Soldierfood Europa: Was der gemeine Soldat auf den Teller bekam! Rezepte inklusive!
Von Rhiannon Brunner
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Über dieses E-Book
Ausreichend Versorgung mit Sold und Nahrung waren in vielen Jahrhunderten der Schlüssel zum Sieg!
Die Reihe "Soldierfood" wirft einen Blick in die Kochkessel vergangener Zeiten!
Band 01 widmet sich dem historischen Europa!
Rhiannon Brunner
1977 geboren, waren bereits zu Schulzeiten Geschichte und Literatur bevorzugte Themen. In den letzten Jahren gewannen Kochen, Reenactment und daraus folgende historische Themen immer breiteren Platz in ihrem Leben. Seit dieser Zeit ist sie bemüht, ihr daraus gesammeltes Wissen einem interessierten Publikum nahezubringen.
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Buchvorschau
Soldierfood Europa - Rhiannon Brunner
Inhalt
Vorwort
Kriegerküche
Truppenverpflegung in alten Zeiten
Brot für die Soldaten
Antikes Griechenland
Rezepte
Römisches Reich
Gladiatoren – Superstars der Antike
Legionäre
Rezepte
Mittelalter
Kreuzzüge und Tempelritter
Rezepte
Neuzeit
30jähriger Krieg (23. Mai 1618 - 24. Oktober 1648)
Napoleons Armee - Grande Armée
1805- 1815
95th Regiment of Foot
Rezepte
20. Jahrhundert
1. Weltkrieg (28. Juli 1914 – 11. November 1918)
2. Weltkrieg (1. September 1939 - 8. Mai 1945)
Rezepte
Nachwort und Fazit
Tabellen
Literatur-verzeichnis
VORWORT
Wie lässt sich eine Truppe oder gar ein ganzes Regiment möglichst sinnvoll versorgen? Jeder Soldat braucht ausreichend Energie, Kraft und Nährstoffe. Welche Nahrung ist dieser Aufgabe am besten gewachsen?
Vor dieser Aufgabe standen nahezu alle Armeen der Geschichte. Soldaten und Krieger hatten lange Märsche und harte Kämpfe zu bestehen. Selbst leichtes Training schnellt den Kalorienbedarf rasch bis weit über 3.000 Kalorien nach oben.
Oftmals unterschieden die Heerführer zwischen der Ernährung im Feld und jener in Lager, Kaserne oder Garnison. Verköstigung erfolgte, wenn möglich, durch frische Zutaten und in verschiedenen Variationen. Feldernährung sollte haltbar, kompakt, nährstoff- und kalorienreich sein.
Mangelte es an nötiger Versorgung, waren Feldherren bisweilen sogar gezwungen, ihre Taktiken der Situation anzupassen. Selbst Sieg und Niederlage unterlagen dem Aspekt ausreichender Versorgung.
Dieses Buch ist als Streifzug durch die Militärgeschichte zu verstehen, mit einem Einblick in die Kochtöpfe der Soldaten.
KRIEGERKÜCHE
Seit einigen Jahren greifen vermehrt Fitnessbegeisterte historische Kochrezepte auf. Sie adaptieren sie und bauen sie in ihre eigene Ernährung ein. Der Erfolg gibt ihnen recht.
Viele dieser Rezepte dienen bis heute dem Muskelaufbau und erhöhen Trainingserfolge. Manchmal braucht es keine teuer importierten „Superfoods". Oft reicht der Blick in die Kochkessel längst vergangener Zeiten völlig aus!
Kriterien historischer Kriegerkost:
Damals stark verbreitete Nahrungsmittel
Preiswert und haltbar
Hier angeführte Rezepte sind entsprechen weitgehend dem Original. Zur Umrechnung von Mengenangaben findet sich am Ende des Buches eine entsprechende Tabelle!
Einst alltägliche Zutaten können längst zur Rarität geworden sein. In derartigen Fällen ist ein Austausch mit modernen
Materialien möglich. Die Zutaten sollten frisch, authentisch und der Zeit entsprechend sein!
Truppenverpflegung in alten Zeiten
Begeisterung für das Kriegshandwerk, heroische Tapferkeit oder Notsituationen führten Menschen zum Kriegshandwerk. Ihre Erfahrungen waren reichlich und oft sehr verschieden. Es gab nur zwei große Gemeinsamkeiten durch die Jahrhunderte –Sold und leibliches Wohl!
Staatsherren stöhnten unter den Kosten ihrer Feldzüge. Das einfache Volk litt unter Steuererhöhungen und Plünderungen. Kriege waren seit jeher teuer!
Ordentliche Bezahlung, Truppenverpflegung und die Möglichkeit mit dem Sold etwas zu kaufen, steigerte die Moral der Soldaten. Ein Heer ohne ausreichenden Sold und Versorgung hingegen galt oftmals als unwillig und untauglich. Besonders im Mittelalter und der frühen Neuzeit sorgten die Herrscher nur mangelhaft für ihr Fußvolk. Dieser Umstand brachte Plünderungen, Raub und vieles mehr mit sich.
Vielfach entwickelte sich Selbstverpflegung zur üblichen Art der Truppenversorgung. In „Habersäcke oder Ranzen trugen Soldaten oftmals Mundvorrat für mehrere Tage mit sich. Im Tross alter Feldzüge fanden sich „Spieswagen
, die bei Bedarf neue Lebensmittel aus der Heimat holten. Marketenderinnen und Händler verkauften Nahrungs- und Genussmittel zu weit überzogenen Preisen. Nicht zuletzt boten Städte und Dörfer Vorräte an, um die herumziehenden Soldaten milde zu stimmen.
In Kriegszeiten (manchmal auch in Friedensperioden) suchten sie regelmäßig nach Verpflegung an Ort und Stelle. Wie Heuschreckenschwärme zogen sie durch die Lande. Glücklich war, wer Gastfreundschaft genießen durfte. Die Alternative für den „Gastgeber fand sich in Raub und Plünderung. Ansässige sicherten sich ihr Leben, wenn sie sich freiwillig freigiebiger zeigten. Gab es nichts mehr zu holen, zog der „Schwarm
weiter – oder blieb und hungerte.
In alten Chroniken und Aufzeichnungen vieler Städte und Klöster finden sich Geschichten und Anekdoten, die von ausgegebenen Rationen (Wein, Brot, Fleisch und Alkohol) erzählen.
Zum Schutz der Zivilbevölkerung folgten auf ausschweifende Plünderungen regelmäßig Verhaltungsmaßregeln von oben. Brandschatzungen sollten so nur noch in Ausnahmefällen zulässig sein.
Der Sold spielte für Soldaten eine essenzielle Rolle. 1529 und 1531 kam es zu den ersten (christlichen) europäischen Religionskriegen. Geführt durch die reformierten Kantone (Führung Zürichs durch den Reformator Huldrych Zwingli) ging es gegen die fünf inneren katholischen Bergkantone.
Auszug der Zürcher-Verordnung im 2. Kapllerkrieg:
Item einem spillmann des tags 4 Schilling;
item einem Koch des tags 5 Schilling, item
einem fussknecht so ein houptman und ein anderer amptman hat, so uf in wartot, 2 Schilling, einem gewöhnliehen Fuss Soldaten wohl täglich 3 Schilling, einem Büchsenschützen wohl 4 Schilling."
Neben dieser Bezahlung musste die zivile Bevölkerung