4. Ali Pascha
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4. Ali Pascha - Alexandre Dumas d.Ä.
1. Kapitel
Der Anfang des neunzehnten Jahrhundert war geprägt von einer Zeit von großen Unternehmungen, Kühnheit und seltsame Wandel des Vermögens. Während Westeuropa gegen einen Unterleutnant, der plötzlich Kaiser war, kämpfte und dieser Könige ab- und einsetzte, ganze Königreiche zerstörte; wurden im östlichen Teil des alten Kontinents Mumien am Leben erhalten und fielen dann doch in Stücke. Sie wurden aufgeteilt unter kühnen Abenteurern oder wurden Ruinen.
Ohne die lokalen Aufstände zu erwähnen, die nur aus kurzen Kämpfen bestanden und zu unbedeutenden Veränderungen führten, wie das von Djezzar Pascha, der ablehnte, Tribut zu bezahlen. Dieser dachte, dass er in seiner Zitadelle des Heiligen Jean-D'Acre – welche als uneinnehmbar galt – sicher davor sei. Oder auch oder die von Passevend-Oglou Pascha, der sich an den Wänden von Widdin gepflanzt hat und sich mit seinen Janitscharen gegen die reguläre Polizei von Sultan Selim bei Stamboul verteidigte.
Rebellionen breiteten sich aus, die die Verfassung des türkischen Reiches zum wanken brachte, unter ihnen die von Czerni-Georges, die einen freien Staat anstrebten. Von Mohammed Ali, Gouverneur der osmanischen Provinz Ägypten, der unabhängig von der Zentralregierung herrschte.
Und schließlich die des Mannes, dessen Geschichte wir erzählen werden, Ali Tepeleni, Pascha von Janina, dessen langer Widerstand gegen die zentrale Macht so weit ging, dass er große Teile des osmanischen Albaniens und Griechenlands beherrschte.
Ali's eigener Wille zählte in diese wichtige Bewegung. Er sah es voraus, aber ohne Versuch es je zu unterstützen. Er war keiner von jenen Männern, die ihr Leben aufs Spiel setzen und sein einziges Ziel war, eine Macht zu erwerben, von der er der Führer war. Er wollte Einfluss und herrschen. Seine Natur enthielt die Samen für jede menschliche Leidenschaft und er widmete sein ganzes langes Leben dazu ihre Entwicklung und Befriedigung. Dies erklärt sein ganzes Temperament; seine Handlungen waren bloß das natürliche Ergebnis seines Charakters, das damit konfrontiert wurde.
Wenige Männer haben verstanden, dass sie als die Persönlichkeit von einem Individuum die Manieren und die Ideen von der Zeit und dem Land, in denen sie lebten, gestalteten. Deshalb die Figur von Ali Pascha Einstellung aus, wenn auch kein glänzendstes, aber wenigsten eins dem einzigartigsten in der zeitgenössischen Geschichte.
Von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts war die Türkei eine Beute für die politische Gangrän, von denen sie sich vergeblich versuchte, sich zu heilen. Und das lange bevor sie sich durch Kämpfe in Europa selbst zerlegte.
Anarchie und Unordnung herrschten von einem Ende des Reiches zum anderen.
Die Osman-Dynastie, die allein auf Eroberung aus war, erwies sich als unfähig, denn die meisten Kriegszüge waren gescheitert. So ist also passiert, als Sobieski, der Retter des Christentum vor den Mauern von Wien, wie vor seiner Zeit Karl Martel auf den Ebenen von Poitiers, den hochmütigen Nachkommen von Ortogrul Grenzen gezeigt haben.
Diese betrachteten sich aber als geboren, um zu befehlen, und wo sie merkten, dass der Sieg sie verlässt, fallen sie zurück in die Tyrannei.
