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Sebastian Thrun: Eine deutsche Karriere im Silicon Valley: Was wir von einem der klügsten Köpfe der Welt für unser eigenes Leben lernen können
Sebastian Thrun: Eine deutsche Karriere im Silicon Valley: Was wir von einem der klügsten Köpfe der Welt für unser eigenes Leben lernen können
Sebastian Thrun: Eine deutsche Karriere im Silicon Valley: Was wir von einem der klügsten Köpfe der Welt für unser eigenes Leben lernen können
eBook394 Seiten4 Stunden

Sebastian Thrun: Eine deutsche Karriere im Silicon Valley: Was wir von einem der klügsten Köpfe der Welt für unser eigenes Leben lernen können

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Über dieses E-Book

Vom aufmüpfigen Schüler in Deutschland zum Superstar im Silicon Valley. Was wir aus der kometenhaften Karriere des Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Sebastian Thrun für unser eigenes Leben lernen können. Mit einem Vorwort von Claus Kleber.

Sebastian Thrun gilt als einer der geistigen Väter von Künstlicher Intelligenz (KI), hat die Grundlage für selbstfahrende Autos und autonome Flugtaxis erschaffen, die erste Datenbrille fürs Metaverse entwickelt, die Fortbildungsbranche mit einer Online University revolutioniert, die Basis geschaffen für Roboter, die sich frei bewegen können, und grundlegende Erfindungen für das digitale Gesundheitswesen entworfen. Das Magazin Foreign Policy zählt ihn zu den fünf global einflussreichsten Denkern. Zu seinem Freundeskreis gehört die Tech-Elite, darunter Jeff Bezos, Elon Musk, Larry Page und Eric Schmidt.

In diesem Buch schildert der in Jahrzehnten denkende Visionär, erfolgreiche Unternehmer und vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler seine Lebensgeschichte. Die Leser profitieren dank unzähliger konkreter Ratschläge von der Lebenserfahrung des Masterminds für ihren eigenen Lebensweg. Es ist ein Buch, dass Eltern ihren Kindern, Großeltern ihren Enkeln, Kollegen und Freunde untereinander empfehlen.

Last but not least gibt der KI-Pionier in diesem Buch einen faszinierenden Ausblick, was wir von Künstlicher Intelligenz in Zukunft noch alles zu erwarten haben.

Dieses Buch umfasst vier Bücher.
Die erste autorisierte Biografie des Tech-Pioniers Sebastian Thrun.
Ein Motivationsschub für alle Menschen, die in ihrem Leben mehr erreichen wollen.
Eine Reise in die Welt der Tech-Eliten im Silicon Valley.
Ein Wegweiser in die Zukunft der Künstlichen Intelligenz.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum19. Apr. 2023
ISBN9783986740535
Sebastian Thrun: Eine deutsche Karriere im Silicon Valley: Was wir von einem der klügsten Köpfe der Welt für unser eigenes Leben lernen können
Autor

Andreas Dripke

Andreas Dripke is Chairman of the UN think tank Diplomatic Council and author of numerous non-fiction books.

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    Buchvorschau

    Sebastian Thrun - Andreas Dripke

    Die autorisierte Biografie als ein Aufruf zum Mut, sein Leben selbst zu gestalten und sich seinen Lebenstraum zu erfüllen

    Die wahre Geschichte hinter Google Maps, Street View, der Online-Universität Udacity, Datenbrillen, selbstfahrenden Autos, autonomen Flugtaxis, dem digitalen Gesundheitswesen, der Künstlichen Intelligenz und anderen Erfindungen, die unsere Welt verändern. Ein Vorbild, wie wir etwas Großartiges aus unserem Leben machen können.

    Die wahre Geschichte hinter Google Maps, Street View, der Online-Universität Udacity, Datenbrillen, selbstfahrenden Autos, autonomen Flugtaxis, dem digitalen Gesundheitswesen, der Künstlichen Intelligenz und anderen Erfindungen, die unsere Welt verändern. Ein Vorbild, wie wir selbst etwas Großartiges aus unserem Leben machen können.

