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Herzensfreundin gesucht!: Briefe einer Reisenden
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Herzensfreundin gesucht!: Briefe einer Reisenden
eBook282 Seiten2 Stunden

Herzensfreundin gesucht!: Briefe einer Reisenden

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Über dieses E-Book

In ihren ehrlichen und warmherzigen Briefen gibt Karina Balmer Einblick in ihren tiefsten Herzenswunsch nach einer neuen besten Freundin und nimmt die Leserin mit auf die ungewöhnliche Reise zweier Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Mit grosser Offenheit erzählt sie dabei von der Verletzlichkeit ihres eigenen Herzens, so dass es der Briefempfängerin schnell gelingt, das Thema Freundschaft mit all seinen Facetten neu zu betrachten.
Lebensnah berichtet die Autorin von ihren Erfahrungen und erzählt dabei auch mit erfrischenden und mutmachenden Erlebnissen von ihrem Glauben.
Jeder Brief berührt mit Tiefgang und spricht ohne Scham Themen an, die besonders Frauen betreffen.
Zwischendurch gibt es wertvolle Journaling-Impulse, die zum Weiterdenken anregen und helfen, eigene Freundschaften zu ergründen und sturmfest zu bauen.
Ein Buch voller Poesie, wunderschöner Bilder und spannend bis zur letzten Seite!
Sehr empfehlenswert für alle, die sich nach neuem Wind, echter und aufbauender Freundschaft zwischen Frauen sehnen!

Achtung: das Buch enthält eine farbenfrohe Ladung an Sprengstoff gegen eingefleischte Verhaltensmuster und kann durchaus lebensverändernd sein.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum22. März 2021
ISBN9783347234116
Herzensfreundin gesucht!: Briefe einer Reisenden

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    Buchvorschau

    Herzensfreundin gesucht! - Karina Balmer

    BRIEFE AUS

    NAMIBIA

    Der Traum

    Der Wunsch nach dieser Herzensfreundin. Anfangs bemerkte ich ihn kaum. Auch kann ich mich nicht erinnern, wie er dahin gekommen ist und wann ich ihn zum ersten Mal wahrgenommen habe. Wie bei einem Samenkorn wurde er wohl irgendwann auf meinem Herzensboden eingepflanzt und nun wächst er von Tag zu Tag und nimmt immer mehr Raum ein in meinen Gedanken und Gefühlen.

    DER TRAUM

    Gottes Träume für mich sind bei weitem grösser als meine grössten Träume.

    (unbekannt)

    Liebe Brieffreundin

    Seit Tagen fahren wir durch ein unbeschreiblich schönes Land! Nur schon der Himmel ist so viel weiter als bei uns.

    Namibia.

    Lange haben wir uns darauf vorbereitet, haben gespart und immer wieder breiteten wir die grosse Landkarte auf unserem Esstisch aus, um die Route zu planen. Als fünfköpfige Familie brauchte es einiges an Vorbereitung für solch ein Unterfangen. Nun sind wir mittendrin in diesem Familienabenteuer und ich kann es kaum erwarten, dir ein paar Bilder von unserer Reise zu schicken.

    Heute haben wir Giraffen, Springböcke und Gnus gesehen und natürlich hoffen wir alle, in den nächsten Tagen auch noch Elefanten und Löwen zu sichten.

    Oh, apropos Löwen! Unser gestriger Übernachtungsplatz war in der Nähe vom Westtor zum Ethosa Nationalpark. Bei unserer Ankunft meinte der Mann beim Einfahrtstor lapidar:

    „Ach ja, schaut doch, dass ihr bei eurem Camper bleibt, der Platz hier ist nicht gesichert und es könnte sein, dass es Löwen in der Nähe hat."

    Was?! Habe ich richtig gehört? Mein Herz rutschte mir augenblicklich in die Hosen. Ich bin doch nicht mit meiner Familie nach Namibia gekommen, damit wir hier gefressen werden!