Vergeblich hofften die Unterdrückten, dass die Besetzungen nicht lange dauern würde. Der Frieden der Osmanen drückte auf die Hände, die ihre Kraft verloren hatten, und denen dieser Frieden auferlegt wurde. Wenn man nicht im Krieg mehr triumphierte und ein Schandfrieden ausgeübt, war von der Würde nichts hören. Sie lebten daher in herrlicher Lustlosigkeit. Die ganze Last trugen die eroberten Völkern. Wie unwissenden Bauern, die auf erschöpften Feldern versuchen, Getreide zu erzwingen. Sie haben schnell ihr riesiges und reiches Reich ruiniert, durch exorbitante Exaktionen. Unerbittliche Eroberer und unersättliche Meister, mit einer Hand peitschten sie ihre Sklaven und mit den anderen plünderten sie. Ihre Gier kannte kein Ende.
Wiederstand flammte auf. Entbehrung und Aufruhr waren gleichermaßen jenseits ihrer Macht zu bewältigen; und alles, was von der Tyrannei übrig war, war eine Wüste, die von einer Mauer umschlossen war.
Die Bewohner kraftlos und ähnlich wie Schilfrohre vor dem Sturm, unfähig zu stehen. Alles für einen prächtigen Sultan, Nachkomme des Propheten. Die hohe Pforte brauchte Geld. Den römischen Senat unbewusst imitierend, bot der der türkische Sultan das Reich durch öffentliche Auktion zum Verkauf an. Alle Ränge wurden an den Höchstbietenden verkauft; Paschas, Beys, Minister jedes Ranges, und Büroangestellte jeder Klasse mussten kaufen ihre Posten vom Herrscher.
Albanien war eine der schwierigsten Provinzen. Seine Bewohner waren arm, tapfer, und die Natur des Landes war bergig und unzugänglich. Der Pascha hatte große Schwierigkeiten darin die Steuern einzutreiben. So verdienten die Männer ihr Brot beim Kämpfen. Ob Mohammedaner oder Christen, die Albaner waren über allem Soldaten. Auf der einen Seite des unbesiegbaren Scythians hinuntergefahren, auf das andere von den alten Makedoniern, kreuzte sich mit normannischen Abenteurern, brachte Bewegung in die Kreuzzüge; sie fühlten, dass das Blut der Krieger darin fließt und dieser Krieg war ihr Element. Manchmal bei Fehde untereinander, Stadt gegen Stadt, Dorf gegen Dorf, sogar oft Haus gegen Haus; das Aufbegehren gegen die Regierung der Sanjaks; manchmal in Verband mit diesen gegen den Sultan. Jeder Stamm hatte sein Militär, jede Familie seine befestigte Hochburg, jeder Mann sein Gewehr auf seiner Schulter. Als sie nichts Besseres zu tun hatten, hatten bebauten sie ihre Felder, oder mähten bei ihren Nachbarn und trugen es fort, auch manchmal ganze Herden, wenn die Gelegenheit dazu vorhanden war.
Dies war das normale und reguläre Leben der Bevölkerung von Epirus, Thesprotia, Thessaly und Oberes Albanien. Im Unteren Albanien weniger stark, weniger aktiv und kühn; und dort, als in vielen andere Teilen von der Türkei, war es oft die Beute der Räuber im Gebirge.
Es war in den Gebirgsgebieten, wo die Erinnerungen von Scander Beg bewahrt wurden und wo die Manieren von altem Laconia sich durchsetzten; die Taten des tapferen Soldaten wurden auf der Leier gesungen und das geschickte Räubern der Familie. Auf Dorffesten wurden die den Fremden weggenommenen Beutegeteilt und die Favoritenschüssel war immer ein gestohlenes Schaf. Jeder Mann wurde hochgeschätzt, seine Fähigkeit und seinem Mut und die Chancen in einem Wettkampf. Sein Ruf erwarb er sich als ein wendiger Bergsteiger und als ein guter Bandit.
Die Albaner verehrten diese Freiheit stolz und fromm als ein Staat der Unordnung, der von ihren Vorfahren vermacht wurde.
