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5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 5 (FBI Special Agent)
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5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 5 (FBI Special Agent)
eBook220 Seiten3 Stunden

5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 5 (FBI Special Agent)

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Über dieses E-Book

Special Agent Owen Burke Sammelband (21-25) Action Krimis von Pete Hackett INHALT 21 Der Tod stellt keine Fragen 22 Rockersterben in der Bronx 23 Wer New York in Atem hält... 24 Jagdzeit im Big Apple 25 Im Angesicht des Todes
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum27. Juni 2019
ISBN9783956174803
5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 5 (FBI Special Agent)

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    Buchvorschau

    5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 5 (FBI Special Agent) - Pete Hackett

    Special Agent Owen Burke

    Sammelband (21-25)

    Action Krimis

    von Pete Hackett

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author www.Haberl-Peter.de

    © 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress

    www.AlfredBekker.de

    1. digitale Auflage 2015 Zeilenwert GmbH

    ISBN 9783956174803

    INHALT

    21 Der Tod stellt keine Fragen

    22 Rockersterben in der Bronx

    23 Wer New York in Atem hält …

    24 Jagdzeit im Big Apple

    25 Im Angesicht des Todes

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Band 21 – Der Tod stellt keine Fragen

    Band 22 – Rockersterben in der Bronx

    Band 23 – Wer New York in Atem hält …

    Band 24 – Jagdzeit im Big Apple

    Band 25 – Im Angesicht des Todes

    Band 21

    Der Tod stellt keine Fragen

    Special Agent Owen Burke lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: »Fassen wir zusammen: Am 10. September gegen 9 Uhr vormittags marschiert ein bärtiger Mann, dessen Alter zwischen dreißig und fünfunddreißig Jahren liegt, in der 42nd Street in das Büro des Direktors der Citibank und erklärt ihm, dass sich dessen Frau in der Gewalt seines Partners befinde und dass dieser sie töten werde, wenn man sich weigere, ihm eine Million Dollar auszuhändigen. Er erhält das Geld und verschwindet spurlos.«

    Burke machte eine kurze Pause, als wollte er sich seine nächsten Worte erst im Kopf zurechtlegen. Schließlich sprach er weiter: »Derselbe Bursche besucht genau fünf Wochen später, am 15. Oktober, ebenfalls gegen 9 Uhr, die Wells Fargo Bank in der 7th Avenue und erpresst erneut eine Million, und zwar mit derselben Methode, die er auch am 10. September anwandte: Eine Million, oder die Frau des Bankdirektors stirbt. – Und nun, am 10. Dezember, suchte er die Citibank in der Canal Street auf. Und er erzwingt wieder die Herausgabe einer Million …«

    »Und obwohl er die geforderte Summe erhält, ermordet sein Komplize die Frau des Bankdirektors«, vollendete Ron Harris das Resümee seines Kollegen. »Während Mrs. Emerick und Mrs. Herald mit dem Schrecken davongekommen sind, schneidet der Geiselnehmer Mrs. Pickett mit einer Brutalität sondergleichen die Kehle durch. - Warum?«

    »Das ist die Frage, die sich uns stellt«, murmelte Owen Burke und schaute versonnen auf einen unbestimmten Punkt. »Weshalb musste sie sterben? - Eine Möglichkeit wäre, dass sie den Kerl erkannt hat, der in ihr Haus eingedrungen ist.«

    Ron Harris wiegte den Kopf und brachte auf diese Art seine Zweifel zum Ausdruck. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bekannter der Familie in die Wohnung eindringt und das Risiko eingeht, erkannt zu werden. Mord ist nicht jedermanns Sache. Wenn sich jemand auf räuberische Erpressung und Geiselnahme spezialisiert, dann sicher nicht in seinem Umfeld, wenn es – wie hier in New York -, zig andere Möglichkeiten gibt.«

    »Wir haben die Beschreibung von beiden Tätern«, murmelte Burke. »Beide um die dreißig bis fünfunddreißig, dunkelhaarig, links gescheitelte, nackenlange Haare. Beide trugen einen Bart, und beide waren mit Sonnenbrillen getarnt. Sie sind etwa eins achtzig groß, schlank und vermitteln einen sportlichen Eindruck. Es könnte sich um Brüder handeln.«