    Diplomatic Council Publishing

    Sebastian Thrun (*14. Mai 1967 in Solingen) ist ein deutscher Unternehmer, Informatiker und Robotik-Spezialist. Er ist Professor für Künstliche Intelligenz an der Stanford University und war Vizepräsident bei Google.

    Wikipedia

    Sebastian Thrun ist ein deutscher Informatiker. Er ist einer der Urväter der „Probabilistischen Robotik", welche statistische Verfahren in der Künstlichen Intelligenz und insbesondere in der Robotik einsetzt. Thrun leitet eine Gruppe von Wissenschaftlern, welche sich im Bereich des Autonomen Fahrens verdient gemacht hat.

    Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

    „Sebastian ist einer der smartesten Menschen, die ich kenne. Er ist einer der klügsten Köpfe hinter dem modernen Silicon Valley".

    Eric Schmidt, Google/Alphabet Executive Chairman (2011-2020)

    „Visionär ist bei Sebastian untertrieben, denn er hat viele seiner Ideen, etwa die vom autonomen Fahren oder von der Demokratisierung der Bildung tatsächlich angepackt, statt nur von ihnen zu träumen. Er gilt zu Recht als ein Mastermind des Silicon Valley. Noch tiefgreifender ist sein Einfluss als Lehrer, er hat als Stanford-Professor und mit Udacity eine ganze Generation von Talenten geprägt. Und reicht damit weit über das Silicon Valley hinaus."

    Matthias Hohensee, Silicon Valley Tech-Reporter seit 25 Jahren

    „Sebastian ist ein Visionär und ein beeindruckender Unternehmer und Leader, der innovative Lösungen entwickelt, die die Landschaft in den Bereichen Transport- und Bildungswesen sowie Personalentwicklung weltweit verändert haben. Sein Engagement, Innovationen anzunehmen und voranzutreiben, wird auch weiterhin enorme Auswirkungen auf Menschen aus allen Lebensbereichen haben."

    Ivanka Kushner, geb. Trump

    „Er ist der Vater der Revolution selbstfahrender Autos – und das ist nur die Spitze des Eisbergs von Sebastians Genialität."

    Eric „Astro" Teller, Wissenschaftler, Unternehmer, Autor

    „Sebastian Thrun ist ein praktizierender Visionär."

    Zvi Galil, Dean Emeritus, Georgia Institute of Technology

    „Sebastians Vision der Online-Bildung für alle ist ein Katalysator für den Frieden in der Welt. Um es mit Heinrich Böll zu sagen: ‚Ein Soldat, der denkt, ist schon fast kein Soldat mehr‘."

    Jamal Qaiser, Friedensaktivist

    „Ein typischer Thrungeht wie folgt: alte Zöpfe durch logisches Denken ersetzen, eine klare Entscheidung fällen, und diese dann konsequent durchziehen."

    Andreas Dripke, Biograf

    Inhalt

    „Schöne neue Welt"

    Einführung

    Meine Zeit in Deutschland

    Alleinsein als Grundstein der persönlichen Reifung

    Optimist, Eigenbrötler, Vorzeigekind, Rebell

    Kluger Kopf, bewegungsfreudiger Körper

    Animosität gegenüber Autorität

    Sebastian lernt programmieren

    Partymensch Sebastian und die Arroganz

    Studium in Hildesheim als „Game Change"

    Der talentierte Sebastian

    Der Professor reift heran: Zusammenhänge erklären

    Umzug nach Bonn

    Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz

    Wissenschaftlicher Durchbruch in jungen Jahren

    Globales Netzwerk intellektueller Freundschaften

    Eintrittskarte nach Amerika

    Olymp und Unsicherheit

    Rückkehr nach Deutschland

    Das weltberühmte Trio Burgard, Fox und Thrun

    Ein Leben in Deutschland und eines in den USA

    Was Sebastian Thrun als Wissenschaftler auszeichnet

    Wie ich in die USA auswanderte

    Drei Vorstellungen in Amerika

    Mit siebenundzwanzig an die Carnegie Mellon

    Eine bedeutende Lebenserfahrung: Entscheide Dich!

