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Was einem so auffällt: Erlebtes und Beobachtetes auf Mallorca und anderswo
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eBook206 Seiten2 Stunden

Was einem so auffällt: Erlebtes und Beobachtetes auf Mallorca und anderswo

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Über dieses E-Book

"Es ist eigentlich völlig belanglos, über was ich hier berichte...",
schreibt der Autor und empfiehlt seinen Lesern, das Buch beiseite zu legen, mit dem Lesen aufzuhören, sollte es sie nicht interessieren wie man vermeidet, sein Vermögen zu verlieren, oder welche Feinde einem täglich nach dem Leben trachten und wie man sie wirkungsvoll bekämpft. Er beschreibt, wie anders als in seiner hessischen Heimat im spanischen Asturien der Apfelwein getrunken und in Palma, für ihn die schönste Stadt im Mittelmeer, Auto gefahren wird. In einer seiner "Geschichten" schildert er seine Erfahrungen mit Handwerkern, in einer anderen, wie man in der Fremde Freunde gewinnen kann. Besuche der Leser mit dem Autor den Almudaina-Palast in Palma, um unter freiem Himmel ein Konzert des Symphonieorchesters der Balearen anläßlich des Fronleichnamsfestes zu erleben, oder genieße er mit ihm die ersten Frühlingstage auf einem Spaziergang durch das Liederbachtal zur Roten Mühle im Taunus.
Kurzweilige Geschichten, in denen der Autor seine Beobachtungen und Erlebnisse hier und da, auf Mallorca und im Taunus, humorvoll aufzeichnet. Manche mögen nicht mehr neu sein, liegen weiter zurück, doch haben sie deshalb keinesfalls an Aktualität verloren, auch wenn Jahre seit dem geschilderten Ereignis vergangen sind und sich vieles in dieser schnelllebigen Zeit verändert hat.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum10. Dez. 2015
ISBN9783737580953
Was einem so auffällt: Erlebtes und Beobachtetes auf Mallorca und anderswo

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    Buchvorschau

    Was einem so auffällt - Hanns van Kann

    Der Stuhl

    Sommer auf Mallorca. Konzert der Banda Municipal auf der Plaza Mayor an einem Donnerstagabend um 18 Uhr. Immer eine angenehme Bereicherung des Palmeser Kulturprogramms. Wer früh genug kommt, hat das Glück, einen Platz im Schatten zu ergattern. Neben uns einige Stühle frei, solche, von denen zu erwarten ist, daß sie in den nächsten 20 Minuten der Sonne ausgesetzt sind.

    Es kommt eine fünfköpfige Familie, die den Stuhl neben uns, vielleicht wegen meiner dort deponierten Jacke, respektiert und die folgenden besetzt. Die Fünf werden unruhig. Auf den Rechtsaußen trifft der erste Sonnenstrahl. Während der „Fiedler auf dem Dach" fiedelt, Plätze verschieben, alle einen aufrücken. Statt meiner Jacke auf dem Stuhl, sitzt dort nun die Mutter mit dem Kleinen auf dem Schoß.

    2 Minuten später. So klein ist der Kleine nicht, daß er nicht die Eisreklame mit den, zugegeben, verlockenden Angeboten entdeckt hätte. Mutter mit Kind steht auf. Eis holen. Stuhl frei. Jacke drauf.

    3 Minuten später, ein Herr fragt, ob der Stuhl frei sei. „Nein, die Mutter kauft Eis. 1 Minute später, wieder einer, der sich auf den Stuhl setzen will. „Nein, die Mutter kauft Eis.

    Nach einer weiteren Minute fragt ein gutaussehender älterer Herr sehr höflich, ob der Stuhl wohl ....... Ja, zum Donnerwetter, soll er ihn doch haben, warum kümmert sich nicht die Familie um den Stuhl ihrer Mutter – was hab ich mit denen zu schaffen, bin ich deren Hüter? Er sitzt, aber höchstens nur eine Minute. Es kommt eine Dame, der mein gutaussehender älterer Nachbar, ganz der galante Spanier (das merkt man gleich), den Stuhl überläßt. Die aber steht nach weiteren 1 bis 2 Minuten auf, wegen der Sonne - nehme ich an.

