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Schatten über Manderley
Schatten über Manderley
Schatten über Manderley
eBook180 Seiten2 Stunden

Schatten über Manderley

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Über dieses E-Book

Callie hat sich so auf das Internat der Manderley Academy gefreut. Aber jetzt wünscht sie, sie wäre nie hergekommen! Denn sie wohnt in Beccas Zimmer, schläft in ihrem Bett. Die schöne, die beliebte - die spurlos verschwundene Becca! Ist sie weggelaufen, wurde sie entführt oder gar ermordet? Die Stimmung ist düster. Alle scheinen sie zu vermissen, besonders Max, mit dem Becca zusammen war und den Callie richtig süß findet. Als Callie zum Schulball nichtsahnend Beccas Kleid trägt, sind alle wie erstarrt! Als wäre die Vermisste mit dem tödlichen Geheimnis auferstanden …

SpracheDeutsch
HerausgeberCORA Verlag
Erscheinungsdatum15. Feb. 2013
ISBN9783954464593
Schatten über Manderley
Autor

Paige Harbison

Geboren als Winterkind im Dezember 1989, schloss Paige Harbison 22 Jahre später ihr Studium an der Towson University in Baltimore ab. Seit 2009 schreibt sie, mittlerweile ist ihr dritter Roman bei Harlequin Teen erschienen. Die Filmrechte für "Zur Hölle mit Bridget"liegen bereits in Hollywood. Paige Harbison lebt im sonnigen Florida.

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    Buchvorschau

    Schatten über Manderley - Paige Harbison

    Paige Harbison

    Schatten über Manderley

    IMPRESSUM

    MYSTERY THRILLER erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

    © 2012 by Paige Harbison

    Originaltitel: „New Girl"

    erschienen bei: Harlequin Teen

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

    © Deutsche Erstausgabe in der Reihe MYSTERY THRILLER

    Band 217 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

    Übersetzung: Constanze Suhr

    Fotos: Getty Images

    Veröffentlicht im ePub Format im 02/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

    eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN 978-3-95446-459-3

    Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

    Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

    BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY, STURM DER LIEBE

    www.cora.de

    1. KAPITEL

    Der Blick aus den Panoramafenstern des Reisebusses zeigte mir eine fremde Welt. Überall sah ich Kiefern, keine Palmen.

    Ich bin in St. Augustine in Florida aufgewachsen. Der tägliche Strandbesuch gehörte zu meinem Leben. Wenn ich meinen Labrador Jasper spazieren führte, hieß das, in der Brandung zu spielen und einen Tennisball in die Wellen zu werfen. Aus meinem Wagen stieg ich selten, ohne auf den heißen Sitzen festzukleben.

    Und jetzt war ich hier gelandet. Das Mädchen, das aus der Wärme kam.

    Wir fuhren einen Highway entlang, der von hohen, dichten sattgrünen Bäumen gesäumt war. Die Sonne hatte sich für heute bereits verabschiedet. Es waren zwölf Grad, dabei hatten wir erst den zweiten September. Meine Freunde zu Hause in St. Augustine gingen jetzt immer noch jeden Tag nach dem Unterricht schwimmen und besetzten die Tische vor den Restaurants. Ich vermisste das alles schon jetzt.

    Ich ließ die ganze heimelige Wärme meines Zuhauses zurück, meine besten Freundinnen und ein richtig gemütliches riesiges Bett am Fenster. Von dem aus konnte ich den Strand überblicken, dessen sandiger und salziger Geruch mein Zimmer erfüllte. Auf all das verzichtete ich, um ein Internat im Norden zu besuchen. Wo ich niemanden kannte.

    Meine Eltern hatten das eine „Überraschung" genannt. Meine armen, irregeführten wunderbaren Eltern. Jedes Jahr hatten sie für mich eine Bewerbung abgeschickt, nachdem ich in der achten Klasse darum gebettelt hatte, in ein Internat gehen zu dürfen. Diese Schule hatte ich irgendwie ausgegoogelt und dann aufgeregt meine Eltern zu mir an den Computer gerufen, um ihnen vorzuschwärmen, wie super das doch da sein müsste.

