Sie kann ihr Kind nicht lieben: Chefarzt Dr. Norden 1215 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Dr. Sarah Buchner sah lächelnd zu, wie die Bedienung der Cafeteria das extragroße Stück Käsekuchen vor ihrer Freundin auf dem Tisch abstellte. »Ich hätte nicht gedacht, dass du die Maxi-Version nimmst«, sagte sie, als sie wieder allein waren. »Warum nicht?« Christina Rohde schob sich die volle Kuchengabel in den Mund und verdrehte dabei genussvoll die Augen. »Weil Erik dir heute nicht die Hälfte davon abnehmen kann. Ihr teilt euch sonst immer ein Stück.« »Ich bin eine emanzipierte Frau und brauche keinen Mann, um meinen Kuchen zu schaffen. Wenn ich ihm die Hälfte davon abgebe, dann nur, weil ich ein sehr weiches Herz besitze und Eriks bettelnden Augen nicht widerstehen kann.« Sarah lachte leise. Manchmal fiel es ihr noch schwer zu begreifen, dass Christina und Erik zusammen waren. Die lebenslustige Chirurgin und der griesgrämige Leiter der Notaufnahme waren einfach zu verschieden – und doch waren sie seit einigen Monaten ein Paar. Allerdings räumten ihnen nur wenige unerschütterliche Optimisten echte Chancen ein und glaubten, dass daraus etwas Langlebiges oder gar Dauerhaftes werden könnte. Die meisten Mitarbeiter der Klinik schienen dagegen nur darauf zu warten, dass diese Beziehung mit einem lauten Knall zu Ende ging und der unmögliche Dr. Berger der armen Christina das Herz brach. Sarah gehörte nicht dazu. Sie wusste, dass Erik die Liebe ihrer Freundin erwiderte und dass er sein Bestes gab, um sie glücklich zu machen. »Was wollen wir denn heute Abend unternehmen?«, fragte Christina, während sie weiter von ihrem Kuchen aß.
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Buchvorschau
Sie kann ihr Kind nicht lieben - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1215 –
Sie kann ihr Kind nicht lieben
Angela gibt den Ärzten Rätsel auf
Jenny Pergelt
Dr. Sarah Buchner sah lächelnd zu, wie die Bedienung der Cafeteria das extragroße Stück Käsekuchen vor ihrer Freundin auf dem Tisch abstellte.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du die Maxi-Version nimmst«, sagte sie, als sie wieder allein waren.
»Warum nicht?« Christina Rohde schob sich die volle Kuchengabel in den Mund und verdrehte dabei genussvoll die Augen.
»Weil Erik dir heute nicht die Hälfte davon abnehmen kann. Ihr teilt euch sonst immer ein Stück.«
»Ich bin eine emanzipierte Frau und brauche keinen Mann, um meinen Kuchen zu schaffen. Wenn ich ihm die Hälfte davon abgebe, dann nur, weil ich ein sehr weiches Herz besitze und Eriks bettelnden Augen nicht widerstehen kann.«
Sarah lachte leise. Manchmal fiel es ihr noch schwer zu begreifen, dass Christina und Erik zusammen waren. Die lebenslustige Chirurgin und der griesgrämige Leiter der Notaufnahme waren einfach zu verschieden – und doch waren sie seit einigen Monaten ein Paar. Allerdings räumten ihnen nur wenige unerschütterliche Optimisten echte Chancen ein und glaubten, dass daraus etwas Langlebiges oder gar Dauerhaftes werden könnte. Die meisten Mitarbeiter der Klinik schienen dagegen nur darauf zu warten, dass diese Beziehung mit einem lauten Knall zu Ende ging und der unmögliche Dr. Berger der armen Christina das Herz brach.
Sarah gehörte nicht dazu. Sie wusste, dass Erik die Liebe ihrer Freundin erwiderte und dass er sein Bestes gab, um sie glücklich zu machen.
»Was wollen wir denn heute Abend unternehmen?«, fragte Christina, während sie weiter von ihrem Kuchen aß. »Was hältst du von einem guten Kinofilm?«
Sarah warf einen bezeichnenden Blick auf den Kuchenteller. »Was hältst du von einem schweißtreibenden Workout im Fitnessstudio?«
Auf diese kleine Neckerei reagierte Christina mit einem vergnügten Lachen. »Hast du Angst um meine schlanke Taille, oder gönnst du mir den süßen Genuss nicht?«
»Lass dir von deiner gemeinen Freundin nicht den Appetit verderben, mein Schatz.« Wie aus dem Nichts war Erik Berger an ihrem Tisch aufgetaucht. Er strich Christina mit einer Hand über den Rücken und setzte sich dann zu ihr.
Sarah konnte sehen, wie Christinas Augen bei seinem Anblick vor Freude aufleuchteten. »Was machst du denn hier?«, fragte Christina lächelnd. »Ich dachte, du hättest keine Zeit für eine Pause.«
»Ich hatte Sehnsucht.«
»Oh!« Christina strahlte kurz bei seinen Worten, doch als Erik ihr die Gabel aus der Hand nahm und sich bei ihrem Kuchen bediente, fragte sie argwöhnisch: »Nach wem? Nach mir oder meinem Käsekuchen?«
»Nach deiner Freundin«, erwiderte Erik mit einem frechen Grinsen. Als er sich dafür einen kleinen Boxhieb gegen seinen Oberarm einfing, tat er empört: »Hey, ich war nur ehrlich. Ich habe in der Notaufnahme eine Patientin, die eine Gynäkologin braucht. Deshalb bin ich gekommen.«
Sarah griff sofort nach ihrem Pager, der in der Tasche ihres Arztkittels steckte, um ihn zu überprüfen.
