Der Engel war ein Kind: 7 Erzählungen
Von Heinz Böhm
()
Über dieses E-Book
In der zweiten Geschichte »Lass es wegmachen« signalisiert dieses kleine »es« Wirklichkeit. Da ist schon Vollendung im Werden. Eine junge Mutter begreift dieses Geheimnis. Entschlossen gegen jeden Widerstand, ist sie bereit, sich selbst und das werdende Leben im Angesicht des Schöpfers zu schützen: »Ihr Mann hatte die Schlacht verloren; denn der heutige Tag bescherte dem keimenden Leben einen unüberwindbaren Schutz: Das Herz einer liebenden Mutter.«
Wohin mit der Schuld? Das ist der heiße Kampf eines alten Bauern, der gegenüber seiner Tochter eine schwere Schuld auf sich geladen hat. Aufgewachsen im Halbdunkel eigener Werksgerechtigkeit, muss er auf dem Sterbebett erfahren, dass diese »Gerechtigkeit« seine Schuld nicht auslöschen kann. Da hört er durch seinen Sohn die Botschaft des streitbaren Mönches Dr. Martin Luther. Kann ihn diese »fremde Gerechtigkeit« Christi in letzter Minute noch aus dem Rachen der Hölle retten …?
Zufall! Schicksal! Spielball der Sinnlosigkeiten! Dieses düstere Klima bestimmt weithin das Leben des modernen Menschen; gewissermaßen vorprogrammiert im Sinn des bekannten Nietzschewortes: »Die Welt ein Tor zu tausend Wüsten, stumm und kalt.«
Demgegenüber wollen die drei nachfolgenden Geschichten den göttlichen Horizont bezeugen, dass auch der heutige Mensch von der Wirklichkeit des lebendigen Gottes gerufen, eingeladen und geborgen sein soll.
Das eBook »Der Engel war ein Kind« beinhaltet 7 Erzählungen.
Mehr von Heinz Böhm lesen
Ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk: Acht Erzählungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWunder oder Märchen?: Der heutige Mensch vor der Wunderfrage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Glaube schwindet: Trost in Anfechtung in Dunkel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesucht und geliebt: Ausweg aus dem Niemandsland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Pestglocke: Eine Erzählung aus der Zeit der Reformation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGoldsucher: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Todessumpf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTödliches Schweigen: Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNur der Heilige Geist …: Vom Segen unserer Ohnmacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Generation der Hoffnungslosen: Eine Auseinandersetzung zwischen atheistischer Weltanschauung und christlichem Glauben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs gibt ein Zuspät: Entscheidung als Lebenswende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn der Vorhang fällt: Erzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd wenn Gott schweigt?: Über Zweifel, Anfechtung und Trost Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Befehl des Pharao Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie geleugnete Wirklichkeit: Warum es keinen Sinn macht, der Wahrheit aus dem Weg zu gehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmer bei dir geborgen: Geschichten und Gedanken zum Jahreslauf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpielt der schwarze Jonny falsch? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Der Engel war ein Kind
Ähnliche E-Books
HERBSTKATZERLTOD: Bayernkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Skandal im Viktoria-Klub: Der Roman eines Spielers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlumberg 2: Die Wachswalze Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHattinger und der verschollene Bruder: Ein Fall für Hattinger, Band 4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Skandal im Viktoria-Klub: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerlin City Blues: 8 Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Skandal im Viktoria-Klub Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEiland: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Strick um den Hals: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Skandal im Viktoria-Klub (Krimi aus der Spielerwelt) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFalkan und die Angst des Architekten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlle Jahre wieder: Kurzgeschichten zum Weihnachtsfest Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlugobst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeißer Sand: Küsten Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVladimir Tod beißt sich durch (Band 2) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5TAT OHNE TÄTER - DREI NOVELLEN: Im Dunkel der Nacht - Krimis aus der DDR, Band 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTeufelshaken: Kriminalroman aus Düsseldorf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHimmelfahrt: Kommissarin Mylona ermittelt auf Zakynthos Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Strick um den Hals (Gaboriau-Krimi) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOliver Twist. Band Zwei: Roman in drei Bänden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWildes Kristall: Krals fünfter Fall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaubLust: Ein Potsdam-Babelsberg-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOperation Spandau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchattenstaub: Wetterau-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMichael Hellmer ermittelt im Münsterland - Münsterwölfe: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeeteufel Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Tödliche Rache im Fachwerk: Schwabenkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrt des Bösen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord heilt alle Wunden: Ein Wien-Krimi Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Seerache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Harry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMetamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Immanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIlias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Der Engel war ein Kind
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Der Engel war ein Kind - Heinz Böhm
Gewissen
Das vergessene Kinderlied
Der Gastwirt und sein Kellner wechselten einen schnellen Blick. Das hatte gerade noch gefehlt! Beinahe zwei Wochen war dieser Schwätzer Willi Leukoff nicht mehr im »Goldenen Anker« gewesen. Der Wirt hatte schon gehofft, er werde nicht mehr auftauchen. Nun stand er im Eingang, die dickglasige Brille bis auf die Nasenspitze geschoben, offensichtlich erwartend, dass die vielen Gäste sein Eintreten beachteten. Doch kaum einer nahm Notiz von ihm, und wenn dennoch einige Köpfe herumfuhren, dann wegen des kalten Luftzugs, der durch die geöffnete Tür hereinstrich.
Willi Leukoff drückte die Tür mit seinem Rücken zu, dann steuerteer auf die Theke los. Der Ankerwirt grinste dem Gast entgegen. Obwohl dieser arme Hund für höchstens vier Bierchen drei Stunden einen Hocker oder Stuhl beanspruchte, so fiel er immerhin unter die alte Regel, dass der Kunde in jedem Fall König sei. Auch der Kellner zauberte ein Lächeln auf die Lippen. Willi zog einen abseits stehenden Barhocker an die Theke und brummte seine Bestellung.
