Auf Safari im Norden Tansanias: Zwei Reisereportagen
Von Brigitta James
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Über dieses E-Book
Auf Safari gehen, wer hat nicht schon davon geträumt? Aber wie ist es wirklich auf einer Safari?
Die Autorin nimmt Sie mit auf zwei Reisen in die Nationalparks im Norden von Tansania.
Brigitta James
Brigitta James, gebürtige Bremerin, lebt seit 2013 in Arusha in Tansania. Sie ist mit einem Tansanier verheiratet und gehört zum tansanischen Mittelstand. Im Jahr 2016 beschrieb sie in dem Buch "Kila kitu sawa. Mein tansanisches Tagebuch" ihre Erlebnisse in ihrer neuen Heimat. Mit dem vorliegenden Buch veröffentlicht sie nun eine Fortsetzung.
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Buchvorschau
Auf Safari im Norden Tansanias - Brigitta James
Über die Autorin:
Brigitta James, geboren 1959, heiratete im Jahr 2013 einen Tansanier und lebt seitdem in Arusha. In den beiden Büchern: Kila kitu sawa - Mein tansanisches Tagebuch
(ISBN 978-3-7407-1121-4) und Episoden aus Tansania
(ISBN 978-3-7407-4415-1) schreibt Sie von ihren Erlebnissen und dem Alltag in der neuen tansanischen Heimat.
Im vorliegenden Buch nimmt sie die Leserinnen und Leser mit auf zwei Safaris.
Ihr Mann James ist Safariguide und hat ein eigenes Safariunternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Teil I
Der Beginn
Die letzten Vorbereitungen
Der 1. Tag: Tarangire Nationalpark
Die erste Nacht
Der 2. Tag: Immer noch Tarangire-Nationalpark
Der 3. Tag: Fahrt durch die Ngorongoro Conservation Area in die Serengeti
Der 4. Tag: In der Zentralserengeti
Der 5.Tag: Serengeti – Lobo Gebiet
Der 6. Tag: Fahrt zum Mara River
Der 7. Tag: Fahrt zum Lake Natron
Der 8. Tag: Am Lake Natron
Der 9. Tag: Zurück nach Mto wa Mbu
Der 10.Tag: Die Fahrradtour
Teil II
Der Beginn
Der 1. Tag: Arusha Nationalpark
Der 2. Tag: Tarangire Nationalpark
Der 3. Tag: Immer noch Tarangire Nationalpark
Der 4. Tag: Lake Manyara Nationalpark
Der 5. Tag: Ngorongoro-Krater
Der 6. Tag: Elephant-Caves
Nachwort
Was muß man für eine Safari einpacken?
Vorwort
„Safari ist ein Suaheli-Wort und heißt übersetzt ganz allgemein „Reise
, nicht „Tiere gucken wie wir das Wort Safari verstehen. Und wenn man jemandem „Safari njema
wünscht, dann wünscht man ihm eine „Gute Reise".
Wenn ich in diesem Büchlein von Safaris spreche, dann meine ich aber die klassischen Reisen in die Nationalparks in Tansania.
Für die einen ist eine Safari ein lang gehegter Traum, für andere eher die Vorstellung, tagelang unbequem im Auto zu sitzen und sich nicht zu bewegen.
Viele meiner Freunde können sich unter einer Safari eigentlich nicht wirklich etwas vorstellen.
Für diese Freundinnen und Freunde habe ich dieses Büchlein geschrieben.
Aber ich habe es auch für alle geschrieben, die schon einmal eine Safari gemacht haben.
Ich hoffe, dass Sie sich beim Lesen an Ihre eigene Safari erinnern. Vielleicht haben Sie manches genauso erlebt, vielleicht war manches auch ganz anders. Aber alle, die ich kenne, sagen eine Safari sei ein sehr eindrückliches Erlebnis und noch viel schöner gewesen als sie es sich vorgestellt haben.
James, mein Mann, ist ein sehr erfahrener Safari-Guide.
Safari-Guide heißt in Tansania fast immer, dass der Fahrer des Safari-Autos auch der Guide ist. Deshalb hört man auch manchmal die Bezeichnung Driver-Guide.