    Ein neuer Herr drückt mir meine Jacke in die Hand, die kurzfristig wieder ihren Platz eingenommen hatte. Sagt drohend, das sei ein Stuhl für jedermann, nicht für Jacken. Und reservieren gelte nicht. Sicher kein galanter Spanier. Setzt sich. Steht auf. Wegen der Sonne - nehme ich an. Stuhl wieder frei, zur „West Side Story, fünf Minuten. Eine Dame kommt. Braun gebrannt. Sicher Urlauberin. Sie trägt ein gepunktetes Kleid mit tiefem Dekolleté. Die Banda spielt den „Rosa Panther von Maciani. Noch sitzt sie. Wegen der Sonne – nehme ich an.

    Nur ein flexibler Schlauch.

    Sie kennen doch einen Whirlpool? Oder haben schon von der Annehmlichkeit gehört, sich in einer Badewanne von tausend Luftbläschen, die aus feinen Düsen im Wannenboden emporsteigen, massieren und verwöhnen zu lassen? Zugegeben, das klingt nach Luxus. Wir haben ihn uns geleistet. Wie sagt der Volksmund so treffend: Man gönnt sich ja sonst nichts. Vor 10 Jahren etwa montierte uns ein Badspezialist solch eine Anlage ein. Ein kräftig arbeitender Motor saugt genügend Luft an und bläst sie zur Wonne und zum Wohle des in der Wanne Liegenden durch einen flexiblen Schlauch in die Düsen. Und das nicht nur zu unserem Wohle. Auch unsere Hausmitbewohner erleben jedes Mal unser harmloses Badevergnügen und freuen sich ob des Lärms, den dieses technische Gerät je nach gewünschtem Blaseffekt verursacht. Jetzt aber war der Schlauch defekt. Brüchig, rissig. Die Luft gelangte überallhin, nur nicht mehr in die Düsen. Aus mit dem Badespaß. Irritationen bei denen unter uns.

    Ich habe zum Glück noch die Rechnung unseres Badspezialisten von damals. Wähle die angegebene Frankfurter Nummer. Kein Anschluß unter dieser Nummer. Wer kennt sie nicht, diese tonlose Stimme. Die Telekom-Auskunft von Mensch zu Mensch, die Hilfe und Beratung und sonst noch allerlei verspricht, kann ihr Versprechen nicht einlösen.

    Die Rechnung nennt im Kleingedruckten auch die Telefonnummer der Zentrale in Düsseldorf. „Guten Tag. Was kann ich für sie tun? „Bitte die Nummer Ihrer Frankfurter Niederlassung. Stille. Dann: „Einen Moment bitte. Drei Minuten unterhält mich flotte Filmmusik aus den 50erJahren. Endlich: Wir haben keine Niederlassung in Frankfurt. „Aber Sie haben einen Geschäftsführer! „Ja, um was geht es bitte? „Dann setzen Sie sich mit unserer Niederlassung in Königstein in Verbindung.

    „Guten Tag, Was kann ich für Sie tun?" fragt mich diesmal eine freundliche Dame, die, wie sich nach weiterem langen Gespräch herausstellt, ganz in unserer Nähe wohnt. Sie zeigt volles Verständnis für mein Anliegen, notiert brav unsere Telefonnummer und mein Begehr und kündigt einen Rückruf von Frau Dr. Müller-Lauenberger, der Chefin, an. Donnerwetter, sage ich zu mir voller Hochachtung. Ein beachtliches Mittelstandsunternehmen unter akademischer Leitung. Toll!

    Ich warte einen Tag, zwei ... schließlich versuche ich es noch einmal (um das schon hier gleich zu sagen, es sollte nicht das letzte Mal sein) Guten Tag, was kann ich für Sie ... usw usw „Frau Dr. wollte mich doch schon vor einer Woche zurückrufen..., „Das tut mir aber leid, hat sie sich denn nicht gemeldet (nein, rückgerufen hat sie gesagt)? Sie ist in dieser Sekunde aus dem Haus, Moment, vielleicht erreiche ich sie noch. Sie war schon weg, auf dem Weg zu neuen Kunden. Alte können es nach meiner bisherigen Erfahrung sicher nicht gewesen sein - die gibt es nicht mehr.

    Ich warte einen Tag, zwei ... fünf Tage. Ich versuch es wieder mit meiner freundlichen Nachbarin, mit der aus dem Dorf nebenan. Wir plaudern über dies und das, über den Stand der Obsternte, das letzte Feuerwehrfest, zwischendurch, immer das Ziel im Auge, frage ich auch nach einem kompetenten Monteur. „Hat Frau Dr. denn noch nicht angerufen? „Nein, hat sie nicht, die Frau Dr. „Verstehe ich nicht, ist doch sonst die Pünktlichkeit in Person, die Frau Dr. Ich lege aber noch einmal einen Zettel hin."

