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Gewagtes Spiel: Dr. Daniel 88 – Arztroman
Gewagtes Spiel: Dr. Daniel 88 – Arztroman
Gewagtes Spiel: Dr. Daniel 88 – Arztroman
eBook96 Seiten1 Stunde

Gewagtes Spiel: Dr. Daniel 88 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.

Dr. Vanessa von Holt hatte ihren Dienst gerade angetreten, als sie in die Notaufnahme gerufen wurde. Durchs Fenster sah sie das Blaulicht gespenstisch durch die Nacht blinken, dann wurden die Türen aufgerissen, und zwei Sanitäter kamen mit einer fahrbaren Trage herein, auf der eine stöhnende Frau lag.


»Was ist passiert?« fragte Vanessa, während sie die Sanitäter in den größeren der beiden Notfallräume dirigierte.


»Seltsame Geschichte«, raunte ihr der eine zu. »Sie klagt über Schmerzen im Oberbrauch, die sich angeblich zur Schulter hinaufziehen, doch der Bauch ist weich. Alles scheint ganz normal zu sein. Auch Blutdruck und Puls bewegen sich im Normbereich.«


Vanessa nickte. »Ich werde es mir sofort ansehen.«


Sie drängte die beiden Sanitäter förmlich zur Tür hinaus, dann ließ sie von der diensthabenden Schwester eine Blutabnahme vornehmen.


»Ins Labor?« wollte die Schwester wissen, doch Vanessa schüttelte den Kopf. »Ich erledige das selbst.«


Die Schwester war sichtlich erstaunt, hatte jedoch keine Möglichkeit, noch etwas zu fragen, weil sich Vanessa jetzt der noch immer stöhnenden Patientin zuwandte.


»Haben Sie keine Angst«, versuchte sie die junge Frau zu beruhigen. »Ich werde versuchen, Ihnen nicht wehzutun, aber ich muß eine gründliche Untersuchung vornehmen.« Sie schwieg kurz. »Sind Sie schwanger?«


Die junge Frau nickte mit schmerzvoll zusammengepreßten Lippen. »Meine Tage sind ausgeblieben und… und der Test war positiv.« Mit beiden Händen umklammerte sie den Arm der Ärztin. »Diese schrecklichen Schmerzen… ich will mein Baby nicht verlieren! Bitte… helfen Sie mir!«


»Ganz ruhig, Frau…« Sie warf einen Blick auf die Karte, die von den Sanitätern angelegt worden war. Liane Benton, 30 Jahre. »Versuchen Sie
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Jan. 2017
ISBN9783740913045
Gewagtes Spiel: Dr. Daniel 88 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Gewagtes Spiel - Marie Francoise

    Dr. Daniel

    – 88 –

    Gewagtes Spiel

    Marie Francoise

    Dr. Vanessa von Holt hatte ihren Dienst gerade angetreten, als sie in die Notaufnahme gerufen wurde. Durchs Fenster sah sie das Blaulicht gespenstisch durch die Nacht blinken, dann wurden die Türen aufgerissen, und zwei Sanitäter kamen mit einer fahrbaren Trage herein, auf der eine stöhnende Frau lag.

    »Was ist passiert?« fragte Vanessa, während sie die Sanitäter in den größeren der beiden Notfallräume dirigierte.

    »Seltsame Geschichte«, raunte ihr der eine zu. »Sie klagt über Schmerzen im Oberbrauch, die sich angeblich zur Schulter hinaufziehen, doch der Bauch ist weich. Alles scheint ganz normal zu sein. Auch Blutdruck und Puls bewegen sich im Normbereich.«

    Vanessa nickte. »Ich werde es mir sofort ansehen.«

    Sie drängte die beiden Sanitäter förmlich zur Tür hinaus, dann ließ sie von der diensthabenden Schwester eine Blutabnahme vornehmen.

