Apple Car: Wie der iKonzern das Auto neu erfindet
Von Andreas Dripke
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Über dieses E-Book
Doch die Reaktion der traditionellen Autohersteller auf diesen bevorstehenden Generalangriff erinnert an das Pfeifen im Walde. Sie haben den heute schon bekannten Angreifer Tesla im Visier. Sie freuen sich, wenn es ihnen gelingt, zu Tesla aufzuholen, oder gelegentlich sogar im einen oder anderen Detail Tesla zu überholen. Den wahren Angreifer - Apple - ignorieren sie. War da was?
Diese Ignoranz Apple gegenüber wird die Automobilbranche teuer zu stehen kommen. Warum das so ist, und was wir von Apple zu erwarten haben, hat eine Autorengemeinschaft der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council in diesem Werk zusammengetragen.
Andreas Dripke
Andreas Dripke is Chairman of the UN think tank Diplomatic Council and author of numerous non-fiction books.
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Buchvorschau
Apple Car - Andreas Dripke
Dieses Buch ist Steve Jobs gewidmet, mit dem der Autor zu seiner
Zeit bei Next Computer persönlich zusammenarbeiten durfte.
Inhalt
Vorwort
Das Ende das Motorola-Nokia-Marktes
Gesellenstück Tesla, Meisterstück Apple
Zeitgeist der Elektromobilität und der Digitalisierung
Autos wie Kinder
Auto ohne Lenkrad
Dramatischer Abschied von den „stinkenden Kisten"
Paradigmenwechsel
Computer, Musik, Uhren, Autos
IBM und Microsoft übernehmen von Apple
Rauswurf: Steve Jobs
We call it iPhone
Herbert Diess ist nicht Bundeskanzler
Das Apple Auto
Der Billionen-Markt
Wie der iKonzern die Autowelt verändern wird
Rechter Außenspiegel als die Innovation verkauft
Apple Watch einfacher als Mercedes, BMW, VW
Mangelnde Innovation, Missachtung der Kunden
Tesla, der amerikanische Neuling
Hektik in der Autoindustrie seit 2021
Apple ist ehrgeizig
Kindliche Freude im Vorstand der Autohersteller
Apple hat keine Ahnung – na und?
Connected Car – häufig ein Hohn
Service ist nicht gleich Service
Arroganz statt Kundenfokussierung
Apple greift sich die Märkte
„i ist out, Apple ist „in
Apple holt auf, die Konkurrenz versagt
Autohersteller wie Nokia
Sensoren: die Augen und Ohren der neuen Autos
Auf dem Weg zur nächsten Generation
Sicherheit an erster Stelle
Apple verbindet Technologie und Lifestyle
Apples Oberklasse startet in den USA
Weniger Mechanik ist mehr
Laden neu gedacht
Das erste Apple Auto ist nicht perfekt
Die Fahrt von Hamburg nach Mailand
Apple ist farbig
Übersichtliche Modelle statt Ausstattungswahn
Netz statt Händlernetz
„One more thing"
Der Kunde im goldenen Käfig
Designed in California, made in China
Die Produktion des Apple Car
Auch Apple macht Fehler
Komplettversagen: Ladematte AirPower
Apple Car mit Fehlern
Geheimorganisation Apple
Leaker und der Erlkönig
Apple kommt spät und mit Macht
Das unfallfreie Auto
Woran Apple scheitern könnte
Ein unfähiger CEO übernimmt Apple
Ein neuer Wettbewerber verdrängt Apple
Apple hinkt bei Künstlicher Intelligenz hinterher
Apple verschläft einen Megatrend
Die Staaten gegen Apple
Apple und die Katholische Kirche
Die „Nokias" der Auto-Welt
Tesla: Vorreiter für E-Mobilität
Nikola Tesla – Erfinder und Namenspatron
Elektromobilität im Jahr 1821
Erster Hybrid von Ferdinand Porsche
Tesla Roadster der Erste und der Zweite
Auto mit Raumfahrtantrieb
Wie sauber ist E?
Warum E kaufen?
Hybride als Übergangslösung
Vom Nischendasein zum Massenmarkt
E-Antrieb auf dem Vormarsch
E-missionsfreies Fahren
VW auf Kriegsfuß mit dem VDA
VW fährt BMW und Mercedes mit E davon
VW Power-Day 2021
E wie Elektro, aber was ist mit I wie Intelligenz?