    Dieser Zettel hat seine Wirkung getan. Ich spreche mit Frau Dr. Müller, die mir erklärt, daß sie über keinen Monteur verfüge, der Whirlpools reparieren könne, daß im Übrigen die Herstellerfirma verkauft worden sei und es Ersatzteile nicht mehr gäbe, daß ich die Düsen gefälligst selbst herausschrauben und durchblasen soll, daß für den Motor, sollte er nicht funktionieren, ein örtlicher Elektriker der richtige sei. „Nein, Frau Dr. Müller-Lauenberger, nein, nicht die Düsen sind es, nicht der Motor, der Schlauch ist defekt." Ehe ich das letzte Wort gesprochen hatte, war Frau Dr. bereits auf dem Weg zu einem neuen Kunden, vermutlich zu einem, der einen Whirlpool eingebaut haben wollte.

    Empört schicke ich ein Fax an die in Düsseldorf, mit so strengen Worten wie „ Service und „Kundendienst und „Freund- und Pünktlichkeit. Meine Trompetenstöße haben gewirkt. Die faxen zurück und nennen mir die Anschrift einer Firma in Bochum, die den Whirlpool Hersteller aufgekauft haben soll. „Guten Tag, was kann ich für...usw. usw..? „Da sind Sie aber ganz falsch. Diese Firma gibt es nicht mehr. Wir haben sie übernommen und die Whirlpool-Abteilung verkauft. Rufen Sie wegen des Schlauchs doch die Firma.......ich lege auf und telefoniere wieder mit Düsseldorf.

    „Ach, die in Bochum gibt es nicht mehr? Das kann doch nicht sein. Entschuldigen Sie. Aber so sind die Zeiten heute. Sie wissen ja, Globalisierung, Euro, Teilzeit. Auf nichts ist mehr Verlaß. Ich melde mich wieder," sagt er und legt auf. Hoffentlich, denke ich. Er tut’s, tatsächlich und nennt mir einen freundlichen Herrn, der angeblich in der Lage sein soll, einen passenden Schlauch zu schicken. Per Nachnahme. Er ist noch nicht eingetroffen. Es sind ja auch erst acht Tage vergangen seit dem letzten Auflegen. Ich weiß nicht, ob er noch kommt.

    Wenn man verzweifelt ist und Hilfe dringend braucht, dann hat man das Bedürfnis, sich anderen anzuvertrauen. Man redet über seinen Kummer und tauscht Erfahrungen mit Nachbarn und Freunden. Ruf doch mal unseren Sanitärklempner hier im Ort an, der kann vielleicht helfen. „Der, ausgerechnet der soll das können, was Frau Dr. Müller-Lauenberger und ihr gesamtes Fachteam bis hin ins ferne Nordrhein-Westfalen nicht vermag? Aber warum nicht, versuchen kann man es ja mal. Wir kennen doch unseren Sanitärspezialisten! Da muß schon ein Rohrbruch gemeldet werden, um ihn schnell aus seinem in unser Haus zu kriegen. Diesmal aber ging’s flotter. Nach mehrmaligen Umschaltungen mit dezenter Wartemusik und mehrmaligen Erklärungen unseres Schlauchproblems nahm sich der Chef energisch der Sache an. Vielleicht reizte ihn diese technische Schlauchmontage. Er entsandte Herrn Meier, ja, schlicht Meier, zur Ortsbesichtigung. Oh, sagte der, „das ist ein Problem, nicht einfach. Oder warten Sie mal, ich hab’s, schneiden wir doch einfach das schadhafte Schlauchstück heraus und fügen die beiden Enden zusammen. Lang genug ist der Schlauch ja.

    Ist Ihnen so etwas auch schon einmal passiert? Haben Sie solche Erfahrungen auch schon gemacht? Man fährt weit ins Land, in die nächste Stadt vielleicht, um etwas zu erstehen, was es mit Sicherheit im engen Umkreis nicht geben kann. Es gibt’s eben nicht, Punktum. Und fährt und fährt weite Strecken, versucht es hier und da - und dann, dann bleibt man in unserer Nebenstraße vor einem kleinen Schaufenster stehen und der Blick fällt genau auf das lang Gesuchte. Denken Sie doch nur an Ihre letzte Operation, so Sie eine solche hinter sich haben sollten - was Gott verhüte. In welchem Krankenhaus sind Sie gelandet? In dem etwa, das Sie von Ihrer Wohnung aus sehen und gut erreichen können? Nein, beileibe nicht - weit weg sind Sie gefahren, weil Ihnen das Naheliegende doch zu simpel erschien.

