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Falkan und die Angst des Architekten
Falkan und die Angst des Architekten
Falkan und die Angst des Architekten
eBook201 Seiten2 Stunden

Falkan und die Angst des Architekten

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Über dieses E-Book

Es beginnt mit einem scheinbar harmlosen Scherz und endet mit Mord. Kurt Falkan, Kriminalbeamter im Ruhestand und Privatdetektiv aus Leidenschaft, wird vom Architekten Leonhard Wolf gebeten, den Absender einiger an ihn gerichteter verwirrender Botschaften zu ermitteln. Falkan übernimmt gerne, sind die Einträge in seinem Auftragsbuch zurzeit doch eher überschaulich. Er tut, was er sein Leben lang getan hat. Er fragt, er beobachtet, und er macht sich seine Gedanken. Dabei stößt Falkan in Wolfs Bekanntenkreis auf wenig Hilfsbereitschaft, und die Recherchen schleppen sich dahin. Dann jedoch sorgt ein Leichenfund dafür, dass seine Ermittlungen frischen, raueren Wind bekommen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. Nov. 2015
ISBN9783739299754
Falkan und die Angst des Architekten
Autor

Gerhard Krieg

Gerhard Krieg arbeitet als Verwaltungsangestellter und betreibt das Hobby Schreiben seit sieben Jahren.

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    Buchvorschau

    Falkan und die Angst des Architekten - Gerhard Krieg

    Kapitel 1

    „Ihr habt diesen Bauplatz aber nicht nur deswegen ausgesucht, weil ihr eine billige und schnell verfügbare Arbeitskraft braucht, oder?"

    Kurt Falkan stand, die Arme in die Seiten gestützt, am Rand der blumenübersäten Wiese und hatte sein eigenes Haus, ein paar Meter weiter schräg gegenüber, im Auge. Ein großes Schild neben ihm wies darauf hin, dass auf dem leeren Grundstück, das er seit Jahren vor der Nase hatte, bald ein Einfamilienhaus entstehen würde. Jeden Morgen, wenn er die Jalousien seines Schlafzimmerfensters öffnete, hatte er den freien Platz zwischen seiner Wohnung und der Gelnhäuser Straße im Blick.

    „Das ist ein erfreulicher Nebeneffekt, grinste Friedrichsen, Simone im Arm und ihre gemeinsame Zukunft im Kopf, „aber es war nicht der Hauptgrund. Weißt du, wie schwierig es zurzeit ist, einen Bauplatz zu bekommen, dort, wo man wohnen will? Er breitete die Arme aus, umschlang das Brachland vor sich wie einen dicken Freund, und stieß einen lautstarken Jodler aus, den er sich bei einem Volksfest im Bayrischen Wald abgekuckt hatte. „Das hier ist ein Geschenk des Himmels, Kurt, und wir lassen die Terrasse so bauen, dass der Duft vom Grill direkt zu dir rüber weht. Dann sparen wir uns die Telefonkosten."

    Simone lachte und packte Friedrichsen mit beiden Armen um den Bauch.

    „Aber mit dem Grillen lassen wir’s erst mal ein bisschen langsamer angehen. Sie kniff ihren Freund in die Seite. „Zu viel Speck und zu hohe Baukosten, da ist für die nächste Zeit Rationierung angesagt.

    „Wann soll’s denn losgehen?"

    „Der Architekt hat gesagt, dass der Bauantrag in ein paar Tagen durch ist. Nächste Woche können vielleicht die Bagger schon anrollen."

    Falkan klopfte seinem Freund auffordernd auf die Schulter.

    „Kommt mit, ich lade euch zu einem Kaffee ein, ohne Milch und mit kalorienfreiem Süßstoff, damit ihr euch schon mal ans Rationieren gewöhnen könnt."

