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Nix wie Zores!: Jüdisches Leben und Lieben
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eBook122 Seiten1 Stunde

Nix wie Zores!: Jüdisches Leben und Lieben

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Über dieses E-Book

Feiner jüdischer Humor, der auch den schweren Dingen das Drama, nicht aber die Tiefe nimmt: Zu ihrem 90. Geburtstag erzählt die beliebte Sängerin und Schauspielerin Topsy Küppers Geschichten aus der Welt der Künstler und Intellektuellen, die das Leben schöner machen. Nebenbei verrät die Grand Dame der klugen Unterhaltung ein Hausmittel ihrer Großmutter, dank dem sie weiterhin am Steuer ihres Cabrios von Auftritt zu Auftritt eilen kann.
SpracheDeutsch
Herausgeberedition a
Erscheinungsdatum6. Feb. 2021
ISBN9783990014950
Nix wie Zores!: Jüdisches Leben und Lieben

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    Buchvorschau

    Nix wie Zores! - Topsy Küppers

    Topsy Küppers:

    Nix wie Zores!

    Alle Rechte vorbehalten

    © 2020 edition a, Wien

    www.edition-a.at

    Cover und Satz: Isabella Starowicz

    ISBN gedruckte Ausgabe 978-3-99001-494-3

    ISBN E-Book 978-3-99001-495-0

    E-Book-Herstellung und Auslieferung:

    Brockhaus Commission, Kornwestheim

    www.brocom.de

    Inhalt

    Vorwort

    Widmung

    Ich erzähle anderen nicht gerne meine Zores – nicht einmal mir selber!

    Prüfet alle und behaltet den Besten!

    Das sind die Zores in der Welt: Einer hat nix, ein anderer Geld!

    Im Wort sterben steckt erben

    Ein totes Huhn legt keine Eier!

    Scheiden bringt Leiden!

    Meschugge darf man sein, aber nicht verrückt!

    Die Feministin

    Intime Gespräche

    Ein Delikatessengeschäft

    Meschuggene Zwei- und Vierbeiner

    Im Fußballsport zeigt sich der Charakter

    Essen und Trinken sind die drei (!) schönsten Dinge im Leben

    Der Onkel Jolesch

    Rolls-Royce gegen Cadillac – das ist Brutalität!

    Kantor werden ist nicht schwer – Kantor bleiben aber sehr!

    Kulissentratsch

    Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen!

    Bretter, die angeblich die Welt bedeuten!

    Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

    Ein Flug 1. Klasse

    Gelobt sei die Schlagfertigkeit!

    Das Leben ist ein Traum! Weck mich nicht auf …

    Mein Freund Joschi Kohn

    Ein meschuggener Autor

    Vorwort

    In ein paar Zeilen beschreiben, was Topsy Küppers, diese unverwechselbare, hinreißende Künstlerin, so alles gemacht hat? Da wäre es leichter nachzudenken, was sie eigentlich nicht gemacht hat.

    Indes: Sie hat gelebt, geliebt, geschauspielt, getanzt, gesungen, gedichtet, Regie geführt, Theater geleitet und, und, und, ja eben, Bücher geschrieben. Krimis und Menschengeschichten. Gerade wieder ein neues, in dem sie – wie könnte es bei ihr anders sein – vom Leben und vom Lieben erzählt. Aus jedem runden Jubelgeburtstag macht sie ein Fest, oder besser, wird für sie ein Fest gemacht. Man will sie einfach feiern, ihr Lächeln sehen, ihre unveränderte Stimme hören, sich von ihrer Ausstrahlung betören lassen. Die Topsy eben, die Küppers, je nachdem, wie nahe man ihr als Mitglied des großen Fanklubs kommen durfte. Und dann hört man schnell Worte wie zeitlos, diszipliniert, einzigartig, vorbildhaft, unwiderstehlich – Lobeshymnen, die sie über sich ergehen lässt, auch wenn ihr der Rummel nicht behagt. Da ist es ihr schon lieber, auf Öl »Gedanken« zu formulieren, die sie weitergeben möchte, mit denen sie auch andere zum Mitdenken anregen will. Denn das ist doch wohl auch der Kern, das Geheimnis ihrer großen »Kleinkunst«: Auf dem Umweg über die Unterhaltung Substanzielles zu vermitteln, unaufdringlich, oft nicht gleich bemerkt. Mit ihrem absoluten Gehör für falsche Töne will sie ihr Publikum zu einer neuen Herzensmelodie führen, einem neuen, verbindenden Klang der Solidarität und Empathie. Und deshalb geht man nach einem Abend mit ihr im Theater, nach einem Gespräch, nach einer Lesung auf der Bühne, anders nach Hause, ein wenig nachdenklicher, ein wenig friedensbereiter, ein wenig menschlicher, als man hingekommen ist.

    »Topsy ist ein Zauberwort, und jeden trägt ihr Zauber fort«, habe ich einmal nach einem solchen Abend im Tagebuch vermerkt. So war es damals. So ist es heute. Und so wird es, hoffentlich, noch viele Jahre bleiben.

    Masel tov!

    Peter Marboe¹

    Widmung

    Wissen Sie es noch nicht? – Töchter haben immer recht!

    Als ich meiner geliebten Tochter das Manuskript dieses Buches vorlegte, sparte sie nicht mit Lob und Anerkennung.