    „Wir wurden weltberühmt"

    Sebastian Thrun begründet eine neue Disziplin

    Von Gauß zu Thrun

    Professor „Red" vom Militär

    Professor für Krankenpflege

    Meine Zeit in Stanford

    Stanford ist der Olymp der Informatik

    Silicon Valley: Forschung und Geld vereinen sich

    Eine der reichsten Universitäten der Welt

    Wenig zu tun in Stanford

    Das Rennen meines Lebens

    Der Probelauf geriet zu einem Desaster

    Vor der DARPA Grand Challenge 2005

    „Ich stand schon vor dem Rennen als Verlierer fest"

    Maschinelles Lernen als Erfolgsfaktor

    Wissenschaftliche und menschliche Fortschritte

    Typischer Tagesablauf: Fahren und programmieren

    Testen in der Praxis statt akademischer Konzepte

    Monate in der Wüste, um Fehler zu auszumerzen

    Die Sonne geht über der Wüste auf

    „Gottvater der selbstfahrenden Autos"

    Sebastian plaudert und plaudert und plaudert

    Sebastian will Geschäftsmann werden

    Meine Zeit bei Google

    Die Vermessung der Welt

    Sebastian treibt Geld auf

    Der Deal seines Lebens

    Das Paradies der unendlichen Forschungsressourcen

    Das bis dahin größte Projekt von Google

    Datenkrake oder Beschützer der Privatsphäre?

