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Mein junges idiotisches Herz
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eBook110 Seiten36 Minuten

Mein junges idiotisches Herz

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Über dieses E-Book

Alles war so gut geplant – das Brötchen um viertel nach zwölf, das durchgeschnittene Telefonkabel, das rote Kleid. Frau Schlüter will eigentlich gerade Selbstmord begehen, als der Postbote bei ihr klingelt. Ein Paket will er abgeben, für Nachbar Sandmann aus dem Dritten, der gerade nicht da ist. Dabei hatte sie nur noch auf den Fruchtsaft- Lieferanten Miroslav gewartet, weil er der Letzte sein sollte, der letzte Gedanke. Als schließlich auch noch der Abfluss kaputtgeht und Hausmeister Zarter im Blaumann bei ihr aufkreuzt, ist es vorbei mit dem schönen Plan vom Abschiednehmen.
Postbote Ludger Hase hatte sich das auch anders vorgestellt – Päckchen weg, Feierabend, Skatrunde bei den Kumpeln und irgendwann nach Hause zu Hanna mit den vielen Puzzles an der Wand. Aber erst muss er dieses Paket loswerden, ein Blindgänger aus Australien, mit Kängurus drauf. Sandmann, der Absender, ist nicht da, und als er schon fast wieder gehen will, öffnet sich die Nachbartür und da steht sie, mit Mülltüte in der Hand und Stöpseln im Ohr, und Ludgers Herz schlägt wie ein Stones Konzert. Aber Paula Lachmär, die Frau mit der Stille im Kopf, lebt in einem anderen Film. Ihre Welt ist klein geworden, seit Alfred aus dem Seitenflügel bei ihr war und sich geholt hat, was er wollte. Ihre Welt ist nur so groß wie der Weg zwischen Gulaschsuppe und Mülltonne. Der Rest ist Schweigen. Denkt sie, hofft sie, bis ihr Miroslav begegnet auf der Treppe zwischen Herd und Hof, mit Zuckerschnecken zum Nachtisch.

Anja Hillings Figuren schweben lebensmüde, schräg und selbstironisch durch das Leben. Die junge Berliner Autorin zeigt in ihrem Stück Momentaufnahmen des alltäglichen Wahnsinns – traurig, ernüchternd, komisch: eben ganz normal.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum20. Apr. 2020
ISBN9783961191666
Mein junges idiotisches Herz

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    Buchvorschau

    Mein junges idiotisches Herz - Anja Hilling

    Anja Hilling

    Mein junges idiotisches Herz

    FELIX BLOCH ERBEN

    Verlag für Bühne, Film und Funk

    Inhaltsverzeichnis

    Title Page

    Personenverzeichnis

    I.

    II.

    III.

    IV.

    V.

    VI.

    VII.

    VIII.

    IX.

    X.

    Über die Autorin

    Über das Stück

    Impressum

    Personenverzeichnis

    Frau Schlüter

    Ludger Hase

    Eugen Zarter

    Hans Werner Sandmann

    Paula Lachmär

    Miroslav Vulic

    I.

    Frau Schlüter

    Das Ganze war bitter genug.

    Die Sache mit den Leuten in der Wohnung.

    Raus hier alle raus.

    Soviel Leute heute.

    Wo sonst keiner kommt.

    Ich wartete auf den Fruchtsaftlieferanten.

    Und der war echt spät dran.

    Ich war schon ziemlich.

    Na ja.

    Mein kleiner Snack nach dem Telefonat.

    Miroslav.

    Sind Sie s.

    Schlüter ja genau vierter Stock ohne Lift.

    Kommen Sie um drei.

    Sie.

    Miroslav.

    Ganz allein heut im Laden gut gut Sie Armer.

    Multi Apfel Grapefruit.

    Wie immer.

    Bitter.

    Karin Schlüter das Zeug ist bitter.

    Ja ja ja

    Bröslig bitter bestens.

    Feierabend.

    Keine Adjektive mehr.

    Adjektive sind was für Lebenskauer.

    Ham ham Frau Schlüter.

