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Todesursache - Vernichtung durch Arbeit: SS-Arbeitslager Erich / Gedenkort Ellrich Juliushütte
Todesursache - Vernichtung durch Arbeit: SS-Arbeitslager Erich / Gedenkort Ellrich Juliushütte
Todesursache - Vernichtung durch Arbeit: SS-Arbeitslager Erich / Gedenkort Ellrich Juliushütte
eBook217 Seiten4 Stunden

Todesursache - Vernichtung durch Arbeit: SS-Arbeitslager Erich / Gedenkort Ellrich Juliushütte

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Über dieses E-Book

Der vierte Band, der Fortsetzungsserie Vernichtung durch Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben und Sterben im SS-Arbeitslager Erich Ellrich-Juliushütte, dem größten Außenkommando des Konzentrationslager Mittelbau-Dora.
Der kleine, friedliche Ort Ellrich wurde noch in den letzten Kriegsjahren von den grausamsten Verbrechen der Naziherrschaft heimgesucht. In der Südharzstadt entstand eines der grauenhaftesten nationalsozialistischen Außenkommandos, das im Herbst 1944 eine Belegungsstärke von 8.200 Häftlingen erreichte. Mehr als 4.000 Menschen haben in der kurzen Zeit des Bestehen 1944/45 in diesem Lager ihr Leben gelassen.
Es geht hier darum aufzuzeigen das Neben der Vernichtung durch Arbeit, es besonders in diesem Lager noch viele weiter Faktoren gab, von denen die Überlebenschancen jedes einzelnen Häftlings abhingen. Menschenverachtende Einstellung der SS-Angehörigen und der Kapos machten vor dem Leben der Inhaftierten keinen Halt. Schikane, Brutalität und Mord gehörten zur Tagesordnung.
Kaum wird heute noch einer eine Vorstellung davon haben wie es den Häftlingen auf den Baustellen oder im Stollen ergangen ist, wenn sie von SS-Angehörigen und Kapos brutal zusammengeschlagen oder gar erschlagen wurden, was ein Dahinsiechender in der elenden Sterbebaracke und in Krankenrevier fühlte.
Mit dem Herannahen der amerikanischen Truppen wurden die Häftlinge des Lager Ellrich-Juliushütte auf Evakuierungstransporten deren Zugriff entzogen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum26. Feb. 2020
ISBN9783750478961
Todesursache - Vernichtung durch Arbeit: SS-Arbeitslager Erich / Gedenkort Ellrich Juliushütte
Autor

Ernst-Ulrich Hahmann

Oberstleutnant a.D. geb. 1943 in Ellrich am Südharz, lebt in Bad Salzungen, Ausbildung als Dreher, danach Lauf-bahn eines Artillerieoffiziers. Während der Wendezeit Einsatz als Kreisgeschäftsführer beim DRK Bad Salzungen. Anschließend in hessischen und bayrischen Sicherheitsfirmen in unter-schiedlichen Funktionen tätig. Zwei Mal verheiratet. Verwitwet. Drei Kinder. Während der Armeezeit Artikel für militär-technische und militär-wissenschaftliche Zeitschriften geschrieben sowie eine Dokumentation über das Leben und Wirken des Arbeiterführers Franz Jacob. Nach der Wende Fernstudium Schule des Großen Schreibens an der Axel Andersson Akade-mie in Hamburg. Jetzt im Ruhestand. Geht seinen Hobbys nach. Schreibt jeden Tag mindestens eine Stunde und geht regelmäßig ins Fitness Studio. Mitglied des Literaturkreises Bad Salzungen. 38 Veröffentlichungen 2 Gost Writers

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    Buchvorschau

    Todesursache - Vernichtung durch Arbeit - Ernst-Ulrich Hahmann

    Inhaltsverzeichnis

    Historische Vorbemerkung

    Vom Außenkommando „Dora des KZ „Buchenwald zum Konzentrationslager „Mittelbau - Dora"