Das waren also die Männer und Manieren die Ali Tepeleni umgaben. Er rühmte sich, dass er von einer alten Anatolian-Familie abstammte, die zu den Truppen von Bajazet Ilderim gehörten. Neue Forschungen von M. de Pouqueville ergaben, dass er von einem Einheimischen stammte und seine Vorfahren christlicher Skipetars waren, die Muslime nach der türkischen Invasion wurden und seine Ahnenreihe kann bestimmt nicht weiter zurückverfolgt werden als bis zum Ende des sechzehnte Jahrhunderts.
Mouktar Tepeleni, sein Großvater, starb in der türkischen Expedition gegen Korfu, im Jahre 1716. Marschall Schullemburg, der die Insel verteidigte, nahm Mouktar als Gefangenen und hing ihn ohne Prozess auf. Die Erinnerung an diesen Mord prägten Ali in seiner Haltung gegenüber den Christen.
Mouktar hinterließ drei Söhne, zwei von denen, Salik und Mahomet, hatten die gleiche Mutter, eine rechtmäßige Frau aber die Mutter vom jüngsten, Veli, war eine Sklavin. Sein Ursprung war kein gesetzliches Hindernis auch so erfolgreich wie seine Brüder zu sein. Die Familie war eine der reichsten in der Stadt von Tepelen. Er genoss ein Einkommen von sechstausend Piastres, die Familie von zwanzigtausend Franken. Dies war ein großes Vermögen in einem armen Land. Alle Waren waren aber billig. Aber die Tepeleni-Familie im Rang von Beys machte einen Staat wie im feudalem Europa. Ein großer Bestand der Pferde, ein großes Gefolge von Dienern und Männern kostete Geld. So waren die Ausgaben höher als ihre Einnahmen. Das natürliche Mittel, es zu heben, war die Familie zu minimieren. Deshalb blieben die zwei älteren Brüder, Söhne von der ersten Frau im Haus und Veli, der Sohn der Sklavin, war gezwungen, die Heimat zu verlassen. Er trug sein Schicksal wie es ein tapferer Mann, und entschloss sich, Forderungen gegen andere zu erheben, um sich zu entschädigen für die Verluste, erlitten durch seine Brüder. Er wurde ein Räuber, ging patrouillierend durch die Gassen, mit seinem Gewehr auf seiner Schulter und seinen Yataghan in seinem Gürtel. Er griff jeden den er traf an forderte Lösegeld und plünderte ihn aus.
Nach einigen Jahren dieses gewinnbringenden Unternehmens fand er sich ein wohlhabender Mann und Anführer einer kriegerischen Bande wieder. Jetzt wollte er Vergeltung. Er marschierte nach Tepelen, den er unverdächtig erreichte, überquert den Fluss, den Vojutzaun überwunden und stand vor dem väterlichen Haus. Seine Brüder vorgewarnt, hatten sich verbarrikadiert. Er belagerte sie und zwang sie die Tore zu öffnen. Er verfolgte sie zu einem Zelt, in dem sie eine letzte Zuflucht fanden. Er wartete, bis sie darin waren und legte dann Feuer an den vier Ecken.
„Sehen Sie, sagte er zu jenen, die ihm umgaben, „sie können mich rachsüchtiger Vergeltungsmaßnahmen nicht anklagen; meine Brüder vertrieben mich aus den Haus, und ich übe Vergeltung, indem ich sie zu Hause behalte für immer.
In einigen Momenten war er der Alleinerbe seines Vaters und der Herr von Tepelen. Auf dem Gipfel seines Ehrgeizes angekommen, gab er das Räubern auf, und etablierte sich in der Stadt, wo er wieder sein Zuhause fand. Er hatte schon einen Sohn von einer Sklavin, der ihm bald darauf einen weiteren Sohn gebar. Ein Mädchen komplettierte die Familie. Und er wollte weitere Frauen und weitere Kinder sein Eigen nennen. Durch Verbindungen wollte er zu einer großen Familie des Landes aufsteigen.