E-Wende bei Mercedes
BMW schwenkt auf E um
Tesla-Jäger BMW i4
Hyundai Ioniq 5 gegen VW ID.4
Tesla nicht unangreifbar
Tesla Masterplan Part Deux
Das autonome Automobil
Mehr Mobilität, mehr Assistenz
Autonomes Versagen
Der Fünfstufenplan zur Autonomie
Autonome Autos sind moralische Maschinen
Auto mit Gewissenskonflikten
Aggressiver Autopilot
BMW will Plattform für autonomes Fahren
Mercedes gibt sich selbstbewusst
Gewalt gegen Blech
Deutschland hinkt beim Autonom hinterher
Deutsche Autobauer siegesgewiss
Sedric heißt der neue VW
Hightech-Projekt Artemis
Projekt Apollon: VW und Audi arbeiten zusammen
Auto mit Satellitenanschluss
Digitalkonzerne schleichen sich ins Auto
Hilfe, es fehlen Chips… und Batterien und Software
Gesetze für autonomes Fahren
Automobile Sicherheit
Größer Hackerangriff auf die USA in der Krise 2020
Angriff auf die Impfstoffe
Sicherheit von Anfang an
Cybersecurity für Kraftfahrzeuge
Offene Software und Software-Updates
Autos werden die größten Datensammler der Welt
Google greift nach Daten, Apple schützt die Daten
Die autofreie Stadt
Stau 38-mal um die Erde
Die Vision von der autofreien Stadt
Das Umweltbundesamt träumt
Singapur gegen Tesla
Das Auto der Zukunft
96 Prozent Standdienst
Carsharing boomt
Das mobile Familienmitglied
Viel Geld für´s Kind
Vernetzung total
Wir werden bevormundet
Wem gehören die Daten des Automobils?
Trends der 2020er
Neues Design für die Generation E
Herausforderungen der deutschen Autoindustrie
2040 Autofahren nur noch mit Sondergenehmigung
Fliegende Autos
Über der Stadt: Flugtaxis
EASA bereitet Flugtaxis vor
Apples geheime Entwicklungsagenda
Die Apple Brille
Der Apple Roboter
Der Apple Chip in unserem Körper
Dr. Apple kümmert sich um unsere Gesundheit
Kontaktlinsen von Apple
Ausblick
Freiheit, Lust und Laune
Über die Autoren
Bücher im DC Verlag
Über das Diplomatic Council
Quellenangaben und Anmerkungen
Vorwort
Für Generationen standen die Markennamen Motorola und Nokia als Inbegriff einer damals völlig neuen Ära der Mobiltelefonie. Die heutige Generation kennt diese Namen überwiegend gar nicht mehr. Motorola ist untergegangen, Nokia weitgehend in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Die Ursache dafür lässt sich an einem einzigen Namen festmachen: Apple.
Mit der Erfindung des iPhones hat Apple alle zuvor erfolgreichen Handys binnen weniger Jahre vom Markt gefegt. Das iPhone hat den Markt für Mobilfunk völlig neu definiert. Es war eine Katastrophe für alle damaligen Marktteilnehmer und die Grundlage für den kometenhaften Aufstieg des Weltkonzerns mit dem angebissenen Apfel.
Das Ende das Motorola-Nokia-Marktes
Der derzeitige Automobilmarkt weist unübersehbare Parallelen zu den letzten Motorola-Nokia-Jahren beim Mobilfunk auf. Während sich die traditionellen Automobilhersteller noch in der Hybris ihrer vermeintlichen Überlegenheit und ihrer Dominanz sonnten, genügte ein einziger neuer und innovativer Hersteller – Tesla –, um die angebliche „Creme de la Creme" der Autoindustrie vorzuführen. Volkswagen, Daimler, BMW… sie alle waren noch mit den Folgen des Dieseldesasters beschäftigt, während Tesla sich anschickte, sie das Fürchten zu lehren. Seit Anfang der 2020er Jahren versucht die Garde der alteingesessenen Hersteller zurückzuschlagen. Die Vorstände von VW, Daimler und Co haben nämlich alle die Story vom Untergang Nokias gelesen und begriffen. Verzweifelt versuchen sie, zu Tesla aufzuschließen und können dabei sogar Achtungserfolge erzielen, die sie stolz der Öffentlichkeit präsentieren.