    Ellrich als Einzugsgebiet des Konzentrationslager „Mittelbau - Dora SS-Arbeitslager „Erich

    Der Todesmarsch

    Dokumente

    Abkürzungen

    Quellenverzeichnis der Bilder

    Genutzte und weiterführende Literatur

    Man wird sich also damit abfinden müssen, dass wir von der Vergangenheit lernen müssen, was der Mensch „ist, das heißt im Positiven wie im Negativen sein kann, und diese Belehrung bietet allen nur erwünschten Stoff zur Erhebung und Schauder, zu Hoffnung und Furcht, und auch Maßstäbe der Wertung, somit der Anforderung an sich selbst. Soweit es praktisch, das heißt fürs planende Handeln, etwas von der Geschichte zu „lernen gibt (eine schwankende Möglichkeit, da „Vergessen" zum Schöpferischen gehört), so muss man mit diesem einzigen Wissen, das wir vom Menschen haben, an das Entwerfen der Zukunft gehen, soweit es so etwas überhaupt gibt.

    (Zitat von Hans Jonas, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora zum Jahreswechsel 2007/2008)

    Historische Vorbemerkung

    Ellrich umgeben von herrlichen Wäldern und Anhöhen liegt in einem lauschigen Südharztal 250 m über N. N. Weit sichtbar grüßten einst die zwei schlanken Türme der Johanniskirche in das Land, ergänzt vom dem, mit grünen Bäumen umrahmten alten Kirchlein auf dem Frauenberg. Das alte Wahrzeichen der Stadt, der Ravensturm, der sich scheinbar immer mehr nach einer Seite neigte, und das Wernaertor gaben den Städtchen sein bekanntes Gepräge.

    Bild 1: Blick auf Ellrich, hier hat die St. Johanniskirche noch ihre zwei Türme.

    Die paradiesische Natur der Ellricher Landschaft begeisterte bereits dem Heimatdichter Goeckingk und entlockte ihn folgendes Gelübde:

    „Treu, Natur, verbleib ich dir,

    Bis ich deiner schönen Erde

    Lebewohl einst sagen und mit ihr

    Eine schönere tauschen werde."

    Auch um Ellrich, dem beschaulichen Ort im Südharz, machte die Industrialisierung keinen Bogen. Es entstanden solche Betriebe, wie die Gipsfabriken, die Webereien und die Leistenfabriken. Das entstandene Industriezentrum war jedoch durch den dazwischen gelagerten Burgberg völlig von der Stadt abgeschlossen und es konnte kein störender Dunst und Rauch in das Innere des Städtchens eindringen und die kräftige Harzluft verunreinigen.

    Während des Zweiten Weltkrieges sollten die Bürger dieses so friedlich daliegenden Harzstädtchens schrecklichen Anschauungsunterricht erhalten, wie Faschisten mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern - darunter 15jährige Kinder - umsprangen. Nach der Stationierung zweier SS-Kommandos 1944 wurden die Ellricher Zeugen unverhüllt praktizierter KZ-Methoden, die die typischsten und drastischsten Ausdrucksformen der verbrecherischen Menschenverachtung der Nazis darstellten.

    Die Einbindung der Ellricher Konzentrationslager in die Stadt erfolgte mit der Infrastruktur und der Verwaltung. Lebensmittel und Brennmaterialien wurden aus der Umgebung in die Lager geliefert.

    Die Stadtverwaltung war in die Organisationsstruktur der Lager eingebunden. Im Herbst 1944 diente der Verweis auf die umfangreichen Aufgaben des Bürgermeisters Petri im Zusammenhang mit den KZ-Lagern in der Stadt als Argument gegen dessen Einberufung zur Wehrmacht.