    Das war kurz nachdem ich sämtliche Harry-Potter-Bände ausgelesen hatte. Zu dem Zeitpunkt – große Überraschung! – hätte ich alles dafür gegeben, von hier mit dem Versprechen weggelockt zu werden, dass in meinem Leben noch was ganz Fantastisches auf mich wartete. Nachdem meine erste Bewerbung abgelehnt worden war, hatte ich wie ein Baby geheult.

    Doch als meine Eltern mir dann nach Jahren die Früchte ihrer geheimen Bemühungen präsentierten, hatte ich gerade begonnen, mein einfaches Leben auf der hiesigen Highschool wirklich zu lieben. Das hatte nicht mal was damit zu tun, dass man erst zu schätzen lernt, was man hat, wenn es nicht mehr ist. Ich war die ganze Zeit wirklich happy. Es war ein behütetes und bequemes Leben.

    Ich hatte eine beste Freundin, Leah, die in einer Beziehung steckte, die sie mit zuverlässiger Regelmäßigkeit beendete und wieder neu anfing. Dann gab es noch eine Crew von eher lockeren Freundschaften, die immer viel Spaß brachten. Dazu kam meine echt fantastische kleine Familie, auf die ich mich immer freute, wenn ich nach Hause kam.

    Wenn mal wirklich alles in meinem Leben schieflief, versicherte mir meine Mutter, das einzig Wichtige, was ich bräuchte, wäre eine Pediküre. Und schon waren wir unterwegs. Mein Vater wiederum kam dann mit Pfefferminzschokolade und einer Packung Pringles vom Supermarkt, weil er wusste, dass man mich mit Junk Food glücklich machen konnte.

    Meine vier Jahre alte Schwester Lily heiterte mich regelmäßig mit einer Kreidezeichnung auf. Ganz zu schweigen von der warmen Meeresbrise, die nachts durch mein Zimmer hauchte, während ich mit dem zu meinen Füßen zusammengerollten Jasper wegschlummerte.

    Ach, dieses Gefühl … Das fehlte mir jetzt schon.

    Gestern Abend schien eine Ewigkeit her zu sein.

    Jedenfalls, eines Nachmittags riefen mich meine Eltern in die Küche. Ich hatte mich im Garten hinterm Haus gesonnt und ein Hörbuch gehört. Lily saß am Tisch und verschlang Makkaroni mit Käse, und meine Eltern strahlten.

    „Was gibt es denn?" Meine Mutter, dieses offene Buch, sah aus, als würde sie jeden Moment platzen.

    „Wir haben eine kleine Überraschung für dich", sagte mein Dad grinsend.

    „Du bist in die Manderley aufgenommen worden!", rief meine Mutter aufgeregt.

    Sie liebte es, freudige Nachrichten zu verbreiten, Klatsch und Tratsch. Aufregung, Partys und Wein waren einfach ihre Welt. Aufgewachsen war sie im Herzen von Paris, umgeben von nicht weniger wunderbaren Geschwistern. Wenn sie etwas sagte, sprudelte jedes Wort aus ihrem Mund wie prickelnder Champagner. Ich lächelte, weil mir gar nicht klar war, was sie mir da gerade eröffnet hatte und was das für mich bedeutete.

    „Wie bitte?"

    „Manderley Academy. Mein Dad hielt eine Broschüre hoch. „Wir wissen, wie sehr du dir das immer gewünscht hast. Du bist angenommen, Süße!

    Er kam auf mich zu, um mich zu umarmen. Meine Mutter, die aufgeregt hin und her hüpfte und ständig in die Hände klatschte, stürzte ebenfalls auf mich zu.

