Die Sinne - Der Geruch
Von Karin Pfolz, Karina Moebius, Miranda Rathmann und
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Über dieses E-Book
Sie nehmen im Leben eine ungeheuer wichtige Rolle ein und beeinflussen bewusst oder unbewusst unser Empfinden. Düfte vermögen plötzliche Kindheitserinnerungen und angenehme Erlebnisse aus den Nebeln der Vergangenheit heraufzubeschwören, Gestank dagegen warnt vor Unverträglichem und Gefahr.
Nicht zuletzt entscheiden olfaktorische Eindrücke des Gegenübers über spontane Zuneigung oder Ablehnung. Schon seit Jahrhunderten behauptet daher die Duftwasserindustrie, erwünschte Emotionen mittels künstlicher Aromen bewirken zu können. Liebende versinken träumerisch im warmen Duft der gegenseitigen Umarmung, während man andererseits jemanden aus scheinbar unerfindlichen Gründen spontan "nicht riechen kann".
Begeistert atmet man den Blumenduft der erwachenden Natur im Frühling ein, erschnuppert mit wachsendem Appetit das Aroma frisch gebackenen Brotes, oder genießt die von Gewürzduft geschwängerte Atmosphäre eines arabischen Basars.
Lassen Sie sich von den lockenden Duftnoten der hier vorliegenden Erzählungen verführen und in die Multiversen mannigfaltiger Geruchswelten entführen.
Die Autoren wünschen viel Vergnügen!
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Buchvorschau
Die Sinne - Der Geruch - Karin Pfolz
98
Die Sinne - der Geruch, Vorwort
Karin Pfolz
Der Geruch ist der mir liebste Sinn. Ich liebe den Duft der Reinheit der Luft am frühen Morgen. Erschnuppere, ob es im Winter schneien wird oder ein Sommertag uns mit Hitze erdrückt. Ein gutes Restaurant lockt mich mehr durch den Dampf, der aus dem Küchenfenster strömt, als eine teure Einrichtung.
Am liebsten ist mir jedoch der Geruch der Menschen, die ich liebe. Das ist etwas, das man niemals in einer virtuellen Welt haben wird und auch nicht ersetzen kann. Der Geruch jedes Menschen ist so einzigartig wie sein Wesen und bestimmt oft über Sympathie oder Missachtung.
Wenn ich meinen Liebsten nicht treffen kann, weil unser beider Zeit es uns schwer macht, so nutzen wir oft Skype und Telefon, um einander zu hören und zu sehen. Wir schreiben uns mehrmals am Tag und unterhalten uns im Chat. Doch trotz alldem ist einfach dann diese Sehnsucht da. Auch mitten in solchen Gesprächen, weil mir der Geruch fehlt. Dieser Duft, der zu mir passt, der mich anzieht und mir zeigt, dass ich trotz der vergangenen Jahre begehrt und schön für diesen Menschen bin.
Liebe Menschen, lasst ihn nicht aus, den Geruch, vor allem den, der Euch dann entgegenströmt, wenn ihr liebevoll umarmt werdet. Riecht die Liebe.
Ein Räucherstäbchen für Barney
Karina Moebius
»Du wirst die EDV-Ausstattung überwachen und nach Amsterdam fliegen!«, fiel der Chef gleich mit der Tür ins Haus, als Barney, der EDV-Fuzzi, das Büro betrat. So früh am Morgen und ohne eine einzige Tasse Kaffee intus zu haben, war das für den immer noch traumwandelnden, knapp dreißigjährigen Mitarbeiter eine Überraschung zu viel.
»Was? Ich? Wieso? Und überhaupt, so gut Englisch kann ich ja gar nicht!«
»Das bekommen wir schon auf die Reihe! Besprechung um Punkt 9 Uhr, bei mir im Büro!«
Ohne weitere Erklärungen ging der Chef seinen Geschäften nach und Barney musste sich erst einmal niedersetzen. Ganz wohl war ihm nicht. Die Aufgabe, die ihm hier ohne sein Zutun übertragen wurde, erschien ihm eine Nummer zu groß. Doch wer sollte diesen Job sonst übernehmen, wenn nicht er? Er war nun einmal der einzige EDV-Mann im Haus. Die Leiterin des Projekts »Neues Bürohaus« hatte sowieso schon alle Hände voll zu tun und von EDV genau null Ahnung. Die Neunuhr-Besprechung mit dem Boss und der Projektleiterin, die zugleich seine direkte Vorgesetzte war, ergab, dass Barney gemeinsam mit ihr nach Amsterdam zur ›Bedarfserhebung‹ fliegen sollte. Damit alle künftigen Online-Prozesse mit dem Headquarter des Unternehmens einwandfrei funktionieren konnten, musste die gesamte EDV-Ausstattung im neuen Bürohaus, vom ersten Kabelkanal bis zum letzten Bildschirm, festgelegten konzerninternen Standards entsprechen. Diese sollten nun mit den Fachleuten in der Zentrale erhoben werden. Gut, so schwierig wie anfangs befürchtet war die Aufgabe doch nicht. Barney würde die Funktion einer Schnittstelle zwischen Headquarter und den ausführenden Unternehmen vor Ort innehaben. Die Verantwortung musste seine Chefin übernehmen. Er war fein raus.
Barney, der eigentlich Bernhard hieß, erhielt seinen Nickname, weil er meistens wie ein Neandertaler daher kam. Vor allem dann, wenn er schon länger nicht mehr beim Friseur gewesen und obendrein ein Formschnitt seines Bartes überfällig war. Gelegentlich verhielt er sich seltsam, man könnte fast sagen, schrullig, und wenn etwas nicht gleich so funktionierte, wie er sich das vorstellte, wurde er fuchsteufelswild. Von Null auf Hundert in nullkommazwei Sekunden.