Gesellenstück Tesla, Meisterstück Apple
Doch der Maßstab für den Erfolg im Automobilmarkt der Zukunft wird mutmaßlich nicht Tesla heißen, sondern Apple. Und es stellt sich die Frage: Wenn sich die traditionellen Autohersteller schon schwer tun, beim „Gesellenstück Tesla mitzuhalten, wie soll es ihnen beim „Meisterstück Apple
gelingen?
Dieser Frage geht das vorliegende Werk nach. Dabei genügt es nicht, das Auto nur als Produkt zu begreifen. Vielmehr geht es weit darüber hinaus auch um den Zeitgeist. Dazu gehört zweifelsohne der politisch motivierte Übergang vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität. Dazu zählt aber auch das unaufhaltsame Vordringen der Digitalisierung in alle unsere Lebensbereiche und damit auch ins Automobil. Ebenso ist die eng damit verbundene immer weiter um sich greifende Vernetzung ins Auge zu fassen. Und es wäre blauäugig, die sich häufenden Hackerangriffe im großen Stil zu übersehen, die unsere digitale Zivilisation zunehmend bedrohen. Darüber hinaus ist klar, dass das Auto der Zukunft nicht nur völlig neue Anforderungen an die Ingenieure stellt, sondern auch an den Gesetzgeber. Ein Auto, das ohne Fahrer selbstständig unterwegs ist, stellt in jeder Straßenverkehrsordnung ein Novum dar.
Zeitgeist der Elektromobilität und der Digitalisierung
Zum Zeitgeist gehört vor allem auch das gesellschaftliche Umfeld. Der Gedanke, durch Elektromobilität statt der Verbrennungsmotoren die Umwelt zu schonen und den Klimawandel aufzuhalten, hat den Automobilsektor bereits einem fundamentalen Wandel unterzogen. Die klassischen Automobilhersteller haben erst 2021 ernsthaft begonnen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Das ist sicherlich noch einige Jahre vor dem Markteintritt von Apple. Ob die Zeit bis dahin ausreicht und ob die traditionellen Autohersteller diese Zeit gut nutzen werden – das sind die Fragen, die sich zur Zukunft des Automobilmarktes stellen.
Beim Aufbruch zur neuen Autogeneration geht es indes keineswegs nur um den Antrieb, also die Umstellung vom Verbrennungs- auf den Elektromotor. Sondern es geht mindestens ebenso sehr um die Digitalisierung der Fahrzeuge. Leistungsfähige Prozessoren, neuartige Sensoren und vor allem Software mit Künstlicher Intelligenz stellen die Schlüsselkomponenten für die Autos der Zukunft dar. Die Digitalkonzerne, allen voran Apple, beherrschen alle diese Disziplinen mit hoher Perfektion. Natürlich hat Apple noch nie ein Auto gebaut. Aber der iKonzern hatte auch noch nie ein Smartphone, noch nie ein Tablet, noch nie eine Computeruhr und noch nie Kopfhörer gebaut, bevor er alle vier Märkte derart grundlegend aufrollte, dass er sie heute beherrscht. Das sollte zu denken geben – und diesen Gedanken lassen wir im vorliegenden Wert freien Lauf.
Andreas Dripke et al.
An diesem Werk haben zahlreiche namhafte Mitglieder der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council mitgewirkt, vornehmlich durch fachliche, technische, visionäre, wissenschaftliche, gesellschaftliche und politische Beiträge. Das vorliegende Buch stellt in diesem Sinne ein Gemeinschaftswerk „et alii bzw. „et aliae
dar. Diesen Gemeinsinn will die Autorengemeinschaft mit dem bibliografischen Kürzel „et al., also „und andere
, ausdrücken.
Autos wie Kinder
1,6 Milliarden Fahrzeuge gibt es rund um den Erdball. Jedes Jahr werden etwa 80 Millionen neue produziert – ungefähr so viele, wie Kinder jedes Jahr geboren werden.¹ Sie alle, die Wagenbesitzer und die Kinder, werden von der anstehenden automobilen Revolution betroffen sein.
