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DIE VOGELLEGENDE: Eine Phantasie für Jugend und Erwachsene
DIE VOGELLEGENDE: Eine Phantasie für Jugend und Erwachsene
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eBook149 Seiten1 Stunde

DIE VOGELLEGENDE: Eine Phantasie für Jugend und Erwachsene

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Über dieses E-Book

Ilians, die Helden der Vogellegende, obgleich phantastisch und andersartig, zeigen uns, dass sich mit Liebe mehr, viel mehr erreichen lässt . Dieses Volk hochintelligenter, menschenähnlicher, sanftmütiger Wichtelwesen geheimnisumwobener Herkunft, lebt seit Weltgedenken auf unserem Planeten und zwar in einzigartigen Behausungen – in einer Art Wohnbäumen, die sie von ihrem Heimatplaneten Xamoran mitgebracht haben, eher er beim Zusammenstoß mit einem Wandernstern im Flammenmeer galaktischen Infernos für immer verschwand. Diese Winzlinge, behaupten, sie seien Nachfahren der ältesten Zivilisation in unserem Universum. Aufgrund ihrer sagenhaften Weisheit sind die Ilians zu den Hütern der wichtigen Überlieferungen aus der Märchen- und Tierwelt erkoren worden, darunter auch unserer uralten Vogellegende.
Es ist kein Zufall, dass wir die Erzählung aus dem Munde eines Kindes hören, welchem sie im Traume eingegeben wurde. Das menschliche Träumen, dieses zauberhafte und rätselhafte Medium, ist der einzige Weg, über den die verloren geglaubte Vogellegende in unserer Welt auftauchen konnte. Denn im Gedächtnis dieses Kindes wird die Geschichte nur so lange aufbewahrt bleiben, bis sie einem anderen Menschen weitererzählt oder von jemandem niedergeschrieben wird.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum6. Juli 2015
ISBN9783737547413
DIE VOGELLEGENDE: Eine Phantasie für Jugend und Erwachsene

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    Buchvorschau

    DIE VOGELLEGENDE - Drago Tešević

    Drago Tešević

    DIE VOGELLEGENDE

    (Eine Phantasie für Jugend und Erwachsene)

    Text © 2006 by Drago Tešević

    Illustration der Titelseite © Ljubinka Bilić

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf

    in irgendeiner Form

    (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)

    ohne schriftliche Genehmigung des Autors

    reproduziert oder unter Verwendung elektronischer

    Systeme verarbeitet, vervielfacht oder verbreitet werden.

    ISBN 978-3-7375-4741-3

    für Nenad,

    in tiefster Dankbarkeit

    E r s t e s  B u c h

    PROLOG

    In nebelverhangenen Vorzeiten, vor vielen, vielen tausend Jahren, als die Erde noch von allerlei Monstern und Fabelgestalten bevölkert wurde und die nackten, umherzitternden Urmenschen ebenso wild, blutrünstig und ungehobelt waren wie heute, doch weder das Feuer noch die Sprache beherrschten, lebte verstreut über die unermesslichen Gefilde des heutigen Sibiriens ein zahlreiches Volk kleinwüchsiger Geschöpfe, die sich xamoranische Ilians nannten.

    Friedlich und hilfsbereit gegenüber allen Lebewesen, einerlei ob Getier, Märchengeschöpf oder Vogelvolk, genossen diese frühesten vernunftbegabten Bewohner unserer Erde überall große Beliebtheit. Dank ihrem sagenhaften Reichtum an Verstand, Gelehrtheit und Weisheit wurden sie von den übrigen Erdbewohnern zu den Chronisten wichtiger Ereignisse der Tundrawelt erkoren. Außerdem galten sie als Hüter jener wunderlich verworrenen Vogellegenden und anderer Tierüberlieferungen aus der Märchenwelt, die heute ausnahmslos verloren gegangen oder in Vergessenheit geraten sind.

    Wie weiträumig und dünn bevölkert die Tundraregionen auch waren, diese sanftmütigen Wichtelchen kannten doch stets sämtliche sibirischen Ereignisse bis ins kleinste Detail: Wann, wo und wie sich die einzelnen Vorfälle zutrugen, wer sie verursachte und wie sich ihre Folgen auf die Gebiete und ihre Bewohner auswirken würden. Die selbstlose Hingabe dieser winzigen und edlen Geschöpfe an die Natur war und blieb einmalig, und nicht minder bewundernswert und rührend würden die vergeblichen Bemühungen ihrer unglückseligen Nachkommen sein, wenn sie viel, viel später, gar um den Preis ihres eigenen Aussterbens, versuchen würden, die Erde vor den Wurgen zu schützen. Wurgen, so nannten die damaligen Erdbewohner eine gewalttätige und feindselige Zweibeiner-Gattung, die sie als selbstherrliche, zerstörungswütige, hartherzige und geistesarme barbarische Eroberer beschrieben. Allem Anschein nach traf diese unrühmliche Beschreibung auf den Frühmenschen zu.

