Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1): Gay Fantasy Romance
Von Dani Merati
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Über dieses E-Book
Paradise Valley, ein Paradies für Gestaltwandler. So war es vor Hunderten von Jahren geplant, doch es kam anders. Machtkämpfe zwischen den Raubtieren unter ihnen führten zu dem großen Krieg, der viele Arten fast bis zur Ausrottung vernichtete. Die siegreichen Wölfe in den Staaten erkannten die Notwendigkeit, die Streitigkeiten beizulegen, ehe die Wandler vom Angesicht der Erde verschwanden. Ein neues System wurde eingeführt, jedes Tal bekam einen uneingeschränkten Anführer der herrschenden Rasse: den Alpha Rex!
Da man die Vermischung der Rassen als die Ursache für den Krieg ansah, kam es zur Rassentrennung. Fortan waren Gefährtenpaare verschiedener Spezies verboten. Abweichler wurden gnadenlos verfolgt und hingerichtet.
Dreihundert Jahre später wirft das Schicksal einen Wolf und eine Hauskatze als Seelenpartner zusammen. Tanner und Layton kämpfen nicht nur für ihre Liebe, sondern auch für ein Paradise Valley, das es wert ist, Paradies genannt zu werden ...
Länge: ca. 48.000 Wörter
Hinweis an die Leser: Dies ist der 1. Teil einer Serie. Die Bände sind nicht in sich abgeschlossen. Band 2 der Reihe 'Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (2)' erscheint im Frühjahr 2017
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Buchvorschau
Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (1) - Dani Merati
Inhaltsverzeichnis
1. Prolog
2. Zwei Freunde
3. Der Ruf der Natur
4. Katastrophen kommen selten allein
5. Ein Seelenpartner nach Maß
6. Panik
7. Zwei gleiche Schicksale
8. Kurzschluss
9. Schock
10. Annäherung
11. Kopfüber in eine ungewisse Zukunft
12. Es ist an der Zeit
13. Vereint
14. Erkenntnisse
15. Alpha Rex
16. Schockierende Wahrheiten
17. Epilog
18. Leseprobe: Paradise Valley - Auf den Wolf gekommen (2)
1. Prolog
Von Anbeginn der Zeit lebten Wandler und Nichtwandler nebeneinander - ohne Kenntnis voneinander. Ab einem bestimmten Zeitpunkt vermehrten sich die Menschen explosionsartig, nahmen den verschiedenen Wandlerrassen die Luft zum Atmen. Um die Aufdeckung ihrer zweiten Natur zu vermeiden, versuchten die unterschiedlichen Rassen der Gestaltwandler, sich anzupassen. Ihr Lebensraum verschwand jedoch Stück für Stück, die Gefahr vor Entdeckung wuchs stetig an.
Die Wandler erkannten schließlich die Notwendigkeit, dass nur Gemeinschaft sie stark machte und keine verstreuten Einzelrudel über weite Entfernungen hinweg. Überall auf der Welt suchten sie nach geeignetem Land, gründeten Dörfer und Städte in für Menschen schwer zugänglichen Gegenden.
Dort sollte ihr Nachwuchs ohne Angst vor Entdeckung frei und unbeschwert aufwachsen können. Aber es kam anders.
Nur hundert Jahre nach der Gründung der Horte kam es zu einem fatalen Machtkampf unter den dominanten Raubtierwandlern, der als der große Krieg in die Geschichte der Wandler einging. Erst als viele Arten kurz vor ihrer Auslöschung standen, erkannte man die Notwendigkeit, die blutigen Auseinandersetzungen zu beenden.
Die Wölfe, mit Abstand die stärkste Macht, beriefen einen Rat ein, der aus den jeweiligen Führern der Kontinente bestand - den Alpha Regna. Diese Alphaherrscher sollten die Ordnung in ihren Enklaven wiederherstellen.
Da die vor dem Krieg erfolgte Zusammenschließung der Wandler als Grund für den Konflikt galt, wurde die Rassentrennung eingeführt, Paarungen verschiedener Spezies unter Todesstrafe verboten. Die einzelnen Arten bekamen Ränge zugewiesen, wobei die dominanten Raubtiere wie Wölfe, Raubkatzen und Bären besser abschnitten als die Nichtraubtiere, die sich widerstandslos in ihr Schicksal fügten.
