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Künstliche Intelligenz für Entscheider: Was Sie als Vorstand, Geschäftsführer, Aufsichtsrat oder Beirat über Künstliche Intelligenz wissen sollten
Künstliche Intelligenz für Entscheider: Was Sie als Vorstand, Geschäftsführer, Aufsichtsrat oder Beirat über Künstliche Intelligenz wissen sollten
Künstliche Intelligenz für Entscheider: Was Sie als Vorstand, Geschäftsführer, Aufsichtsrat oder Beirat über Künstliche Intelligenz wissen sollten
eBook327 Seiten2 Stunden

Künstliche Intelligenz für Entscheider: Was Sie als Vorstand, Geschäftsführer, Aufsichtsrat oder Beirat über Künstliche Intelligenz wissen sollten

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Über dieses E-Book

Ein hochkarätiges Autorenteam hat den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten von Künstlicher Intelligenz für das Topmanagement unter die Lupe genommen. Die Autoren geben über kluge Analysen und fundierte Prognosen hinaus klare Handlungsempfehlungen, wie Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichtsräte und Beiräte an das Thema herangehen sollten, um die Chancen der Kl zu nutzen und die Risiken zu minimieren. Für dieses einzigartige Buch haben sich renommierte Wissenschaftler, Unternehmer und Topmanager mit internationaler Erfahrung zusammengefunden.

Andreas Dripke nimmt als Executive Chairman der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council regelmäßig an nicht-öffentlichen Sitzungen der Vereinten Nationen teil. Dieser globale UNO-Blickwinkel ist in das vorliegende Buch eingeflossen.

Andreas Renner ist Geschäftsführer und Akademischer Direktor der Steinbeis Augsburg Business School, einer Kaderschmiede für das C-Level-Management. Daher weiß er genau, welche Informationen Entscheider der oberen Ebene benötigen.

Dr. Alexander Richter ist Professor für Wirtschaftsinformatik an der Victoria University of Wellington in Neuseeland. Er ist assoziierter Herausgeber führender, wissenschaftlicher Journals und Konferenzen. Zudem berät er Organisationen in Europa und Austral-Asien über Digitale Transformation und bringt damit einen anwendungsnah-akademischen, globalen Blickwinkel in dieses Buch ein.

Dr. Harald Schönfeld gilt als "Königsmacher" für Aufsichtsräte, Beiräte und Interim Manager. Dieser Erfahrungsschatz ist in das vorliegende Buch eingeflossen.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Sebastian Thrun hat die KI-Entwicklung maßgeblich geprägt. Der ins Silicon Valley ausgewanderte Deutsche übernahm den KI-Lehrstuhl an der Stanford University. Zu seinen Studenten gehörte u.a. Sam Altman, der CEO von OpenAl. Bei Google legte er als Vice President gemeinsam mit Larry Page die Basis für die KI-Entwicklung. Viele weitere Tech-Größen wie Jeff Bezos und Elon Musk zählen zu seinem Freundeskreis. Das gibt dem Buch eine einzigartige Authentizität.

Dr. Horst Walther hat u.a. Informatik studiert und drei Sachbücher über KI geschrieben. Er spricht u.a. chinesisch und kann dadurch die Kl-Entwicklung in China aus erster Hand verfolgen. Die Sicht aus Europa, den USA. China und Austral-Asien verleiht dem Werk einen 360-Grad-Rundumblick über Künstliche Intelligenz.

Das Vorwort hat Matthias Hohensee, seit über 25 Jahren Bureau Chief Silicon Valley der WirtschaftsWoche, verfasst.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum3. Juli 2023
ISBN9783986740795
Künstliche Intelligenz für Entscheider: Was Sie als Vorstand, Geschäftsführer, Aufsichtsrat oder Beirat über Künstliche Intelligenz wissen sollten
Autor

Andreas Dripke

Andreas Dripke is Chairman of the UN think tank Diplomatic Council and author of numerous non-fiction books.