    »Die Bärte können angeklebt gewesen sein«, gab Ron Harris zu bedenken. »Was die gleichen Frisuren anbetrifft, so nehme ich an, dass die Kerle Perücken getragen haben. Ich denke, aufgrund der Phantombilder, die von ihnen gefertigt wurden, finden wir sie niemals. Da sie Handschuhe trugen, haben sie auch keine Fingerabdrücke hinterlassen, und es gibt kein DNA-Material, das uns auf ihre Spur führen könnte.«

    »Das perfekte Verbrechen«, knurrte Owen Burke. »Wir sollten uns vielleicht mal mit den Bankdirektoren unterhalten. Eventuell auch mit Mrs. Emerick und Mrs. Herald. Die drei Direktoren und die beiden Ladies haben die Bankräuber schließlich hautnah erlebt.«

    »Sie wurden befragt«, versetzte Ron Harris. »Auf ihre Aussagen hin wurden die Phantombilder erstellt.«

    »Sicher, sie wurden befragt«, bestätigte Burke. »Aber nicht durch uns. Der Fall wurde uns erst nach dem dritten Bankraub und dem Mord übertragen. Wir sind genau drei Tage damit befasst und es gibt keinen Hebel, an dem wir ansetzen können. Darum will ich mir ein Bild von den Beteiligten machen. Vielleicht gibt es doch noch den einen oder anderen Hinweis, mit dem wir etwas anfangen können.«

    »Wie du meinst«, gab Ron Harris achselzuckend zu verstehen. »Mit wem sprechen wir zuerst?«

    »Fangen wir mit Clarence Herald an. Und dann besuchen wir Emerick.«

    Die Agents fuhren ihre Computer herunter, schlüpften in ihre Jacken und verließen ihr gemeinsames Büro in der dreiundzwanzigsten Etage des Bundesgebäudes an der Federal Plaza. Minuten später steuerte Ron Harris den Dodge Avenger aus der Tiefgarage, lenkte ihn zum Broadway, fuhr hinauf bis zur 14th Street und wechselte hinüber auf die Seventh Avenue. Drei Seitenstraßen weiter befand sich die Wells Fargo Bank, die Clarence Herald als Direktor leitete.

    Harris fand in der 17th Street einen Parkplatz. Wenig später betraten sie die Bank. Sie fragten sich durch bis zum Sekretariat des Bankdirektors. Bei einer resoluten Lady, an der kein Weg zu Clarence Herald vorbeizuführen schien, wiesen sie sich aus und Owen Burke äußerte ihr Anliegen. Eine Minute später bat sie die Sekretärin ins Büro des Direktors.

    Clarence Herald kam um seinen wuchtigen Schreibtisch herum, schüttelte jedem der Agents die Hand und forderte sie auf, an dem Besuchertisch in der Ecke neben der Tür Platz zu nehmen. Er fragte, ob er ihnen Kaffee oder etwas anderes zu trinken anbieten dürfe, aber sie lehnten dankend ab.

    »Es geht um die Sache vom 15. Oktober«, begann Owen Burke. »Vor drei Tagen beraubten die beiden Kerle nun die Citibank in der Canal Street. Und sie ermordeten Muriel Pickett.«

    »Ich habe in der Times davon gelesen«, murmelte Herald. Sekundenlang zuckten seine Mundwinkel, als ihn die Erinnerung zu überwältigen drohte. »Shirley, meine Gattin, befand sich ebenfalls über eine Stunde in der Gewalt dieses skrupellosen Kerls. Ich darf gar nicht daran denken, dass er auch sie …«

    Die Stimme des Bankdirektors brach. Er fuhr sich mit der linken Hand über die Augen, als wollte er die Bilder, die sich aus seiner Erinnerung in den Vordergrund seines Bewusstseins schoben, verscheuchen. Nachdem er würgend geschluckt hatte, fuhr er fort: »Meine Frau befindet sich seit dem traumatischen Erlebnis in psychiatrischer Behandlung. Sie wird wohl so schnell nicht darüber hinwegkommen.«

    »Wie lief die Sache ab, Mr. Herald?«, fragte Owen Burke.

