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Sri Lanka auf eigene Faust: Tropen, Tempel, Teeplantagen
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eBook162 Seiten1 Stunde

Sri Lanka auf eigene Faust: Tropen, Tempel, Teeplantagen

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Über dieses E-Book

Sri Lanka - das kleine Land vor der Südspitze Indiens, ein Fleck auf der Landkarte, der assoziiert wird mit Ayurveda, Teeplantagen und tropischen Stränden, aber auch mit dem Bürgerkrieg, tamilischen Flüchtlingen und der Tsunami-Katastrophe, die die Insel so heftig getroffen hat. Sri Lanka ist die Wiege des Buddhismus und gleichzeitig Heimat gläubiger Hindus aus Südindien, aber auch die von Muslims, Protestanten und Christen als Folge der Kolonialisierung und eifriger Missionare.

Die Gegensätze des Landes haben die Autorin neugierig gemacht, und so hat sie sich auf die Reise gemacht - mit Rucksack, großen Erwartungen und vielen Fragen im Kopf: Wie viel Ähnlichkeit hat das Land mit dem so nahen, bunten und chaotischen Indien? Wie funktioniert auf so engem Raum das Nebeneinander von Buddhismus, Islam und Hinduismus? Und wie verträgt sich das alles mit den Hinterlassenschaften der Kolonialmächte England, Portugal und Niederlande, deren Spuren immer noch in Architektur, Gesellschaft und Wirtschaft deutlich sind? Wie ist es möglich, dass in einem Teil des Landes 26 Jahre lang ein schrecklicher Bürgerkrieg wütete mit unzähligen Toten, Verletzten und schrecklichen Verwüstungen, während sich die Insel gleichzeitig als Tropenparadies und Mekka der Ayurveda-Touristen inszenierte (und inszeniert wurde)?

Die Reise führt die Autorin von Negombo aus durch den Westen, Süden und die Mitte Sri Lankas. Auch die im äußersten Norden gelegenen Stadt Jaffna, die sich im Zentrum des Bürgerkrieges befand, wird eindrucksvoll geschildert.

In Colombo lernt sie das Großstadtleben kennen und folgt den Spuren Geoffrey Bawas, des berühmtesten Architekten der Insel; sie besucht in Kandy eine der großen Messen im Zahntempel, klettert in Sigiriya auf den Löwenfelsen und pilgert durch die Nacht auf den heiligen Berg Adam‘s Peak. In der Hafenstadt Galle und dem Bergort Nuwara Eliya bewundert sie die koloniale Architektur und durchstreift die Palastruinen der ehemaligen Königsstadt Anuradhapura. Sie staunt über die riesigen Teeplantagen rund um Ella und macht sich vertraut mit den Lebensbedingungen der Arbeiterinnen in den großen Teefabriken. An den Stränden der Südküste lässt sie die Seele baumeln und bedauern den Niedergang des ehemals so mondänen Seeortes Mount Lavinia.

Eigene Erlebnisse werden abgeglichen mit den Erfahrungen anderer Reisender wie Hermann Hesse oder den literarischen Schilderungen Michael Ondaatjes; Hintergrundinformationen und Fakten zu Bauwerken, historischen und kulturellen Ereignissen vervollständigen die eigenen Beobachtungen der Autorin, der es so gelingt, ein umfassendes Bild von der Insel, den Menschen, ihrer Kultur und Geschichte zu vermitteln.

Entstanden ist so ein Reiseführer der besonderen Art, der alle interessieren wird, die sich selbst auf eine Reise nach Sri Lanka freuen, oder einfach mehr wissen möchten über die Perle im Indischen Ozean!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum13. Jan. 2016
ISBN9783860402597
Sri Lanka auf eigene Faust: Tropen, Tempel, Teeplantagen

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    Buchvorschau

    Sri Lanka auf eigene Faust - Maren Jungclaus

    Glossar

    Sri Lanka

    Noch ein Reisebuch!

    Schreib doch mal ...

