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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 541: Tod im Harem
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 541: Tod im Harem
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 541: Tod im Harem
eBook105 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 541: Tod im Harem

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Über dieses E-Book

Ein Schrei gellte durch den Harem. Er wieß Philip Hasard Killigrew den Weg - um die nächste Ecke des Korridors auf eine der Türen zu, die mit Perlenschnüren verhängt waren. Mit einem Satz war der Seewolf im Inneren - und hatte den Mörder vor sich. Zaira war vor Schreck auf die Knie gesunken. Jetzt schrie sie wieder gellend. Der Mörder in der Kutte hatte den Krummdolch gehoben und wollte zustechen. Hasard erreichte ihn mit einem letzten gewaltigen Satz, packte den Maskierten und riß ihn von der Frau weg. Sie landeten beide auf dem Marmorboden und rutschten bis zur Wand. Zaira schrie wieder. Der Maskierte wollte Hasard den Dolch in die Seite rammen...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum9. Aug. 2019
ISBN9783954399499
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 541 - Roy Palmer

    9

    1.

    Auf dem Basar von Masquat ging es schon am frühen Morgen rege zu. Es war nicht leicht, sich einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen. Turbanträger palaverten und handelten, Verkäufer priesen ihre Ware lautstark an, Musikanten spielten auf einem Podium – die Männerwelt war in einem Chaos aus Farben und Geräuschen unter sich.

    In den alten Gemäuern der Kasbah tauchte hin und wieder das verschleierte Gesicht einer Frau hinter einem winzigen Fenster auf, verschwand aber sogleich wieder, wenn sich der Blick eines Passanten auf sie richtete.

    Edwin Carberry, der mit einem siebenköpfigen „Stoßtrupp der „Santa Barbara in den engen Gassen unterwegs war, ließ sich von dem Getümmel nicht beeindrucken.

    Er hatte einen Auftrag, und diesen Auftrag gedachte er strikt und rigoros auszuführen. Großeinkauf – der Kutscher hatte eine Liste angefertigt, auf der vom Maismehl bis zu geschlachteten Hühnern so gut wie alles aufgeführt war, was das Herz der Mannen begehrte.

    Nur Wein, Bier und Schnaps hatte der Kutscher nicht mit aufgeschrieben. Diese Flüssigware galt im Reich der Muselmanen als „Teufelszeug" und war deshalb durch die Gesetze des Korans verboten. Aber immerhin – der Seewolf und seine Mannen hatten davon noch genügend Vorräte an Bord.

    Beim Einkauf ging es in erster Linie darum, wieder frische Lebensmittel in den Proviantlasten der Galeone zu verstauen. Aus diesem Grund hatte der Seewolf Masquat angelaufen und war im Hafen vor Anker gegangen. Dies war im Morgengrauen geschehen. Jetzt, um sechs Uhr, bewegte sich der Trupp durch die Kasbah.

    Die Mannen – außer dem Profos waren Mac Pellew als „Kombüsenexperte", Matt Davies, Higgy, Jack Finnegan, Paddy Rogers, Don Juan de Alcazar und Stenmark mit von der Partie – hielten aufmerksam nach geeigneten Marktständen oder Läden Ausschau, in denen die begehrten Güter angepriesen wurden.

    Arwenack, der Schimpanse, und Sir John, der karmesinrote Aracanga, begleiteten die acht Männer. Sir John hockte auf Carberrys mächtiger Schulter – neugierig wie immer. Arwenack trottete neben Higgy her und griff hin und wieder nach dessen Hand.

    Die beiden verstanden sich ausgezeichnet, was wiederum oft zu Witzeleien Anlaß gab. Higgy trug es mit Gelassenheit. Nichts konnte sein irisches Gemüt erschüttern, auch der seltsame Humor eines Edwin Carberry nicht.

    Die Männer stiegen Treppen hoch und begaben sich in den etwas höher gelegenen Teil der Kasbah. Immer wieder blieb Carberry stehen, warf Blicke auf die Liste und kratzte sich an seinem Rammkinn.

    „Maismehl", sagte er gedehnt. „Weiß der Henker, wo wir das kriegen.

    Matt stieß einen leisen Fluch aus, weil er um ein Haar über die ausgestreckten Beine eines an einer Hauswand hockenden Bettlers gestolpert wäre.

    „Wie wär’s, wenn wir erst mal einen zur Brust nehmen? fragte er mit verdrossener Miene. „Hier ist es im Monat März schon verdammt heiß, finde ich. Und die Zunge klebt mir am Gaumen fest.

    Der Profos drehte sich gemächlich zu ihm um. „Du hast wohl schon wieder vergessen, daß in arabischen Ländern nicht gesoffen wird, was, Mister Davies? Wie?"

    „Ja, zur Hölle, das habe ich."

    „Dann schreib es dir hinter deine Segelohren."

    „Aye, Sir."

    „Außerdem sind wir im Dienst, sagte Carberry. „Und im Dienst wird, nicht gesoffen.

    Mac Pellew trat vor den Profos hin. „Warum fragen wir nicht einfach jemanden, wo wir unsere Sachen kriegen, statt wie die Idioten durch die Gegend zu laufen?"