    »Ich habe das alles Ihren Kollegen vom Detective Bureau bereits geschildert, Agents. Sie haben meine Aussage protokolliert. Man hat Ihnen doch sicherlich die Akte überlassen, als man Sie mit den Ermittlungen beauftragte.«

    Burke nickte. »Ihre damalige Aussage gibt nichts her. Wir haben nichts, wo wir ansetzen können. Darum möchten wir noch einmal aus Ihrem Mund hören, wie der Raub ablief. Vielleicht ergibt sich für uns ein Hinweis.«

    Herald zog die Unterlippe zwischen die Zähne, kaute kurz darauf herum, dann begann er zu sprechen: »Der Mann sprach gegen 9 Uhr bei meiner Sekretärin vor und erklärte, dass er mich in einer wichtigen Angelegenheit zu sprechen wünsche. Die Dringlichkeit unterstrich er damit, indem er zu verstehen, dass es um Leben oder Tod gehe. – Was ja auch so war.« Zuletzt klang die Stimme wieder ausgesprochen brüchig.

    »Aufgrund dieses Hinweises erklärten Sie sich bereit, mit ihm zu sprechen«, konstatierte Ron Harris.

    »Nun, Service wird bei unserer Bank ganz groß geschrieben. Außerdem war ich davon überzeugt, dass der Besucher maßlos übertrieb, um nicht von meiner Sekretärin abgewimmelt zu werden. - Wir gehen auf die Belange unserer Kundschaft ein. Die Konkurrenz ist groß …«

    »Sie baten den Burschen also in Ihr Büro«, murmelte Owen Burke. »Wenn ich mich richtig erinnere, nannte er sich Richard Harris.«

    »So ist es. Er saß auf dem Stuhl, auf dem Sie sitzen, Agent. Ich fragte ihn nach dem konkreten Grund seiner Vorsprache bei mir. Er grinste mich an und sagte, dass ich ihm sicherlich innerhalb der nächsten Viertelstunde eine Million Dollar aushändigen würde. Wenn nicht, werde sein Freund meiner Frau die Kehle durchschneiden. Dann nahm er sein Handy, tippte eine Nummer und reichte mir das Telefon. Ein Mann meldete sich. Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, bat er mich, einen Augenblick zu warten, gleich darauf hatte ich meine Frau an der Strippe. Sie weinte und stammelte, dass der Kerl in die Wohnung eingedrungen sei und dass es von mir abhinge, ob sie noch in dieser Stunde sterben würde. Shirley war außer sich. Sie – sie konnte kaum sprechen vor Panik und Verzweiflung.«

    Clarence Herald räusperte sich.

    »Wie ging es weiter?«, fragte Burke.

    »Der Kerl nahm mir das Handy weg und unterbrach die Verbindung. Dann sagte er, dass ich jemand beauftragen solle, der die Million in einen Aktenkoffer packt und diesen in mein Büro bringt. Wenn er nach Ablauf von 15 Minuten seinen Freund nicht anrufen und diesem berichten würde, dass die Sache planmäßig abgelaufen sei, werde meine Frau sterben.«

    »Und Sie taten, was der Kerl forderte«, murmelte Ron Harris.

    »Natürlich! Ich konnte doch nicht das Leben meiner Frau in die Waagschale werfen. Also verständigte ich meinen Vertreter. Die Polizei konnten wir natürlich noch nicht alarmieren, denn Shirley war dem Komplizen des Kerls, der die Million abholte, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Nelson brachte den Koffer mit dem Geld und der Verbrecher verschwand. Ich rief sofort bei mir zu Hause an, aber der Geiselnehmer befand sich noch in meiner Wohnung. Einige Minuten später aber rief mich Shirley zurück und berichtete, dass er die Wohnung verlassen habe. Meine Frau war fix und fertig, sie war ein nervliches Wrack. Ich wies Nelson an, sofort das Police Department zu verständigen, dann fuhr ich nach Hause.«