»In Deckung, der Geröllheimer zuckt aus!«, scherzten die Kollegen meist, wenn es wieder einmal so weit war. Sonst war Barney Geröllheimer, aka Bernhard Pölzl, ein durchaus sympathischer Mensch. Trotz seines verwegenen Äußeren war er im Inneren eher bieder und bescheiden. Manchmal wirkte er direkt kleingeistig und es fehlte ihm an Lebenserfahrung. Barney war Single und ob er schon jemals eine Freundin gehabt hatte, wusste niemand in der Firma. Es konnte sich allerdings auch niemand vorstellen.
»Ich werde übers Wochenende in Amsterdam bleiben, du musst also am Freitag alleine zurückfliegen«, stellte ihn die Chefin vor vollendete Tatsachen. Einem Impuls folgend – und das war entschieden entgegen seinem sonst üblichen Verhalten – fragte er, ob er ebenfalls zwei Tage länger bleiben dürfte. Natürlich ›durfte‹ er, nur die Hotelkosten fürs Wochenende musste er – so wie auch seine Chefin – selbst bezahlen.
*****
Nach zwei Tagen Konzeption und Erhebung des genauen Bedarfs der EDV-Ausstattung für das neue Bürogebäude wurden Barney und seine Chefin vom Leiter der IT-Abteilung des Headquarters zu einem opulenten Abendessen in ein gemütliches Restaurant geladen. Welche Pläne sie denn fürs Wochenende hätten, wurden sie von Duncan, dem Mann aus Schottland, ausgefragt. Die Projektleiterin wollte die Stadt kennenlernen und auf Sightseeingtour gehen. Barney hatte keine Pläne und hoffte, dass er sich seiner Vorgesetzten einfach anschließen konnte. In diesem Moment fragte er sich, was ihn da geritten hatte, als er die Verlängerung der Geschäftsreise ins Auge gefasst hatte. Doch dann fiel es ihm wieder ein. Für einen winzigen Augenblick gab es beim biederen EDV-Mitarbeiter die Vorstellung, dass er einmal in seinem Leben einen Joint rauchen wollte. Und wo wäre dies einfacher – und vor allem legal – möglich als in Amsterdam. Während sich die Chefin und der IT-Boss unterhielten, grübelte Barney, ob er seine Idee laut äußern sollte. Wie dies wohl bei den beiden Herrschaften aus der Chefetage ankommen würde? Darüber hinaus hatte er keinen Schimmer, wo man hingehen und was man dort bestellen könnte, um an die gewünschte Rauchware zu kommen. So formulierte den Satz, den er ja Duncans wegen Englisch sprechen musste, im Kopf dreimal neu und sprach ihn zu seinem eigenen Entsetzen irgendwann tatsächlich laut aus. Schweigen am Tisch. Hatten sie ihn nicht verstanden oder war sein Ansinnen so anrüchig, dass es den beiden anderen die Sprache verschlug? Barney spürte, wie er heiße Ohren bekam, und bereute in der Sekunde, dass er nicht den Mund gehalten hatte.
»Oh, you want to smoke some weed!«, lachte Duncan. Jetzt war es der trinkfreudige Schotte, der sich zu Barneys großer Freude als gelegentlicher ›Gras‹-Konsument outete. Die Männer vereinbarten ein Treffen für den nächsten Abend und Barney sollte endlich seinen ersten Joint rauchen können. Derart bestärkt traute er sich sogar, die Chefin zu fragen, ob sie mitkommen wollte. Und ob sie wollte.
»So eine Gelegenheit bekomme ich so schnell nicht wieder. Und da wir ja ganz offensichtlich einen Insider an unserer Seite haben, kann ja nichts schief gehen!«
Später am Abend nahmen Barney und Verena noch einen Drink an der Hotelbar. Endlich hatte sie ihm das »Du« angeboten. Es kommunizierte sich gleich viel einfacher und freundschaftlicher. Der junge Mann war zufrieden. Was ihm allerdings bald die Stimmung erheblich trübte, war die Tatsache, dass Verena und James, der indische Barkeeper, ganz offensichtlich einen Draht zueinander hatten. Irgendwann fühlte er sich überflüssig und zog sich missmutig in sein Zimmer zurück. Es entzog sich auf ewig seiner Kenntnis, ob hier ›etwas‹ gelaufen war, oder nicht.
Am nächsten Morgen traf Barney beim Frühstücksbuffet auf Verena und sie lud ihn an ihren Tisch ein. Nicht nur das, er erhielt auch das Angebot, an ihrer Sightseeingtour teilzuhaben. Jetzt war er wieder zufrieden, freute sich auf den Tag und noch viel mehr auf den Abend.
Gegen zwanzig Uhr trafen sie Duncan am vereinbarten Ort. Bei einem Glas Bier und einem Happen zu essen konnten ihre müden Beine etwas ausruhen und sie berichteten ausführlich, was sie gesehen und erlebt hatten. Sie waren nicht nur etliche Kilometer kreuz und quer durch die Stadt getigert, sie ließen sich zu einer Grachtenfahrt und sogar einer Stadtrundfahrt mit dem Tuk-Tuk hinreißen. Danach wurde noch das Van-Gogh-Museum ausgiebig besichtigt und jetzt waren beide völlig erledig. Die kleine Pause kam mehr als gelegen.
»Was,