In der Neuen Welt übernahmen die Wolfswandler die Herrschaft über ein Tal in den späteren Blue Ridge Mountains, welches sie Paradise Valley nannten. Aber von einem Paradies war dieser Hort weit entfernt. Sie regierten mit harter Hand, die Gesetze der Rassentrennung wurden gnadenlos durchgesetzt. Einige Wandler flüchteten, versuchten ihr Glück auf eigene Faust, verteilten sich auf dem gesamten nördlichen Kontinent. Viele kehrten jedoch zurück, unterwarfen sich lieber den Wölfen, da sie ohne die Gemeinschaft ihrer Art nicht zurechtkamen.
Dreihundert Jahre nach dem Ende des großen Krieges ist Veränderung auf dem Weg in die Zuflucht der Wandler. In ihrem Gepäck: Entschlossenheit und Hoffnung. Längst hat in einigen Köpfen ein Umdenken stattgefunden, versucht der jetzige Alpha Rex, die Untaten seiner Ahnen zu tilgen. Möchte eine neue Gemeinschaft erschaffen, in denen alle Rassen gleichberechtigt sind.
Aber der Umbruch schreitet nur langsam voran und nicht jeder ist von der ungewohnt liberalen Führung im Tal angetan. Im Verborgenen keimt eine Rebellion, die zur Vernichtung sämtlicher Wandler führen könnte.
Mitten in dieser volatilen Lage werden ein Wolf und eine Hauskatze vom Schicksal als Seelenpartner zusammengeworfen. Ein Alphaerbe der herrschenden Rasse und ein Mann von einer immer noch als minderwertig angesehenen Spezies.
Sind sie das leuchtende Beispiel für den Traum auf ein friedliches Miteinander oder der Funken für einen unvermeidbaren Krieg?
2. Zwei Freunde
Layton beobachtete vom Auto aus, wie sein bester Freund Hugo seine Schwester zum Abschied umarmte. Er wusste, dass sie versucht hatte den Graufuchs zum Bleiben zu überreden, allerdings vergeblich. Im Gegensatz zu ihm glaubte Hugo nämlich, dass ihre Zukunft in Paradise Valley lag. Er selbst bezweifelte das zwar öfter, würde jedoch nie seiner Mom den Rücken kehren.
Hätte er vor sechs Jahren die Wahl gehabt, wären sie weiter anonym in der Stadt geblieben, ihre zweite Natur sorgfältig verborgen. Aber ein Übergriff ihres Vermieters - einem rudellosen Wolf - auf ihn und seinen Freund war in einer Katastrophe geendet, die noch heute nacktes Grauen in ihm auslöste. Daraufhin waren sie in einer Nacht- und Nebelaktion getürmt.
Der Fuchs, schon damals sein bester Freund und wie ein Bruder für ihn, hatte sich ihnen angeschlossen und nach Monaten auf der Straße landeten sie letztendlich in Paradise Valley, dem sicheren Hort für ihresgleichen. Doch in all den Jahren hatte er es nicht geschafft, das Tal als sein Zuhause zu sehen.
Er schnaubte abfällig. Das würde er auch nie. Und das verdankte er den räudigen Kötern, die das Tal beherrschten. Seit der Attacke des psychopathischen Wolfs war er dieser Spezies vermehrt mit Argwohn begegnet. Seine bisherigen Erlebnisse mit den Tölen hier im angeblichen Paradies für Wandler dienten nur dazu, ihn in seiner Abneigung zu bestärken. Seine Schulzeit wünschte er niemandem.
Layton konnte nicht begreifen, wie seine Mutter es schaffte, so gelassen zu bleiben. Ihr schienen die ganzen Einschränkungen und Auflagen nichts auszumachen. Er selbst rebellierte bei jeder Gelegenheit, unwillig sich einschüchtern zu lassen. Das brachte ihm natürlich immer wieder Probleme.