Das Auto der Zukunft wird nicht einfach ein Wagen sein wie wir ihn heute kennen, nur mit einem E-Motor statt einem Benzin- oder Dieselmotor. Bei der Software wird es sich nicht einfach um verbesserte Assistenzsysteme handeln wie sie derzeit schon in vielen Wagen üblich sind. Sondern es wird grundlegend anders sein und in ein völlig anderes Ökosystem eingebettet sein. Man mag an den Unterschied zwischen einem Tastenoder gar einem Wählscheibentelefon aus alten Zeiten und einem modernen Smartphone mit seiner App-Ökonomie denken – und sich dabei daran erinnern, dass sowohl das Smartphone als auch die App-Ökonomie im Grunde von einem einzigen Unternehmen erfunden wurden: Apple.
Auto ohne Lenkrad
Es genügt vielleicht schon, sich ein Auto vorzustellen, das kein Lenkrad mehr besitzt, um sich die Implikationen der anstehenden Veränderungen zu verdeutlichen. Viele von uns beschleicht derzeit sicherlich ein mulmiges Gefühl, sich ein Auto auszumalen, das „niemand lenkt. Es erscheint uns sehr fraglich, ob wir uns in einem solchen Wagen sicher fühlen würden. Viele werden sagen: Auf keinen Fall werde ich mich auf eine Fahrt in einem fahrerlosen Automobil einlassen. Doch genau das wird bald Realität werden. Und nach ein paar Jahren Eingewöhnung werden wir uns gar nicht mehr vorstellen können, in einen Wagen einzusteigen, der „nur
von einem Menschen gefahren wird. Die Fahrt mit einem menschlichen Fahrer wird uns zu ungewohnt, zu unsicher und zu unbequem vorkommen. Selbst zu fahren wird in Zukunft zu einem Abenteuer, das nur noch auf eigens dafür vorgesehenen Pisten erlaubt sein wird, wie auf einem Abenteuerspielplatz. Der Normalfall wird das autonome Automobil sein, das eigenständig fährt und lenkt, das Routinearbeiten wie Laden, Abholen oder Hinbringen selbstständig erledigt. Natürlich findet dieser Wandel nicht von heute auf morgen statt – aber unendlich lange wird diese Veränderung auch nicht dauern. Und es steht für jeden, der sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt, außer Frage, dass Apple eine entscheidende Rolle bei dieser anstehenden automobilen Revolution spielen wird.
In diesem Sinne nehmen wir mit diesem Buch Abschied von einer Ära. So in etwa muss es gewesen sein als unsere Groß- und Urgroßeltern den Wandel von der Kutsche zum Automobil erlebten, wie es der Schriftsteller Hans Fallada in seinem Roman „Der eiserne Gustav" so anschaulich und melancholisch beschrieben hat.²
Dramatischer Abschied von den „stinkenden Kisten"
Die „stinkenden Kisten, die man mit röhrendem Sound durch die Gegend „heizen
konnte, nähern sich ihrem Ende. Es ist ein dramatischer Abschied, wie das Dieseldesaster mit seinem Netz aus Lug und Betrug auf beinahe schon tragische Weise zeigte. Die meisten von uns gehören zu den Betroffenen, denn wir fahren noch einen Benziner oder einen Diesel. Damit verbunden ist die Ungewissheit, wie lange man damit noch in welche Städte oder Regionen fahren darf. Wer schon mit einem E-Auto auf die neue Seite gewechselt ist, kämpft dort vermutlich mit den Herausforderungen einer Technologie, die noch am Anfang steht. Die Frage nach der verbleibenden Reichweite ist im aktuellen E-Zeitalter wie ein Damoklesschwert, das über jeder längeren Reise schwebt. So oder ähnlich werden unsere Groß- und Urgroßeltern ihre Anfänge mit dem Automobil erlebt haben.
Paradigmenwechsel
Es kann keine ernsthaften Zweifel geben, dass wir alle diese Herausforderungen überwinden werden auf dem Weg in eine neue automobile Gesellschaft. Der Übergang vom Verbrennungs- zum E-Motor markiert allerdings nur den ersten Teil der Reise ins neue automobile Zeitalter. Der zweite Teil wird durch die vollständige Digitalisierung des Automobils in jeder Facette, durch autonomes Fahren und durch völlig neue Erlebnisse für den Reisenden und ebenso neue Geschäftsmodelle für die Hersteller geprägt sein. Der iKonzern Apple wird beide Teile zusammenfassen und in den nächsten Jahren seine Vorstellung von der Zukunft der Automobilindustrie präsentieren. Im Vergleich zu der Revolution, die dann auf uns zukommt, stellt der Übergang vom Verbrenner zum Elektromotor nur eine vergleichsweise kleine Veränderung dar.
