Lebenslauf: Gedichte
Von Matthias Freytag
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Stunden und Tage
Verse suchend, Jahre, und
Nie am Ziel, und doch -
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Buchvorschau
Lebenslauf - Matthias Freytag
Inhalt
Geburtstagsständchen
Schlaf und Erwachen
Annoncenglück – I, II
Hebe
Wechselgesang
Solo für zwei Liebende
Störung
Meiner schlechten Liebe
Wüstenwanderung
Herz der Wünsche
Drei Solo-Stücke – I, II, III
Nebelleben
Steigerung des Schrecklichen
Schmerz
Les jeux sont faits
Wunsch und Erfüllung
Jahreswechsel
Morgenlied für ein Kind
Kinderporträt
Glücksrad
Homo sapiens – I, II
Lob der Oberfläche – I, II, III
Begegnung
Total normal
Geheimnis des Erfolges
Leben ist …
Unter Menschen
Interview
Apotropeion
Abkehr und Einkehr
Beschwörung
In studi jubilo
Erscheinungen – I, II
Linien des Lebens
Sehnsucht
Einkehr
Rausch
Am Haken
Gartentraum
Erlebnis
Vision
Rosen des Glücks
Positiv
Amok
Spaziergang
Aufbruch in die neue Welt
Talisman
Abenteurer
Heimweh
Zürich – Niederdorfstraße
In einer alten Stadt
Wurmlinger Kapelle
Wiedereinkehr
Paris: impression du soir
Vita nuova
Beginn einer Reise
Florenz – I, II
Siena: Il Campo
Rom – I, II, III, IV, V
Südlastig
Oleander: nördlich eingekübelt
Silberweide – I, II, III, IV
Januskopf
Jahres-Anfang
Erklärung
Ruderbootsfahrt
Aus Zeiten und Zonen
Here comes the sun …
An die Entfernte
Strohwitwer
Gruß ans Meer
Wiederbegegnung
»… du kennst mich ja.«
Du
»Pst«
Lebensfrage
Weihnachtsbeben
Lebenslauf
Pizalun
Schlaflied
Traumstück
Traumerlebnis – I, II
85 – 2012
Orpheischer Anklang
Beschwörung
Hamburg »Strandperle«
Bildbeschreibung
Vorgänger
Geburtstagsständchen
Durch die Wohnung tönt die Uhr,
Wieder füllt sich eine Stunde,
Zeiger schreiben ihre Spur
Weiter durch die neue Runde.
Und erneut ein volles Jahr
Künden meine Zeiger morgen.
Dinge, die ihr Lauf gebar …
Und, was in ihm noch verborgen …?
Wandern durch den Lebens-Raum,
Tür, durch die man ihn betreten –
Vorher …? Dann, am andern Saum …?
Was zieht an den Schicksalsfäden?
Weg, der immer weiterführt,
Oft in richtungsloser Windung,
Immerzu gekreuzt, berührt,
Netzwerk seltsamer Verbindung:
Weg-Begegnung … schon vorbei –
Andre, die zusammenmünden,
Meist nicht lang, manchmal als sei
Tiefstes Gleichnis zu ergründen.
Und zuweilen fühlt man auch
Fernste Weiten sich verweben,
Prägen Zeichen, fein wie Rauch
Scheinbar nur, sich fest ins Leben.
Schlaf und Erwachen
Wie ist das seltsam:
Aufstehn und schlafen und aufstehn …
Und daß man es einmal nicht mehr tut.
Kein Wachsein, kein Schlafen mehr,
In diesem Leben –
Ein andres vielleicht?
Wir wissen nichts.
Verlöschen des Ichs im All. Als andres Wesen
Ein neues Dasein in alter Welt.
Als körperlose, doch einzelne Seele
Hinüber in ein Jenseitsleben;
Und irgend berührt noch von dem was war …?
Ist alles gleich unfaßbar:
Das Ende dessen was wir sind
In all den gewohnten Tagen und Jahren.
Wir wissen nichts. So viel wir glauben,
So viele Karten und Bilder auch,
Von jenem Land,
Das allem was uns Land heißt
Vielleicht unsagbar fremd ist.
Die Grenze zum Unbekannten.
Wir treten über sie in das Leben,
Und treten über sie hinaus,
Und tun dazwischen meist so
Als wäre nur hier die Wirklichkeit …
Wie klein sie ist.
Zu einer Lebenszeit die Zeiten
Die vor und die nach ihr liegen.
Die früheren: menschenlos
Der größte Teil – und wie die spätren …?
Wir schlafen, stehen auf und schlafen …
Wie sind sie seltsam
Die Tage unserer langen kurzen Jahre.
Im Wachsein die drängenden Geschäfte,
Die Wiederkehr des Schlafes dann.
Und daß wir uns immer aus ihm erheben,
Aus ihm …
Annoncenglück
I
Inserentin
Welche Antwort finden meine Worte:
»Sie sucht Ihn …« – die klar und einfach klingen?
Wer bedenkt der vielen Fragen Schlingen,
Die sie knüpfen? Wer die dunklen Orte,
Wo Dämonenspuk, wo Raub und Morde
Lauern könnten …? Wer weiß durchzudringen,
Ohne blinden Drang und vor Mißlingen
Ohne Furcht doch, zur geheimen Pforte,
Hinter welcher wartet (und ich ahne
Selbst kaum, wie es sein mag), was ich suche:
Wer zu