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    Buchvorschau

    Künstliche Intelligenz für Entscheider - Andreas Dripke

    Hinweis zu gendergerechter Sprache

    In diesem Werk wie in allen Büchern des Verlages ist mit dem generischen Maskulinum, zum Beispiel „Manager, „Entscheider, „Aufsichtsrat, „Beirat, „Vorstand, „Geschäftsführer, „Forscher oder „Wissenchaftler stets die sexusindifferente Bezeichnung gemeint, also alle Geschlechter. Abweichungen von dieser Regel werden sprachlich eindeutig gekennzeichnet, zum Beispiel durch Worte wie „männlich oder „weiblich.

    „KI ist wahrscheinlich das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann."

    Stephen Hawking, Physiker

    Kein Lebensbereich und keine Branche werden auf Dauer von Künstlicher Intelligenz ausgenommen bleiben."

    Sebastian Thrun, gilt als einer der geistigen Väter der KI

    „Eines Tages werden wir uns vielleicht über eine allmächtige maschinelle Intelligenz Sorgen machen müssen. Aber zuerst müssen wir uns Sorgen darüber machen, Maschinen die Verantwortung für Entscheidungen zu übertragen, für die ihnen die Intelligenz fehlt."

    Jon Kleinberg, Informatik Professor an der Cornell University und Sendhil Mullainathan, Professor für Ökonomie, Havard

    „ChatGPT ist beängstigend gut. Wir sind nicht weit entfernt von einer gefährlich starken KI."

    Elon Musk

    Die mit Abstand größte Gefahr Künstlicher Intelligenz besteht darin, dass die Menschen zu früh zu dem Schluss kommen, dass sie sie verstehen."

    Eliezer Yudkowsky, KI Forscher und Autor

    „KI kann alles auf der Welt verändern, nur nicht das Denken und Verhalten der Menschen."

    Warren Buffet, Investor

    Die KI wird wahrscheinlich zum Ende der Welt führen, aber in der Zwischenzeit wird es große Unternehmen geben."

    Sam Altman, CEO von OpenAI

    „Wenn Sie im Jahr 2035 mit einem Menschen sprechen, sprechen Sie mit jemandem, der eine Kombination aus biologischer und nichtbiologischer Intelligenz ist."

    Ray Kurzweil, Futurist

    „Die KI könnte 300 Millionen Arbeitsplätze beeinträchtigen. … Plattformen wie ChatGPT werden Vollzeitjobs auf der ganzen Welt automatisieren."

    Bericht von Goldman Sachs

    „Sie wollen wissen, wie superintelligente Cyborgs gewöhnliche Menschen aus Fleisch und Blut behandeln könnten? Fangen Sie besser damit an, zu untersuchen, wie Menschen ihre weniger intelligenten tierischen Vettern behandeln. Das ist natürlich keine perfekte Analogie, aber es ist der beste Archetyp, den wir tatsächlich beobachten können, anstatt ihn uns nur vorzustellen."

    Juval Noah Harari, Historiker (Militärgeschichte und universalhistorische Thesen) und Schriftsteller

    „KI kann für den Menschen gefährlich werden, aber es hängt davon ab, wie sie eingesetzt wird. ChatGPT ist nur der Anfang der Entwicklung von immer leistungsfähigeren KI-Systemen."

    ChatGPT

    Inhalt

    Präambel

    „Die Ausrede zieht nicht mehr"

    Einführung

    Buchdruck, Elektrizität… Computer, Internet, KI

    KI, Roboter, selbstfahrende Autos und mehr

    ChatGPT ist erst der Anfang

    KI in Deutschland

    Blick in die Zukunft

    Das Phänomen ChatGPT

    ChatGPT bringt KI in die Öffentlichkeit

    KI zur Auswahl

    Wahrscheinlich gute Texte

    Belohnungen und ein Moderator für die KI

    Testen und trainieren Sie sich selbst

    Nicht mit dem heute aufhalten, es geht um morgen

    Welche Unternehmen von KI am meisten profitieren

    KI verändert Branchen fundamental

    Was KI heute kann – und was nicht

    ChatGPT schreibt und schreibt und schreibt

    Die Grenzen von ChatGPT & Co.