Der erste Teil ist in etwa vergleichbar mit dem Übergang von Handys, mit denen man nur telefonieren konnte und die nur eine Zifferntastatur aufwiesen, zu den späteren Generationen, die als Vorläufer heutiger Smartphones die elektronische Kommunikation beherrschten und dazu mit alphabetischen Plastiktastaturen im Miniaturformat ausgestattet waren. Der zweite Teil entspricht in diesem Bild dem Übergang von den Plastik-Keyboards mit Kleinstbildschirm zum iPhone als Vorreiter eines völlig neuen Erlebnisses für den Kunden mit einem großen Bildschirm und einer durch Software simulierten Tastatur, die je nach Situation dynamisch angepasst wird.
Apple hat mit dem iPhone einen Paradigmenwechsel im Mobilfunkmarkt herbeigeführt. Vieles deutet darauf hin, dass dem iKonzern ein ähnlicher Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie gelingen wird.
Computer, Musik, Uhren, Autos
Am 1. April 1976 wurde die Firma Apple Computer in der kalifornischen Kleinstadt Cupertino (rund 60.000 Einwohner) offiziell aus der Taufe gehoben. Die beiden Gründer Steve Jobs und Steve Wozniak verband die Idee, eine völlig neue Generation von Computern zu entwickeln, die so kompakt und einfach zu bedienen sein sollten, dass sie für mehr oder minder jedermann verfügbar waren.³ Der Begriff Personal Computer, geschweige denn die Abkürzung PC, war damals noch nicht erfunden, aber es markierte den Beginn der PC-Generation. Ein Computer für jedermann war damals eine Revolution; zuvor waren Computer so groß wie ein heutiger Kompaktwagen gewesen, noch ein paar Jahrzehnte weiter zurückliegend so groß wie ein Einfamilienhaus. Die beiden Steves waren damals nicht die Einzigen. Vielmehr lag die Idee eines kleineren Computers auf Basis der damals neu aufgekommenen Mikroprozessoren augenscheinlich in der Luft. So war Apple Computer nur ein Anbieter unter einer ganzen Reihe von PC-Herstellern – und nicht der erfolgreichste.
IBM und Microsoft übernehmen von Apple
Es glich einem Paukenschlag in der PC-Branche, als IBM, der unbestrittene Marktführer bei den zuvor üblichen Großcomputern, am 12. August 1981 einen eigenen IBM PC auf den Markt brachte.⁴ Der Plan war klar: Der bis dato weltgrößte Computerhersteller wollte seine dominante Position mit aller Macht in die neu aufkommende PC-Ära hinüberretten. Um den Markteinstieg zu beschleunigen, holte sich IBM die Mikroprozessortechnologie von damaligen Prozessorpionier Intel und die notwendige Basissoftware, das PC-Betriebssystem, von der zu dieser Zeit noch wenig bekannten Softwareschmiede Microsoft. In der Eile übersah IBM indes die Cleverness des Microsoft-Gründers Bill Gates und beging einen Kardinalfehler: IBM erlaubte Microsoft das für den IBM PC vorgesehene Betriebssystem MS-DOS (Microsoft Disk Operating System, weil alle PCs damals von einer Diskette aus gestartet werden mussten) auch an andere Hersteller zu lizensieren. Dadurch entstand binnen weniger Jahre eine ganze Phalanx von PC-Klons, Personal Computern, die dem IBM PC sehr ähnlich waren, und vor allem alle für die IBM-Rechner programmierte Software ebenfalls mühelos verarbeiten konnten. In dem Kampf zwischen IBM und den Klons wurde Apple Computer weitgehend zerrieben. IBM gab den Standard im PC-Markt vor, die Klons lieferten sich ein Wettrennen und immer preiswertere Rechner auf Grundlage eben dieses Standards und die Computer von Apple gerieten ins Abseits. Apple kam ins Straucheln und verlor seine strategische Ausrichtung. Einzig Steve Jobs schien zu dieser Zeit klar gewesen zu sein, dass nur bahnbrechende Innovationen das von ihm mitgegründete Unternehmen zu retten vermochten. Doch die Firma Apple Computer war längst eine Aktiengesellschaft geworden und die beiden Gründer besaßen nicht mehr die Mehrheit am Unternehmen. Jobs‘ Innovations-Eskapaden schienen zusehends zur Belastung für Apple Computer zu werden.