    Vertraue keinem Experten

    Tausend Inder codieren die Welt

    Die digitale Disruption knackt Quasi-Monopole

    Man traute dem eingewanderten Deutschen alles zu

    Selbstfahrende Autos, das zweite Kapitel

    Als ich Chef eines Geheimlabors war

    Sebastian wird „Q" im geheimen Forschungslabor

    Projekt Chauffeur: das autonome Auto wird geboren

    Larry One Thousand: autonom auf der Lombard

    Sieg für „Meister Thrun" und sein Dream Team

    Ein geheimes Projekt wird öffentlich

    Waymo: Eine Vision wird wahr

    Google X war viel mehr als selbstfahrende Autos

    Google Glass – ein Desaster nimmt seinen Lauf

    Eine technische Meisterleistung entsteht

    Tech-Eliten als „Glasshole" beschimpft

    Dreimal falsch: Timing, Vermarktung, Name

    Wahnsinns-Erfolg Google Brain

    Loon: Internetversorgung aus der Stratosphäre

    Projekte, die nicht funktionierten

    Dinge erschaffen, die die Menschheit verändern

    Wie ich meine eigene Uni gründete

    Eine E-Mail veränderte das Bildungssystem

    Prof. Sebastian Thrun versus Stanford University

    Mit Bildung Menschen mitten im Leben erreichen

    Die besten Studenten kamen gar nicht von Stanford

    Eine Online University wird gegründet

    Udacity: Ein Traum wird wahr

    Der Tag, an dem der Gouverneur anrief

    Eine falsche Entscheidung und schwierige Jahre

    Professor Thrun erfindet das Nanodegree

    Udacity wird zum Einhorn

    Ein neues Zeitalter der Bildung auf Hochschulniveau

    Fast alle deutschen Großkonzerne sind bei Udacity

    Mehr als Udacity in Blick

    Meine Bruchlandung mit Kitty Hawk

    Erinnerung an die Gebrüder Wright

    Erfolgsgeschichte Wisk Aero

    Kitty Hawk wird geschlossen

    Warum ich von KI überzeugt bin

    Die Idee der menschlichen Maschine

    Vom Homunkulus bis zum Faust

    Automaten und autonome Autos

    Maschinelles Lernen statt Künstlicher Intelligenz

    Warum KI so lange auf sich warten lässt

    Warum autonomes Fahren so schwer ist

    KI wird unsere Gesellschaft beeinflussen

    Quantencomputer als Sprungbrett

    KI ist interdisziplinäre Forschung

    Auf dem Weg ins Paradies – oder in die Hölle

    Technologien machen uns stärker und besser

    KI verbessert den Umweltschutz und die Medizin

    Niemand kann sich Künstlicher Intelligenz entziehen

    Auf dem Weg zur Singularität

    Meine Philosophie

    Lebensweisheiten eines der klügsten Köpfe der Welt

    Wenig logisches Denken in der Politik

    Intro- und extrovertiert zugleich

    Leidenschaft für gutes Essen und Trinken

    In einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist

    Gescheitert und daraus gelernt

    Zwei völlig falsche Emotionen

    Eine Währung für alle Menschen: die Zeit auf Erden

    Von Arroganz, Bescheidenheit und Selbstkritik

    Ein Tag mit Elon Musk

    Logik statt Bauchgefühl

    Weltenwandel: Buchdruck und neue Medien

    Loyalität und Treue

    Vom Geld und der Planung für die Zukunft

    Dankbarkeit als Lebensphilosophie

    Das größte Geschenk ist die Zeit

    Hyperoptimist und wahrer Mensch

    Zwiespältiger Blick auf Deutschland

    Kleine Wünsche für die Zukunft

    Über allem steht die Menschlichkeit

    Über den Biografen

    Über das Diplomatic Council

    Appendix: Sebastian Trun in Fotos

    Sachbücher im DC Verlag (Auszug)

    Quellenangaben und Anmerkungen

    Die autorisierte Biografie als Aufruf „Erfülle dir deinen Lebenstraum!"

    Diese Biografie ist von Sebastian Thrun autorisiert. Das bedeutet zweierlei. Erstens hat er dem Autor seine Lebensgeschichte über Stunden hinweg frank und frei erzählt. Ein Großteil des Textes basiert auf diesen Erzählungen. Zweitens hat er alle Zitate – und davon wimmelt der Text geradezu – auf ihre Richtigkeit hin geprüft. Alles, was ihm in diesem Buch als Zitat zugeschrieben wird, hat er so gesagt und auch so gemeint. Doch damit endet die Autorisierung. Sebastian Thrun hat zu keinem Zeitpunkt direkt oder indirekt in den Text eingegriffen. Seinem für die Presse reservierten Grundsatz „als Journalist muss man unabhängig arbeiten" ist er ohne Abstriche treu geblieben.

    Doch es gibt einen wichtigen Grund, warum Sebastian Thrun diese Biografie autorisiert hat: um mit seinem Lebensweg anderen Menschen Mut zu machen, ihren eigenen Lebenstraum zu verwirklichen. Er sagt: „Ich hoffe, dass dieses Buch viele Menschen motiviert, ihren eigenen Lebensweg aktiv zu gestalten!"

    Sebastians Botschaft: „Trau dich, die für dein Leben richtigen Entscheidungen zu treffen und diese dann konsequent durchzuziehen. Dazu gehört auch, Risiken einzugehen, gelegentlich hinzufallen und danach wieder aufzustehen. Tue, was DU für richtig hältst, und lass dich weder von anderen Menschen noch von irgendwelchen Umständen davon abhalten. Wenn ich, ein Junge aus einem kleinen deutschen Dorf, es schaffen kann, Stanford-Professor zu werden, die Grundlagen für autonomes Fahren zu schaffen und der Online-Bildung zum Durchbruch zu verhelfen, dann kannst auch DU alles erreichen, was du dir erträumst. Zögere und zaudere nicht, sondern schreite mit Optimismus in die Zukunft!"

    „Schöne neue Welt"

    Ein Vorwort von Dr. Claus Kleber

    Ehrlich gestanden: Als ich Sebastian Thrun zum ersten Mal traf, hatte ich keine Ahnung, wie wenig ich von Leben und Arbeit in Silicon Valley wusste. Fünfzehn Jahre als ARD-Korrespondent in den USA, ungezählte Reisen nach Kalifornien und zwei ausführliche Dokumentationen über den „Golden State haben dafür nicht gereicht. Das Tal der genialen Ingenieure, Mathematiker und Geldmacher (korrektes Gendern würde hier einen falschen Eindruck hinterlassen) blieb für mich ein Mythos. Bis 2016. In dem Jahr, in dem auf der großen politischen Bühne ein Grobian namens Donald Trump seiner allgemein erwarteten Niederlage gegen Hillary Clinton entgegenstampfte, brach ich wieder nach Westen auf. Ich hatte mir vorgenommen zu zeigen, was dran ist an der Region am „Golden Gate, aus der ein Tsunami an Innovationen über die Welt hereinbrechen sollte.