    Carberry deutete auf einen bis auf die Knochen abgemagerten Araber, der sich an ihm vorbeidrücken wollte. „Frag ihn."

    „Wo erhalten wir hier frischen Proviant?" erkundigte sich Mac bei dem Kerl, der sofort ein leutseliges Grinsen aufsetzte.

    „Yallah, Yallah", antwortete der Kerl, dann verschwand er.

    „Frag noch ein paar Leute, sagte der Profos. „Irgendwann triffst du bestimmt einen, der Englisch kann.

    „Wir hätten doch die Zwillinge mitnehmen sollen, sagte Stenmark. „Die hätten sich verständigen können.

    „Wir haben sie aber nicht dabei, sagte Carberry. „Außerdem wird hier nicht Türkisch gesprochen, sondern arabischer Dialekt oder so was. Im übrigen kommen wir auch allein zurecht. Also, Mac, wir gehen dann schon mal weiter. Er schaute zu Higgy und Arwenack. „Los, setzt eure Affenärsche wieder in Bewegung."

    Der Trupp marschierte weiter. Mac Pellew murmelte eine Verwünschung und schloß sich den Kameraden wieder an. Was blieb ihm anderes übrig? Hier konnte gewiß keiner Englisch. Überhaupt, nirgends war auch nur ein Mensch zu entdecken, der annähernd wie ein Europäer wirkte. Seltsam. Gab es hier nicht einmal Spanier, Portugiesen oder Franzosen?

    Carberry betrachtete ein paar Stände, vor denen sich schnatternde Araber stritten.

    „Mist, hier gibt es nur Klamotten", sagte er vernehmlich.

    Die Araber verstummten und blickten ihn nachdenklich und mißtrauisch an. Dann nahmen sie ihr Palaver wieder auf.

    Plötzlich trat aus einem schmalen, dunklen Gang ein feister kleiner Mann auf den Trupp zu. Er trug ein angeschmutztes weißes Gewand und einen grünen Turban. Er lächelte und verneigte sich.

    „Sidi, sagte er zu Carberry. „Du Spanien? Portugal?

    „Nein, England", knurrte der Profos.

    „Schade, flüsterte der Mann auf Portugiesisch. „Du nicht verstehen. Ich weg.

    „Ich doch verstehen, entgegnete Carberry. „Ich kann Spanisch.

    „Oh, auch ich. Ein bißchen", sagte der Araber.

    „Wunderschön, sagte Don Juan de Alcazar. „Vielleicht kannst du uns weiterhelfen. Wir suchen etwas.

    Der Kerl verbeugte sich wieder. „Oh, gut. Ich haben. Du Frau? Er blinzelte Carberry zu. „Nett, fett? Ich führen.

    „Wir haben was zu erledigen", erwiderte der Profos.

    „He, Moment mal, mischte sich Higgy ein. „Kannst du uns nicht für ’ne halbe Stunde beurlauben, Ed?

    „Ausgeschlossen. Und arabische Frauenzimmerwollen mit Kerlen, die wie Affen stinken, nichts zu tun haben."

    Higgys Miene war zerknirscht. „Daß man dauernd in der Richtung verarscht werden muß! Er schüttelte Arwenacks Hand ab. „Los, lauf mal allein ein Stück weiter.

    Arwenack senkte den Kopf und sonderte sich einen halben Yard ab. Er war nun mal ein sensibler Affe und verkroch sich am liebsten ganz, wenn seine Leute schlechte Laune hatten oder sich ein Bordgewitter anbahnte.

    „Sidi, sagte der Araber vergnügt und zupfte an Carberrys Hemdsärmel. „Du Sklavin kaufen? Ein Zauber, sauber. Nicht teuer.

    „Wir brauchen Proviant", sagte der Profos mit einem Gesicht, als wolle er den Kerl auf der Stelle mit Haut und Haaren verschlingen.

    „Brot, Mehl, Fleisch und Fisch?" fragte der Araber.

    „Ja."

    „Ich haben. Ich führen."

    „Na endlich. Carberry atmete auf, und sogar sein Gesicht wurde etwas freundlicher. „Das wurde aber auch Zeit. Los beeil dich, wir wollen den Kram endlich hinter uns bringen.

    Der Araber setzte sich an die Spitze der Gruppe. Man tauchte in dem Gang unter, marschierte etwa fünfzig Schritte weit und stieg dann Treppenstufen hinunter, die in gähnende schwarze Finsternis führten.

    „Hoffentlich ist das keine Falle", sagte Don Juan.

    „Ausplündern lassen wir uns nicht, keine Sorge", brummte der Profos. Aber ganz geheuer war auch ihm die Sache nicht.

    „Wo ist Arwenack?" fragte Paddy Rogers den Iren.

    „Weggelaufen", erwiderte Higgy. „Aber der findet sich schon wieder an.

    Sir John hatte von der Profos-Schulter abgehoben und flatterte hinter dem beleidigten Affen her. Es war nicht das erste Mal, daß die Maskottchen der Seewolf-Crew ihre eigenen Wege gingen – beziehungsweise flogen. Man brauchte sich deswegen nicht zu sorgen. Sie fanden immer wieder zum Schiff zurück.

    Öllampen wiesen

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