    »Ins Labor?« wollte die Schwester wissen, doch Vanessa schüttelte den Kopf. »Ich erledige das selbst.«

    Die Schwester war sichtlich erstaunt, hatte jedoch keine Möglichkeit, noch etwas zu fragen, weil sich Vanessa jetzt der noch immer stöhnenden Patientin zuwandte.

    »Haben Sie keine Angst«, versuchte sie die junge Frau zu beruhigen. »Ich werde versuchen, Ihnen nicht wehzutun, aber ich muß eine gründliche Untersuchung vornehmen.« Sie schwieg kurz. »Sind Sie schwanger?«

    Die junge Frau nickte mit schmerzvoll zusammengepreßten Lippen. »Meine Tage sind ausgeblieben und… und der Test war positiv.« Mit beiden Händen umklammerte sie den Arm der Ärztin. »Diese schrecklichen Schmerzen… ich will mein Baby nicht verlieren! Bitte… helfen Sie mir!«

    »Ganz ruhig, Frau…« Sie warf einen Blick auf die Karte, die von den Sanitätern angelegt worden war. Liane Benton, 30 Jahre. »Versuchen Sie so entspannt wie möglich zu sein, Frau Benton.«

    Vanessa streifte sich dünne Plastikhandschuhe über, dann nahm sie eine gynäkologische Untersuchung vor. Der Bauch war weich und die Gebärmutter leicht vergrößert.

    Vanessa blickte sich zur Schwester um. »OP bereit machen. Wer außer mir ist heute nacht noch auf der Station?«

    »Dr. Bogner«, antwortete die Schwester.

    Dr. Ralf Bogner war ein junger, unerfahrener Assistenzarzt. Dennoch nickte Vanessa. »Rufen Sie ihn in den OP. Außerdem brauche ich jemanden von der Anästhesie.«

    Wieder war die Schwester erstaunt. Sie hatte noch nie erlebt, daß sich einer der hier tätigen Ärzte bei einer Notfalloperation nur von einem derart unerfahrenen Arzt hatte assistieren lassen.

    »Soll ich nicht den Chefarzt oder wenigstens Dr. Kastner benachrichtigen?« vergewisserte sie sich.

    »Ich habe gesagt, es genügt, wenn Dr. Bogner mir assistiert«, entgegnete Vanessa nicht ohne Schärfe. »Es ist völlig unnötig, wegen dieser harmlosen Geschichte den Chefarzt oder Dr. Kastner mitten in der Nacht herzuhetzen.«

    Sie streifte die Handschuhe ab und sah Liane Benton an. »Wir müssen Sie leider operieren. Bei Ihrer Schwangerschaft läuft etwas nicht normal, aber Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich habe derartige Eingriffe schon oft gemacht.«

    »Mein Baby«, schluchzte die Patientin. »Retten Sie mein Baby! Mein Mann und ich habe uns so gefreut, als es endlich klappte.«

    Vanessa nickte. »Ich werde tun, was ich kann, das verspreche ich Ihnen.«

    Sie wandte sich dem Arzt zu, der jetzt die Notaufnahme betrat.

    »Leiten Sie in fünf Minuten die Narkose ein«, verlangte sie. »Ich muß mir nur noch die Blutprobe ansehen, dann komme ich in den OP.«

    »In Ordnung, Frau Kollegin«, stimmte der Anästhesist zu und schob die fahrbare Trage mit der Patientin persönlich in den Operationssaal hinüber.

    Währenddessen steuerte Vanessa mit der Blutprobe von Liane Benton das Labor an. Die Auswertung ergab genau das, womit Vanessa schon gerechnet hatte. Der Wert des Schwangerschaftshormons HCG war erhöht, die Blutsenkung leicht beschleunigt und der Eisenwert ein bißchen zu niedrig. Alles deutete auf eine normale Schwangerschaft hin.