    Bürgermeister Petri arbeitet nur mit Hilfskräften. Er hat augenblicklich weit über das normale Maß hinaus große Aufgaben, da in steigendem Maße KZ-Kräfte, aber auch deutsche Werktätige in und um Ellrich unterzubringen sind. Die Stadt bedarf unter diesen Umständen eines ganz besonders energischen Leiters."

    Quelle: Schreiben Landrat von Wolffersdorf an Regierungspräsidenten SS-Brigadeführer Dr. Weber, Erfurt, 3. 1. 1944, Staatsarchiv Gotha, Landratsamt Nordhausen 137, unpag.

    Der Anblick der Zebras die in Begleitung der schwarzgekleideten SS-Wachen mit dem Totenkopf an der Mütze im Stadtbild auftauchten war zwar etwas Neues, traf aber die Einwohner nicht unvorbereitet. Viele Bürger der Stadt hatten sich seit Bestehen der Naziherrschaft an die Ausgrenzung, Verfolgung und Ausbeutung angeblich rassisch Minderwertiger gewöhnt. Die tägliche faschistische Propaganda war bei diesen auf fruchtbaren Boden gefallen.

    Ein weiterer Grund für das verbreitete Mitmachen und die Passivität der Bevölkerung war zweifellos die Furcht vor Repressalien, denn immerhin erreichte der Terror des NS-Regimes auch gegenüber der eigenen Bevölkerung spätestens nach dem gescheiterten Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 eine völlig neue Dimension.

    Zwischen Nordhausen und Ellrich zog sich ein lang gestreckter Bergrücken hin, auf dessen Höhen riesige Buchen mit mächtigen Baumkronen wuchsen und die weißen Gipswände weit im Grün der Landschaft leuchteten. Hier bei Niedersachswerfen, im Kohnstein errichteten die Nazis eine unterirdischen Raketenfabrik, wo Hitler seine Wunderwaffen produzieren ließ.

    Zur Bewältigung dieser Aufgaben entstand am Kohnstein das Außenlager Dora des KZ Buchenwald. Im Zusammenhang mit der Entwicklung zum selbstständigen KZ entsprossen im Bereich der vorgesehenen unterirdischen Rüstungsfabriken zur Raketenproduktion zahlreiche Außenkommandos.

    Für die Entstehung des Lagerkomplexes im Südharz war ausschlaggebend, dass eine große Masse von Häftlingen für den Raketenbau rücksichtslos ausgebeutet werden konnten.

    In einen Brief von SS-Obergruppenführer Pohl an Himmler vom 30. April 1942 heißt es dazu:

    „Der Krieg hat sichtbare Strukturveränderungen der Konzentrationslager gebracht und ihre Aufgaben hinsichtlich des Häftlingseinsatzes grundlegend geändert.

    Die Verwahrung von Häftlingen nur aus Sicherheitsgründen allein steht nicht mehr im Vordergrund. Das Schwergewicht hat sich nach der wirtschaftlichen Seite hin verlagert."

    Quelle: Beiträge zur Heimatforschung, Spengler-Museum Sangerhausen, Heft 4, 1975, Seite 21-32.

    Im März 1944 begann bereits das unter dem Decknamen Anhydrit geführte Vorhaben B3a. Da eine große Zahl Arbeitskräfte, für die Sprengungs-, Bau- und Transportarbeiten zur Untertunnelung des Himmelsberges benötigt wurden, machte sich die Einrichtung weiterer Außenlager notwendig, dies in Bischofferode, Ellrich und Harzungen. Sie rangierten unter der Bezeichnung Arbeitslager B3.

    Bild 2: In den unterschiedlichsten Stollen des Kohnsteins bei Nordhausen mussten KZ-Häftlinge unter

    unmenschlichen Bedingungen Fronarbeit für die Produktion der V-Waffe leisten.

    Zu den funktionellen Faktoren die, die Verselbstständigungstendenzen des Konzentrationslagers Dora mit seinen Außenlager förderten, kam noch der besondere Umstand, dass die SS-Lagerleitung direkt SS-Gruppenführer Kammler unterstand.

