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Wake up - Gedanken-Wecker
Wake up - Gedanken-Wecker
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eBook173 Seiten2 Stunden

Wake up - Gedanken-Wecker

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Über dieses E-Book

Täglich werden wir vor immer neue Fragen gestellt, die wir oft ignorieren, weil sie oft unbequem sind, mit denen wir uns aber befassen sollten. Wir sind geneigt, uns den leicht beantwortbaren Fragen zuzuwenden oder versucht, die schon vorhandenen Antworten zu übernehmen. Diese Texte möchten den Leser reizen, Fragen aufzugreifen und weiter zu denken,
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum8. Aug. 2020
ISBN9783752911558
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    Buchvorschau

    Wake up - Gedanken-Wecker - Walter Rupp

    Albertus Magnus

    Albertus Magnus, dieser einfache Mönch, der einmal im Unmut über die Unbeweglichkeit seines Geistes, seine Studien aufgeben wollte, wurde einer der bedeutendsten Gelehrten, die das Abendland je hervorgebracht hat. Er besaß in Wahrheit einen ungewöhnlich wachen Geist und trug entscheidend dazu bei, dass das Christentum die Werte, die in der heidnischen, arabischen und jüdischen Philosophie stecken, kennen und schätzen lernte. Es ist erstaunlich, von wie vielen verschiedenen Gebieten er, der sich von der Welt zurückgezogen hatte, etwas verstand: von Astronomie, Chemie, Physik und Klimatologie, von Mineralogie, Anthropologie, Zoologie und von Botanik. Kein Wunder, dass so viel Gelehrsamkeit das Misstrauen seiner Umwelt weckte, und man ihn wegen seines für seine Zeit erstaunlichen Wissens auf naturwissenschaftlichem Gebiet, der Zauberei verdächtigte. Dieser wohl vielseitigste und fruchtbarste Gelehrte des 13. Jahrhunderts, bezeichnete die Ver­nunft als die vornehmste Kraft des Menschen und die Erkenntnis Gottes als das höchste Ziel der Vernunft. Für ihn gab es diesen Unterschied zwischen Profanwissenschaften und Theologie, den man später gerne machte, nicht. Er war der Meinung, dass jede Wissenschaft zur die Erkenntnis Gottes beizutragen hat, nicht nur die Theologie. Während sich heute mancher - und oft gerade die, die nicht allzu tief in die Wissenschaften eingedrungen sind - sich mit Berufung auf die Wissenschaft von Gott entfernt, gab es zu allen Zeiten angesehene und bedeutende Gelehrte, die von sich bekannten, dass sie über die Wissenschaft den Weg zu Gott gefunden haben

    Altersweisheit

    Viele stellen sich die Altersweisheit vor wie eine plötzliche Erleuchtung, die eines Tages jeden überfällt, sobald er gebrechlich geworden ist. Sie erwar­ten, dass sie eines Mor­gens mit Einsichten überschüttet werden und mit dem beglückenden Gefühl erwachen, endlich ganz wach zu sein und endlich wirklich zu verstehen, was sie ein Leben lang nicht verstanden haben. Sie glauben, dass sie dann auf einmal über den Dingen stehen kön­nen, von denen sie bisher gefangen waren; dass sie dann die Menschen durchschauen und auf die Versuchungen, auf die sie immer hereingefallen sind, nicht mehr hereinfallen; dass sie dann wie Philosophen auf die tiefsten und letzten Fragen schauen und die Welt von einer höheren Warte aus betrachten. Aber leider nehmen mit dem Alter die körper­lichen Gebrechen zu, die geistige Spannkraft nimmt ab und der geistige Aufschwung bleibt aus. Dann stellt man sich die Frage: was denn die Kennzeichen der Alters‑Weisheit sind? Ob sie über jeden kommt oder manchen übergeht?

    Ob es Weisheit ist, wenn man schweigt, weil man nichts mehr zu sagen hat, und sich nicht mehr an das erinnern kann, an das man sich nicht gern erinnert; wenn man mit immer weniger Gedanken auskommt, ja wenn man sich für das nicht mehr interessiert, was einem einmal wichtig er­schien. Vielleicht lässt sich die Altersweisheit nur mit denen ein, die sich schon vor ihrem Altwerden mit ihr eingelassen haben. Auch die Weisheit will nicht alt werden. Ja, sie hat kein Alter.