    Fernweh kann quälend sein, aber es gibt ein Heilmittel: Regelmäßig packe ich meinen Rucksack und steuere den nächsten Bahnhof oder Flughafen an. Während des Jahres sind es Kurztripps in europäische Städte, die dunkle Jahreszeit kürze ich ab mit einem längeren Urlaub in wärmeren Regionen. Zum Jahreswechsel geht es in Richtung Südamerika, Karibik – am liebsten aber Südostasien. China, Indien, Kambodscha, Laos, Thailand, Malaysia, Indonesien – immer wieder fasziniert mich diese Region, in der immer Neues zu entdecken ist.

    „Schreib doch mal über deine Reisen!, höre ich oft, und jahrelang lautete meine überzeugte Antwort: „Das werde ich ganz sicher nie tun! Es gibt so unendlich viele Reiseberichte, das Internet ist voll von Travelblogs, und mein Respekt vor den großen klassischen und heutigen ReiseautorInnen wie Ida Pfeiffer, Ilja Trojanow oder Cees Nooteboom ist zu groß, um in deren Fußstapfen treten zu wollen.

    Nach meiner Reise durch Birma vor einigen Jahren änderte sich meine Einstellung zu dieser Haltung ein wenig, denn niemals vorher hatte ich so große Vorbehalte aus meiner Umgebung erfahren: „Da darf man doch gar nicht einreisen! Da herrscht doch Krieg! Da existiert doch gar keine Infrastruktur!", bekam ich fast unisono zu hören. Die Behauptung, ich würde von nun an als Kriegsreporterin arbeiten, hätte kein größeres Entsetzen hervorrufen können. Als ich von einer der schönsten Reisen meines Lebens durch dieses faszinierende Land zurückkehrte, habe ich mich dann zum ersten Mal gefragt, ob es sich nicht doch lohne, einmal von meinen so ganz anderen Erfahrungen zu berichten, um falsche Bilder geradezurücken oder zumindest infrage zu stellen. Aber schnell hatte der Alltag mich wieder, und immer gibt es ja genug anderes zu tun...

    Mehr als Krieg und Kokosnüsse

    Vor der Reise nach Sri Lanka schien mir die kleine Insel vor der Südspitze Indiens kein besonders aufregendes Ziel zu sein; bei näherer Beschäftigung mit der „Perle im Indischen Ozean" stellte ich aber bald fest, dass es mir schwer fiel, eine genaue Vorstellung zu bekommen von dem, was mich erwartete: Wie viel Ähnlichkeit hat das Land mit dem so nahen, bunten und chaotischen Indien? Wie funktioniert auf so engem Raum das Nebeneinander von Buddhismus, Islam und Hinduismus? Und wie verträgt sich das alles mit den Hinterlassenschaften der Kolonialmächte England, Portugal und den Niederlanden, deren Spuren offensichtlich immer noch in Architektur, Gesellschaft und Wirtschaft spürbar sind? Und dann ist da natürlich der schreckliche Bürgerkrieg, der von 1983 bis 2009 wütete mit unzähligen Toten, Verletzten und schrecklichen Verwüstungen, während sich die Insel gleichzeitig als Tropenparadies und Mekka der Ayurveda-Touristen inszenierte – oder inszeniert wurde? Auf der Reise selbst wurde mein Fragenkatalog eher noch länger – vor allem mein Bild vom friedlichen Buddhismus bekam eine heftige Schlagseite und immer lohnenswerter schien es mir, meine Beobachtungen festzuhalten.

    Also habe ich mein Versprechen gebrochen und nun doch über das Reisen geschrieben! Dieses Buch ist kein Reiseführer, sondern der subjektive Bericht einer Rucksackreisenden, die nur das Rückflugdatum festgelegt und eine sehr grobe Route im Kopf hat. Auf Preisangaben, Empfehlungen von Unterkünften (oder Warnungen davor) und Auflistungen von Öffnungszeiten oder Ähnlichem habe ich bewusst verzichtet. Mir ging es darum festzuhalten, welchen Eindruck das Land und die Menschen auf mich gemacht haben und wie es sich mir in meiner ganz persönlichen Situation präsentierte: als Rucksackreisende, als Frau, allein. Wer sich vor Kakerlaken fürchtet, längeren Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln nichts abgewinnen kann, Alleinsein assoziiert mit trister Einsamkeit, und für den Mehrgängemenüs in großen Restaurants unbedingt zu einem Urlaub gehören, der mag mich das ganze Buch hindurch bemitleiden. Wer es aber schätzt, den Plan von morgen nicht zu kennen, wer kleine Zimmer in familiengeführten Hostels mag, wer den Weg – so beschwerlich er auch manchmal sein mag – als Teil des Ziels sieht, und wer von Glückshormonen überschwemmt wird, wenn die weltbesten Bananen und Mangos in Kombination mit selbstgebrühtem Kaffee ein Frühstücksbuffet ersetzen, der wird wissen, dass man sich die Reisende als einen ganz und gar glücklichen Menschen vorstellen darf!