    Auf dem Weg zu seinem Haus beschlichen Falkan wehmütige Gedanken an die Zeit, als Sigi und er voller Vorfreude jedes Wochenende und manchmal auch noch nach Feierabend nach Altenhaßlau gekommen waren, um den Fortgang der Bauarbeiten zu verfolgen. Sie hatten sich den gemeinsamen Lebensabend in den schönsten Farben ausgemalt, doch Sigis früher Tod hatte den Träumen ein schnelles Ende bereitet. Im Stillen wünschte Falkan seinen beiden Freunden mehr Glück. Als sie vor Falkans Rosen standen, hielt ein Wagen gegenüber am Rand des Baugrundstücks.

    „Das ist ja Wolf, unser Architekt."

    Ein korpulenter Mann in grauer Cordhose quälte sich aus dem Mercedes und winkte mit einem Papier. Simone winkte zurück und strahlte über das ganze Gesicht.

    „Unser Antrag."

    Wolf kam herüber und nickte mit zurückhaltendem Lächeln. Seine Wangen leuchteten in der warmen Frühlingssonne wie zartrosa Marzipan.

    „Richtig, der Antrag. Alles genehmigt, ich habe bereits mit der Baufirma telefoniert. Am Montag beginnt der Aushub, und wenn alles gut geht und das Wetter mitspielt, können Sie im September schon die ersten Sonnenuntergänge von der eigenen Terrasse aus bewundern."

    Bengt Friedrichsen gab seiner Simone einen Kuss, danach sahen sie schweigend und weltvergessen Arm in Arm zu der Stelle hin, wo einst ihr Freisitz sein würde. Erst Falkans Erinnerung an den wartenden Kaffee machte ihrem kurzen Tagtraum ein Ende.

    „Sie sind also Privatdetektiv?"

    Leonhard Wolf, Namensgeber und Firmengründer des Architekturbüros `Wolf und Partner´, war der Einladung in Falkans Küche ebenfalls gefolgt und begutachtete nun, die Tasse Kaffee in der Hand, mit fachmännischem Interesse Falkans Innenausstattung.

    „Sieht man mir das an?"

    „Ich habe das Schild an der Tür gesehen. Hauseingänge sind sozusagen mein Steckenpferd, ich habe immer ein besonderes Augenmerk darauf. Hauseingänge sagen einiges über die Leute aus, die dahinter wohnen."

    „Und was sagt meine Tür?", fragte Falkan lachend.

    „Dass Sie ein auf Sicherheit bedachter Mensch sind, es aber nicht damit übertreiben. Massive Eiche, ein dezentes Riegelsystem von hoher Qualität, aber keine Videokamera."

    „Sie sind ein schneller Beobachter, Herr Wolf. Wenn Sie mal keine Häuser mehr zeichnen wollen, kann ich Sie vielleicht gebrauchen."

    Friedrichsen hob abwehrend die Hand.

    „Aber vorher lässt du ihn noch unser Nest bauen, klar? Außerdem hast du doch schon genug Helfer. Michael, Hannes, und – ich sage es äußerst ungern – auch mich."Kriminalhauptkommissar Bengt Friedrichsen spielte mit dieser Bemerkung auf Falkans lästige Angewohnheit an, ihn immer wieder für seine privaten Ermittlungen zu missbrauchen.

    Wolf lächelte, wobei sein breitgezogener Mund seinem rundlichen Gesicht das Aussehen einer buddhistischen Mönchsstatue verlieh.

    „Keine Angst, Herr Friedrichsen, ich bin nicht interessiert, obwohl mich das Kriminalistische schon immer fasziniert hat. Allerdings nur auf literarischer Basis. Die Klassiker, Miss Marple, Marlowe, der dünne Mann."

    „Alles berühmte Kollegen von mir. Falkan hielt die Kanne hoch. „ Möchte noch jemand Kaffee?

    Friedrichsen und Simone lehnten ab. Die Planung ihres Heims trieb sie zurzeit von Baumarkt zu Baumarkt. Wolf jedoch hielt die Tasse dankbar hin.