»Bier und Doppelkörnchen!« Solange er nicht sein übliches Quantum in sich hinein geschüttet hatte, überstieg seine Geschwätzigkeit keineswegs den Wortumsatz der anderen Gäste. An diesem kalten Oktoberabend aber legte er sofort los. Offensichtlich hatte er sich in einer anderen Kneipe schon vorgewärmt. »Aufhängen sollte man sie alle, ja aufhängen!« Der Wirt ließ das gefüllte Bierglas kurz auf der Tropfplatte stehen, dann schob er es dem ändern zu. Der nahm einen kräftigen Schluck, dann zupfte er sich am Ärmel seiner zerschlissenen Jacke.
»Ob jemand Grips hat, ist heut zweitrangig. Kleide einen Schimpansen neu ein, und es gibt einen Arbeitslosen weniger.« Diese immerhin aufschlussreiche Einleitung des hereingeschneiten Gastes ließen den Grund seines Ärgers keineswegs im Dunkel. Also konnte man eine weitschweifende Erklärung abblocken.
»Also wieder mal vergeblich die Klinken geputzt«, sagte der Wirt. Willi Leukoff kippte den vor ihm stehenden Doppelkorn hinunter und nickte eifrig. »Genau. Dabei war ich mit einem Fuß schon drin. Der Meister in der Ladehalle schien nicht abgeneigt, mir einen Lob zu geben, aber der im Personalbüro … Schon die Blicke zwischen ihm und seiner Angestellten sprachen Bände, wenn du weißt, was ich meine?«
»Und ob«, versicherte der Ankerwirt, insgeheim froh, dass der andere den Blickwechsel zwischen ihm und dem Kellner nicht bemerkt hatte. Oder vielleicht doch?
»Willi!« Der Wirt schaltete auf menschliche Wärme; »kannst mir glauben, dass ich dir gern einen Job vermitteln würde, aber mein Vitamin B reicht nicht bis zu den einflussreichen Regionen, wenn du weißt, was ich meine.« Willi Leukoff lächelte geschmeichelt. Offensichtlich hatte dem Ankerwirt seine Formulierung imponiert, dass er sie sofort auf dem Sprachtablett zurück servierte.
»Schon gut, irgendwann wird's schon mal klappen.« Plötzlich legte sich um seinen Mund ein bitterer Zug. Er kniff seine Augen zusammen, dass sie hinter der dicken Brille nur noch ein paar schmale Schlitze bildeten. Wenn ich nur das elende Sklavenbewusstsein aus meinem Kreislauf herausbrächte.
Von frühster Kindheit an ist es mir von meinem alten Herrn eingeimpft worden. Es war schon mehr eine Blutübertragung. Wie der fast auf dem Fußboden herumkroch, wenn sein Chef mal auftauchte. »Immer schön hinten bleiben, und eines Tages wirst du von den Vordersten beachtet und wirst nach vorn geholt.«
Der Ankerwirt kannte diese Klänge. Immer wenn er die unselige Flucht in die Vergangenheit antrat, war dies ein untrügliches Signal seines Alkoholkonsums. Willi Leukoff stierte vor sich auf das breite Messingband der Thekenumrandung, dann schimpfte er los. Zum Glück nicht laut, noch nicht, sondern mehr in einer Art vorwurfsvollem Selbstgespräch. »Aber da hat er sich gehörig in den Finger geschnitten. Niemand dachte daran, diesen Kriecher nach vorn zu holen. Im Gegenteil, er blieb der letzte Dreck, und so wurde er auch behandelt. Nur wenn er einen voll getankt hatte, fühlte er sich als der Größte. Mut hatte er nur, wenn er unsere Mutter schikanieren konnte.«
Willi Leukoff leerte das angetrunkene Bierglas und schob es dem Wirt hin. »Noch mal, Bierchen und Doppelkorn.« Offensichtlich wusste er den misstrauischen Blick des ändern sofort zu deuten. Er fuhr mit seiner zitternden Hand in die rechte Jackentasche und zog einen zerknitterten Zwangzigmarkschein heraus. »Zufrieden?«
»Hab doch nichts gesagt«, brummte der Wirt. »Aber gedacht, mein Lieber, gedacht.« Er grinste vielsagend. »Deine Kneipe war doch so leer wie die Autobahn bei der Ölkrise, wenn deine besten Kunden wüssten, wie du wirklich über sie denkst.«
»Ist doch alles Quatsch!« zischte der Mann hinter seiner Theke, atmete aber erleichtert auf, als das Telefon herausfordernd schrillte. Eine knappe Stunde später hockte Willi Leukoff in seiner erbärmlichen Mansarde und starrte mit brennenden Augen auf die fleckige Tapete. Der kalte Oktoberwind, prickelnde Regenschauer vor sich hertreibend, hatten die Wirkung einer ernüchternden Kaltwasserkur. Schon während er durch die Parkanlage gestapft war, hatte er sich über seine dumme Quatscherei geärgert. Dass er immer die gleichen Probleme vor den ändern hin baggerte, änderte seine Situation keineswegs; sie bestätigten nur, dass er ein hoffnungsloser Versager war. Wenn er doch nicht immer vor den ändern seinen Müll auskippte. Ins Gesicht waren die freundlich, aber heimlich, besser nicht darüber nachdenken. Aber wenn man das Denken nicht abstellen konnte! Und wie so oft in den letzten Tagen, stand wie