    Damit hatte ich nicht gerechnet. Bei unserer Planung hatten wir geschaut, dass wir an geschützten Orten übernachten können. Wenn auch einige Plätze nicht gerade sehr komfortabel waren, schützte uns überall ein hoher Wildtierschutzzaun vor nächtlichen Eindringlingen und wir fühlten uns sicher. Einmal abgesehen von der Schlange, die sich plötzlich vor unserem Jüngsten aufgerichtet hatte. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Zurück zum ungesicherten Löwencampingplatz. Wir parkierten unseren Geländewagen möglichst nahe bei dem kleinen Steinhäuschen, in dem die Toilette und eine einfache Kochgelegenheit waren, und beeilten uns mit dem Abendessen. In Namibia wird es sehr früh dunkel. Irgendwie hatte niemand so recht Hunger. Müde waren wir noch lange nicht, als wir schon um 18 Uhr in unsere Schlafsäcke schlüpften, doch es war so unheimlich, dass keiner auch nur eine Minute freiwillig länger draussen bleiben wollte.

    Während dieser Nacht lag ich lange wach und hatte viel Zeit zum Nachdenken. Den leisen Atemgeräuschen unserer Kinder entnahm ich, dass sie friedlich schliefen. Auch störten mich die Schlafgeräusche meines Ehemannes nicht, waren sie mir doch vertraut und gaben mir etwas Heimatgefühl an diesem fremden Ort.

    Nach all den Jahren könnte ich mir immer noch keinen besseren Ehemann vorstellen. Wir haben zusammen so vieles gemeistert und sind zu einem gut eingespielten Team zusammengewachsen, das so schnell nichts umhaut. Er ist mein Alleskönner, wie ich ihn gerne nenne, denn was auch kommt, er kann es lösen. Als praktisch und technisch veranlagter Mann ist er die Anlaufstelle von uns allen. Haus umbauen, Velo flicken, Computerprobleme lösen, Nähmaschine reparieren… ohne ihn wäre unser Leben undenkbar und ich hätte mich auch niemals auf dieses Campingabenteuer eingelassen, wenn er nicht dabei wäre. Ich liebe ihn und unsere Kinder aus tiefstem Herzen.

    Natürlich haben wir auch immer wieder einmal Meinungsverschiedenheiten, besonders seit unsere Kinder im Teenageralter sind. Das zunehmende Loslassen fällt mir schwer und ich würde mich am liebsten wie eine brüllende Löwenmutter vor jeden stellen, der insbesondere meiner Tochter zu nahe kommt. Auf einmal brechen so viele mir unbekannte Gefühle und Ängste in meinem Mutterherzen auf. Wo die bloss alle herkommen?

    Spreche ich mit meinem Ehemann darüber, hört er mir eine Zeitlang geduldig zu und bringt, ganz praktisch orientiert wie er ist, einen Lösungsvorschlag. Doch weisst du, ich möchte gar keine Lösung! Alles, was ich möchte, ist ernstgenommen und verstanden zu werden! Es ist nicht so, dass er nicht versucht, mich zu verstehen. Als Frau habe ich einfach das grössere Bedürfnis nach langen und tiefen Gesprächen. Das gibt mir das Gefühl von emotionaler Nähe, nach der ich mich so sehne. Es gibt eben nichts, was einem Gespräch unter Freundinnen gleichkommt.

    Leise seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und dachte an die Traumfreundin. Sie ist eine Frau, mit der ich gerne einmal länger reden würde.