    Es geht mir nicht darum, Nabelschau zu betreiben. Darum habe ich meine Erlebnisse abgeglichen mit den Erfahrungen anderer Reisender oder mit literarischen Beschreibungen des Landes. Wo es mir notwendig erschien, habe ich Hintergrundinformationen und Fakten einfließen lassen. Und auf diese Weise ist vielleicht doch eine Art Reiseführer entstanden – der keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität erhebt.

    Zweiundvierzig Tage lang führte mich die Reise im Dezember und Januar durch den Westen, Süden und die Mitte Sri Lankas. Meine Stationen waren Negombo – Colombo – Kandy – Dambulla – Sigiriya –Tissamahara – Anuradhapura – Galle – Mirissa – Tissa – Ella – Nuwara Eliya – Adam’s Peak – Kandy – Mount Lavinia und schließlich wieder Negombo. Auf den Norden und Osten musste ich aufgrund starker Regenfälle verzichten. Einen Eindruck der im äußersten Norden gelegenen Stadt Jaffna vermittelt der Bericht, den mir eine Reisebekanntschaft später geschickt hat. Jaffna befand sich jahrelang im Zentrum des Bürgerkrieges, und noch immer sind die Menschen bemüht, sich von den Hinterlassenschaften der Auseinandersetzungen zu befreien.

    Nach dem offiziellen Ende des Bürgerkrieges im Jahr 2004 haben sich die Verhältnisse trotz der weiterhin schwelenden Konflikte stabilisiert. Deutlich ist zu bemerken, dass man überall auf steigende Touristenzahlen setzt und entsprechend aufrüstet. Aus kleinen Strandhütten sind längst komfortable Hotels geworden, in der Stadt Galle, die mit grandioser Kolonialarchitektur gesegnet ist, wird an allen Ecken renoviert: Straßen werden ausgebaut, und in manchen Orten bekommt man schon heute die Speisekarte mehrsprachig vorgelegt.

    Wie in anderen Ländern auch, wird diese Entwicklung vielen Menschen ein größeres Einkommen und einen höheren Lebensstandard ermöglichen – bleibt nur zu hoffen, dass sich die Insel trotzdem ihren eigenen Charme und ihre Einzigartigkeit bewahrt.

    Negombo: Ankunft

    Subha davasak, Sri Lanka!

    Tag 1 bis Tag 3

    Raus aus dem Flugzeug, Rucksack abstellen und ab an den Strand: So hatte ich mir im nebeligen Novemberdeutschland den Urlaubsstart vorgestellt, aber ganz einfach macht Sri Lanka es mir nicht. Die Müdigkeit, die feuchtwarme Luft, das Warten an der Passkontrolle und dann am Gepäckband auf den Rucksack – tropische Leichtigkeit fühlt sich anders an.

    „Sorry, where ist the Shuttle to the Busstation?"

    Es war wohl nicht so klug, ausgerechnet einen Tuk-Tuk-Fahrer nach dem kostenlosen Transport zu fragen, den mein in buddhistischem Orange leuchtendes Reisehandbuch verspricht, denn seine Antwort war zu erwarten:

    „No Shuttlebus, Misses. Tuk-Tuk. Zweihundert Rupien only."

    Ich mustere ihn misstrauisch, denn der Reiseführer ist gerade erst neu aufgelegt worden und klar, der Tuk-Tuk-Fahrer wittert ein Geschäft, das er nicht aufgeben will. Aber: Wie weit ist es zur Busstation, wie viel sind zweihundert Rupien, und ist der Preis für die Strecke gerechtfertigt, oder nutzt der Fahrer die Unwissenheit der neu Angekommenen aus? Ich zögere und entdecke dann zwei gelangweilte Damen hinter einem Fenster, das entfernt an den Schalter einer Informationsstelle erinnert.

