Computer wie Götter: Die Rechenknechte übernehmen die Herrschaft
Von Andreas Dripke und Hang Nguyen
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Über dieses E-Book
Längst ist unsere Welt von der Digitalisierung durchdrungen. Viele Berufsgruppen sind bereits wegdigitalisiert oder stehen kurz davor. Daten sind der Rohstoff unserer Welt, Software ist der Treibstoff. Eine unheilige Allianz aus dem Internet, das uns permanent umgibt und alles erfasst, was wir tun, sagen und denken, der Cloud als unendlich großen Datenspeicher und der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Auswertung aller Daten gibt der Computerwelt eine Macht über uns, wie sie sonst nur Gottheiten zugeschrieben wird. Amazon weiß schon, was wir wollen, bevor wir es bestellen, Google kennt uns besser als unser(e) Lebenspartner(in), der Staat hat uns biometrisch erfasst, um uns jederzeit per automatischer Gesichtserkennung verfolgen zu können.
Doch das ist erst der Anfang. Mit Smartwatches laden wir unsere Körperwerte heute schon in die Cloud. Künftig werden wir uns vernetzte Chips im Körper implantieren lassen, um unsere Gesundheit zu überwachen, unsere Haustüren zu öffnen und unsere Autos zu starten. Gehirn-Chips sind längst in der Entwicklung. Virtuelle Brillen werden uns alsbald ins Metaverse entführen. Ein hybrides Leben, teilweise noch in der Realität und zunehmend in einer virtuellen Welt, wird zur Normalität werden.
Wenn in einigen Jahren die Künstliche Intelligenz schlauer wird als wir Menschen, nähert sich die "Gottwerdung" der Computer ihrer Vollendung. Hoffen wir auf einen "gnädigen Gott", denn eine "zornige" Künstliche Intelligenz könnte die Menschheit ins "Fegefeuer" schicken.
Andreas Dripke
Andreas Dripke is Chairman of the UN think tank Diplomatic Council and author of numerous non-fiction books.
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Buchvorschau
Computer wie Götter - Andreas Dripke
Inhalt
Vorwort
Prolog
Der Preis für das Paradies
Aus Science Fiction wird Realität
Besser einfach oder komplex?
Digitale Disruption
Von linearer und exponentieller Entwicklung
Viele Berufsgruppen sind akut gefährdet
Die Mittelschicht wird wegdigitalisiert
Die Idee der menschlichen Maschine
Automaten und Androide
Vom Denken zum Computer
Von Kybernetik bis Quantenphysik
Kybernetik – alles wird geregelt
Boolesche Algebra: Null und Eins
Software ist der Treibstoff der Computer
Parallele Computerwelt
Quantensprung Quantencomputer
Das Gehirn wird nachgebaut
Europa will bei Compuerchips aufholen
Daten als Rohstoff der digitalen Welt
Die Daten werden aus unseren Köpfen gerissen
Die Staaten wollen unsere Daten
Social Scoring: Computer bewerten Menschen
Allianz aus Internet, Cloud und KI
Immer größere Datenzentren
Das Internet der Dinge
Unser digitaler Zwilling
Umkehrung der Beweislast
Perfektion wird vorgegaukelt
Der Fall Jeanne Pouchin
Roboter: der Computer bedient uns
Industrieroboter gehören längst zum Alltag
UNO: KI und Robotik am wichtigsten
Atlas – der „Robo Sapiens"
Freundliche Roboter
Wir werden zu Cyborgs
Selbstregulierende Mensch-Maschine-Systeme
Erster anerkannter Cyborg der Welt
Die Computertechnik in uns
Hautchips sind keine große Sache
Kontaktlinsen mit Augmented Reality
Das Paradies vor Augen
Das Judas Mandala
Langzeitstudien am Menschen gibt es nicht
Man muss es erleben, um es zu verstehen