    Wie die Taschenrechner der 1970er

    ChatGPT ist nicht alleine

    Treffen sich zwei KI-Algorithmen

    Gefahren und Chancen im Beruf

    Bei der größten digitalen Disruption live dabei

    Chance und Bedrohung zugleich

    Leistungen auf Abiturniveau

    Einstellungsstopp für Verwaltungspositionen

    Neue Aufgaben für KI gesucht

    KI in der Industrie

    Welche Branchen sind in welchem Umfang betroffen

    Vom Verkehrs- zum Gesundheitswesen

    KI in der Medizin rettet Leben

    Chatbots und „Mann im Ohr"

    Maschinensprache auf dem Vormarsch

    Texte verstehen

    KI in der Kamera und vielen anderen Geräten

    Jobkiller KI

    Hybride Teams aus Mensch und Maschine

    KI erhöht die Produktivität und Zufriedenheit

    Warum autonomes Fahren so schwer ist

    Lebenslanges Lernen und Widerstände

    KI erzeugt Bilder, Videos und mehr

    „Mit eigenen Augen gesehen"

    KI vermischt sich mit Virtueller Realität

    Grafiken, Videos und 3D-Modelle erzeugen

    Häuser aus dem Drucker, Roboter statt Handwerker

    KI kann sprechen

    Conversational AI auf dem Vormarsch

    Intent-Erkennung – was will der Mensch?

    Kombi aus Spracherkennung und KI-Ausgabe

    Google auf dem Weg zum Denkkonzern

    Vom Denken zum Computer

    Computerleistung bis zur Singularität

    Quantenphysik verändert die Welt

    Das Gehirn wird nachgebaut

    Wer führen will, muss wissen, wohin die Reise geht

    Logik bis zum Ende

    Neuronale Netze, Deep Learning und Kreativität

    Neuronale Netze und Deep Learning

    Dem Menschen ebenbürtige Intelligenz

    Legendäres Telefonat 2018

    Von Turing bis Captcha

    Kreative KI

    KI gegen den Software-Engpass

    Intelligente Roboter sind im Kommen

    UNO: Künstliche Intelligenz und Robotik

    Atlas – der „Robo Sapiens"

    Vom Terminator zum Balletttänzer

    Spot – Roboterhund oder Hunderoboter

    Tesla Bot Optimus

    Heimroboter Astro

    Androide und Humanoide auf dem Vormarsch

    Wir werden zu Cyborgs

    Selbstregulierende Mensch-Maschine-Systeme

    Erster anerkannter Cyborg der Welt

    Die Computertechnik in uns

    Das Paradies vor Augen

    Man muss es erleben, um es zu verstehen

    Gehirn-Chips: Zukunft zum Gruseln

    Versuche mit Hirnschrittmachern

    Anschluss ans Gehirn über Haube oder Stirnband

    Cyborgs und Roboter nähern sich an

    Leitlinien für Künstliche Intelligenz

    Antworten auf neue Fragen gesucht

    Ethische Prinzipien für die KI-Entwicklung

    Das neue Zauberwort heißt „disruptiv"

    Intelligente Ziele

    KI-Entwicklung: Deutschland, Europa und… China

    Die Robotergesetze unserer Zukunft

    Das digitale Manifest

    Digitale Disruption

    Alle Branchen werden betroffen sein

    Viele Berufsbilder werden sich grundlegend ändern

    KI und die Arbeitswelt der Zukunft

    Vieles wird immer billiger

    KI-Einführung im Unternehmen

    Projekte und Strategien

    Überwachung der KI-Einführung

    Menschen, Maschinen, Experten, Change

    Datenschutz, Moral und Ethik

    Schulung der Mitarbeiter

    Ratgeber für Aufsichtsräte und Beiräte

    Achten Sie auf die Ethik

    KI-Checkliste für Unternehmen

    Science Fiction wird Realität

    Die Welt in 100 Jahren

    Die Gedanken sind frei – die Taten folgen

    Netzwerke des Vertrauens immer wichtiger

    Über die Autoren

    Andreas Dripke

    Andreas Renner

    Prof. Dr. Alexander Richter

    Dr. Harald Schönfeld

    Prof. Dr. Sebastian Thrun

    Dr. Horst Walther

    Bücher im DC Verlag

    Fachbücher

    Sachbücher

    Über das Diplomatic Council

    Steinbeis Augsburg Business School

    Quellenangaben und Anmerkungen

    Präambel

    Mit der allgemeinen Verfügbarkeit von Künstlicher Intelligenz (KI) stehen wir am Beginn einer Zeitenwende, wie im Verlauf dieses Buches deutlich werden wird. KI ist kein Hype, der morgen verschwindet – genauer gesagt: KI wird uns erhalten bleiben, auch nachdem der Hype darum verschwunden ist. Ähnlich wie die Verfügbarkeit des Internet eine Zäsur darstellte, die wir heute längst mit Selbstverständlichkeit als Teil unserer modernen Welt akzeptiert und gelernt haben, damit umzugehen.

