Ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk: Acht Erzählungen
Von Heinz Böhm
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Rezensionen für Ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk
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Buchvorschau
Ein einzigartiges Weihnachtsgeschenk - Heinz Böhm
Weihnacht
Der Weihnachtsbaum
Erwin Rimbach verharrte einen Augenblick und lauschte in die weiße Einsamkeit. Er zog die dünnen Fingerhandschuhe von den Händen und blies mit seinem warmen Atem gegen die Fingerkuppen.
In seine Gedanken hinein hörte er die Stimme seiner Mutter. Er sah ihre abgearbeitete Hand, wie sie ihm den grünen Zwanzigmarkschein hinhielt. Er solle dafür ein schönes Weihnachtsbäumchen kaufen. »Und wenn du noch was übrig behältst, wird es wohl für eine Bratwurst oder sonst für etwas reichen.«
Auf dem Weihnachtsmarkt war reger Betrieb. Die Leute umlagerten die Verkaufsbuden, eingehüllt in verlockende Düfte von Pfefferkuchen und Bratäpfeln. Obwohl er sich stets vorgenommen hatte, den Weihnachtsbaum vor Heiligabend zu kaufen, war es auch in diesem Jahr wie in allen andern. Er kam sozusagen in letzter Minute. Nun gab es nichts mehr aufzuschieben. Die meisten Leute hatten ihren Christbaum schon ausgewählt.
Was da noch neben dem vereisten Brunnen stand oder herumlag, war entweder zu teuer, oder man meinte, sie seien vom vergangenen Jahr übrig geblieben. Brauchbare Bäume waren unter zwanzig Mark nicht mehr zu haben.
Plötzlich, als habe der Duft eines Hähnchengrills seine Umwelt erweitert, sah er die Schonung mit den herrlichen Blautannen vor sich. Wem würde es schon auffallen, wenn ein Bäumchen davon fehlte?
Seine Mutter allerdings, die durfte er sich nicht vorstellen. Unter einem geklauten Weihnachtsbaum brächte sie kein Weihnachtslied über ihre Lippen.
Magisch zog ihn zunächst der Hähnchengrill an. Schon wenige Augenblicke später zog er mit seiner warmen Tüte davon. O, wie das schmeckte! Mit einem schlechten Gewissen, aber einem gefüllten Magen schlich er die Häuserzeilen entlang.
Bald hatte er das Eckhaus mit den erleuchteten Fenstern erreicht. Lauschend stand er vor dem niedrigen Schuppen, in dem die Gartengeräte und andere Werkzeuge zu einer langen Winterpause verurteilt waren. Der scharfe »Fuchsschwanz« sollte heute Arbeit bekommen. Zögernd stand Erwin Rimbach vor dem Regal, dann ließ er die Säge unter seinem Mantel verschwinden.
Für Sekunden spielte er mit dem Gedanken, seiner Mutter Farbe zu bekennen, ihr zu beichten, dass er der goldgelben Verlockung knusprig gebratener Hähnchen nicht widerstanden hatte. Wie würde sie wohl reagieren? Immerhin ein Risiko, mindestens so gewagt, wie der Entschluss, sich ein Bäumchen zu organisieren.
Mit dem versteckten »Fuchsschwanz« unter dem Mantel rannte er durch die lange Straße dem Ortsausgang entgegen. Unmittelbar hinter dem gelben Ortsschild dehnten sich Wiesen und Felder. Zwischen einigen Schlehenhecken blitzte die Blautannenschonung herüber. Er wandte sich kurz um, dann hastete er über die wellige Wiese.
Vor ihm standen die verschneiten Blautannen. Erwin Rimbach wandte sich um. Es wäre nicht auszudenken, wenn ihn der Förster oder irgendein Aufseher erwischte. Als hätte der Mond beschlossen, heimlicher Komplize zu sein, drückte er die Wolken auseinander. Voll stand er über der nächtlichen Landschaft. Erwin Rimbach sah die überzuckerten Äste der Tannen. Eine schöner als die andere. Er zog den »Fuchsschwanz« aus dem Mantel und hockte vor einer mannshohen Tanne nieder. Sacht stieß er gegen den zierlichen Stamm. Mindestens sechzig Mark hätte er für dieses Prachtexemplar hinblättern müssen. Bevor er zum Sägen ansetzte, richtete er sich noch einmal auf und lauschte. Der gute alte Mond hielt ihm seine Laterne hin.
Erwin Rimbach ging erneut in die Hocke, und mit festem Griff umschloss er den schuppigen Stamm der Tanne. Behutsam setzte er die Säge an. »Der schönste Baum, den wir je hatten.« Erwin Rimbach schüttelte die letzten Schneereste aus den Zweigen. Seine Finger waren zum Zerspringen kalt.
Über der Wiese schwebte ein silbergrauer Schleier. Wenn nur die eisige Kälte nicht wäre. Wie weit schimmerten doch die Lichter aus dem Dorf herüber. Erwin Rimbach fasste den Baum am Ende des Stammes und zog ihn hinter sich her. Die Streifen im Schnee verwischten seine Fußabdrücke. »So verwischt ein Tannendieb seine Spuren«, ging es durch seine Gedanken. Tannendieb?
Während der junge Mann über die Wiese stapfte, versuchte er das hässliche Wort »Dieb« wenn auch nicht ganz auszulöschen, so doch wenigstens zu mildern. Ein Dieb klaut dauernd. Also konnte er sich als einen Gelegenheitsdieb, oder noch behutsamer ausgedrückt, als einen Verlegenheitsdieb einstufen. Er war ja, was seine Situation anbetraf, in einer doppelten Verlegenheit. Einmal, dass zeitlich nichts mehr aufzuschieben war, und zweitens, dass er für seine paar Kröten niemals solch einen tollen Baum bekommen hätte. Die Lichter des Ortes kamen näher.
Auf einem Hügel, nahe des Marktplatzes, von einer Tannengruppe umgeben, schimmerte der warme, gelbe Glanz erleuchteter Kirchenfenster herüber. Zu der stummen Einladung des herausfallenden Lichtes gesellte sich die akustische Einladung der Kirchenglocken. Und was Erwin Rimbach eigentlich anzog, die Kirche war geheizt. Zögernd blieb er stehen. »Du willst doch nicht etwa mit einem geklauten Baum ...?« Als schöbe ihn jemand auf den Hügel zu, folgte er dem Klang der Glocken. Seine eiskalten Hände vermochten die Tanne kaum noch zu halten. Zwischen zwei älteren Frauen schlupfte er durch die Tür, um mit den »anständigen Bürgern« den Gottesdienst am Heiligabend zu besuchen.
Eingekeilt zwischen Leuten, die ihren Gänsebraten nach der Gottesdienst unter ihrem gekauften Christbaum genießen würden, hoffte er, dass wenn möglich sein Herz, aber vor allem seine Finger warm wurden. Die Blautanne hatte er nahe der Sakristei hinter einem Mauervorsprung versteckt. Bei dem Gedanken