Rauswurf: Steve Jobs
Im September 1985 wurde Steve Jobs aus seinem eigenen Unternehmen geworfen.⁵ Der umtriebige Unternehmer blieb nicht tatenlos. Er kaufte 1986 die Animationsfirma Pixar, mit der er die Filmbranche revolutionierte; Pixar lieferte zunächst die Hardware und Software zur Erstellung computeranimierter Filme und brachte später in Kooperation mit Disney zahlreiche Kassenschlager in die Kinos. Der Film „Toy Story brache alle Rekorde. Er spielte mehr als 360 Millionen Dollar ein, wurde für zahlreiche Preise nominiert und gewann einen „Sonderoscar
als erster vollständig animierter Spielfilm der Welt. Nur wenig später ging Steve Jobs mit Pixar an die Börse; 2006 übernahm Disney das Unternehmen. Noch heute dominiert Pixar den Bereich der computeranimierten Spielfilme.⁶ Diese Erfolgsstory sondergleichen ist umso bemerkenswerter, als Pixar für Steve Jobs eher ein beiläufiges Engagement darstellte. Dennoch – obgleich es vor allem ein Hobby war – gelang es Jobs, den ins Auge gefassten Markt grundlegend zu verändern und nachhaltig zu dominieren. Nun ist die heutige Firma Apple nicht gleichzusetzen mit dem am 7. Oktober 2011 verstorbenen Firmengründer, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Steve Jobs die DNA von Apple bis heute maßgeblich prägt und sein Nachfolger Tim Cook im Geiste Jobs agiert. Die dahinter steckende Idee, einen Markt derart zu revolutionären, dass er sich fundamental verändert und Apple eine anhaltende dominante Position sichert, wird auch das Maß des Handels beim Eintritt in den Automobilmarkt darstellen.
Das Herzblut von Steve Jobs nach seinem Rauswurf bei Apple floss 1985 nicht in Pixar, sondern in eine im selben Jahr von ihm gegründete neue Firma mit dem bezeichnenden Namen Next. Nach seinem Scheitern bei Apple Computer wollte er mit Next die nachfolgende Computergeneration entwickeln.⁷ Jobs war damals längst klar, dass die Innovationskraft in der Computerbranche maßgeblich von der Software bestimmt wurde. Daher konzentrierte er sich bei Next darauf, eine neue Generation von Basissoftware – Betriebssystem genannt – zu entwickeln, die vor allem auf eines zielte: Computer sollten intuitiv bedienbar sein. Ohne Nachzudenken sollte für den Benutzer stets klar sein, was zu tun ist, um ein von ihm gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Diese Fokussierung auf die intuitive Bedienbarkeit, die Steve Jobs bei Next perfektionierte, ist tief in der DNA von Apple verwurzelt und wird Apple entscheidende Wettbewerbsvorteile im Automobilmarkt verschaffen.
Denn Steve Jobs blieb nicht lange bei Next. Apple war nach dem Abgang des Starinnovators immer mehr ins Trudeln geraten und flehte Jobs in höchster Verzweiflung geradezu an, zurückzukehren. 1996 kaufte Apple Computer Jobs‘ neue Firma Next mitsamt Chef.⁸ Steve Jobs übernahm wieder das Ruder bei Apple und brachte den Computerhersteller mit einer Mischung aus technologischer Innovation, cleverem Unternehmertum und Lifestyle-Ausrichtung des Unternehmens wieder auf Kurs. Das bei Next entwickelte Betriebssystem übernahm Jobs kurzerhand für Apple und verschaffte den Computern des Apfel-Konzerns damit einzigartige Wettbewerbsvorteile. Zugleich hatte Jobs insbesondere durch seinen unternehmerischen Ausflug bei Pixar erfahren, dass es für die Computer- oder wie wir heute sagen würden für die Informationstechnologie noch völlig andere Einsatzgebiete gibt als „nur" Computer. Die von Pixar hergestellten Animationsfilme waren schließlich deshalb so revolutionär und das Unternehmen so erfolgreich, weil es die neuartige Computerpower nutzte, um seine Filme schneller und besser herstellen zu können. Zuvor hatten Walt Disney und alle Trickfilmer nach ihm die Charaktere von Hand gezeichnet und Animateure hatten sie mit unzähligen Bildabfolgen zum Leben erweckt. Unter Jobs wurde