In der Stadt, mitten unter Menschen, war es zwar unumgänglich gewesen, ihre Wandlernatur zu verbergen, aber dafür hatte auch niemand auf sie herabgesehen. Bei den Flohteppichen hatte er jedoch meistens das Gefühl, dass er für sie nur der Dreck unter ihren Pfoten war - überall vorhanden, doch völlig unbedeutend.
Layton schnaufte, als die Fahrertür aufgezogen wurde und Hugo elegant hinters Lenkrad rutschte. Ein Seufzen unterdrückend warf er seinem Freund und Bruder im Geiste einen heimlichen Blick unter halbgesenkten Lidern zu. Ob der Fuchs ahnte, dass er seit einiger Zeit von Fantasien heimgesucht wurde, die absolut nicht brüderlicher Natur waren?
Vermutlich nicht und das war auch besser so. Sie wussten zwar beide, dass sie aufs männliche Geschlecht standen, doch die Rassentrennung - obwohl offiziell abgeschafft - steckte noch in zu vielen Köpfen drin. Das machte es schwierig, Gleichgesinnte zu finden.
Hugo war zudem der einzige Fuchswandler im Tal, aber bei Layton sah es an der Männerfront ebenfalls ziemlich mau aus. Die wenigen Hauskatzen, die wie er schwul waren, lösten bei ihm eher Flucht- als Paarungsgedanken aus.
Geknickt schaute er daher aus dem Fenster, verfluchte im Stillen erneut die Wölfe, die nach dem großen Krieg vor dreihundert Jahren diese archaische Regel aufgestellt hatten. Wieso, wusste niemand genau. Es kursierten immer nur die gleichen Horrorgeschichten, dass Paare verschiedener Spezies deformierte Nachkommen zeugten, die nicht überlebensfähig waren. Beweise dafür gab es nicht. Hatte es nie gegeben.
‚Wie auch, wo solche Verbindungen sofort mit dem Tod bestraft wurden, da gab es ja nie die Gelegenheit überhaupt Nachwuchs zu zeugen‘, dachte er verächtlich. Dass die Wölfe vielleicht sogar Schwangere oder Welpen getötet hatten ... darüber wollte er lieber erst gar nicht nachdenken.
Aber leider schafften es diese grauenvollen Gedanken nicht, ihn von seiner Fixierung auf den Fuchs abzubringen. Da sie ja beide dem männlichen Geschlecht angehörten, führte ein wenig Spaß miteinander in ihrem Fall ja nun keineswegs zu irgendwelchen Schwangerschaften. Deshalb wäre es doch auch nicht weiter schlimm, versuchte ihm seine anscheinend völlig durchgeknallte Libido einzureden.
Sein Verstand hielt jedoch vehement dagegen. Selbst wenn es vollkommen in Ordnung wäre, mit Hugo herumzumachen, es könnte ihre Freundschaft gefährden, sie vielleicht sogar zerstören.
Verstohlen warf er einen Blick zur Fahrerseite, entschlossen den Fuchswandler nur als brüderlichen Freund zu sehen, jede erotische Fantasie zu unterdrücken. Vergeblich.
Aristokratische Züge und eine hoch aufgeschossene schlaksige Gestalt. Die braunen Augen, die golden funkelten, wenn der Fuchs dicht unter der Oberfläche herumsprang und das verschmitzte Grinsen, das den dünnen Lippen ihre Strenge nahm, raubte Layton erneut den Atem.
Bei Luna! Er musste seine Hormone unbedingt kontrollieren. Hugo war seit acht Jahren sein bester Freund, seit sie in einem schäbigen Hinterhof um dieselbe Beute kämpften. Zerbissen und zerkratzt waren sie schließlich nach Hause zu seiner Mom gekrochen, die ihnen die Ohren lang gezogen und sie danach ins Bett gesteckt hatte.
Von dem Tag an gab es sie nur noch im Doppelpack. Der Fuchs war praktisch bei ihnen eingezogen, da Carol, seine ältere Schwester, ihre Natur verleugnet und später sogar einen Menschen geheiratet hatte, um ‚Normal‘ zu sein.
„Sie ist nicht glücklich, kam es unvermittelt von seinem Freund. „Sie versucht, es zu verbergen, aber ich spüre es. Ihr Tier geht ein und ihr fehlt längst der Wille, etwas dagegen zu unternehmen.