    Annoncen

    Als die Brüder Montgolfier 1783 zu ihrem ersten Ballonflug aufgestiegen waren und nach einer Höhe von 2000 Metern wieder wohlbehalten auf der Erde landen konnten, brachen die Zu in einen unbeschreiblichen Jubel aus und meinten: man werde bald auch noch das Mittel finden, mit dem man den Tod besiegen kann. Diese Erwartung: Die Wissenschaft werde bald eine Krankheit nach der anderen besiegen, vielleicht sogar den Tod, regt sich noch immer. Auch die Annoncen unserer Zeit erwecken den Eindruck, man könne jede Krankheit, ja sogar seelische Nöte mit pharmazeutischen Präparaten - zum Spottpreis von nur einigen Euro - wirksam und sofort vertreiben. Erfolglosigkeit, Minderwertigkeitskomplexe, Kontaktarmut, Hemmungen und Liebeskummer sind frappierend leicht zu heilen. Man nehme das von Dr. Kauz in langjähriger Erprobung und auf wissenschaftlicher Grundlage entwickelte ‘Anti-Komplex’, ‘Anti-Depressiv’ oder das ‘Kontakt-Hormon K’, das schon so vielen - wie die überaus zahlreichen Zuschriften beweisen - aus ihrer verzweifelten Lage herausgeholfen hat. Aber solche Versprechen kann niemand halten.

    Dieser Glaube, dass die Medizin irgendwann einmal jedes Gebrechen heilt und alle Krankheiten ausrottet, ist eine Illusion. Es wird ihr nie gelingen, die Menschen so gesund zu machen, dass sie bei voller Gesundheit sterben oder nicht mehr sterben müssen. Dann wären wir dazu verurteilt, immer hier, in einer Welt zu sein, sie könnte uns nicht auf Dauer glücklich machen.

    Atheismus

    Die Natur gibt jedem die Fähigkeit zu glauben mit. Den Unglauben muss man erwerben. Mancher schafft es mit Hilfe glaubensfeindlicher Lektüre, mancher durch seinen Umgang mit Nichtgläubigen, mancher durch sein Desinteresse an Theologie. Und mancher mit Berufung auf die Wissenschaft. Aber die Wissenschaft war nie einer Meinung. Und wissenschaftliche Argumente, die den Glauben widerlegen, gibt es nicht. Bacon sagt: Ein wenig Wissenschaft entfernt, viel Wissenschaft führt zur Religion hin. Und Gilbert Keith Chesterton meint, gerade die Theologie sei das Element der Vernunft, das verhindert, dass Religion nur Gefühl ist.

    Schopenhauer klammerte sich an die Behauptung: Glauben und Wissen sind wie Wolf und Schaf in einem Käfig, der Glaube werde vom Wissen aufgefressen. Die Religion mindere die Denkfähigkeit. Nietzsche musste sich zeitlebens an dem Gott, den er für tot erklärt hatte, reiben.

    Ganze Völker glaubten einmal statt an Gott, an das Goldene Kalb und verehrten es. Und mancher glaubt heute an den gelehrten Esel, den allwissenden Wissenschaftler, der auf jede Frage eine Antwort hat. Er hofft, dass eines Tages ein Sokrates auftritt, für den es Geheimnisse nicht gibt, der nicht mehr bekennen muss, dass er nichts weiß, sondern von sich sagen kann: Ich weiß, was man bisher nicht wusste.

    Dichter möchten nur, dass ihr Kopf bis in den Himmel hineinragt. Aber mancher möchte diesen Himmel in seinen Kopf hineinzwängen und ist enttäuscht, dass ihm das nicht gelingt.

    Die Außerirdischen

    Ob es Außerirdische gibt, wurde eine viel diskutierte Frage. Mancher hält die Krater auf unserem Planeten für Zeugnisse außerirdischer Landungen und mancher meint, es sei höchste Zeit, sich auf eine Begegnung mit ihnen vorzubereiten. Sogar eine Astronomen-Konferenz in Green Bank (USA) endete mit der Feststellung: Es gibt keinen Grund, an der Existenz außerirdischen Lebens zu zweifeln, es könnte 100 oder gar 1000 intelligente Zivilisationen im Milchstraßensystem geben. Das ist allerdings nur eine Vermutung, ein gewagter Gedanken-Sprung, aber kein Beweis.

    Was möglich ist, ist noch nicht wirklich. Die Menschen – vor allem die Intellektuellen unter ihnen - taten sich immer schwer, ihr Nichtwissen einzugestehen. Im Mittelalter erklärte man unerklärbare Erscheinungen, Naturereignisse, Missernten und vor allem Krankheiten kurzer Hand als Hexerei.

    Die Theologen erlagen häufig der Versuchung, über das, was Gott verborgen hält, Auskunft zu erteilen und beschrieben oft das Jenseits, als wären sie schon einmal dort gewesen. Und manche Wissenschaftler unserer Zeit verhalten sich nicht anders: Wenn sie bei ihrem Forschen an Grenzen stoßen, beginnen sie über das, was sein könnte, zu spekulieren, um das Eingeständnis zu umgehen, sie wüssten etwas nicht. Sicher ist bis heute nur, dass es so manche Aliens auf unserer Erde gibt: Superstars und Promis, die sich den Erdlingen gegenüber überlegen fühlen und auftreten, als kämen sie von einem anderen Stern.

