Engel: (die Verletzung, das Herz und die Gedanken)
Von Anja Hilling
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Über dieses E-Book
Ein Text wie ein Kaleidoskop. Auf den ersten Blick ein überwältigendes Wimmeln: Gesichter, Geschichten, Erkennungsmale. Mit jeder Erschütterung ordnen sich die Elemente zu neuen Formationen an. Jemand taucht auf und geht wieder; jemand verschwindet und kehrt zurück. Und nur an einem Ort scheint alles zur Ruhe zu kommen: Am Tresen, der die Welt von Asta, der kühlen, zärtlichen Beobachterin, trennt. Nach und nach kristallisieren sich Spuren heraus, die zu Linien werden, zu Nahtstellen zwischen zwei oder drei Schicksalen. Versprengte Splitter, die sich vielleicht zu etwas zusammenfügen lassen.
Poetisch, ironisch, energisch. In glasklaren Sätzen, bei aller Anmut flirrend vor Leben, lässt Anja Hilling ihr Personal aufeinander treffen, sich gegenseitig Wunden schlagen oder Halt beieinander finden – für einen Moment wenigstens. Was sie in Bewegung hält, mündet in einer einzigen Frage, frei nach Oliver Sacks: Was ist das, was man Erinnerung nennt?
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Buchvorschau
Engel - Anja Hilling
Anja Hilling
Engel
(die Verletzung, das Herz und die Gedanken)
FELIX BLOCH ERBEN
Verlag für Bühne, Film und Funk
Inhaltsverzeichnis
Title Page
Personenverzeichnis
Zitat
erster Akt: die Verletzung
I. Bar
II. Bar
III. Zu Hause
IV. Bar
V. Tattoostudio
VI. Tatoostudio
VII. Tattoostudio
VIII. U-Bahn-Treppe
zweiter Akt: die Gedanken
I. Polnisches Hotelrestaurant
II. Hotelzimmer
III. Zu Hause
IV. Bar
V. die polnischen Dünen
VI. Bar
VII. Zu Hause
VIII. Bar
IX. Zu Hause
dritter Akt: das Herz
I. Zu Hause
II. Bar
III. Hotelzimmer
IV. Zu Hause
V. Bar
VI. Polnisches Hotelrestaurant
Über die Autorin
Über das Stück
Impressum
Personenverzeichnis
Asta, die Barkeeperin
Elisabeth, im Sand zurückgelassen
Olaf, hat ein Zimmer frei jetzt
Hartmut (Hardy) Kopetzki, der aus dem Gedächtnis malt
Hanno Biskop, dem die Frau verstorben war
Heike, die Tochter auf Wohnungssuche
Sonja/Elfi, die auch nicht weiß, wohin
Axel, der nostalgische Liebhaber
Ulla, die nostalgisch Geliebte
sowie:
vier Passanten, die in Streit verfallen
zwei polnische Kellner
eine Sängerin
ORTE
eine Bar
zu Hause
ein Tattoostudio
ein Hotelzimmer
eine U-Bahn-Treppe
ein Hotelrestaurant in Polen
die polnischen Dünen
„Das Denken muss sich auf die vorliegende Lebenssituation beschränken.
Alle Gedanken und Spekulationen, die darüber hinausgehen, verletzen nur das Herz."
I-Ging: Der Berg (Die Unbeweglichkeit)
erster Akt: die Verletzung
zweiter Akt: die Gedanken
dritter Akt: das Herz
erster Akt: die Verletzung
I. Bar
Asta
Die Bar ist klein, gemütlich. Familiär könnte man sagen. Das Licht, die Polster rot, der Teppich grün. Auf dem Tresen Teelichter. Nach vier Stunden muss ich sie wechseln. Manchmal mach ich das, manchmal nicht, das hängt vom Abend ab. Ich bin Asta. Ich bin hier angestellt, nicht mehr und nicht weniger. Man sagt, ich sei schön, aber das mag am Licht liegen und am Alkohol. Es gibt vierzehn Whiskysorten, dreiundzwanzig andere Spirituosen, Gin, Wodka, Cognac, diese Dinge, vier Weißwein- und sechs Rotweinsorten. Drei Biersorten vom Fass. Wir können uns sehen lassen hier unten. Die Bar liegt im Keller. Über der Bar werden Zimmer vermietet. Aber das Geschäft läuft nicht gut. Wir befinden uns in Bahnhofsnähe. Wenn die Musik aus ist, wenn wir leise sind, kann man die Lautsprecheransagen vom Bahnsteig hören. Die Hotelgäste sind Reisende. Bleiben für eine Nacht. Manchmal zwei. Mit der Bar ist das anders. Die Gäste hier sind bekannt. Ihre Gesichter sind mir vertraut, sie verfolgen mich im Schlaf. Sie sind gerne hier, glaub ich. Vielleicht liegt die Bar auch in der Nähe oder ihnen gefällt die Musik oder das Licht oder die Barkeeperin oder oder oder. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, ich verbringe mehr Zeit mit ihnen als mit meinem Vogel. Ein Wellensittich. Über seinen Käfig leg ich eine Decke wenn ich zur Arbeit geh.
Aber um mich geht s hier nicht.
Ich nenne die Gäste in ihrer Reihenfolge am Tresen, von links nach rechts.
An der linken Seite Herr Hanno Biskop, schütteres Haar, aber glänzend, langes Gesicht, die Augenbrauen dunkel und dicht. Er lächelt. Vor sich ein Cuba Libre, Cola mit Rum, eine Limette am Rand. Ein Cocktailschirmchen, ausnahmsweise. Er ist nicht allein. Neben ihm eine Frau, ein verletztes Bein auf einen Hocker gelegt. Die Frau heißt Elfi. Oder Sonja. Egal. Sie lächelt ihn an.
Zwei, nein drei Hocker weiter an der Ecke, am Knick des Tresens, Hardy, er hat die Jacke noch an, sein Nacken ist breit, seine Schultern auch, alles an ihm. Seine Arme können nicht dicht an seinem Körper liegen, so füllig sind sie. Über seinen Rücken sein Haar, zu einem Schwanz gebunden, reicht bis zur Brustwirbelsäule. Sein Haar ist fein, blond, fast golden im Schein der Lampe. Er trinkt Bier.
Gegenüber von mir, zwei Hocker von Hardy entfernt, eine Frau. Elisabeth. Sie trinkt Sekt. Hardy kann die Augen nicht von ihr lassen. Sie sieht mich