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Friedhofsgespräche: Worüber das Jenseits spricht! II
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Friedhofsgespräche: Worüber das Jenseits spricht! II
eBook74 Seiten49 Minuten

Friedhofsgespräche: Worüber das Jenseits spricht! II

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Über dieses E-Book

Gespräche, belauscht auf dem Friedhof in Hamburg Ohlsdorf.
Unterhaltungen, wie im richtigen Leben.
24 Gespräche habe ich aufgeschrieben!
Man kann es ernst nehmen, muss man aber nicht!
Sollte ihnen das eine oder andere bekannt vorkommen, wäre das purer Zufall! Mit Sicherheit! :)
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum13. Feb. 2014
ISBN9783847675211
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    Buchvorschau

    Friedhofsgespräche - Hans Werner Vogelwiesche

    Erwin und die Unterwäsche

    „Was mich wirklich stört, ist der Regen!", sagte Erwin etwas säuerlich.

    Sein Nachbar reagierte nicht.

    „Nicht nur dass dieses Geprassel mir auf die Nerven geht! Nein, es ist auch diese ekelhafte Feuchtigkeit!" Erwin holte tief Luft und wollte fortfahren.

    Doch Bernd kam ihm zuvor.

    „Es wird dir noch einiges mehr auf die Nerven gehen! Das kann ich dir versprechen!", sagte er mit einer emotionslosen Routine.

    „Na, du musste es ja wissen. Du kennst die Gegend und die Bedingungen hier besser als ich.", sagte Erwin mit einer deutlich ruhigeren Stimme.

    „Warte mal ab bis die Kinder kommen und Fußballspielen. Was ist dagegen schon ein Regentropfen.", erwiderte Bernd mit einem süffisanten Grinsen.

    „Was heißt hier Fußballspielen? Das ist doch offiziell verboten. Es werden doch wohl Schilder aufgestellt sein, die auf dieses Verbot hinweisen. Wegen der Ruhe.", sprach Erwin und schlug die Beine übereinander. Zufrieden etwas Kluges von sich gegeben zu haben.

    „Glaubst du allen Ernstes, dass sich ein Mensch daran hält?

    Jedes Verbot fordert doch die Übertretung geradezu heraus!", widersprach Bernd.

    „Aber wir wohnen schließlich hier!", kam der etwas zögernde Einwand von Erwin.

    „Zeitlich begrenzt.", meinte Bernd fast ein wenig genervt. „Ja, aber ich habe hier noch einige Jahre vor mir. Sollte es also

    wirklich so laut werden durch nervige Kinder und deren Bälle,

    werde ich mich beschweren!" Fast schon trotzig stieß Erwin diese Drohung aus.

    „Tu das!" War die kurze und knappe Antwort.

    „Du kannst mir nicht sagen, bei wem ich mich beschweren könnte?", kam die schüchterne Frage.

    „Ich habe keine Ahnung!", war die postwendende Antwort. Begleitet von einem leisen Grunzen.

    „Naja, sagte Erwin, „lassen wir erst mal alles auf uns zukommen. Ich muss mich akklimatisieren. Das wird es sein. Ich denke wenn ich lange genug hier bin, sehe ich viele Dinge auch so gelassen wie du.

    „Das will ich doch schwer hoffen!, erwiderte Erwin. „Schließlich haben wir noch ein paar Jährchen nebeneinander.

    Eine kurze Zeit herrschte Ruhe.

    „Sag mal, hast du eigentlich genug Wäsche mit?" , kam die etwas überraschende Frage von Erwin.

    „Welche Wäsche?" Wollte Bernd wissen.

    „Na, die Wäsche zum wechseln!"

    „Willst du mich verarschen?, reagierte Bernd ziemlich heftig. „Alles was wir brauchen könnten, wäre ein Rasierapparat.

    „Stimmt!", flüsterte Erwin!

    Kurze Zeit später.

    „Irgendetwas zwickt mich in den großen Zeh!", stieß Erwin etwas überrascht aus.

    Bernd gähnte und sagte: „Ja, so fängt es immer an!"

    Außer Spesen nichts gewesen

    „Meinst du wirklich, dass sie auch nur das geringste Interesse an mir hatte?", sagte er mit fragenden Blick in Richtung seines alten Kumpel Wolfi.

    „Klar!, antwortete dieser. „So wie sie dich angesehen hat, mag ich schon meinen, dass sie ganz schön scharf auf dich war!

    Klausi sackte in sich zusammen und fluchte leise in sich hinein. „Wie konnte mir das nur passieren?", purzelte es langsam aus ihm heraus.

    „Du wirst eben alt, mein Freund. Alt und anders! Verstehst du?", griente Wolfi ziemlich gemein in Klausis Richtung.

    Der vergrub sein Gesicht in beide Hände und dachte an die verlorene Chance. An die nie wiederkehrende Gelegenheit. Er war ein Versager. Soviel stand fest.

    Wolfi hatte recht. Wir werden alt. Zu nichts mehr zu gebrauchen. Nicht mal den kleinsten Flirt bekommen wir hin. „Meinst du wir kommen noch einmal in so eine Situation, dass wir die Möglichkeit haben dieses eingerostete Gefühl wieder zu kosten wie im früheren Leben?"

    „Weiß nicht?", antwortete Wolfi ziemlich resignierend. Was wohl eher die Bedeutung eines Nein hatte.

    „Es ist alles so nichtig ohne dieses Gefühl. Ohne diese Angst, etwas zu verlieren, was man doch gar nicht besitzen kann!", spulte Klausi seine Gedanken ab.

    „Magst recht haben!, eiferte Wolfi. Doch in unserem Alter sind andere Dinge Prior!

    „Sag mir doch mein Freund, welche Dinge für den Menschen wichtiger sind, egal in welchem Alter, als dieses Berg und Tal

    Gefühl? Dieses nicht mehr Sein können und dieses niemals gehen

    wollen Gefühl?", fackelte Klausi sein Innerstes ab.

    „Es ist das Gefühl, morgen weg zu sein. Das Gefühl der Angst, die jugendliche Unsterblichkeit verloren zu haben!", entgegnete Wolfi mit einem schelmischen Seitenblick auf seinen langjährigen Weggefährten.

    „Das sind keine Gefühle, mein lieber Freund, das sind animalische Instinkte. Jedes Vieh auf der

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