    Diesem fundamentalen Wandel tragen wir in der vorliegenden Buchreihe „Praxiswissen für Aufsichtsräte und Beiräte" Rechnung, indem wir die Zielgruppe bei diesem Thema auf Vorstände, Geschäftsführer und im Grunde die C-Level-Managementebene erweitern. Wer in einer Führungsposition Verantwortung trägt oder eine solche Rolle anstrebt, wird ohne eine gehörige Portion Know-how über Künstliche Intelligenz künftig keine Erfolge einfahren können.

    Wer seine Führungsrolle ernst nimmt, gestaltet diese Entwicklung aktiv mit, statt ihr hinterherzulaufen. Angesichts der rasanten Geschwindigkeit, mit der KI technisch voranschreitet und in den Alltag eindringt, genügt es dazu bei weitem nicht, sich nur mit dem status quo zu beschäftigen. Vielmehr kommt es darauf an, künftige Entwicklungen zu antizipieren und auch der Frage nachzugehen, wohin uns Künstliche Intelligenz möglicherweise führen wird.

    Intelligenz gehört neben Kommunikationsstärke, Empathie, Entscheidungsfreude, Integrität und strategischem Denken zu den wichtigsten Eigenschaften von Führungskräften. Worauf läuft es also hinaus, wenn diese Fähigkeit künftig von einer KI unterstützt oder gar abgenommen wird? Wer eine Entscheidung trifft, benötigt Fakten und muss Zusammenhänge verstehen – genau dabei kann KI helfen. Allerdings ist blindes Vertrauen in die KI nicht angesagt. Die Ergebnisse von KI sind mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig – sie können aber auch völlig falsch sein.

    Hinzu kommt ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der KI-Nutzung: Bei der Einführung in ein Unternehmen sind Aspekte wie Compliance, Datenschutz, Arbeitsrecht und weitere Rahmenbedingungen zu beachten. Darüber hinaus sind die Auswirkungen auf der Kundenseite nicht zu unterschätzen. Künstliche Intelligenz ist ein emotionsgeladenes Thema, verbunden mit Angst – von der Sorge um den eigenen Arbeitsplatz bis hin zur unbestimmten Befürchtung einer von uns Menschen unkontrollierbaren Maschinenmacht. Vor diesem Hintergrund ist ein enges Zusammenwirken von Vorstand und Geschäftsführung einerseits sowie Aufsichtsrat und Beirat andererseits bei KI-Themen besonders wichtig.

    Dem Autorenteam aus international anerkannten Wissenschaftlern und erfahrenen Praktikern aus der Unternehmensführung gilt Anerkennung für das vorliegende Werk, das weit über die heutige KI-Situation hinausgehend einen fundierten Blick in die Zukunft wirft.

    Hang Nguyen

    Generalsekretärin Diplomatic Council

    „Die Ausrede zieht nicht mehr"

    Ein Vorwort von Matthias Hohensee, Bürochef Silicon Valley der WirtschaftsWoche

    Als ich Ende der neunziger Jahre ins Silicon Valley übersiedelte, um das Büro des deutschen Wirtschaftsmagazins WirtschaftsWoche aufzubauen, dominierte ein Unternehmen die Berichterstattung aus dem Hightech-Tal. Viele träumten davon, dort zu arbeiten. Nicht nur wegen seinem Ruf als Innovationsschmiede. Viele seiner Mitarbeiter – vom Pförtner bis zum Ingenieur – waren binnen kürzester Zeit dank Aktienoptionen zu Millionären aufgestiegen, zumindest auf dem Papier. Es schien, als gehörte diesem Unternehmen die Zukunft.