    »Und?«, fragte ich, wissend, dass bei ihr Kritik obligatorisch ist.

    »Mütterlein«, flüsterte sie sanft ins Telefon, »Du musst ZORES erklären, nicht jeder kennt dieses jiddische Wort.«

    »Damit hast du recht«, antwortete ich. »Einer schreibt, es bedeutet Schwierigkeiten. Ein anderer sagt große Probleme, und wieder eine meint …«

    »Schon klar, Mütterlein, aber was sagst du?«

    »Ach«, seufzte ich, »Zores bedeutet:

    Je suis in der Rue de la Kack!«

    Sie lachte herzlich, und deshalb sind diese Zores SANDRA KREISLER gewidmet!

    Ich erzähle anderen nicht gerne meine Zores² – nicht einmal mir selber!

    Das Leben ist ein Traum – weckt mich nicht auf! Das dachte ich, als mein Buch »Nix wie Zores!« ein Verlag wohlwollend annahm.

    Mit unverbindlichem Lächeln erklärte mir mein Lektor, dass meine Leserschaft von mir auch ganz persönliche Erfahrungen erwarte. Oh! Tun sie das? Fragte ich mit überraschtem Augenaufschlag? Weil ich aber eine harmoniesüchtige Person bin, krame ich in meinem neunzigjährigen Gehirnkastl, und notiere für Sie, für Dich, für Euch ganz spontane, unfrisierte Lebensweisheiten.

    Erlebnisse oder Begegnungen mit anderen Menschen erzählen oder schildern, ist eine Begabung, die vielen Autoren abhandengekommen ist. Ich probiere es trotzdem, denn es sind Situationen, die man nicht erfinden kann. Jeder definiert den Begriff ZORES anders. Einer schreibt: »Schwierigkeiten!« Ein anderer sagt: »Große Probleme!«

    Meine Freundin Margot Mendelsohn sagte vor vielen Jahren zu mir: »Man kann nicht früh genug anfangen, Altwerden zu üben!« Also übte ich, »alt zu werden …«

    Wenn man sein Leben auf der Bühne verbracht hat, kommen automatisch dichterische Aussprüche in den Sinn.

    Zum Beispiel, wenn Grillparzer seine Sappho sagen lässt: »Ach, die Gewohnheit ist ein lästig Ding! Selbst an Verhasstes fesselt sie!«

    Also lernte ich, mich zurückzulehnen, um das verhasste politische und gesellschaftliche Treiben zu beobachten.

    Man schmeichelt mir: »Sie sehen wunderbar aus!«

    »Danke, Sie auch!«, antworte ich höflich. Ach, du liebe Zeit! Ich weiß doch, wie ich aussehe.

    Mein Gesicht ist von einem Netz von Falten überzogen. Madame Plissee, die Vielfältige, das wäre jetzt die richtige Rolle für mich!

    Auf meinem Handrücken tummeln sich Altersflecken und mein Fuß zeigt Anzeichen von einem Hallux.

    Ich nehme diese Alterssignale bewusst, aber nicht verzweifelt auf.

    Sie zeigen nur: Ich habe gelebt – gelacht – geliebt!

    Vor vielen Jahren fing ich an, in meinem Herzen einen Vorrat an glücklichen Gedanken zu speichern. Einfach, um mich zu wappnen. Wann immer ich mit Gehässigkeiten, Lügen und Intrigen konfrontiert war oder bin, öffne ich meine kleine Herzkammer und kann lächeln, was immer auch gerade passiert.

    Ich liebe die Werke von Michel de Montaigne! Irgendwo sagt er: Wer im Alter ohne Schmerzen ist, hat die Pflicht, glücklich zu sein!

    Alt werden ist kein Verdienst. Es ist eine Gnade. Ich erinnere an die heute fast hundertjährigen Menschen, die in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten Hunger sowie schreckliche, körperliche und seelische Qualen erleben mussten.

    Ein Leben ohne Leid gibt es nicht. Aber wie kann man sich aufrichten? Mit Alkohol? Mit Drogen? Mit Globuli? Mit sinnvollen Therapien? Mit sinnlosen Affären? In den Buchhandlungen stapeln sich Ratgeber für alle Lebenslagen, die ich nach dem österreichischen Sprichwort »Hilft’s nix, schadt’s nix« einordne.

    Wie ich einem schönen Inder hörig wurde!

    Anfang der 1960er-Jahre war ich am Züricher Schauspielhaus engagiert. Es war ein eisiger Winter. Der Zürichsee zugefroren, die Vorstellungen waren gefährdet, und das halbe Ensemble erkältet. Ich war es gewöhnt, schwanger, fiebrig, mit Muskel- oder seelischen Schmerzen aufzutreten, aber diesmal war meine Nase verstopft und meine Stimme so gut wie unhörbar.

    Mein wunderbarer Kollege Harry Tagore riet mir, einen Mann namens Yesudian zu kontaktieren, einen Inder, der Hatha Yoga lehrte. Skeptisch folgte ich seinem Ratschlag, für den ich ihm bis heute dankbar bin.

    Der Yogi, übrigens ein bildhübscher, junger Mann, sprach Englisch und zeigte mir einige Übungen der Bauchatmung. Ich machte sie sofort und problemlos nach. Ihn überraschte das, doch für korrekt ausgebildete Sänger und Schauspieler ist die Bauchatmung die Basis für den Klang der Stimme. Ohne Bauchatmung

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