Die vierte digitale Revolutionswelle
Von der Brille zur Linse im Auge
Das Auge wird zum Bildschirm umfunktioniert
Gehirn-Chips auf dem Vormarsch
Anschluss ans Gehirn über Haube oder Stirnband
Mensch und Computer nähern sich an
Auf dem Weg ins Metaversum
Die Entwicklung des Metaverse hat längst begonnen
Was das Metaverse ist
Virtuelles Land, Einzelstücke und Tokens
Attribute des Metaverse
Das Metaverse wird überall sein
Der Decilliarden-Sophobyte-Computer der Zukunft
Grenzenlose Computerentwicklung
Menschen setzen die Ziele für Computer
Stecker ziehen, wenn der Unfug überhandnimmt
Rationales Risikomanagement
Bewusstsein, das unbekannte Wesen
Wenn Computer depressiv sind und leiden
Science Fiction wird Realität
Die Welt in 100 Jahren
Die Ethik der digitalen Revolution
Die Computergesetze für die 2020/30er
Über die Autoren
Andreas Dripke
Hang Nguyen
Bücher im DC Verlag
Über das Diplomatic Council
Quellenangaben und Anmerkungen
Vorwort
Computer, in den Anfangszeiten noch schlicht Rechner genannt, wurden ursprünglich erfunden, um dem Menschen zu Diensten zu sein, um ihn beim Rechnen zu unterstützen. Diese Pionierzeit haben wir längst hinter uns gelassen und die einstigen „Rechenknechte" schicken sich immer mehr an, uns zu ihren Dienern zu degradieren. Der Siegeszug der Digitalisierung ist seit Jahren unaufhaltsam und damit verbunden kehren sich die Rollen von Menschen und Maschinen zusehends um.
Das hat eine ganze Reihe von Gründen: die enorme Computerleistung, immer komplexere Algorithmen, die wir gar nicht mehr durchblicken bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI), die Allgegenwart von Computern in der einen oder anderen Form, vom Smartphone bis zum Smart Home, und die bei vielen Menschen feste Überzeugung, dass – worum auch immer es geht – der Computer im Zweifelsfall Recht hat und der Mensch sich irrt. Man kann ohne weiteres von einer „Computer-Gläubigkeit sprechen, die zusehends um sich greift. Die einstigen Rechenknechte werden zu „Göttern
.
Diese Entwicklung ist aus mehreren Gründen fatal. Erstens geraten wir dadurch in eine Abhängigkeit von Computern, die gelinde gesagt ungesund ist. Wer einmal sein Smartphone vergisst, weiß, wovon die Rede ist. Zweitens führt die Überzeugung, dass der Computer immer Recht hat, zu einer Umkehr der Beweislast. Wenn etwas „im Computer" steht, dann muss der Mensch beweisen, dass es falsch ist. Wer einmal bei einer Behörde einen unrichtigen Eintrag erhalten hat, weiß, wie schwierig dieses Unterfangen ist.
Dieses Buch ist der Frage gewidmet, wohin uns diese Entwicklung führen wird. Die Computer werden immer leistungsfähiger, die Künstliche Intelligenz immer schlauer, Mensch und Maschine verschmelzen immer mehr… worauf steuern wir zu? Antworten auf diese Frage und einen Ausblick auf unsere Zukunft gibt das vorliegende Buch Kapitel für Kapitel.
Andreas Dripke, Hang Nguyen et al.
An diesem Werk haben zahlreiche namhafte Mitglieder der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council mitgewirkt, vornehmlich durch fachliche, technische, visionäre, wissenschaftliche, gesellschaftliche und politische Beiträge. Das vorliegende Buch stellt in diesem Sinne ein Gemeinschaftswerk „et alii bzw. „et aliae
dar. Diesen Gemeinsinn wollen die Autoren mit dem bibliografischen Kürzel „et al., also „und andere
, ausdrücken.