    Nein, es war nicht Apple. Der Erfinder der Mac-Computer kämpfte damals mit dem Überleben. iPod und iPhone waren noch nicht geboren. Auch nicht Google. Dessen Gründer Sergey Brin und Larry Page hatten gerade erst von dem deutschen Unternehmer Andy von Bechtolsheim einen Scheck über 100.000 Dollar erhalten.

    Das Objekt der Begierde hieß Yahoo. Die zwei Stanford-Studenten Jerry Yang und David Filo hatten noch an ihrer Alma Mata eine Webseite aufgesetzt, die interessante Internet-Adressen listete. Aus diesem kuratierten Katalog entwickelte sich eins der populärsten Internet-Angebote der Welt und machte Yahoo zu einem der am schnellsten wachsenden Internet-Unternehmen. Gründer und Management beschlossen ihren Webkatalog zu einer vollwertigen Suchmaschine hochzurüsten. Allerdings nicht aus eigenen Mitteln, sondern mittels Partner. Einer, der 2000 an Bord geholt wurde, war ein damals noch unbekanntes Unternehmen namens Google. Dessen Suchtechnologie wurde durch die Allianz mit Yahoo erst richtig bekannt. Als das Yahoo-Management bemerkte, dass es einen folgenschweren Fehler begangen hatte und das Bündnis mit Google aufkündigte, war es zu spät.

    Heute ist Google eins der wertvollsten Unternehmen der Welt. Yahoo ist nur noch ein Schatten seiner selbst, wurde mehrfach verkauft und gehört heute einem Private Equity Unternehmen. Im Silicon Valley spielt es keine Rolle mehr.

    Warum ist diese Episode für dieses Buch relevant? Es zeigt, wie schnell sich Märkte ändern und wie rasch sich das Schicksal von populären Unternehmen wenden kann. In diesem Fall von der Entscheidung, eine Technologie, die eigentlich eine Kernkompetenz hätte sein müssen, nicht selbst zu entwickeln oder aufzukaufen, sondern auszulagern. Dabei hätte damals schon klar sein müssen, wie wichtig Suchmaschinen für die weitere Entwicklung des Internets werden würden.

    Befragt man heute Künstliche Intelligenz via Chatbot, ob es etwa für ein Unternehmen wie Google Sinn macht, seine Suchmaschine auszulagern, ist die Antwort glasklar. „Sehr unwahrscheinlich und vom strategischen Standpunkt aus nicht sinnvoll urteilt Chat GPT, der derzeit populärste Chatbot des Silicon Valley Unternehmen OpenAI. Und nennt fünf Gründe dafür. An erster Stelle die Kernkompetenz. „Durch das Auslagern der Suche würde man die Kontrolle über einen entscheidenden Aspekt seines Geschäftes aufgeben, warnt die Künstliche Intelligenz. Nun kann man sich darüber streiten, dass solche Aussagen im Rückblick – besonders mit dem Wissen über den Flop von Yahoo – natürlich leicht sind. Aber das ist nicht der Punkt. Es unterstreicht, wie wichtig es ist, Technologien nach vorne zu denken und richtig einzuordnen. Suchtechnologie war eben nicht beliebig, bereits ausentwickelt und außerdem im Eigenbetrieb zu teuer, wie man 2000 annahm. Sondern sollte sein volles Potential erst noch mit Google in der westlichen Welt und mit Baidu in China entfalten.

    Genauso ist es heute mit Künstlicher Intelligenz. Nur, dass diese nicht nur das Internet maßgeblich verändern wird – was Google in seinem Suchmaschinengeschäft bereits spürt – sondern die Wirtschaft und auch die Gesellschaft. Plötzlich kann sich Software – die wichtigste Waffe für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen – selbst schreiben oder andere Programme dirigieren. Dieses Potential, sich quasi selbst neu zu erschaffen, ist eine der ganz großen Chancen von Künstlicher Intelligenz und gleichzeitig deren größte Gefahr.