James steht meinem Buchprojekt etwas skeptisch gegenüber. Er hat schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht, die einem Reiseführer-Buch mehr glauben als einem Reiseführer-Menschen.
Besonders die Deutschen, sagt er, haben ihre Augen während der Reise mehr im Buch als ihre Ohren beim Guide. Und wenn dann im Buch steht, dass es zehn Bäume im Lake Manyara Nationalpark gäbe, auf denen man Baumlöwen sehen kann, dann wollen sie von ihm genau zu diesen zehn Bäumen gefahren werden. Der Lake Manyara Nationalpark hat Tausende von Bäumen, wie kann ein Guide wissen, wo der Reiseführer-Schreiber bei seinem Besuch zwei Jahre vor Erscheinen des Buches Baumlöwen gesehen hat. Wenn er sie denn wirklich gesehen hat! Wie kann ein Reiseführer-Schreiber alles in diesem großen Land mit eigenen Augen gesehen haben?
Und wie kann er glauben, dass Löwen nicht auch mal ihre Plätze wechseln.
Viele Deutsche glauben leider mehr was „schwarz auf weiß" steht als einem gut ausgebildeten, erfahrenen einheimischen Guide.
Und so bitte ich alle meine Leserinnen und Leser: nehmen Sie die beiden folgenden Reisebeschreibungen als einen Eindruck, wie es bei meinen Safaris gewesen ist, nicht als ein Leitfaden für Ihre Safari. Bei der nächsten Reise kann alles wieder ganz anders sein: das Wetter ist anders, die Wegführung in den Parks hat sich geändert, die Tiere verhalten sich anders.
Eine Safari ist immer ein Abenteuer. Und am besten fährt man damit, nichts Bestimmtes zu erwarten, sondern sich einfach überraschen zu lassen.
Mit diesem Buch möchte ich Sie an meiner Faszination teilhaben lassen.
Wer gerne mit mir Kontakt aufnehmen möchte, kann das gerne unter https:brigittajames.wordpress.com tun.
Teil I
Der Beginn
„Hast Du Lust, uns Anfang August auf eine Safari zu begleiten?
Ruben und ich und unsere befreundeten Nachbarn würden gerne nach Tansania kommen. Wir würden uns freuen, wenn du eine Safari für uns planst und auch mitfährst. Und wir wünschen uns, dass James unser Fahrer und Guide ist."
Diese E-Mail erhielt ich von meiner Freundin Marlene.
Na, und ob ich Lust hatte! Da war schon eher die Frage, ob das Geld reicht. Marlene und ihre Freunde wollten zum Glück keine reine Lodge-Safari, sondern die etwas günstigere Variante mit Campingplätzen. Ab und zu sollte ich eine Lodge einplanen, um sich von der sicher etwas anstrengenden Reise zu erholen.
Obwohl ich schon oft auf Safaris war, freue ich mich immer wieder. Der Gedanke, auf eine Safari mitzufahren, elektrisiert mich regelrecht. Jedes Mal, wenn ich von früheren Safaris zurückkam, fiel es mir schwer, mich von der Natur, der Landschaft, den Pflanzen und Tieren und der Ruhe zu verabschieden.
Und meinem Mann James, der seit über zwanzig Jahren als Safari-Guide arbeitet und inzwischen ein eigenes Safari-Unternehmen hat, geht es genauso. Er sagt, es wird nie langweilig. Es ist jedes Mal anders.
Nun ging es um die Reiseplanung. Dies ist nicht neu für mich. Unzählige Male habe ich das schon für andere Gäste gemacht. Überlegt, wie weit kann man an einem Tag fahren, wo kann man gut übernachten, wie lange sollte man wo bleiben, wo sind zu der betreffenden Jahreszeit die Millionen von Gnus und Zebras zu finden, die auf ihrer großen Tierwanderung jährlich vom Süden der Serengeti bis zum Norden Kenias und zurück wandern um gutes mineralhaltiges Gras zu finden.
Und was kostet das alles.
Es kostet immer viele Gedanken und Zeit, ein individuelles Programm für die Gäste auszuarbeiten. Je mehr Informationen ich habe, umso besser kann ich planen. Welches Reisetempo bevorzugen sie - viel sehen in kurzer Zeit – oder lieber etwas weniger, dafür länger an einem Ort bleiben und gemütlicher reisen.