    Der Whirlpool funktioniert wieder. Mit Hilfe unseres Sanitärklempners, hier nebenan, nur zwei Häuser weiter.

    Handy

    Herr N., Sie werden ihn nicht kennen, lehnt es ab, sich ein Handy anzuschaffen. Er brauche solch ein neumodisches Ding nicht, sagt er. Bisher habe er es problemlos geschafft, ohne ein Handy durch die Welt zu kommen, immerhin mit achtzig. Und dabei solle es auch bleiben, meint Herr N. Ihn umzustimmen, gerade ihn mit seinen immerhin achtzig von den Vorzügen dieser technischen Errungenschaft zu überzeugen, gelingt uns nicht. Herr N. will ganz einfach nicht und damit basta.

    Herr D., auch ihn werden Sie nicht kennen, wohnt in einer Urbanisation. Stellen Sie sich eine Anhäufung von Häusern vor, die ein sich so nennender Erschließer oder Immobilienmakler auf ein großes kahles Gelände gesetzt hat. Er gestaltet einen Swimmingpool, pflanzt Palmen, Olivenbäume und Oleander, spricht von traumhaftem Fernblick und verkauft die Eigenheime dann für viel Geld als Finkas. Zur Sicherheit der Eigentümer ist eine solche Urbanisation dann von einer Mauer oder einem festen Zaun umgeben. Ein Tor, meist steht es offen, gestattet den Zugang.

    Als ich Herrn D. besuche, ist es verschlossen. Ich suche auf dem Klingeltableau mit 36 Knöpfen nach dem Namen unseres Freundes. Den finde ich nicht, nur Nummern. Von eins bis sechsunddreißig, denn es ist eine gehobene Wohnanlage, deren Bewohner anonym bleiben wollen, aus Sicherheit, sagen sie. Nur, welche der Nummern ist nun die richtige?

    Ich versuche es mit einer Klingel. Ohne Erfolg. Versuche es mit dem zweiten Knopf, dem dritten, vierten - über die Sprechanlage meldet sich keiner. Bei meinem 10. Versuch sagt mir eine liebe Kinderstimme, die Mammi habe verboten, die Tür für fremde Männer aufzumachen. Es geschieht auch nichts, trotz meines inständigen Bittens. Das gehorsame Kind hat lediglich vergessen, den Hörer aufzulegen - also sind alle weiteren Klingelversuche vergebens.

    „Aber wozu gibt es ein Handy? sage ich so vor mich hin. „Welch großartige Erfindung doch für solche Notfälle. Problemlos kann sie mir wenigstens das Tor öffnen ..., vorausgesetzt, die Telefonnummer unseres Freundes D. ist gespeichert. Sie ist es nicht (inzwischen wohl). Ich suche im Speicher unsere häusliche Telefonnummer unter unserem Namen und drücke den Knopf mit dem grünen Symbol. Mit klarer, mir wohlvertrauten Stimme meldet sich unverhofft die Schwiegermutter unseres Sohnes, die in der Frankfurter Wohnung gerade nach dem Rechten sieht. Ich muß wohl auf den falschen Knopf gedrückt haben. Aber sie freut sich über den unerwarteten Anruf und will nun sofort wissen, wie es denn so geht, wie ich mich fühle, wie so das Wetter hier ist - in Frankfurt sei es lausig kalt und von Mallorca habe man ja auch Schreckliches gehört usw. Höflich beende ich das Gespräch und wähle erneut, diesmal richtig. Meine liebe Frau ist dran. „Frage jetzt nichts. Ruf einfach den D. an und bitte ihn, mir das vermaledeite Tor zu öffnen." Nach einigen Minuten des Wartens wird mir tatsächlich aufgetan. Fröhlich kommt mir unser Freund D. entgegen. Er habe sich schon solche Sorgen gemacht, wo ich nur bleibe! Wie freut man sich über solche Anteilnahme und wie haben wir uns über das Wiedersehen gefreut.

    Aber warum erzählt er uns das nur? werden Sie fragen. Was interessiert es uns, wie der in ein Haus kommt. Sie werden es bald erfahren. Dazu müssen wir wieder zurück zu unserem Herrn N., na, Sie wissen es noch: Das ist doch der, den ich Ihnen eingangs bereits vorstellte. Wie wäre der wohl

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