    „Sorry, where is the Shuttle to the Busstation?"

    „No Shuttlebus, Misses, Taxi."

    O.k., dann glauben wir das mal. Der Busparkplatz muss ganz in der Nähe sein, und plötzlich habe ich Lust zu laufen, trotz der warmen Luft, die den Rucksack schwerer macht als er ist. Ich lasse mir die Richtung anzeigen und gehe los, immer geradeaus und dann links, das kann nicht so schwer sein. Bald holt mich ein junger Mann ein, und zum ersten Mal höre ich die Fragen, die mich wie ein buddhistisches Mantra auf dieser Reise begleiten werden:

    „Where are you from?"

    „Germany."

    „Are you alone?"

    „Yes."

    „Married?"

    „No."

    Why not?

    Die Fragen bleiben die gleichen, meine Antworten passe ich mehr und mehr den jeweiligen Situationen an, aber niemals werde ich die Fragenden zufriedenstellen. Denn ich reise nun einmal allein, bin nicht verheiratet und – schlimmer noch – kinderlos. Meine Biographie den hiesigen Erwartungen anzupassen: „Yes, married, I have two kids, very lovely", wäre keine Lösung, denn eine Frau bricht nicht auf, und schon gar nicht allein: Willkommen im Land der Männer!

    Es sind knapp zwei Kilometer bis zum Bus und die Schnellstraße, an der ich losgegangen bin, hat sich nach und nach verwandelt in eine Art Basar mit kleinen kioskartigen Läden und Garküchen. Lärm plärrt aus Lautsprechern, Teigtaschen in allen Formen liegen in Glasvitrinen, knatternde Busse und Tuk-Tuks kommen mir entgegen. Mehr und mehr breitet sich ein Glücksgefühl in mir aus: Zurück in Ostasien!

    „Colombo?"

    „No, Negombo."

    „Over there. – „Thanks!

    Ich klettere in den schon anfahrenden Bus und finde sogar eine freie Bank für mich und den Rucksack. Aber schon an der nächsten Ecke steigt ein ganzer Schwung Passagiere zu, und ich bekomme ein schlechtes Gewissen, gleich zwei Sitze in Anspruch zu nehmen. Im Gang ist aber nun auch kein Platz mehr und ich bleibe, wie ich bin und versuche, Blicke zu vermeiden, die mir mein Elefant–im–Bus–Gefühl bestätigen. Die Fahrt nach Negombo dauert mit zwanzig Minuten zum Glück nicht lange, aber ganz am Ziel bin ich immer noch nicht: Ein letztes Umsteigen in den Bus zum Strand, und dann hat der lange Reisetag ein vorläufiges Ende – angekommen! Leider entlädt sich die Schwüle gerade in dem Moment in einem heftigen Regenguss, als ich am „Lewis Place" aus dem Bus springe. Schlagartig fällt mir ein, dass ich den Regenschutz für meinen Rucksack vergessen habe und meine einzigen festen Schuhe zwar sehr bequem sind, sich aber unglaublich schnell mit Wasser vollsaugen und dann unendlich lange brauchen, um wieder zu trocknen.

    Mancher Anfang ist schwer

    Wenigstens habe ich für die ersten beiden Nächte ein Bett vorgebucht, sodass ich im nun strömenden Regen nicht suchen muss. Es dämmert mir aber, dass ein Einzelzimmer für die Ankunft vielleicht doch besser gewesen wäre als ein halbes Doppelzimmer, denn meine Sehnsucht nach fremder Gesellschaft ist gerade auf dem Nullpunkt – zu spät. Der Empfang ist herzlich, das Zimmer einfach, aber immerhin trocken. Meine indische Mitbewohnerin teht meiner Ankunft so gleichgültig gegenüber, als würden wir schon ewig zusammenwohnen, und als sei ich nur gerade einkaufen gewesen. Ihr Interesse an meiner Person beschränkt sich auf wenige Punkte: „Where are you

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