»Ihr Pager ist in Ordnung«, sagte Erik. »Ich habe Sie nicht gerufen. Ich wusste ja, wo ich Sie finden kann. Da bot es sich einfach an, einen kleinen Abstecher in die Cafeteria zu machen.« Er lächelte jetzt Christina an. »So erhielt ich wenigstens die Gelegenheit, doch noch etwas vom Käsekuchen abzubekommen.« Er sprach zwar vom Kuchen, aber sein liebevoller Blick verriet, für wen er sich in Wahrheit auf den Weg in die Cafeteria gemacht hatte.
Sarah räusperte sich, damit die beiden Verliebten in die Wirklichkeit zurückfanden. »Was ist denn nun mit der Patientin? Worum geht es bei ihr?«
»Ach so, ja.« Das Lächeln verschwand aus Eriks Gesicht, und er konzentrierte sich wieder auf den Fall. »Diffuse Unterleibsschmerzen seit zwei Wochen, die heute so schlimm wurden, dass sie herkommen musste. Leicht erhöhte Entzündungswerte im Blut, Übelkeit, Erbrechen, kein Fieber, aber ein positiver Tastbefund im linken unteren Quadranten. Wenn ich raten müsste, würde ich auf eine Ovarialzyste links tippen.«
»Seit wann verlegst du dich denn aufs Raten?«, grinste Christina. »Funktioniert dein Ultraschallgerät nicht mehr?«
»Meinem Ultraschallgerät geht es hervorragend, mein Schatz. Danke der Nachfrage. Aber die Patientin hat mich und den Ultraschall nicht mehr an sich herangelassen, als sie hörte, in welche Richtung meine Vermutung ging. Sie hat ausdrücklich nach ihrer Gynäkologin verlangt.«
»Kluge Patientin«, entschlüpfte es Sarah, und Christina kicherte. Sarah atmete erleichtert auf, als sich Erik darauf beschränkte, sie mit hochgezogenen Augenbrauen anzusehen. Sie wusste, das hatte sie nur ihrem Sonderstatus als Christinas beste Freundin zu verdanken. Jedem anderen Arzt wäre er jetzt wahrscheinlich heftig über den Mund gefahren.
Dr. Erik Berger stand zu Recht in dem Ruf, aufbrausend und hitzköpfig zu sein. Nicht von ungefähr galt er als unbeliebtester Arzt der Behnisch-Klinik. Mit seinem fast legendären Zynismus und seiner Bärbeißigkeit benahm er sich oft so unausstehlich, dass es besser war, sich nicht mit ihm anzulegen oder ihn zu provozieren.
»Also ist sie eine Patientin von mir. Wie heißt sie denn?«, fragte Sarah schnell, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.
»Hofreiter. Lena Hofreiter.«
Sarah wusste sofort, von wem er sprach. »Eine sehr nette Patientin aus meiner Kinderwunsch-Sprechstunde. Ich hoffe, es ist nichts Ernstes.« Sie stand auf und sah Erik Berger fragend an. »Kommen Sie mit?«
»Nö.« Seelenruhig griff er nach Christinas Kaffeetasse, um daraus zu trinken. »Ich denke, das bekommen Sie ganz alleine hin, Frau Kollegin. Ihre kluge Patientin legt auf meine fachkundige Meinung ja eh keinen Wert.«
»Dann leistest du mir also noch ein wenig Gesellschaft?«, freute sich Christina.
»Klar. Ich muss dir doch bei deinem Kuchen helfen, damit du dich heute Abend nicht im Fitnessstudio abrackern musst.«
»Was soll das denn heißen? Glaubst du etwa auch, dass ich auf meine Figur achten muss?«
»Habe ich nie behauptet«, sagte Erik seelenruhig und ohne zu ahnen, dass er sich in eine schwierige Situation gebracht hatte.
»Musst du auch nicht«, knurrte Christina. »Deine versteckte Anspielung reicht völlig aus.«
Erik sah sie verdattert an und zog vorsichtshalber den Kopf ein. Er war sich zwar keiner Schuld bewusst, doch er kannte sich gut genug, um zu wissen, wie verletzend er manchmal sein konnte. »Versteckte Anspielung?« Er dachte angestrengt nach. »Was habe ich denn gesagt?«
»Tu nicht so! Das weißt du doch ganz genau. Du findest mich zu dick! Gefällt dir denn mein Aussehen nicht mehr?«
»Doch! Ich meine nein! Also, ich finde dich nicht zu dick!« Erik griff schnell nach Christinas Hand und küsste sie. »Du weißt doch, dass ich nichts an deiner Figur auszusetzen habe. Warum sollte ich auch? Sie ist perfekt! Es gibt keinen Grund, mich zu beschweren.«
»Also ist dir meine Figur schon sehr wichtig. Liebst du mich eigentlich nur, weil ich schlank bin?«
»Nein!«, rief er schockiert aus. »Wie kannst du nur von mir glauben, dass mir solche Äußerlichkeiten etwas bedeuten? Ich würde dich auch mit zwanzig Kilo Übergewicht lieben!«
»Dann sind es