    Weder zuvor noch irgendwann danach hatte je ein Lebewesen in solch vollkommener Harmonie mit seiner Umwelt gelebt wie die Ilians. Obwohl die weisen Winzlinge seit ururältesten Zeiten in diesen unüberschaubaren Landstrichen lebten, hatte die Natur noch nicht das Geringste ihrer majestätischen Reinheit eingebüßt, die ihr der Schöpfer einst verliehen hatte.

    Dass jene Welt, in der die Winzlinge lebten, unzerstört war und die Natur ihre Unschuld noch nicht verloren hatte, war jedoch nicht irgendeinem höheren Geschick, sondern wohl eher dem simplen und harmlosen Umstand zu verdanken, dass ihr Erzfeind und vornehmlichster Zerstörer, der Mensch, sich zu jener Zeit noch auf allen Vieren fortbewegte und in seinem verheerenden Werdegang schlicht noch nicht so weit fortgeschritten war. Doch keine Sorge, scherzten die ilianischen Schamanen in prophetischer Inspiration, dieses im Vergleich zu seinen anderen großartig gewaltigen Missetaten geringfügige Versäumnis würde er, herangereift in seinem selbstzerstörerischen Wahn einige Jahrhunderttausende später, also rechtzeitig zur Vollendung seines Vernichtungszuges, längst reichlich wettgemacht haben.

    Zur Zeit der Entstehung dieser Legende war der Mensch, weit, weit unterentwickelt, soeben im Begriffe, seine ersten wackeligen Schritte in aufrechter Haltung mühsam zu üben, denn wie sonst sollte er seinen bis dahin an Schlamm und Staub gerichteten Blick dermaleinst zum Schöpfer und dessen Sternen emporheben? In seinem infantilen, in dunkelste Nebel gehüllten, noch nicht erwachten Geiste entfachten und versprühten sich gerade die ersten blassen Funken des Verstandes, der es ihm nach und nach ermöglichen würde, sich einen vagen Begriff von der Bedeutung des Wärme spendenden Wunders des Feuers zu machen.

    Diese seine allererste Erleuchtung, so hofften die ilianischen Wichtel, würde dem Menschen bei der Bewältigung einer lebenswichtigen Aufgabe helfen: sich der Jahrtausende währenden Finsternis in seinem Kopf zu entledigen, damit er eine tiefere Erkenntnis über die rätselhaften und verheerenden Kräfte des Feuers gewänne und dieses endlich zu seinem eigenen Wohle zähmen könnte.

    Die Zähmung des Feuers, dieser erste Schritt eines jeden Lebewesens in seinem Werdegang zur Bewusstseinsbildung, war den Ilians aus eigener Erfahrung bestens vertraut. Niemand beobachtete so sorgsam wie sie die Entwicklung zahlreicher anders gearteter intelligenter Wesen und verfolgte ohne jede Einmischung die Entfaltung einer werdenden Kultur. Daher wohl galt ihre besonders aufmerksame Achtung all jenen Geschöpfen, die sich des Feuers, dieser kostbarsten aller göttlichen Gaben, eigenständig zu bemächtigen verstanden.

    ³So sollte es mit den Menschen geschehen, hatten die Ilians zumindest erwartet und gehofft.

    Aber der Mensch, das wissen wir heute, verhöhnte derlei Gottesgeschenke, weil er so viel Güte schlichtweg nicht ertragen konnte. Statt sein Wesen durch jenes winzige am göttlichen Feuer des Blitzes entzündete Seelenflämmchen zu veredeln, ließ er auch diesen Funken kostbaren Lichts in seiner Brust mit der Zeit völlig verwahrlosen, um endlich, in Gewissenlosigkeit geläutert, ungehindert zu seinen barbarischen Urtrieben zurückzukehren. Und je reifer er wurde, umso besessener beharrte er darauf, sich seinen Weg ins Verderben eigenhändig zu ebnen. Unbelehrbar, taub und wüst steht er nun in seinem glorreichen Elend am Rande des Abgrunds, und nur ein kleiner Schritt trennt ihn noch von seinem unumkehrbaren Fall ins Nichts.

    Doch für die bevorstehenden Geschehnisse ist diese rabiate, sich als etwas Besonderes wähnende Spezies ohnehin von keinerlei Bedeutung.