Er hielte an um die Hand von Kamco, Tochter eines Bey von Conitza. Diese heirate er und suchte weitere Beziehungen zu den Hauptfamilien der Provinz, unter anderem zu Kourd Pascha, Vizier von Serat, der war von der berühmten Rasse von Scander Beg. Nach ein paar Jahren hatte er von seiner neuen Frau einen Sohn namens Ali bekommen, der Held dieser Geschichte, und eine Tochter namens Chainitza.
Trotz seiner Absicht zu weiteren Ruhm zu gelangen, gab er seine alten Gewohnheiten nicht ganz auf. Obwohl er über ein großes Vermögen verfügte. Von Zeit zu Zeiten raubte er Schafe, Ziegen und andere Beute, wahrscheinlich um sie in seiner Hand zu halten. Auch Schlägereien und Kämpfe mit den Nachbarn gehörten dazu. Nicht immer ging alles zu seiner Zufriedenheit aus und der alte Räuber verlor einen Teil seines Gewinns. Seiner Gesundheit tat das nicht besonders gut.
Ungeachtet der Regeln und Lehren von Mohammed suchte er Trost in Wein, der bald sein Leben beendete. Er starb 1754.
2. Kapitel
Ali war also im Alter von dreizehn Jahren frei, sich der Ungestümtheit seines Charakters hinzugeben. Von seiner frühen Jugend an hatte er eine, für einen jungen Türken seltene Gesinnung und Aktivität gezeigt, von Natur aus war er hochmütig und durch Erziehung aber sehr zurückhaltend. Kaum außerhalb der Schule verbrachte er seine Zeit in den Bergen, wanderte durch Wälder, erkletterte Abhänge, rollte im Schnee, trotzte den Wind und den Stürmen, atmete seine entfaltete Energie durch jede Pore aus. Möglicherweise lernte er inmitten jeder Art von Gefahr, alles zu beherzigen und zu unterwerfen; vielleicht fühlte er sich mit ihnen verbunden. Durch die Majestät der Natur erregt von einem Bedürfnis nach persönlicher Größe, das nichts sättigen konnte. Vergeblich versuchte sein Vater, sein wildes Temperament zu beruhigen; und seinen vagabundierenden Geist zu zügeln; es war nutzlos.
Hartnäckig trotzte er allen Anstrengungen und Vorsichtsmaßnahmen. Wenn sie ihn zum Schweigen brachen, brach er die Tür auf oder sprang aus dem Fenster; wenn sie ihn bedrohten, tat er so, als würde er sich daran halten, als habe er Angst und versprach alles, was nötig war, aber nur, um sein Wort zu brechen, bei der ersten Gelegenheit. Er hatte einen speziell einen, für seine Person abgestellten Lehrer, der alle seine Handlungen beaufsichtigen sollte. Immer wieder täuschte er ihn mit frischen Tricks, und misshandelte er ihn mit grober Gewalt. Erst später, nach dem Tod seines Vaters, wurde er handhabbarer; er stimmte sogar zu, lesen zu lernen, seiner Mutter zu gefallen, deren Liebling er war, und der er im Gegenzug seine ganze Zuneigung schenkte.
Wenn Kamco so sehr auf Ali gestanden hat, dann deshalb, weil sie in ihm nicht nur ihr Blut, sondern auch ihren Charakter fand. Während der Lebenszeit ihres Mannes, den sie fürchtete, schien sie nur eine gewöhnliche Frau zu sein; doch sobald seine Augen geschlossen waren, gab sie den gewalttätigen Leidenschaften, die ihren Busen bewegten, freien Raum. Ehrgeizig, kühn, rachsüchtig; sie kultivierte fleißig die Keime von Ehrgeiz, Härte und Rache, die sich schon im jungen Ali stark zeigten. „Mein Sohn", war sie nie müde, ihm zu sagen: „Wer sein Erbe nicht reichlich verteidigen kann, der verdient es zu verlieren. Denken Sie daran, dass das Eigentum anderer nur ihres ist, solange sie stark genug sind, um es zu behalten, und dass, wenn Sie stark genug sind, um es ihnen wegzunehmen, es Ihres ist. Der Erfolg rechtfertigt alles, und alles ist zulässig für den, der