    „Als ich vorhin Ihr Schild an der Haustür gesehen habe, ist mir ein Gedanke gekommen, sagte Wolf, als sie kurz darauf alleine in der Küche saßen. „Ich wollte es vor Friedrichsen nicht erwähnen, er ist schließlich Polizist und hätte der Sache vielleicht gleich viel zu viel Bedeutung beigemessen. Es ist wahrscheinlich auch gar nichts, ein Scherz möglicherweise, nicht direkt beunruhigend, aber irgendwie doch – wie soll ich sagen – mysteriös. Wie der Beginn einer Kriminalgeschichte von Agatha Christie, könnte man sagen. Es macht mich nervös. Ich bin kein besonders heldenhaftes Exemplar der Gattung Mann, muss ich zugeben. Vielleicht hätte ich die Sache in ein paar Tagen auch schon wieder vergessen, aber wenn ich schon mal im Haus eines Privatdetektivs bin, kann ich mir ja gleich fachmännischen Rat holen.

    Er griff in die Tasche und brachte einen Fetzen schwarzen Stoff zum Vorschein.

    „Haben Sie die Schatzinsel gelesen?"

    Falkan nahm den Fetzen und betrachtete ihn verwundert.

    „Ja, wie wohl jeder Junge, den es vom heimischen Sofa hinaus in die Welt zieht. Was ist das?"

    „Für Sie nur ein abgerissenes Stück Leinen, für mich ist es eine Erinnerung an die Studentenzeit. Wir waren damals vier Jungs und zwei Mädchen, so was wie unsere eigene kleine Studentenverbindung. Hingen immer zusammen rum, machten alles gemeinsam. Saufen, kiffen, Amore, wenn Sie versehen. Wir haben alles etwas lockerer angehen lassen, und ich war damals noch ein sportlicher Typ, nicht so viel Fett, ein paar mehr Muskeln und gehörig Testosteron. Er lachte und klatschte sich mit der flachen Hand auf den nicht mehr so flachen Bauch. „Na ja, die Zeiten ändern sich. Jedenfalls ging es uns gut, und irgendwann, in einem Anfall von Langeweile oder was auch immer, in einem heißen Sommer, da kam Klaus auf die Idee, dass es uns manchmal einfach zu gut ginge. Winnie, einer aus unserer Gruppe, hatte damals Scheiße gebaut, und wir anderen waren wütend auf ihn. Wir haben heftig rumdiskutiert, und irgendwann riss Klaus sich ein Stück Stoff aus seinem schwarzen Hemd und presste es Winni in die Hand. Das sei der schwarze Fleck, hat er gesagt, und in der Schatzinsel von Stevenson sei das so was wie eine Ankündigung, eine Warnung oder eine Vorladung gewesen. Wer sich gegen die Gemeinschaft der Piraten vergangen habe, der habe den schwarzen Fleck überreicht bekommen und war damit auf die Konsequenzen, die er zu erwarten hatte, vorbereitet. Bei den Piraten waren das sicherlich unangenehme Konsequenzen, Bein ab, Tod oder Schlimmeres, aber für Winni sollte es fürs Erste reichen, wenn er die Zeche des Abends übernimmt. Winni hat das damals dann sogar gemacht, hat gemeckert, aber er hat bezahlt, war wahrscheinlich froh, dass keiner mehr auf ihn sauer war und der ganze Ärger damit aus der Welt geschafft war. Wir haben dann daraus so eine Art Tradition gemacht. Jedes Mal, wenn einer von uns über die Maßen aus der Reihe getanzt war, haben die anderen ihm einen schwarzen Fetzen in die Hand gedrückt und ihm erklärt, wie er die Sache bereinigen konnte. Mit der Zeit fanden wir das Ganze richtig spaßig, manchmal benahm sich sogar einer extra wie ein Idiot, damit mal wieder der schwarze Fleck in Aktion treten konnte. Ja, so war das damals, aber mit dem Ende unseres Studiums ist auch der schwarze Fleck in Vergessenheit geraten. Er deutete auf den Stofffetzen in Falkans Fingern. „Bis letzte Woche."