Prolog
Intelligente Maschinen, die die Arbeit erledigen, sind im Grunde ein uralter Menschheitstraum. Haushaltsroboter, die für uns kochen, putzen und einkaufen. Ein persönlicher Assistenzcomputer, der uns die Organisation unseres Alltags abnimmt. Mit Computern, Robotik und Künstlicher Intelligenz kommen wir dem Paradies immer näher. Wenn uns dennoch gelegentlich bei dem Gedanken an Maschinen, die klüger sind als wir, ein mulmiges Gefühl beschleicht, dann wohl deshalb, weil wir im Grunde ähnlich denken, wie es der Physiker Stephen Hawking 2014 in einem Interview mit der BBC formulierte: „Künstliche Intelligenz könnte das Beste sein, oder das Schlimmste, was der Menschheit je zugestoßen ist".¹
Der Preis für das Paradies
Unser Unbehagen rührt von mehreren Ursachen her. Wir erkennen, dass der Preis für das Paradies darin besteht, unsere Privatsphäre und möglicherweise auch unsere Individualität ein Stück weit aufzugeben. Nur wenn uns die klugen Computer, die uns umgeben, wirklich gut kennen, können sie uns optimal dienen. Aber eine permanente Beobachtung, Bewertung und Analyse verursacht Unsicherheit und Unbehagen. Wir können immer weniger genau unterscheiden, wann wir allein sind und wann wir unter Beobachtung stehen. Selbst in den eigenen vier Wänden – traditionell der privateste Rückzugsort, den wir kennen – haben wir Mikrofone und Videokameras installiert, die uns zuhören und zusehen, um jederzeit bereitzustehen, eine Auskunft zu geben oder uns sonst wie zu dienen. Sprach- und Gestensteuerung funktionieren nun einmal nur, wenn unsere Worte belauscht und unsere Gesten analysiert werden.
Parallel dazu wird uns immer unklarer, nach welchen Algorithmen uns die verschiedenen Computer bewerten. Welches System – Apple, Amazon, Facebook, Google – kennt welche Daten von uns und wie wertet es diese aus? Worauf basieren die ständigen Kaufempfehlungen von Amazon? Wenn Facebook uns fortlaufend informiert, in welche Restaurants unsere Freunde überall auf der Welt gehen – was verrät das soziale Netzwerk eigentlich unseren Freunden über uns? Was machen Apple und Google mit den Bewegungsprofilen, die sie permanent über uns erstellen? Wir nutzen immer mehr Computer mit Künstlicher Intelligenz (KI), aber wir sind in vielen Fällen noch dabei, uns daran zu gewöhnen. Bei Navigationssoftware haben wir überwiegend akzeptiert, dass sie ohne unser Zutun den besten Weg zum Ziel errechnet, ohne dass wir den dahinter steckenden Algorithmus kennen. Aber an einen Haushaltsroboter, der ständig um uns ist und unsere Wünsche erfüllt, werden wir uns erst noch gewöhnen (müssen). Letztlich werden wir wohl immer weniger verstehen, wie genau unsere immer klügere „smarte" Umwelt funktioniert und immer mehr das Paradies genießen, das uns von Computern bereitet wird.
Aus Science Fiction wird Realität
Gelegentlich sind wir erstaunt über neue Algorithmen, die wir „eigentlich noch für Science Fiction hielten und die „auf einmal
Realität werden. Typisches Beispiel hierfür ist der Anti-Suizid-Algorithmus von Facebook. Dieser soll selbstmordgefährdete Nutzer automatisch erkennen und ihnen Hilfe anbieten. Eigentlich eine gute Sache. Andererseits werden es die wenigsten begrüßen, wenn der Konzern Dossiers über die psychische Verfassung seiner Nutzer erstellt und verkauft. Denn: Um die Suizidgefährdeten zu erkennen, müssen natürlich alle Nutzer einer psychischen Analyse unterzogen werden. ² Und spätestens bei diesem Gedanken beschleicht die meisten ein mulmiges Gefühl. Vielleicht hat Facebook deshalb die Psycho-Analyse (noch) nicht eingeführt.
Besser einfach oder komplex?
Uneinig ist die Forschung bei der Frage, ob Computersysteme, die im Laufe der Zeit an Komplexität gewinnen, dabei auch besser werden – oder ob ganz im Gegenteil besonders einfache Systeme überlegen sind. Es gibt Modelle, die nahe legen, dass eine Verringerung der Komplexität tendenziell bessere Ergebnisse liefert. Um das zu testen, entwickeln Mathematiker im Computer evolutionär wachsende Netzwerke. Lassen sie der Evolution im Computer ihren freien Lauf, ist das Ergebnis weniger zufriedenstellend, als wenn sie die Komplexität durch Regeln einschränken. Durch die Vereinfachung entstehen deutlich schneller stabile regelmäßige Strukturen, die am Ende derart einfach sind, dass sie das Optimum darstellen und keiner