    Ich bin ein Kotzer.

    Wie konnte das passieren das mit dem Kotzen Mann Mann Mann.

    Das Brötchen war im Zeitplan.

    Viertel nach zwölf.

    Um drei und zwar pünktlich bin ich eine tragische Frau.

    Vor lauter Kummer hab ich Idealgewicht.

    Dünn wie Brot ganz super.

    Das mit dem Rouge hab ich noch überlegt.

    Rote Backen.

    Das sieht scheiß gesund aus und so heiter.

    Aber das ist es die Heiterkeit.

    Keiner soll sagen.

    Karin Schlüter.

    Sei eine blasse Tote gewesen.

    Also Rouge.

    Ich war in voller Montur letzte Rüstung auch das Kleid.

    Das Telefon.

    Das war gefährlich das Telefon.

    Nicht dass ich auf die Idee käme. Jemanden.

    Irgendjemand.

    Nein.

    Schnipp Schnapp die Schnur ist ab

    Die Klingel.

    Und zwar um eins.

    Hier klingelt s nicht.

    Also auch nicht um eins.

    Ich war in so ner Stimmung um eins.

    Dreiviertel nach Todesbrötchen.

    So ne Sozialkontakt Stimmung.

    Ich mach die auf die Tür.

    Scheiß auf Gewohnheiten.

    Der Postbote.

    Was machen Sie hier es ist eins.

    Feierabend.

    Ludger Hase

    Na ja Ihr Nachbar der vom Dritten.

    Sandmann.

    Wie das Betthupferl.

    Der ist nicht da.

    Nehmen Sie das für ihn das Paket.

    Aus Australien mit Kängurus ganz süß.

    Gucken Sie mal.

    Die Beutelchen.

    Frau Schlüter

    Das hat gereicht.

    Gucken Sie mal die Beutelchen.

    Hör mal Weihnachtsmann.

    Schwing dich von der Schwelle.

    Ich muss hier gleich den absolut attraktiven Todeskampf hinlegen.

    Pünktlich um drei.

    Der Sandmann wird da in ne ziemlich düstere Sache reingezogen.

    Mit dem Paket.

    Was hat der Sandmann mit der schönen Toten aus dem Vierten zu tun.

    Sagen Sie mal.

    Gefällt Ihnen mein Kleid.

    Kennen Sie Miroslav.

    Den Fruchtsaftliferanten.

    Das hab ich nicht gesagt.

    Das alles.

    Leider.

    Sonst wär das mit dem Kotzen nicht passiert.

    Vielleicht.

    Ich hab das genommen das Paket.

    Und sogar gelächelt.

    Mensch Schlüter.

    Wegen den Beutelchen.

    Die so was hatten von ich sag s nicht gerne.

    Nestwärme.

    Wach auf.

    Es war viertel vor zwei.

    Ich saß auf dem Paket.

    Auf den ganzen Beutelchen mit warmen Hintern.

    Als es klingelte schon wieder klingelte.

    Meine Stimmung hatte sich verändert.

    Dieses Kränzchen mit dem Postmann an der Tür.

    Erschien mir jetzt wie Hochleistungssport.

    Nochmal die Klingel.

    Ich öffnete.

    Für den Frieden in der Ohrmuschel.

    Eugen Zarter

    Frau Schlüter was pfeifen Sie denn da.

    Bei Ihnen tropft s durch die Wand.

    In Sandmanns Küche rein.

    Frau Schlüter

    Was heißt hier pfeifen.

    Der hat mir noch gefehlt.

    Eugen Zarter

    Was Sie pfeifen das kenn ich. Klar.

    My young and foolish heart.

    Von der Blonden.

    Der Hübschen.

    Frau Schlüter

    Doris Day.

    Eugen Zarter

    Doris Day. Klar.

    Frau Schlüter

    Ich pfeif doch nichts von Doris Day.

    Was wollen Sie.

    Eugen Zarter

    Der Abfluss Frau Schlüter.

    Ich müsste mal eben unter Ihre Spüle schlüpfen.

    Frau

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