    Außenwelt

    Innenwelt und Außenwelt lassen sich nicht trennen. Es ist nicht möglich, das, was einen Menschen in seinem Innersten bewegt, auf Dauer zu verstecken. Innenwelt und Außenwelt durchdringen sich und stehen in einer Wechselbeziehung zueinander. So wie das Auftreten, die Sprache, der Blick und die Gebärde verraten, wie es um einen Menschen steht: was er empfindet oder denkt, was ihn erfreut oder bedrückt, kann man aus dem äußeren Erscheinungsbild einer Gesellschaft ablesen, in welcher Verfassung sie sich befindet. Aus ihren nervösen Zuckungen, ihren Schweißausbrüchen, ihren Hustenanfällen oder ihrer Lethargie kann man schließen, welche Krisen und Probleme sie zu bestehen hat, und an welchen Krankheiten sie leidet.

    Diese Wechselwirkung zwischen außen und innen ist so intensiv, dass sich die Grenzen oft vermischen und man beide oft nicht auseinanderzuhalten vermag. Wenn ein Leibniz die Welt optimistisch sah, als die beste aller Wellen, und ein Schopenhauer auf dieselbe Welt pessimistisch blickte und sie nur als die schlechteste aller Welten sehen konnte, ist der Verdacht naheliegend, dass sich da Außenwelt und Innenwelt vermischten. Es ist die Frage angebracht, wer da wen beeinflusst hat: ob eine düstere und eine freundliche Weltsicht die Seele düster und freundlich gestimmt hat, oder ob ein düsterer und freundlicher Seelenzustand Ursache für ihre Weltsicht war? Das Unbewusste kann die Weltsicht verklären oder trüben.

    Babeltürme

    Der Turmbau von Babel erwies sich als Fehlprojekt und musste abgebrochen werden. Dennoch ließ sich der Mensch zu keiner Zeit abhalten, weiter Babeltürme zu bauen, weil er sich von der Idee nicht lösen kann, aus eigener Kraft etwas Gigantisches zu schaffen. Noch immer errichtet er imponierende, in den Himmel ragende Tempel, vor deren Größe sich jeder Dom und jede Kathedrale ducken muss; Babeltürme, die er – wie einst - Marduk, dem Gott des Geldes weiht.

    Aus unseren Banken und Versicherungen, die einmal zweckdienliche Geld-Aufbewahrungsstätten, Lagerhäuser für Wertpapiere waren, wurden Heiligtümer, zu denen die Menschen andächtig, mit einer religiösen Ehrfurcht wie zu Wallfahrtsorten pilgern und ihre Habe bringen: alles, wofür sie gelebt und geschuftet haben, und worauf sie ihre ganze Hoffnung setzen. Viele sorgen sich mehr als um das Credo, um ihr Guthaben, den Credit.

    Ein Christ muss nicht den Diogenes im Fass zum Vorbild wählen, nicht die Wüstenväter der frühen Christenheit, auch nicht Franz von Assisi, der sich für die Armut entschied und das Erbe seines Vaters ausschlug. Sein Glaube verlangt nicht, dass er ohne Geld und Eigentum auskommt und irdische Güter verachtet. Aber er verbietet ihm die göttliche Verehrung. Geld ist nichts weiter als ein Zahlungs-Mittel, mit dem man sich was kaufen und sein Leben angenehmer gestalten kann. Wer es als Sinngeber des Lebens, als höchste Instanz verehrt, ja dafür sogar seine Gesundheit opfert, verehrt aus Kupfer und Papier gemachte Götter neben Gott, und das ist Götzendienst.

    Begräbnisse

    Der libanesisch-amerikanische Maler, Philosoph und Dichter, Khalil Gibran, dessen Denken immer um die zentralen Fragen des Lebens kreisten, um die Liebe und den Tod, schrieb einen Satz, in dem die Hoffnungen aller Gläubigen zusammen gefasst sind: „Möglicherweise ist ein Begräbnis unter den Menschen ein Hochzeitsfest unter Engeln."

    Aber wenn der Tod für die Gläubigen kein Ende, sondern – wie sie beteuern – nur ein Wandel und ein Neuanfang ist, dürften Begräbnisse keine Trauer auslösen, sondern müssten für Gläubige ein Anlass zur Freude sein, weil für sie das Weggehen von hier, ein Eintreten in eine bessere Welt bedeutet. Sie trauern, weil sie den Sarg, aber nicht die Engel sehen.

    Viele trauern über den Verlust, weil sie von jetzt an ohne den Menschen auskommen müssen, der ihnen

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