Layton hörte den Schmerz in dem rauen Klang der dahingesagten Worte und schämte sich. Hugo litt und er dachte ans Ficken.
Gleichzeitig rann ein eisiger Schauer seinen Rücken hinab. Krallen kratzten unter seiner Haut, er strich beruhigend darüber, versicherte seiner Katze wortlos, dass er sie nie verleugnen würde. Schnurrend schmiegte sie sich an ihn und für den Bruchteil einer Sekunde spürte er weiches Fell an seinen Fingerspitzen.
Carols Verhalten war bei Wandlern leider beileibe keine Seltenheit. Diejenigen, die unter Menschen aufwuchsen und gezwungenermaßen ihr ‚Anderssein‘ verbergen mussten, neigten dazu - im Zuge der Anpassung -, den Bezug zu ihrem Tier zu verlieren. Die Tierseele löste sich dann von ihnen, was grundsätzlich immer tödlich endete, da ein Wandler - egal, wie sehr er es vielleicht wollte - nicht ohne seine zweite Seele konnte.
„Wenn ich dächte, es würde helfen, hätte ich längst vorgeschlagen, sie zu kidnappen und zu einem Schamanen der Wölfe zu bringen. So sehr ich die Köter auch verabscheue - Marius, ihr derzeitiger Geistheiler ist unglaublich mächtig. Es heißt, dass er noch nie einen Wandler verloren hat."
„Der Gedanke ist mir selbst schon gekommen. Ich befürchte nur, dass wir das nicht über die Bühne kriegen, ohne John auszuschalten. Er mag nur ein Mensch sein, besitzt aber eindeutige Alphatendenzen. Carol zu schnappen und ihn am Leben zu lassen ist keine Option. Er würde uns bis in die Hölle folgen."
„Vielleicht sollten wir dann darüber nachdenken, ihn einzuweihen, ihn über die wahre Natur seiner Frau - und unsere - aufklären?" Nicht seine beste Idee, wie ihm sein Freund sofort bestätigte.
„Bist du irre? Mal ganz abgesehen davon, dass darauf die Todesstrafe steht. Falls er durchdreht und damit nicht klarkommt, stecken wir noch viel tiefer in der Scheiße als jetzt. Nein, so schwer es mir auch fällt, wir mischen uns nicht ein. Es tut mir in der Seele weh, aber meine Schwester hat ihre Entscheidung getroffen. Punkt."
Hugo klang so resigniert und desolat, dass Layton ihm einfach eine Hand auf den Unterarm legen musste. „Ich bin immer für dich da." Mehr sagte er nicht, das war nicht notwendig. Sie verstanden sich blind, hatten keine Geheimnisse voreinander.
‚Nun, bis auf die Tatsache, dass du davon träumst, mit ihm zu vögeln‘, dachte er sarkastisch.
Er gedachte jedoch, seinem Hormonstau Abhilfe zu schaffen. Neben den üblichen Horrorgeschichten kursierten nämlich auch Gerüchte über Wandler, die für ein bisschen Spaß die Rassentrennung gerne mal ignorierten. Dass das Ganze ausgerechnet in einem Nachtclub namens ‚Devil’s den‘ stattfand, der den Wölfen gehörte, nannte man dann wohl Ironie.
Es behagte Layton nicht wirklich, für seine Triebbefriedigung in die Teufelshöhle zu gehen, doch er sah es mittlerweile als seine einzige Chance an, seine umtriebige Libido in den Griff zu bekommen. Etwas anderes erwartete er nicht.
Den Traum einen wahren Gefährten zu finden, hatte er sowieso bereits begraben. Vielleicht war seine Einstellung für seine zwanzig Jahre zu pessimistisch, aber nicht einmal seine Mom hatte bisher Glück gehabt. Und ihre Auswahl war eindeutig größer.
„Hey, wollen wir noch eine Runde laufen, ehe wir zuhause aufschlagen?", fragte Hugo und lenkte den Pick-up in Richtung des Waldgebietes östlich des Katzenviertels, in dem sie ungestört herumstromern konnten.