    Das vorliegende Buch eröffnet einen exzellenten Ausblick nicht nur über den gegenwärtigen Stand von Künstlicher Intelligenz und deren Einsatz, der schon weit vor dem kometenhaften Aufstieg von Chat GPT begann. Sondern gibt auch klare Handlungsempfehlungen für Entscheider, wie man Künstliche Intelligenz für sich nutzt, wo die Chancen liegen, aber auch die Risiken. Wie muss so ein KI-Masterkonzept aussehen, habe ich die richtigen Leute und beste Struktur dafür?

    Zum hochkarätigen Team von Autoren, die täglich Unternehmen zum Einsatz Künstlicher Intelligenz beraten oder diese sogar selbst entwickeln, gehört auch Sebastian Thrun, der als ehemaliger Stanford-Professor für Künstliche Intelligenz viele der heutigen KI-Talente im Silicon Valley ausgebildet oder inspiriert hat. Er gilt als einer der Väter des autonomen Fahrens, ebenfalls eine KI-Anwendung, einer der Vordenker von Künstlicher Intelligenz.

    Im Mai führte ich ein Interview mit Bill McDermott, dem früheren Vorstandschef von SAP. Er leitet heute ServiceNow, derzeit einer der am schnellsten wachsenden Anbieter für Unternehmenssoftware. McDermott erzählte mir von einer Studie, nach der 40 Prozent der Firmenchefs glauben, dass sie in zehn Jahren kein lebensfähiges Unternehmen mehr haben werden, wenn sie das nicht in den nächsten Jahren anpassen werden. Zwar räumte er ein, dass dieser Zwang zur Veränderung natürlich schon immer dagewesen sei. Aber mit der Digitalisierung habe sich in punkto Geschwindigkeit und Erwartungen viel verschärft. Er sei jedoch überrascht, wie viele Vorstandschefs er immer noch treffe, die über die derzeitigen Möglichkeiten nicht voll informiert sind. „Ich frage dann, warum hat Ihnen ihr Chief Information Officer nicht davon erzählt? Oft ist die Antwort: Der berichtet gar nicht an mich", so McDermott.

    Diese Ausrede wird künftig nicht mehr ziehen. Mittels Künstlicher Intelligenz stehen immer mehr Informationen bereit, auf die jeder Zugriff hat. Künftig wird sie noch über interne Informationen aus dem Unternehmen angereichert und hilft Führungskräften bei der Entscheidungsfindung. Nicht nur über den gegenwärtigen Stand, sondern auch Prognosen, wie sich ein Geschäft entwickeln könnte und was es dabei zu beachten gilt.

    Die Auskünfte – auch darüber handelt das Buch – mögen nicht immer die richtigen sein, das sollte man immer im Blick haben. Künstliche Intelligenz wird einer der wichtigsten Fortschrittstreiber sein. Unternehmerisches Geschick – und manchmal auch Glück – wird auch Künstliche Intelligenz nicht ersetzen. Aber vielleicht beflügeln.

    Matthias Hohensee

    Einführung

    Künstliche Intelligenz kann die Menschheit ins Paradies führen oder vernichten. So lassen sich die beiden Pole beschreiben, mit denen über eine der wichtigsten technologischen Entwicklungen unserer Zeit heftig gestritten wird. Eine genaue Definition, was Künstliche Intelligenz, kurz KI genannt, ist, scheitert schon daran, dass es gar keine klare Definition von „Intelligenz" gibt. Das hindert die KI allerdings nicht daran, sich zunehmend in unserem Alltag breit zu machen.

    Buchdruck, Elektrizität… Computer, Internet, KI

    Künstliche Intelligenz – auf Englisch als AI für Artificial Intelligence bezeichnet – markiert eine ähnlich gravierende Zäsur für die Entwicklung der Menschheit wie der Buchdruck, die Dampfmaschine, der elektrische Strom und das Internet. Der Buchdruck legte die Grundlage für die Aufklärung und die Demokratisierung, die Dampfmaschine löste die industrielle Revolution aus, der Strom ist das Fundament unserer modernen Gesellschaft und ohne das Internet… wie oft haben Sie heute schon zu Ihrem Smartphone gegriffen? Daher ist es für jeden, der eine Position als Aufsichtsrat oder Beirat innehat oder dies anstrebt, unerlässlich, sich ein solides Grundwissen über Künstliche Intelligenz zu verschaffen.

    Es geht

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