    Den Beschreibungen ilianischer Chronisten zufolge, war die Tier- und Märchenwelt der Erde, als sie vor vielen Jahrtausenden von ihrem Volk besiedelt wurde, unfassbar vielfältig. Allerlei Fabelgeschöpfe und Drachenarten bevölkerten Grotten und Wälder, Lüfte und Meere, Seen und Flüsse. Seltsamerweise gehörten jene Drachen fast ausnahmslos einem sanftmütigen und friedfertigen Geschlecht an. Gleichgültig ob Wasser-, Erd- oder Feuerdrachen, konnten sie zwei oder drei, manchmal gar noch mehr Köpfe haben. Und ein einziges Lebewesen, besessen von einem krankhaften Siegeswahn und dem albernen Drang, ständig mit allem und jedem seine Kräfte zu messen, hatte diese edlen Geschöpfe als böse Bestien gebrandmarkt – der Mensch.

    Einige dieser Drachen jedoch, berichteten die Schreiber der Ilians weiter, galten als direkte Nachkommen jenes schrecklichen fleischfressenden Großechsengeschlechts, das Jahrmillionen lang die Erde vor Furcht erzittern ließ. Diese Drachenart war zwar äußerst selten geworden, doch im Gegenzug schien ihre tollwütige Natur von Tag zu Tag stärker hervorzubrechen, gerade so, als ob sie ihren bevorstehenden Untergang ahnten und sich dafür an den übrigen Lebewesen rächen wollten. Wenn sie sich gelegentlich sehen ließen, glitzerten ihre gigantischen, beschuppten Leiber in allen erdenklichen Farben. Gewaltig gähnten ihre Mäuler voll säbelscharfer Zähne, die in drei Reihen hintereinander standen und die eines Säbelzahntigers an Größe und Reißkraft mehrfach übertrafen.

    So beschrieben die ilianischen Gelehrten diese einzige gewalttätige Spezies unter den damaligen Drachengattungen. Allem Anschein nach musste auch der zornmütige und unbeliebte Drachen-Vogelzar-Zauberer, dessen weltweites Wüten unsere Vogellegende schildert, ein entfernter Spross jener blutrünstigen Lindwurmbrut gewesen sein.

    Dennoch, wenn jemals ein Goldenes Zeitalter unseren blauen Planeten beschienen haben sollte, dann waren es jene elysischen Millennien, während derer die Ilians und all die phantastischen Wunderwesen, die sie von ihrer fernen Welt mitgebracht hatten, auf ihm weilten. Denn noch nie hatten die Bewohner der Berge, Wälder und Gewässer auf Erden in derartiger Eintracht gelebt und die Herrlichkeit seiner grenzenlosen Weite mit einer ähnlichen Selbstlosigkeit gehütet.

    Bevölkert von einer atemberaubend bunten Artenvielfalt, lebte die einstige Vogelwelt in vollkommener Freiheit und kannte keinerlei Herrscher. Zweimal im Jahr gab es große Vogelversammlungen: im Herbst, wenn es für viele galt, vor dem grimmigen Winter nach Süden zu fliehen, und im Frühjahr, wenn das ewige Mysterium des Werdens und Vergehens aufs Neue begann. Zu dieser Zeit ließen sich die schönsten Vogeldamen eines jeden Vogelstammes zu Prinzessinnen küren, und dies wurde alljährlich mit einem Tanzball bei Vollmond drei Nächte lang gefeiert.

    Eines Tages, berichteten die Chroniken weiter, tauchte wie vom Himmel gefallen ein zornmütiges, schreckenerregendes Ungetüm in Drachengestalt in der Tundra auf. Kristallene Schuppen liefen doppelgereiht auf seinem Rücken entlang, und sein Bauch leuchtete gleißend wie Neuschnee. Es glitzerte und klirrte wenn es sich bewegte und seine ganze Erscheinung glich einem wandelnden Kandelaber. Der weiße Drache..., durchbrauste ein angsterfülltes Raunen die Tundra. Wieder hatte sich eine uralte Prophezeiung bewahrheitet: der Schneedrache, wie er fortan genannt wurde, war da.

    Mürrisch und eisnebelspeiend ließ er seine gefiederten Untertanen zusammentrommeln und verkündete mit donnernder Stimme, sein Name sei Großer Aisguhr, und nur so wolle er angeredet werden. Unsterblich sei er im Übrigen und Zauberer von Weltformat noch obendrein. Wehe dem, der das vergessen sollte!

    Es dauerte nicht lange, da ergriff der rücksichtlose Drache die Macht über die Vögel und ernannte sich selbst zum Ersten Vogelzaren der Welt. Doch damit noch lange nicht zufrieden, kam es ihm auch noch in den Sinn, sich mit der schönsten Vogeljungfrau zu vermählen. Und aus diesem Anlas sollte

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