weib

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