    »Nelson ist Ihr Vertreter, wie?«

    »Ja. - Shirley war einem Nervenkollaps nahe.«

    »Das kann ich mir vorstellen«, erklärte Owen Burke. »Gab es an dem Burschen, der sich die Million aushändigen ließ, nichts Auffälliges? Versuchen Sie sich zu erinnern, Mr. Herald. Eine Narbe vielleicht, oder irgendeine Eigenart beim Sprechen.«

    »Mir ist nichts aufgefallen«, murmelte Herald nach kurzer Überlegung. »Aber Sie können sich denken, dass ich in dieser Situation ausgesprochen nervös war. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Die Angst um Shirley brachte mich fast um. Alles lief ab wie ein Alptraum.«

    »Wir werden uns auch noch einmal mit Ihrer Gattin unterhalten müssen«, erklärte Owen Burke.

    Clarence Herald schaute betrübt drein. »Es wird Shirley sicher sehr aufwühlen, wenn Sie mit Ihr über die Ereignisse vom 15. Oktober sprechen. Vielleicht sollten Sie vorher mit ihrem Arzt Rücksprache nehmen und ihn fragen, ob sie einem derartigen Gespräch psychisch gewachsen sein wird.«

    »Sagen Sie mir den Namen des Arztes«, bat Owen Burke.

    Herald nannte ihm den Namen und die Telefonnummer.

    *

    »Das war nicht viel, was wir von Herald Neues erfahren haben«, knurrte Ron Harris, als sie auf dem Weg in die 42nd Street zur Citibank waren, der David Emerick als Direktor verstand.

    »Das war gar nichts«, korrigierte Owen Burke seinen Kollegen und Teampartner. »Den Weg hätten wir uns sparen können.«

    Auch in der Bank mussten sich die Agents im Sekretariat anmelden und ausweisen, eine der Sekretärinnen telefonierte mit Emerick, und dann geleitete sie die beiden G-men zum Büro des Direktors.

    Als sie ihn zwanzig Minuten später wieder verließen, waren sie kein Stück schlauer als vorher. Emerick beschrieb ihnen den Mann, der am 10. September zu ihm unter dem Vorwand einer besonderen Dringlichkeit ins Büro gekommen war, und den Agents wurde bestätigt, was schon im Vernehmungsprotokoll der Kollegen vom NYPD stand: Es handelte sich um denselben Burschen, der auch bei Clarence Herald aufgetreten war.

    Während Ron Harris den Dodge in Richtung Canal Street steuerte, sagte Owen Burke: »Meiner Meinung nach steht Emerick noch jetzt, über zwei Monate nach dem Raub, vollkommen unter dem Eindruck der damaligen Ereignisse.«

    »Es gibt Menschen, die an so etwas zerbrechen«, erklärte Ron Harris. »Sicherlich wurde er fast verrückt vor Angst um seine Frau. Ich denke, das ist nachvollziehbar.«

    »Wahrscheinlich treffen wir Pickett gar nicht an seinem Arbeitsplatz an«, wechselte Owen Burke das Thema. »Der Mord an seiner Frau geschah vor drei Tagen. Ich denke, der arme Mann ist psychisch am Ende und wurde vom Arzt krankgeschrieben.«

    »Wir hätten uns telefonisch versichern können, ob er in der Bank erreichbar ist«, meinte Ron Harris.

    »Man hat in seinem Sekretariat den Mann gesehen, der ihn erpresst hat. Wenn wir Pickett nicht antreffen, befragen wir die Leute, die den Kerl hautnah erlebten.«

    »Sie wurden befragt«, sagte Ron Harris mit Nachdruck. »Sowohl die Sekretärin in der Wells Fargo Bank als auch die Sekretärinnen in den beiden Filialen der Citibank. Aufgefallen ist allenfalls, dass er im geschlossenen Raum die Sonnenbrille nicht abgenommen hat.«

    In der Tat! Walter Pickett war krankgeschrieben worden. Bei der Sekretärin handelte es sich um eine etwa dreißigjährige Frau mit langen, blonden Haaren. Ihr Name war Mona Sawyer. Ihre Augen wiesen einen grünlichen Schimmer auf. Es war eine ausgesprochen schöne Frau, und Owen Burke sagte sich, dass jeder Mann von ihr fasziniert sein musste. Unwillkürlich suchte er nach einem Ehering an ihrer Hand – es gab allerdings keinen.