    Im letzten Jahr nahm ich an einem Workshop teil und wie diese Frau den Tag leitete, war so erfrischend! Königsblaue Stoffhose, weisse Seidenbluse, sattgrüne Jeansjacke, eine prunkvolle Kette mit farbigen Glaskristallen, grossgemusterter Seidenschal, grüne Lederballerinas. Ich musste an ein Zirkuspferd denken, so tänzelte sie zwischen uns Frauen wie in einer Manege. Sie ist eine faszinierende Persönlichkeit und ich könnte ihr stundenlang zuhören, weil sie echt und und lebensnah erzählt. Ihre ungekünstelte, manchmal auch provozierende Art regt mich sehr zum Denken an und bringt mich dazu, Verhaltensweisen, Lebensmuster und scheinbar sicheres Wissen kritisch zu hinterfragen. Während sie spricht, kommt sie der einen, dann der anderen von uns gefährlich nahe, ihr Blick direkt ins Herz gerichtet. Bloss nicht mich so ansehen, ich schaue zur Seite und hoffe, dass sie mich dann übersieht. Vieles, was sie sagt, sprengt meine Vorstellung davon, wie etwas zu sein hat. Diese radikale Ehrlichkeit, gepaart mit einer Herzenswärme, die mit der Zeit hinter dem Glamour hindurchstrahlt, die beeindruckt mich. Ich frage mich, wer sie ist und was ihr den Mut und die Stärke gibt, so geradlinig und wahr zu sein, ohne Furcht, was andere über sie denken? Ich bewundere sie dafür und möchte von dieser Stärke, die ich bei ihr sehe, noch viel mehr für mein eigenes Leben!

    Zuerst hat mich ihr Erscheinungsbild mehr befremdet als angezogen. Die sieht aus wie ein Paradiesvogel, trägt die Haare auf der einen Seite kurz geschnitten und auf der anderen Seite kinnlang! Während der Vorträge überlege ich, welche Gesichtshälfte mir nun besser gefällt und wieso sie mit solch einer asymmetrischen Frisur herumläuft? Ist das noch „anständig"? Damit nicht genug, hat sie jedes Mal eine andere Brille an und es ist mir ein Rätsel, wie ein einziger Mensch so viele verschiedene Brillen besitzen kann. Ich bin ja auch eine Brillenträgerin, doch nie im Leben wäre mir bis jetzt in den Sinn gekommen, mehrere Brillen, sozusagen passend zu jedem Kleidungsstück, zu kaufen. Brillen sind für mich Zwecksache. Diese Frau fasziniert und irritiert mich zugleich! Wie ich mittlerweile herausgefunden habe, ist sie eine international gefragte Konferenzsprecherin.

    Anfangs traute ich mich nicht, mit ihr zu sprechen. Es ist nicht meine Art auf Leute zuzugehen, die ich nicht kenne. Da halte ich mich lieber im Hintergrund auf. Ich wüsste gar nicht, was ich sagen soll. Zudem hätte ich Angst, dass mir nicht die richtigen Worte in den Sinn kommen und daher eine peinliche Stille entstehen könnte, ich nicht weiss, wo ich hinsehen soll und einfach nur blöd dastehe. Andere haben es da einfacher als ich. Ständig versammelte sich eine Menschentraube um diese Frau und ich beobachtete sie und das Geschehen aus einer gewissen Distanz. Ich frage mich, wieso gewisse Frauen so einen Tanz um sie herum aufführen, nur weil sie die Leiterin ist?

    Das mit der Distanz zu ihr ging solange gut, bis ich anfing, von ihr zu träumen. Im Traum waren wir in einem Reisebüro für Israelreisen und der Verkäufer fragte uns, ob wir ein günstiges oder ein teures Salböl kaufen möchten. Ich sagte, dass ich das teure möchte, weil das günstige zu schnell den Geruch verlieren würde. Danach gingen wir eine lange Wegstrecke Arm in Arm.

    Was sollte dieser Traum bedeuten? Klar: Ich wünsche mir schon lange eine Reise nach Israel. Doch was hat das mit der Konferenzsprecherin zu tun und wieso laufe ich mit ihr Arm in Arm?

    Innerhalb der nächsten Wochen folgten weitere Träume, in denen ich mit ihr tanzte. Es war nicht irgendein Tanz, nein, es war ein Paartanz, bei dem wir mit der Zeit die Schwerkraft verloren und zusammen hohe Sprünge machten! Ich, zusammen mit ihr in der Mitte, angeschaut von den anderen Frauen – mein Traum zeigte genau das, was ich doch um jeden Preis verhindern wollte!