    Ein deutscher Freund, der aus dem verschlafenen Technik-Museum der Valley-Hauptstadt San Jose eine brummende Lehrwerkstatt für Innovationen machte, schickte uns zu Sebastian. Der sei genauso verrückt wie er selbst, sagte Peter Friess in typischer Bescheidenheit, aber klüger und noch tiefer drin in den Netzwerken, die dort alles entscheiden.¹ Ich war skeptisch. Mich an Deutsche zu wenden, um eine fremde Welt zu verstehen, schien mir nun wirklich kein idealer Zugang zu sein. Aber ich war verzweifelt. Meine Versuche, aus Deutschland per Mail und mit den aufkeimenden „social media Türen zu öffnen, waren allesamt gescheitert. Das war eine erste Lektion: die Schöpfer dieser „Schönen Neuen Welt (so hieß dann unser Film) wollen analog, mit Handschlag und Blick in die Augen angesprochen werden. Oder mit der digitalen Empfehlung eines Menschen, dem sie trauen. „Old school" – das hatte ich nicht erwartet.

    Sebastian wurde mein erstes Date – und war knapp dran. Er müsse nach Singapur, aber ein paar Minuten habe er schon übrig. Er empfing uns in einem der trostlosen Business-Parks, in denen viele Herzen von Silicon Valley schlagen – eine cool spartanisch eingerichtete Studenten-WG von ein paar Hundert Quadratmetern. Es war das Headquarter seiner Online-Universität Udacity, damals schon ein „Unicorn, mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet; und eine gewaltige Herausforderung an seine geliebte „alma mater: Stanford. Sebastian fläzte auf einem abgewetzten Sofa, hämmerte konzentriert in seinen Laptop, schaute auf und war sofort bei der Sache. „You’re friends of Peter’s. What can I do for you?. Freundlich, but no use for small talk. Er hörte zu, fragte mit sanfter Stimme nach, und hämmerte dabei weiter in die Tasten. Dann sprang er auf, vielleicht sehe man sich ja wieder, aber jetzt müsse er los. Das war nicht der erwartete Aufschlag, dachte ich. Bis ich meine Mailbox öffnete. Sie enthielt Diamanten: die Kopien einer Handvoll Nachrichten an einige der entscheidenden Player im Valley, bei Google, bei Medizin-Konzernen, an der Stanford Uni. Sie öffneten Türen, wo wir vorher nicht einmal „Sorry, no als Antwort bekommen hatten. Der Film blieb eine große Herausforderung, aber nun hatten wir eine „fighting chance". Mehr darf im Silicon Valley niemand erwarten.

    Für mich war es der Anfang einer steilen Lernkurve. Am Ende konnten wir eine Ansicht der Welt-Zukunftsschmiede zeigen, die wir selbst vorher nicht erkannt hatten. Silicon Valley – das ist nicht ein Cluster von Tech-Unternehmen. Es ist eine Welt für sich. In ihrer schöpferischen Kraft näher am Florenz der Renaissance als an deutschen Elfenbeintürmen. Es geht nicht so sehr darum, an welchem Projekt man arbeitet – an Medizin, an Bildgebung, Architektur, Biologie, Kunststoffe, Geographie, Suchmaschinen, dem Konzept von Geld oder 3D-Animationen – you name it. Es geht um die Fernsicht der Idee.

    Jennifer Doudna, die damals an der Uni Berkeley an einer „Genschere" arbeitete, die den Code des Lebens redigieren lässt wie ein Word-Dokument, und für diese Arbeit wenig später einen Medizin-Nobelpreis bekam, gehörte zu denen, die uns die Augen öffneten. Nirgendwo sonst in der Welt konzentriert sich so viel Talent, so viel Geld, so viel Bereitschaft, über Grenzen hinaus zu denken, wie in diesem Tal, sagte sie uns. Nirgendwo sonst wurden damals (die Ewigkeit von acht Jahren ist das aus dem Jahr 2023 rückblickend her) Ideen so schnell in Geschäftsmodelle und Realität umgesetzt. Und nirgendwo sonst gab es mehr Offenheit für Neues, Unerprobtes, Unerhörtes. Es ist ein System, das Scheitern verzeiht. Das Einzige, was zählt, ist Dein aktuelles Projekt. Dieses Biotop hat seine eigenen Gesetze. Es schuf eine neue Art von Vordenkern.