    So wie das alles ablief, konnte ich gar nichts dazu sagen. Sie waren viel zu begeistert. In den folgenden Wochen ließ ich hier und da eine kleine Bemerkung fallen und durchblicken, dass es für nur ein Jahr vielleicht doch zu teuer wäre. Aber sie versicherten mir, das Schulgeld wäre längst bezahlt, und dieses Jahr würde mir dabei helfen, ein Stipendium für die Universität zu bekommen.

    „Im Grunde sparen wir dabei sogar noch Geld", behauptete mein Vater, während meine Mutter gurrte, das sei einfach super-duper-perfekt!

    Meine beste Freundin Leah half mir geduldig, den restlichen Sommer über vor meiner Abreise so viel Heimat wie möglich in mich aufzusaugen. Jeden zweiten Tag bestellte ich Kokosnuss-Shrimps in meinem Lieblingsrestaurant, in der Hoffnung, dass es mir irgendwann zum Hals heraushing. Stattdessen sorgte ich wohl eher dafür, dass ich immer verzweifelter daran dachte, sie bald nicht mehr zu bekommen.

    Leah und ich gingen jeden Tag an den Strand ohne Ausnahme. Ich müsste mich für das ganze Jahr vorbräunen, meinte sie. Das ganze, lange, kalte Jahr im Norden.

    In diesen drei Monaten waren die Tage so kurz wie nie zuvor. Meine Freunde erschienen mir lustiger und ausgelassener denn je. Die Jungs kamen mir viel aufregender vor, die Nachbarn waren auf einmal viel freundlicher und mein Zuhause gemütlicher. Niemand stritt mit mir, niemand war schnippisch. Alles schien so perfekt.

    Doch dann neigte sich der Sommer dem Ende zu, so wie das mit allen guten Dingen irgendwann passierte.

    Ich verabschiedete mich von all meinen Freunden. Ich wusste, dass bei unserem Wiedersehen nichts mehr so sein würde, wie es war. Jasper bekam von mir die größte Umarmung. Meine Schwester tröstete ich mit einer riesigen Tüte Popcorn und dem Versprechen, bald wieder nach Hause zu kommen. Ich dankte meinen Eltern erneut für ihre gelungene Überraschung und trottete zum Flugzeug nach New Hampshire.

    Da war ich nun Stunden später, fuhr durch Viertel mit großen alten viktorianischen Häusern und versuchte Palmen und Mangosoße zu vergessen, verdrängte jeden Gedanken an Ballspiele abends am Strand.

    Die Abstände zwischen den Häusern zu beiden Seiten der Straße wurden größer, bis es schließlich gar keine Bebauung mehr gab. Dann bogen wir in eine lange schmale Kiesauffahrt ein, die zu beiden Seiten von riesigen grünen Bäumen gesäumt war. Taxis, Privatautos und andere Busse standen in der Auffahrt. Eine Viertelstunde brauchten wir, bis wir durch den Stau ans Ziel kamen. Und dann sah ich das besagte Internat zum ersten Mal in Natura.

    Manderley.

    In dem Moment, wo es vor meinen Augen auftauchte, nahm es mir buchstäblich den Atem. Das Gebäude war alt, riesig groß, und in der Dämmerung konnte ich undeutlich erkennen, dass es dicht mit Efeu bewachsen war. Goldenes Licht strömte aus den Fenstern mit den Rollläden. Ringsumher sprossen jadegrüne Wiesen, umgeben von einem schmiedeeisernen Zaun.

    Die schattenhaft an der kreisförmigen Auffahrt herumwuselnden Figuren wurden von hohen Lampen beleuchtet. Alle hievten ihre Koffer und Taschen aus Kofferräumen und liefen den langen gepflasterten Weg zum Haupteingang hoch.

    Wir stiegen aus dem Bus, und eiskalte Luft umfing meine nackten Schenkel. Alle um mich herum trugen lange Jeans und Pullover. Mein Rettungsschwimmer-Sweatshirt, die ausgefransten Jeansshorts und die Flip-Flops wirkten echt ziemlich fehl am Platz. Ich war davon überzeugt gewesen, dass es hier noch nicht so kalt sein könnte.