Die Wölfe blieben diesem Areal - Luna sei Dank! - fern, ihr eigenes riesiges Gebiet lag weiter nördlich, mit ihrer Lodge im Zentrum, dem inoffiziellen Amtssitz des jeweiligen Alpha Rex.
Layton selbst war nie dort gewesen, wusste jedoch aus Erzählungen, dass es eher wie ein Feldcamp aufgebaut war, mit unzähligen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auf dem Grundstück. Irgendwie fand er das total unpersönlich, da sagte ihm sein Stadtviertel eindeutig mehr zu. Vielleicht weil er und seine Mom solange unter Menschen gelebt hatten.
Aber als Jagdgebiet war das Revier der Wölfe natürlich unschlagbar. Laytons Katze fauchte. Die blöden Tölen bekamen wie immer von allem das Beste. Rotwild zum Beispiel. Nicht, dass ihn so ein Hirsch interessierte, er war eine Hauskatze und würde sich bei solch einer Jagd nur bis auf die Knochen blamieren, dennoch war er rein aus Prinzip wütend.
Ihr eigenes Waldstück wurde höchstens von Hasen, Opossums und Streifenhörnchen bevölkert, die Hugo gerne jagte. Er schüttelte sich. Dafür war er wohl nicht genug Raubtier. Er fand die Nager unheimlich niedlich und allein die Vorstellung, ihnen auch nur ein Fellhaar zu krümmen, erfüllte ihn mit Widerwillen.
„Nur wenn du A-Hörnchen und B-Hörnchen heute Abend in Ruhe lässt, mahnte er scherzend und der Fuchs grinste diabolisch. „Die sind aber doch so lecker
, bettelte er in einem weinerlichen Tonfall. Layton lachte.
Endlich löste sich ihre Anspannung etwas. Sein Freund nahm ihn selbstverständlich auf den Arm, denn in seinem Beisein hatte er bisher nie eins der possierlichen Tierchen gerissen.
Hugo parkte den Wagen direkt vor dem Schild, welches das Gebiet als das Revier der Hauskatzen auswies. Gleich nebenan grenzte ihr Areal an das der großen Raubkatzen. Von den wenigen Arten, die hier in Paradise Valley lebten, gehörten die Luchse und Leoparden. Dazu zwei oder drei Jaguare. Diese vormaligen Einzelgänger hatten sich dem Rudel der Leoparden angeschlossen, da rudellose Wandler im Tal nur bleiben durften, falls ein Familienclan Anspruch auf sie erhob.
Deshalb war Layton doppelt froh, dass Hugo als zu seiner Familie zugehörig betrachtet wurde, sonst wären sie damals auseinandergerissen worden. Der blasierte Katzenälteste hatte sich zunächst geweigert, aber nach einem Gespräch unter vier Augen mit Melody war die Aufnahme des Fuchses in den Katzenclan erfolgt. Er wusste bis heute nicht, was seine Mom mit dem arroganten Kater besprochen hatte.
Sie sprangen aus dem Auto, witterten kurz und grinsten sich dann zu. „Scheint als seien wir heute Abend die alleinigen Herrscher der Welt."
Perfekt. Auf die Gesellschaft der Großkatzen verzichtete er nämlich dankend. Die Leoparden waren teilweise noch radikaler als die Wölfe und Layton hatte gehört, dass in Südamerika, wo die Raubkatzen herrschten, die alten Gesetze der Rassentrennung weiter galten und rigoros durchgesetzt wurden.
Er schauderte und dachte einen Augenblick daran, seinen Plan für den späteren Abend aufzugeben. Vielleicht war es besser, unter dem Radar zu bleiben und keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen. Doch er sehnte sich - neben der körperlichen Begierde -, ebenfalls nach ein wenig menschlicher Wärme. Es war zwar unwahrscheinlich, so etwas von einem Aufriss zu bekommen, aber einen Versuch wollte er zumindest starten.
Hugo stupste ihn an. „Alles okay bei dir? „Klar, was sonst
, antwortete er locker. „Wollen wir?"
In schweigendem Einvernehmen spazierten sie zur nächstgelegenen Lichtung, wo sie im Hohlraum eines Baumstammes einen wasserdichten Beutel aufbewahrten,