    Ganz am Ende des Drehs stand für uns ein Interview mit Sebastian: „Der riesige Vorteil, den wir hier haben, ist die Geschwindigkeit, sagte er sinngemäß. „Die Politik kommt da nicht mit. Bis die gemerkt haben, was wir entwickeln, ist es schon auf dem Markt. Wenn es den Menschen gefällt, werden sie es sich nicht mehr nehmen lassen. Und wenn nicht, stürzen wir uns auf die nächste Idee. „Sie machen mir Angst, Herr Thrun", hielt Joachim Gauck, damals Bundespräsident, dem Gast aus Silicon Valley entgegen. Sebastian erzählt die Anekdote mit diebischer Freude. Er glaubt an grenzenlose Freiheit für Forscher*innen und Unternehmen – und hat damit nicht Unrecht. Die Dynamik entfesselt Innovationen. Aber sie hat einen hohen Preis.

    Wenige Monate nach unserem Interview entschied sich im sogenannten „Vereinigten Königreich eine knappe Mehrheit unzufriedener Wähler für den Austritt aus der Europäischen Union. Noch im selben Jahr folgte der Wahlsieg von Donald Trump, nicht nur über Hillary Clinton, sondern auch über etablierten Strukturen beider amerikanischer Parteien. Drei Monate später, am 20. Januar 2919, installierte er mit der Behauptung, seine Inauguration sei von „der größten Menschenmenge der amerikanischen Geschichte gefeiert worden, die Lüge als Instrument der präsidialen Macht. Da erst begannen wir zu verstehen, welche Rolle die Algorithmen aus Silicon Valley bei der Zerstörung demokratischer Strukturen haben können. „Wir bitten hier nicht um Genehmigungen. Wir machen einfach. Notfalls bitten wir danach um Verzeihung. So beschreibt der Ingenieur und Journalist Chris Anderson das Prinzip von Silicon Valley in „Utopia.²

    Hierbei unterscheiden sich meine Vorstellungen von denen Sebastians. Ich bin davon überzeugt, dass auch Genies, gerade die Genies, Rechenschaft und Geduld schulden, wenn sie mit Technologien wie Gehirnimplantaten und Künstlicher Intelligenz irreversible Tatsachen schaffen. Aber ich bin mit Sebastian der Überzeugung, dass insbesondere Deutschland mehr vom Silicon Valley-Spirit, von Wagemut und Innovationsfreude, und weniger bürokratische Hemmnissen braucht. Wenn Deutschland mitreden will bei der Gestaltung der Zukunft, muss es seinen erbärmlichen Rückstand bei der Digitalisierung aufholen. Wer nicht mehr kann als Bremsen, wird niemals einen Kurs bestimmen. Am Ende hängt das an einzelnen Menschen, an ihrem Können, an ihrer Energie und Zuversicht. Sebastian Thrun will all das ermuntern und fördern. Deshalb ist seine Biografie, mitsamt den Rückschlägen, über die er freimütig spricht, „a good thing to know" – lesenswert!

    Claus Kleber

    Einführung

    Der Technologie-Pionier, Wissenschaftler und Unternehmer Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Sebastian Thrun hat die weltweite Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI), des Maschinellen Lernens (ML) und der Robotik maßgeblich geprägt und ist Vorreiter unter anderem bei der Entwicklung selbstfahrender Autos und digitaler Hochschulbildung.

