Arab Porn: Pornografie und Gesellschaft
Von Youssef Rakha
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Buchvorschau
Arab Porn - Youssef Rakha
Porn
Eines Nachts gab ich ›arabisch‹ in die Suchleiste einer Pornoseite ein, und mein Leben war nicht mehr dasselbe.
Ich erzähle eine Lüge, aber nur, indem ich einen beiläufigen Zusammenhang andeute. Es stimmt, dass ich im Internet nach arabischen Pornos suche; ich tue es aus den naheliegenden Gründen. Aber angesichts des absoluten Mangels einer Industrie für Erwachsenenunterhaltung in der arabischen Welt tue ich es auch, weil ich herausfinden will, wie ein ›arabischer Porno‹ aussieht.
Die Einführung des Breitbandinternets in Ägypten hat mein Leben als Schriftsteller und heterosexueller Mann verändert, mir viele neue Möglichkeiten eröffnet.
Könnte ich aber ernsthaft behaupten, dass Internetpornos mein Leben verändert haben?
Ich könnte es nicht.
Gleichzeitig bin ich mir der Tatsache bewusst, dass die arabische Wirklichkeit, zu der mein Leben gehört, eine Jauchegrube voller Konflikte und Widersprüche ist. Und ich glaube, dass Pornos eine Art der Erkundigung sein könnten, wie das Internet diese Jauchegrube reflektiert und verzerrt. Kann der erotisch aufgeladene Cyberspace überhaupt irgendeinen Teil der arabischen Realität erklären oder verbessern?
Ob als Schriftsteller oder als heterosexueller Mann interessiere ich mich dafür, wie die arabische Gesellschaft kompensiert, was Ian McEwan – als Antwort auf die Terroranschläge vom 13. November – den »Todeskult« nennt. »Das Paradies der Dschihadisten«, fügt er in Klammern hinzu, »erweist sich als eine der schlechtesten Ideen der Menschheit überhaupt; Mord und Totschlag in diesem Leben, ewige Ruhe und Kitsch im nächsten.«
Doch ein Araber muss nicht gleich ein Sektierer sein, um dem Gewicht des Buchstabenglaubens und der Entsagung nachzugeben, die in der einen oder anderen Form in jedem Aspekt des Lebens offen zutage liegen. Im arabischen Porno scheint sich dieses Gewicht zu heben und dabei eine Wirklichkeit zu enthüllen, die, wenn sie sich auch nicht von der des politischen Diskurses unterscheidet, zumindest ehrlicher ist.
Der arabische Porno ist das Spiegelbild des Blicks der arabischen Gesellschaft auf sich selbst. Am Porno kann man erkennen, wie konservative Kräfte durch die Aufhebung des Begehrens in der Gesellschaft die kreativen und produktiven Impulse durch jene rückschrittliche, todessehnsüchtige Identität ersetzt haben, an der viele Araber heute festhalten.
Die Dynamiken der Erotika in einer bestimmten Kultur besitzen immer eine gewisse Aussagekraft über diese Kultur selbst (man vergleiche einen typisch amerikanischen Videoclip mit seinem japanischen Pendant). Doch die Art von Porno, um die es mir geht – mit versteckter oder stationärer Kamera aufgenommen, mit der Webcam, dem Handy, oder, selten, mit unprofessioneller Kameraführung von Dritten gefilmt – wird mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit echte Intimität preisgeben.
Es wird immer ethisch fragwürdig bleiben, ob und unter welchen Vorgaben ein privates Video öffentlich gemacht werden sollte. Es ist möglich, dass den Frauen in diesen Kurzfilmen, wie anderen in kommerziellen Pornos auch, ihre Zustimmung abgenötigt wurde, den Forderungen der Männer nachzukommen, ohne dass sie selbst Spaß an der Sache hätten. Doch es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass selbst die stilisierteren arabischen Pornos für die Augen von Zuschauern gemacht wurden, die nicht an seiner Entstehung beteiligt waren.
Obwohl ich so viele verschiedene Arten sexuell expliziter Videos gesehen habe, bin ich mir tatsächlich noch immer nicht sicher, wie ein arabischer Porno aussieht. Alles, was ich weiß, ist, dass ich in den fünfzehn Jahren der Suche, die der zum Sektierer-Alptraum gewordenen säkular-liberalen Revolution namens ›Arabischer Frühling‹ vorausgegangen sind, wichtige Einsichten gewonnen habe. Und diese Einsichten