    Das Lager Dora bekam die Bezeichnung Mittelbau I und die umliegenden Lager wurden unter die Bezeichnung Mittelbau II zusammengefasst. Somit lag Ellrich mit der Errichtung des Arbeitslagers Ellrich-Juliushütte im Sperrbereich des KZ-Außenlagers Mittelbau II.

    Das ganze Gebiet zum größten Teil bestehend aus Gips und Anhydrit Gestein eignete sich besonders gut für den bergmännischen Ausbau.

    Mit 8.200 Häftlingen (Herbst 1944) wurde das Lager Ellrich-Juliushütte das größte der Außenlager des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora, schließlich sogar mit eigenem Krematorium.

    Der Arbeitseinsatz der Häftlinge erfolgte in der Raketenproduktion im Kohnstein. Aber auch die Stollensysteme im Himmelsberg-Mühlenberg-Komplex mit Arbeitslager bei Woffleben fielen in ihren Arbeitsbereich. In eine 60 m hohe Steilwand aus Anhydrit wurde ein gitterartiges angelegtes Stollensystem vorgetrieben, das den bombensicheren Raumbedarf zur Erweiterung der V-Waffen Produktionsstätte Mittelwerk von Mittelbau-Dora decken sollte. Jedoch im Februar 1945 erhielt die Henschel Flugzeugwerk AG die Stollen für den Bau der Hs-Rakete 117 (Schmetterling) und der Hs-Rakete 298 (Taifun).

    Bild 3: Stollen am Tonberg in Ellrich von KZ-Häftlingen begonnen.

    Für die 12,50 m breiten und 8,50 m hohen Fahrstollen und Montagekammern schaffte man in 24 Stunden (bei drei Schichten) einen Vortrieb von etwa zwei Metern. Anfang März 1945 konnten bereits 5.500 qm Stollenfläche in Nutzung übernommen und mit einem Personalbestand von 1.100 Personen zur Produktion der Flugzeugabwehrrakete Hs 117 übergegangen werden.

    Bis zum 1. April 1945 wurden unter unmenschlichen Bedingungen 26.000 qm Stollenfläche fertiggestellt, wobei beim Stollenbau auch ein neu entwickeltes Bohrgerät zum Einsatz kam, entwickelt im Pionier-Ausbildungs-Bataillon in Höxter an der Weser.

    Genauso entstand in fieberhafter Eile unter schlimmsten Arbeits- und Lebensbedingungen im Komplex Ellricher Gipsberge-Langenberg-Pontelsberg im Ansatz ein ähnliches Stollensystem, aber mit fünf Stollen, in denen Vernichtungswaffen produziert werden sollten.

    Etwa 200 Häftlinge wurden bei diversen Ellricher Firmen eingesetzt, etwa beim Sägewerk Schmidt, in der Frauenbergsmühle und bei der Firma Gierse.

    Die Besonderheit dieser Außenlager des KZ Mittelbau -Dora ergab sich aus der Situation, dass diese zum Teil in Thüringen und zum anderen Teil in Niedersachsen lagen.

    So lag Ellrich mitten im Sperrkreis Mittelbau, diesem sicher auch von den militärischen Planungszentren Englands und der Vereinigten Staaten von Nordamerika im Auge gehaltenen großflächigen Rüstungskomplex. Für alle Einwohner dieses Gebietes bedeute es, mit vernichtenden Angriffen der alliierten Fliegerkräfte, besonders der Bomberstaffeln rechnen zu müssen.

    Die Bewachung des Ellricher Lagers, Mittelbau II und die Häftlinge in den genannten Objekten erfolgte vom SS-Kommando Nord mit seinem Stützpunkten in Ellrich auf dem Burgberg, in Woffleben, Bischofferode und in Appenrode.