    Der gebürtige Deutsche ist 2001 mit vierunddreißig Jahren ins Silicon Valley ausgewandert und übernahm mit sechsunddreißig den Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz an der berühmten Stanford University. Mit neununddreißig Jahren wurde er als Mitglied in die US-amerikanische National Academy of Engineering und in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Das US-Magazin Foreign Policy zählt ihn zu den fünf global einflussreichsten Denkern. Der Guardian würdigt ihn als einen der „Top Twenty Fighters for Internet Freedom". Das Magazin Popular Science nahm ihn 2005 in die Riege der „Brilliant Five" auf. 2006 wurde er Fellow der American Association of Artificial Intelligence. 2011 erhielt er den Max-Planck-Forschungspreis. Im gleichen Jahr kürte ihn Fast Company als „Fifths most creative person. 2012 wurde ihm der begehrte „American Ingenuity Award des Smithsonian Magazine in der Kategorie „Education verliehen. Die European Association for Artificial Intelligence hat ihn als Fellow aufgenommen, die höchste Form der Mitgliedschaft. Das Smithsonian Institute verlieh ihm 2015 die „James Smithson Bicentennial Medal, die höchste Auszeichnung der wohl renommiertesten Kulturinstitution der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wird ausschließlich an Persönlichkeiten verliehen, die „außergewöhnliche Beiträge zu Kunst, Wissenschaft, Geschichte, Bildung oder Technologie geleistet haben".³ Zu den weiteren Preisträgern gehören unter anderem die britische Königin Elizabeth II und Papst Johannes Paul II. 2016 verliehen ihm die Technische Universität im niederländischen Delft und das mexikanische National Politechnic Institute die Ehrendoktorwürde. Der US-Fernsehsender CNBC bezeichnete ihn 2018 als „Disrupter #8 und das World Affairs Council verlieh ihm den „Global Leadership Award. 2019 zog die Universität Hildesheim mit dem Ehrendoktor nach. 2021 wurde ihm die höchste Ehre der Universitätsstadt Aachen zuteil, der Aachener Ingenieurpreis.⁴ 2022 wurde er in Deutschland als „Vordenker" ausgezeichnet; diese Ehre war zuvor unter anderem dem EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und dem Rat der Wirtschaftsweisen zuteil geworden. Im gleichen Jahr nahm ihn der globale Think Tank Diplomatic Council, der zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört und die hier vorliegende Biografie über ihn herausgibt, als Ehrenmitglied auf. Zur Klarstellung: Diese Aufzählung stellt lediglich eine Auswahl von Thruns Auszeichnungen und Ehrungen dar. Insgesamt hat Sebastian Thrun weit mehr als sechzig Auszeichnungen erhalten.

    Trotz aller dieser Erfolge ist Sebastian Thrun außerhalb seines Fachgebietes in der breiten Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Das will die vorliegende Biografie ein Stück weit ändern. Sie zeichnet den Weg des rebellischen Jugendlichen und des wissenshungrigen jungen Erwachsenen nach, gibt einzigartige Einblicke in sein Seelenleben und die Wurzeln seines Erfolges und verfolgt den Aufstieg des gleichzeitig ehrgeizigen und gelassenen Deutschen zum heimlichen Superstar im Silicon Valley.

    Seine Ausbildung und wissenschaftlichen Tätigkeiten führten ihn von den Universitäten Hildesheim und Bonn zur Carnegie Mellon University im US-amerikanischen Pittsburgh und von dort als Professor und Leiter des Artificial Intelligence Lab an die Stanford University in Kalifornien – bis er schließlich seine eigene Online-Universität gründete und damit das akademische Bildungswesen auf den Kopf stellte.

    Seine wissenschaftliche Karriere verlief glänzend. Er hat an mehr als dreißig Büchern mitgeschrieben, über zweihundertfünfzig begutachtete Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, mehr als einhundert wissenschaftliche Abhandlungen für Konferenzen und Workshops sowie technische Reports verfasst und ist an mehr als fünfundfünfzig erteilten Patenten beteiligt. Die Rolle seines Lebens hat er jedoch nicht als „Egghead im Elfenbeinturm gefunden, sondern als „praktischer Professor, als überaus ambitionierter Denker und Macher in einer Person, dem es gelingt, Projekte aus der Taufe zu heben, die zuvor als undenkbar galten – bis Sebastian Thrun übernahm.

    Google-Mitgründer Larry Page und Googles CEO Eric Schmidt beauftragten ihn mit dem Aufbau der geheimen Forschungsabteilung Google X, in der unter anderem die Transformation der zuvor rein wissenschaftlichen KI-Forschung in die kommerzielle Nutzung und damit in unseren Alltag begann, und wo zuvor unmögliche Projekte wie Google Glass und Street View ihre Verwirklichung fanden.