    „Wie haben Sie ihn denn überreicht bekommen?"

    Ein Schatten flog über Wolfs gemütliches Gesicht.

    „Das ist ja das, was mich so, wie soll ich sagen … bedrückt. Er wurde nicht persönlich übergeben, wie wir das früher gemacht haben, hat einfach im Briefkasten gelegen."

    „Und dass der Lappen zufällig dort hineingeraten sein könnte. Vielleicht hat ihn eine Elster irgendwo geklaut und bei Ihnen fallen gelassen, vielleicht hat er in der Zeitung gesteckt, irgend so was."

    „Die ersten paar Tage hatte ich ja auch angenommen, es könnte ein dummer Zufall sein, aber gestern war wieder was im Briefkasten."

    Er gab Falkan einen zusammengefalteten Zettel.

    „Wirst du die Konsequenzen für dein Handeln tragen?, las Falkan laut und bemerkte, wie Wolf schluckte. „Das klingt nun wirklich nicht mehr wie ein gelungener Scherz. Haben Sie denn schon Ihre alten Kommilitonen gefragt, ob Sie vielleicht irgendeinen Jahrestag verpasst haben und nun einen ausgeben sollen? Das würde ja in die Tradition passen.

    Leonhard Wolf hatte bis dahin einen eher bedrückten Eindruck gemacht, nun jedoch erhellten sich seine Gesichtszüge zusehends.

    „Mann, das könnte sein. Dass ich daran nicht selbst gedacht habe. Ist doch gut, wenn man einen Fachmann fragt. Er überlegte eine Weile, und die Sorge kehrte auf sein Antlitz zurück. „Obwohl, es fällt mir im Moment nichts ein, das es zu feiern gegeben hätte.

    „Haben Sie denn nun die anderen inzwischen gefragt?"

    „Nein, wie gesagt, ich habe zuerst angenommen, dass es Zufall sei. Bei Gelegenheit wollte ich anrufen und mich mal wieder melden, wie das halt so ist. Erst durch den Zettel gestern habe ich begriffen, dass der Lumpen tatsächlich unser schwarzer Fleck sein soll und hatte mir vorgenommen, am Wochenende der Sache auf den Grund zu gehen."

    „Dann machen Sie das mal, und wenn es keiner Ihrer alten Piratenkumpels war, können Sie sich ja noch mal bei mir melden, in Ordnung?"

    „So machen wir’s. Ich bin den Sommer über sowieso öfters in Ihrer Nachbarschaft. Friedrichsens Häuschen baut sich schließlich nicht von alleine."

    Wie angekündigt rollte der Bagger am Montag an. Dieseldröhnen und klirrendes Kettenrasseln veranlassten Falkan, früher als gewöhnlich aus dem Bett zu steigen. Müde sah er vom Fenster im ersten Stock hinüber zur Wiese, wo Arbeiter damit begonnen hatten, den Grundriss von Friedrichsens neuer Heimat im Gras abzustecken. Der Tieflader, der den Bagger gebracht hatte, fuhr soeben Richtung Hauptstraße davon, am gelben Stahl seines Baggers lehnte der Fahrer, rauchte, und sah zu, wie sein späteres Arbeitsgebiet markiert wurde. Auch Wolfs Mercedes parkte etwas weiter die Straße hinunter. Falkan ließ seinen Blick suchend kreisen und fand den Architekten im Gespräch mit einem Mann mit Helm, einen ausgebreiteten Plan in den Händen haltend. Die Sache mit dem schwarzen Fleck war Falkan das ganze Wochenende über nicht aus dem Kopf gegangen. Seit einem Vierteljahr hatte niemand mehr seine kriminalistische Hilfe in Anspruch genommen und er fürchtete allmählich, aus der Übung zu kommen. Ein anonymer Brief in Verbindung mit einer ebenfalls anonym hinterlegten Erinnerung an ein Ritual aus der Vergangenheit konnte durchaus erst mal als Bedrohung gewertet werden, der man nachgehen sollte. Auch wenn sich das Ganze wahrscheinlich als verspäteter Studentenstreich herausstellen würde, so war es doch eine willkommene Abwechslung im tristen Rentnerdasein.