    Bis auf wenige SS-Angehörige, die in der inneren Lagerverwaltung eingesetzt waren, gehörten nahezu alle Angehörigen des Wachpersonals nicht zur SS, sondern zur Luftwaffe, die für die Bewachung ein eigenes Luftwaffen-Wachbataillon bildeten.

    Ab September 1944 unterstanden die Wachmannschaften der SS und der Luftwaffe dem aus fünf Kompanien bestehenden SS-Totenkopfsturmbann der Standortführung Mittelbau, darunter auch die Wachmannschaften für die Lager der Baubrigade III und IV in Wieda, Nüxei, Mackenrode-Tettenborn, Osterhagen und Ellrich-Bürgergarten.

    Mit dem Ausbau des Lagerkomplexes Mittelbau-Dora erfolgte die ständige personelle Vergrößerung der Wachmannschaften. Ende Juli 1944 umfasste das Wachpersonal im Lager Dora bereits 1.000 Mann, darunter 15 SS-Führer, gleichbedeutend mit Offizieren.

    Ende 1944 bestand der SS-Totenkopfsturmbann Mittelbau-Dora aus rund 3.300 Mann.

    Vier Kompanien des Sturmbanns bewachten das Lager Ellrich-Juliushütte, diese waren in den Gebäuden der Holzmehlfabrik Trinks sowie in drei Holzbaracken untergebracht, die im Sommer 1944 südwestlich der Juliushütte Häftlingen errichteten.

    Ein großer Teil der Luftwaffensoldaten, deren Übernahme in den KZ-Wachdienst im Frühjahr 1944 erfolgte, wurde in der Regel außerhalb der Lagerzäune in den Postenketten eingesetzt. Das eigentliche Häftlingslager betraten diese Wachposten recht selten. Gleichwohl hatten diese Wachposten aber auch außerhalb direkten Kontakt zu den Häftlingen, denn sie bewachten die Zebras während der Arbeit und auf dem Marschweg zwischen dem Lager und den Arbeitsstellen.

    Der Einsatz von Luftwaffeneinheiten zur KZ-Bewachung ging auf eine Vereinbarung zwischen der SS-Führung und der Luftwaffe zurück, wonach die SS für Rüstungsobjekte die der Luftwaffe dienten, die angeforderten KZ-Zwangsarbeiter zur Verfügung stellte und die Luftwaffe im Gegenzug für deren Bewachung sorgte. Da es sich im Unternehmen Mittelbau im Kern um ein Junkers-Projekt und damit um ein solches der Luftrüstung handelte, war im KZ-Mittelbau-Dora der Anteil von Luftwaffensoldaten bei den Wachmannschaften besonders hoch.

    Die einzelnen Nachrichtensoldaten wurden nicht gefragt, sondern mit ihren Einheiten in Marsch gesetzt. Bei Offizieren und Unteroffizieren war es etwas anderes. Diese wurden gezielt für den SS-Dienst ausgewählt und mussten im KZ Buchenwald oder einem anderen Lager einen mehrwöchigen Kurzlehrgang absolvieren, bevor diese nach Mittelbau-Dora kamen.

    Für jeden hätte es aber auch die Alternative gegeben den KZ-Dienst zu verweigern, dass hätte aber den unmittelbar Fronteinsatz zur Folge gehabt. Und davor fürchteten sich die meisten zu Recht.

    Ende März näherte sich vom Westen und Südwesten her die Frontlinie. Verteidigungsstellungen, Splittergräben, Straßen- und Panzersperren wurden ausgebaut, die Zorgebrücke zur Sprengung vorbereitet. Die SS überwachte die Arbeiten und befestigte selbst den Burgberg.

    Alles das erfolgte bei ständigen Fliegeralarmen und häufigen Überflügen der Stadt durch feindliche Flugzeuge.

    Der Befehl des faschistischen Kreisleiters Nentwig verlangte von jedem bis zur letzten Patrone zu kämpfen, anderenfalls drohte die Todesstrafe genauso, wie bei Verstößen gegen den

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