    Sowohl in Stanford als auch bei Google begeisterte er sich für selbstfahrende Autos. So entwickelte er mit dem Stanford Racing Team den autonom fahrenden Wagen „Stanley (eine liebevolle Hommage an den Namen der Universität Stanford), der unter anderem die US-amerikanischen „Grand Challenge, ein Rennen zwischen autonomen Roboterfahrzeugen, gewann. Mit seinem Unternehmen Kitty Hawk ging er noch einen Schritt weiter: Das Startup war aufgestellt, um mit Flugtaxis in Zukunft herkömmliche Fahrzeuge überflüssig zu machen. Autonome Fahr- und Flugzeuge gelten als eine Schlüsselanwendung für Künstliche Intelligenz. Doch mit Kitty Hawk scheiterte Sebastian Thrun vorläufig. Es war nicht das erste Mal, denn sein Leben verlief keineswegs so geradlinig, wie es ein Schnelldurchgang durch die Biografie vermuten lassen könnte. Immer wieder war sein Werdegang von Brüchen gekennzeichnet – und von Neuanfängen.

    Geblieben ist ein unverbesserlicher Optimist, tief verwurzelt in der unverrückbaren Überzeugung, dass die Zukunft besser sein wird als alles bisher Dagewesene. Dieser Optimismus ist erfrischend ansteckend. In diesem Sinne will auch das vorliegende Buch Optimismus verbreiten und Lust auf die Zukunft machen.

    Übrigens: Wenn man ihm zum ersten Mal persönlich begegnet, hängt die Aussprache seines Namens davon ab, wo man ihn trifft. In seinem Geburtsland Deutschland wird er wie „Truhn gesprochen, in den USA heißt es „Thran, natürlich mit dem englischen „tee-aitch. Indes ist man bei einer Begegnung mit ihm in der Regel binnen weniger Minuten beim „Sebastian, das im deutschen wie im englischen einigermaßen ähnlich ausgesprochen wird.

    Ich habe in den stundenlangen Gesprächen mit Sebastian Thrun, die dieser Biografie zugrunde liegen, viel gelernt – über ihn, einen der klügsten Köpfe der Welt, aber auch über die Denkweisen im Silicon Valley. Der Leserschaft wünsche ich viel Vergnügen damit, diese einzigartige Karriere des Sebastian Thrun nachzuvollziehen und dabei hoffentlich zugleich wesentliche Erkenntnisse für das eigene Leben zu gewinnen.

    Andreas Dripke

    PS: Sebastian sagt, es gäbe nichts Schöneres für ihn an diesem Buch, als dass die Lektüre Menschen aufrüttelt und motiviert, den Mut zu finden, ihrem eigenen Lebensweg eine neue positive Richtung zu geben. Gerne liest er persönliche Stories dazu, wenn sie über thrun@udacity.com übermittelt werden. Er liest sie wirklich!

    Meine Zeit in Deutschland

    Am 14. Mai 1967 erblickte der kleine Sebastian in Solingen das Licht der Welt. Großgeworden ist der blonde Lockenkopf in einem Dorf namens Blecher mit rund zweitausend Einwohnern, gelegen im Rheinisch-Bergischen Kreis in der Nähe von Altenberg. Als er zehn Jahre alt war, zog seine Familie mit ihm nach Hildesheim um, bedingt durch einen Berufswechsel des Vaters. Niemand konnte damals ahnen, dass Sebastian eines Tages als Erwachsener zu den berühmtesten Deutschen im legendären Silicon Valley in Kalifornien gehören würde; in die Wiege gelegt war es ihm jedenfalls nicht. Doch wenn man seine Kindheit genauer betrachtet, wird deutlich, dass die Grundlagen für seine internationale Karriere als Wissenschaftler und Unternehmer bereits zu dieser Zeit gelegt wurden – und zwar in erster Linie von ihm selbst.

    Sebastian sagt: „Es ist egal, ob du in einem kleinen Dorf oder in einer Großstadt

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