    Dass ich träume, ist nichts Neues für mich. Schon so oft kündigten sich wichtige Ereignisse auf diesem geheimnisvollen Weg an. Weshalb ich ausgerechnet von dieser Frau zu träumen begann, verwunderte mich aber schon. Nur gut, dass ich mit der Traumsprache schon etwas vertraut bin. Miteinander Tanzen könnte in diesem Fall bedeuten, dass wir zusammen arbeiten werden. Ihre Schritte beeinflussen meine und umgekehrt. Zusammen diese lange Wegstrecke Arm in Arm zu gehen, spricht für mich vom gemeinsamen Unterwegssein.

    Ich mag sie sehr gerne. Auch wenn sie komplett anders und ein paar Jahre älter ist als ich. Sie hat eine gewinnende Ausstrahlung und ich kann schon gut verstehen, dass viele Frauen sie liebend gern als ihre Freundin hätten. Könnte es wirklich sein, dass die Träume auf unsere Zukunft hindeuten? Werden sie und ich einen viel näheren Umgang miteinander haben? Doch wie in aller Welt soll das zustande kommen?!

    Nachdem die Träumerei aufgehört hatte, tat ich das, was ich oft tue, wenn ich nicht weiterweiss. Ich schloss mich in mein Dachzimmer ein und begann mit Gott über diese Sache zu sprechen. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass er mir diese Träume geschickt hatte.

    „Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll! Ich glaube, du irrst dich! Siehst du denn nicht, dass sie schon viele Freunde hat? Wieso soll sie sich für mich interessieren? Sie ist eine bekannte und vielbeschäftigte Persönlichkeit und ich bin eine normale Mutter und Hausfrau!" Ein Argument nach dem anderen zählte ich auf, ich wurde immer ideenreicher, warum das unmöglich wahr sein kann! Anscheinend konnte ich ihn nicht überzeugen.

    Es war, als drückte mir mein himmlischer Papa eine Landkarte in die Hände mit einem gekennzeichneten Land. Ich schaute mir die Karte an, doch das markierte Gebiet war mir vollkommen fremd. Ja, die vielen Flüsse und Seen sahen verlockend aus. Doch die hohen Berge und die tiefen Täler erschreckten mich. Ausserdem gab es einen streng bewachten Grenzzaun.

    Da stand ich nun, mit der Karte in meinen Händen, und überlegte, ob ich mich wirklich auf diese Reise begeben soll. Sie schien gefährlich. Ich zögerte. Dann betete ich erstmal für die Traumfreundin.

    All es Liebe aus Namibia

    Deine Karina

    DER WUNSCH

    Ein Traum ist immer ein Anfang.

    (unbekannt)

    Liebe Brieffreundin

    Vor wenigen Minuten ist eine Gottesanbeterin auf meinem Arm gelandet! Ich bin so erschrocken, da ich im ersten Moment keine Ahnung hatte, was für ein riesiges Insekt mich da anspringt. Kennst du dieses Tier? Überhaupt bin ich viel schreckhafter, seit wir in Namibia angekommen sind. Es gibt hier so viele Tiere, von denen ich nicht weiss, ob sie Freund oder Feind sind. Zum Glück sind wir tagsüber grösstenteils mit dem Camper unterwegs und diese Blechhülle schützt uns.

    Auch wenn ich dem Frieden heute morgen plötzlich nicht mehr ganz traute, als aus dem Nichts ein Elefant neben uns aus dem Gebüsch auftauchte. Ein uralter und imposanter Bulle schritt majestätisch neben unserem langsam fahrenden Auto einher. Auf unserer Reise ist mir schon die eine oder andere Geschichte zu Ohren gekommen, wie wütende Elefanten sich einfach auf die

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