    »Ich weiß nicht, ob Mr. Pickett den Mord an seiner Frau verkraftet«, murmelte die Sekretärin. »Er war fast zwanzig Jahre mit ihr verheiratet, und ich glaube, er hat sie noch genauso geliebt wie am ersten Tag.«

    Owen Burke wies auf den zweiten Schreibtisch in dem Büro, der ausgesprochen aufgeräumt aussah. »Sie arbeiten zu zweit hier in Mr. Picketts Sekretariat?«

    »Elizabeth ist ebenfalls krankgeschrieben worden. Ihr hat das alles derart zugesetzt …«

    Burke erinnerte sich, den Namen in den Unterlagen gelesen zu haben. »Sie sprechen von Elizabeth Burmester, nicht wahr?«

    »Richtig. Ich habe mit ihr telefoniert. Sie ist fix und fertig. Während ich mit ihr sprach, hat sie unablässig geweint. Sie gibt sich eine Mitschuld, denn sie war es, die den Verbrecher beim Chef angemeldet hat.«

    »Haben Sie den Mann auch gesehen?«

    »Ja, aber ich habe nicht besonders auf ihn geachtet, denn ich führte gerade ein Telefongespräch. Er war dunkelhaarig, bärtig, mittelgroß, schlank …« Mona Sawyer dachte kurz nach, dann endete sie: »Und er trug eine Sonnenbrille. Ich fragte mich noch, ob der Kerl wohl was zu verbergen habe. Männer mit Bärten und Sonnenbrillen haben oftmals einen Grund, ihr Gesicht zu verstecken.«

    »Haben Sie etwas gegen Bartträger?«, fragte Ron Harris. »Oder ist das nur eine Philosophie?«

    »Männer mit Bart und Haaren auf der Brust sind nicht mein Typ«, versetzte die attraktive Frau etwas schnippisch.

    »Ist Ihnen sonst nichts Besonderes an dem Gangster aufgefallen?«, erkundigte sich Owen Burke.

    »Nein. Wie ich schon sagte – ich habe nicht so sehr auf ihn geachtet.«

    »Können Sie uns die Wohnanschrift von Mrs. Burmester verraten?«, fragte Burke.

    »Sie wohnt in der Attorney Street, Lower East Side. Die Hausnummer weiß ich leider nicht. Aber ich kann Ihnen die Telefonnummer von Elizabeth geben.«

    »Bitte«, sagte Ron Harris, griff in die Innentasche seiner Jacke und holte sein Notizbüchlein sowie einen Kugelschreiber heraus.«

    Mona Sawyer klickte einige Male mit der Maus, dann diktierte sie die Telefonnummer. Ron Harris notierte sie.

    »Werden Sie Mr. Pickett vernehmen?«, fragte Mona Sawyer.

    »Sicher«, erwiderte Owen Burke nickend. »Wir müssen mit ihm sprechen.«

    »Er ist ein nervliches Wrack«, murmelte die Frau und ihr Gesichtsausdruck verriet Sorge. »Ich weiß nicht, ob er in der Verfassung ist, noch einmal alles durchzukauen. Er – er ist ausgesprochen sensibel.«

    »Wir werden nicht umhin kommen, noch einmal mit ihm zu sprechen«, erklärte Owen Burke. »Sie könnten mir einen Gefallen erweisen, Mrs. Sawyer …«

    »Miss Sawyer«, verbesserte ihn die Frau und lächelte etwas starr. »Ich bin nicht verheiratet.«

    »Sorry.«

    »Was für einen Gefallen soll ich Ihnen erweisen, Agent?«

    »Sie könnten bei Ihrem Chef anrufen. Wir wollen nämlich den Weg bis zur 69th Street hinauf nicht umsonst machen.«

    »Ich verstehe«, sagte Mona Sawyer und griff zum Telefonhörer.

    Es stellte sich heraus, dass sich Walter Pickett in seiner Wohnung aufhielt und bereit war, mit den Agents zu sprechen. Sie bedankten sich bei Mona Sawyer, verabschiedeten sich und verließen wenig später das Bankgebäude.

    »Fahren wir

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