    In freudiger Erwartung kommender Aufgaben zog Falkan rasch das Notwendigste an, nahm seinen Dackel Fritz an die Leine und verließ das Haus in Richtung Bauplatz.

    „Guten Morgen. Tolles Bauwetter."

    Wolf begrüßte ihn mit Handschlag und gab den Bauplan an den Polier zurück.

    „Ja, so wünschen wir uns das. Mit so einem Wetter kann man planen und Termine einhalten. Leider ist der gute alte Petrus nicht vom Bau und nimmt nicht immer Rücksicht."

    Sie lachten, doch der Architekt wurde rasch wieder ernst.

    „Ich habe meine Freunde angerufen, Sie wissen schon. Die haben mich alle ausgelacht, keiner will es gewesen sein. Es gab auch keinen Anlass, den ich vergessen haben könnte und dessentwegen man mir den schwarzen Fleck hätte überreichen müssen. Sie fanden es aber alle lustig, dass ich nach so langer Zeit noch daran gedacht habe. Er fischte den schwarzen Lumpen aus der Tasche. „Entweder ich habe doch an irgendetwas nicht gedacht, und sie haben sich alle gegen mich verschworen und wollen die Sache jetzt bis zum bittersüßen Ende auskosten, oder …

    Er zuckte mit den Schultern und sah Falkan hilfesuchend an.

    „… oder jemand treibt ein Spielchen mit Ihnen, vollendete Falkan Wolfs Befürchtungen, wurde sich jedoch gleich bewusst, dass ein sensibles Gemüt dieser Gedanke durchaus beunruhigen konnte. „Was natürlich kaum anzunehmen ist, Sie sind ja schließlich nicht bei der Mafia. Er hielt einen Moment inne, dachte nach und kam zu dem Schluss, dass die letzten drei Monate einer gewissen Eintönigkeit und Langeweile nicht entbehrt hatten und er einen greifbaren Grund finden musste, um dieser Eintönigkeit – wenn schon niemand auf seine Zeitungsannoncen antwortete – für eine Weile zu entkommen. „Oder haben Sie etwa irgendwelche wichtigen Bauprojekte in Arbeit, vielleicht Großbaustellen, bei denen es um öffentliche Gelder geht? Es ist ja bekannt, dass bei solchen Projekten die Vergabepraktiken manchmal recht zweifelhaft sind."

    „Nicht bei meinen Bauvorhaben, entrüstete sich Wolf, in seiner Berufsehre gekränkt, wurde jedoch gleich wieder ruhig. „Ich meine, natürlich wird überall unter der Hand ein wenig hin und hergeschoben, aber das hält sich meistens im Rahmen. Eine Hand wäscht die andere, und wenn man’s nicht übertreibt, ist das doch sowieso die einzige Möglichkeit, wie die Menschen untereinander auskommen können. Er dachte eine Weile nach. „Ich habe im Moment zwei größere Geschichten am Laufen, bei denen es um viel Geld geht, auch um öffentliche Mittel, aber mir ist nichts zu Ohren gekommen, dass es mit der Finanzierung Schwierigkeiten oder andere Absonderlichkeiten geben würde. Natürlich, man steckt nicht drin, aber der Architekt sollte eigentlich bei sämtlichen Bauvorhaben über alles informiert sein."

    „Eigentlich", gab Falkan zu bedenken.

    „Eigentlich", sagte Wolf mit schrägem

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