    Vanessa nickte sich zu, dann vernichtete sie die Blutprobe samt der von ihr ermittelten Auswertung und betrat wenig später den Waschraum. Ein Blick durch das große Fenster zeigte ihr, daß Liane Benton für den geplanten Eingriff vorbereitet war. Der junge Assistenzarzt wartete schon und wirkte ziemlich nervös.

    Vanessa schrubbte sich die Hände ab, dann atmete sie noch einmal tief durch, ehe sie den OP betrat. Die Schwester streifte ihr keimfreie Handschuhe über.

    »Verdacht auf Eileiterschwangerschaft«, informierte Vanessa den jungen Assistenzarzt. »die Patientin klagte über Schmerzen im Oberbauch, die sich bis zur Schulter zogen.«

    Dr. Bogner nickte, dann blickte er sich unwillkürlich um. »Machen wir das ganz allein?«

    »Ja«, antwortete Vanessa. »Es ist sicher keine schwierige Sache. Sie haben bei gynäkologischen Operationen ja schon öfter assistiert.«

    »Aber noch nie allein«, schränkte der junge Arzt ein.

    »Nun, dann werden Sie das heute lernen«, erklärte Vanessa. Sie streckte die rechte Hand aus. »Skalpell.«

    Routiniert setzte sich den Bauchschnitt an. Dr. Bogners Hände zitterten ein wenig, als er die Operationshaken ansetzte, um Vanessa freie Sicht zu verschaffen.

    »Wie ich schon sagte – eine Eileiterschwangerschaft«, meinte die Ärztin und begann bereits, den linken Eierstock zu entfernen.«

    Dr. Bogner warf ihr einen entsetzten Blick zu. »Aber… versuchen Sie denn gar nicht, ihr den Eierstock zu erhalten? Ich meine – das Ei hat ihn ja noch nicht gesprengt.«

    »Sehen Sie denn nicht die Verwachsungen?« fragte Vanessa zurück. »Es ist sinnlos, ihr einen solchen Eierstock zu lassen. Damit wäre die nächste Eileiterschwangerschaft schon vorprogrammiert. Im übrigen kann sie auch mit nur einem Eierstock schwanger werden.«

    Angestrengt blickte Dr. Bogner auf das Operationsfeld. Irgendwie hatte er den Eindruck, als würde Vanessa vorschnell handeln und das war er nicht gewohnt. Er hatte sie in der Zeit, seit er hier arbeitete, als äußerst verantwortungsbewußte Ärztin kennengelernt. Überhaupt war sie heute so hektisch und anscheinend darauf bedacht, ihn nicht allzu viel von dieser Operation sehen zu lassen. Das alles paßte nicht zu ihr.

    »Es sieht irgendwie gar nicht nach Eileiterschwangerschaft aus«, stellte er nun fest. »Die Gebärmutter ist doch vergrößert.« Durch seine runde Nickelbrille sah er Vanessa an. »Wenn eine normale Schwangerschaft besteht, dann wird es infolge des Operationstraumas zu einer Fehlgeburt kommen.«

    »Es besteht aber keine normale Schwangerschaft«, belehrte ihn Vanessa. Sie hatte jetzt den linken Eierstock entfernt und warf Dr. Bogner einen kurzen Blick zu. »Lassen Sie sich den Schweiß abwischen, bevor er mir hier in die geöffnete Bauchhöhle tropft.«

    Dr. Bogner gehorchte, obwohl er gar nicht das Gefühl hatte, daß ihm Schweiß auf der Stirn stand.

    »Meine Güte«, murmelte Vanessa. »Das habe ich zuerst gar nicht gesehen. Der rechte Eileiter hat sich um die eigene Achse gedreht.«

    Entsetzt starrte Dr. Bogner auf den unförmig wirkenden Eileiter der Patientin.

    »Wenigstens sieht er nicht nekrotisch aus«, meinte er.

    Vanessa blickte auf. »wo haben Sie eigentlich Ihre Augen? Oder haben Sie auf der Uni beim Thema Gynäkologie geschlafen? Natürlich ist der Eileiter

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