    Außerdem schleppte ich von allen im Bus das meiste Gepäck mit. Während der Fahrt hatte ich so einige Blicke auf mich gezogen, und ich nahm an, das war der Grund gewesen. Aber gab es nicht auch Neuzugänge und Wechsler? Warum war das denn so merkwürdig, dass ich Sachen für ein Jahr mitnahm, wenn ich vorhatte, ein Jahr zu bleiben?

    Im Foyer sah ich eine Frau, die alle hereinkommenden Schüler in eine Reihe vor die Handyabgabe dirigierte. Achja. Die Handyabgabe.

    Im Bemühen, etwas „traditioneller" zu sein, hatte die Schulleitung beschlossen, dass Handys nur zwischen sieben und neun Uhr abends und an den Wochenenden benutzt werden durften. Und wir mussten sie dann jedes Mal abholen und unsere Zimmerschlüssel als Pfand dort lassen. Leah und ich hatten das alles bereits in den Briefen gelesen. Wir hatten auf ihrer hinteren Veranda im graublauen mückendichten Zwielicht gesessen, während ihr Dad für uns Burger und Hotdogs gegrillt hatte. Und wir lasen alles über die neuen Regeln, denen ich mich zukünftig zu beugen hatte.

    Ich würde mir das Zimmer mit einem Mädchen teilen, das ich noch nie vorher gesehen hatte. Nächtliche Besuche zwischen Jungen und Mädchen würde es nicht geben, keine Internetgemeinschaften, außer auf einem speziellen Computer in der Bibliothek. Wir würden Uniformen tragen. Das Frustrierendste war für mich als neue Schülerin aber hier das Ding mit den Handys.

    Das war wie im Gefängnis. Kein Kontakt zu meinen Freunden. Keine Besucher.

    Nachdem ich zögernd mein geliebtes neues iPhone abgegeben und den Schlüssel in Empfang genommen hatte, fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste, wo es langging.

    Ich nahm meinen Mut zusammen und sprach zwei Mädchen auf der Treppe an. „Hallo. Ähm, tut mir leid, aber weiß eine von euch, wo es hier zum Zimmer fünfzehn geht?"

    Die Mädchen wechselten einen bedeutungsvollen Blick. Die Brünette mit den großen Perlenohrringen und einer sehr schmalen Nase warf ihr Haar zurück und sah mich an. „Also du bist die Neue?"

    „Ja, ich …"

    „Super. Ich heiße Julia. Das hier ist Madison. Wir wohnen direkt bei dir gegenüber."

    „Ah, gut." Ich lächelte.

    Sie verzog keine Miene.

    „Du kannst uns folgen. Wir gehen gerade nach oben."

    „Okay."

    Folgen war ein komischer Ausdruck. Keine Rede von mitkommen. Oder uns begleiten. Stattdessen sollte ich wie ein Hündchen hinterherlaufen?

    Sie machten sich auf den Weg, und ich versuchte mit ihnen Schritt zu halten.

    „Wisst ihr beide eigentlich, wer in meinem Zimmer wohnt?"

    Wieder wurden Blicke getauscht.

    Die, die sich als Julia vorgestellt hatte, sah weiter geradeaus und erwiderte nur: „Ja."

    „Aha. Um das Schweigen zu unterbrechen, fragte ich: „Diese Handyverbote sind ja echt ätzend, oder? Wie haltet ihr das denn aus?

    Madison drehte sich zu mir um. „Du wirst dich dran gewöhnen."

    Es war klar, dass ich keine weiteren Fragen stellen sollte. Die nächsten zwei Treppenabsätze schwieg ich.

    Die Türen auf den Gängen standen alle offen, und überall waren schwatzende und lachende Mädchen. Der Krach verstummte plötzlich, als wir hochkamen. Alle starrten uns

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