Wollen sie auch in Kontakt mit den Menschen im Land kommen? Wollen sie eine Wanderung einschieben? Soll es einen Ruhetag geben?
Erst tastet man im Nebel. Ich arbeite ein Programm aus und rechne den Preis aus, bringe alles in eine übersichtliche Form und versehe die einzelnen Stationen mit kurzen Erläuterungen, damit man sich unter den fremd klingenden Namen etwas vorstellen kann.
Jedes Programm braucht viele Stunden, bis es per Mail abgeschickt werden kann. Wehe, die Internetverbindung ist mal wieder zu schwach und die Mail geht und geht nicht weg. Manchmal stürzt das ganze Programm ab und alles ist weg. Aber irgendwann ist dann doch jeder Safarivorschlag auf den Weg gegangen.
Schade nur, wenn ich nie wieder etwas von den Leuten höre.
Aber es gibt ja zum Glück noch die, die sich zurückmelden, die das Programm gut studiert haben und mir nun schreiben, was ihnen gefällt und was nicht.
Wenn ich die Wünsche kenne, kann ich versuchen, sie zu realisieren. Da kann man den Reiseverlauf ändern, eine andere Lodge vorschlagen und den Preis dem Budget anpassen. Dazu muss man in den Dialog per Mail treten. Ich lerne die Leute immer ein bisschen besser kennen und nach einiger Zeit freue ich mich dann auch darauf, die Gäste am Flughafen, am Kilimanjaro International Airport, abzuholen und sie persönlich kennen zu lernen.
Marlene kenne ich ja zum Glück schon sehr sehr lange.
Wir haben schon zusammen studiert und uns nie aus den Augen verloren. Das macht die Planung etwas einfacher. Aber ob das Programm auch den anderen gefällt?
Es gehen noch ein paar Mails hin und her, dann steht das Programm und der genaue Termin.
Die letzten Vorbereitungen
In zehn Tagen beginnt die große Reise. Während Marlene und ihre Freunde nun einkaufen und packen und fast täglich per WhatsApp Fragen stellen, muss auch ich mich vorbereiten. Normalerweise fährt ja nur James auf Safari oder einer unserer anderen Guides.
Dass wir beide nicht zuhause sind, kommt nicht so oft vor. Ich muss den Haushalt auf Vordermann bringen und alle Safari-Büroarbeiten abschließen. In manchen Lodges wird es W-Lan geben, um mal Mails oder WhatsApp zu checken, aber die meiste Zeit werden wir „offline" sein. Mir gefällt das, aber für meine deutschen Gäste wird es gewöhnungsbedürftig sein, nicht sofort jedes Löwenbaby-Bild zu posten.
Hinter den Kulissen einer Safari findet viel Arbeit statt.
Ich muss viel Geld zählen, in zwei Währungen. US-Dollar werden für die Touristen gebraucht, tansanische Schillinge für die Lebensmittel und den Diesel sowie für die Eintrittsgelder und Übernachtungsgebühren für den mitreisenden Koch und den Guide.
Manche Unterkünfte werden in Tansanischen Schillingen bezahlt, manche in USD.
Die Lodges müssen rechtzeitig gebucht und bezahlt werden. Jede Lodge hat ein eigenes Büro in Arusha.
Diese abzuklappern und dann auch seinen Ansprechpartner anzutreffen, ist schon ein zeitaufwendiges Programm. Ist eine Lodge reserviert und die Rechnung ausgestellt, wird das Geld bei der Bank der Lodge bar eingezahlt. Die Schlangen in den Banken sind immer lang.
Mit dem Bankbeleg geht man zurück in das Lodge-Büro und versucht den Hotel-Voucher zu bekommen.
Manchmal klappt es auf Anhieb, manchmal wird man vertröstet, manchmal liegen meine Nerven blank, weil das wichtige Papier erst einen Tag vor Reisebeginn kommt. Wir sind eben im „entspannten" Afrika, was nicht immer entspannend für mich ist. Neuerdings geht auch vieles per E-Mail. Aber mir fehlt dann eigentlich der persönliche Kontakt, weshalb ich immer noch den alten Weg bevorzuge.