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Falkan und der Kandidat
Falkan und der Kandidat
Falkan und der Kandidat
eBook209 Seiten2 Stunden

Falkan und der Kandidat

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Über dieses E-Book

Neuer Auftrag für Kurt Falkan. Eine Erbschaftssache, kein Problem für den erfahrenen Kriminalisten. Ein reicher Amerikaner sucht einen Erben, und Menschen zu suchen war schon immer Falkans täglich Brot. Doch die vermeintlich einfache Angelegenheit erweist sich nach anfänglich schnellem Erfolg als undurchsichtiges Spiel, in dem er selbst eine höchst zweifelhafte Rolle zu spielen scheint. Da Kriminalhauptkommissar im Ruhestand Kurt Falkan es jedoch so gar nicht leiden kann, wenn man ihn für obskure Zwecke benutzt, setzt er alles daran, die Machenschaften gewisser Leute aufzudecken.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum26. Nov. 2018
ISBN9783748187806
Falkan und der Kandidat
Autor

Gerhard Krieg

Gerhard Krieg arbeitet als Verwaltungsangestellter und betreibt das Hobby Schreiben seit sieben Jahren.

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    Buchvorschau

    Falkan und der Kandidat - Gerhard Krieg

    End

    1

    Ein einfacher Auftrag

    Falkan zog das Garagentor zu, schnappte sich seine Reisetasche und schlurfte mit müden Schritten hinter Fritz her in Richtung Haustüre. Hemd und Hose klebten ihm am Körper. Es war Mitte Juli, sie waren sechs Stunden in der sengenden Sonne unterwegs gewesen, und die Kunstledersitze des Firebird waren nicht eben besonders textilfreundlich bei Hitze. Im Vorübergehen fischte Falkan die Post, die sich seit Freitag angesammelt hatte, aus dem Briefkasten und betrat das Haus, in dem die letzten drei Tage kein Fenster offen gestanden hatte. Die dicke Luft trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.

    Achtlos warf Falkan die Post auf den Küchentisch und streckte den Kopf unter den Wasserhahn der Spüle. Das Wasser war abgestanden und warm, wurde aber nach zwei Litern kühl und erfrischend. Ein leises Winseln zu seinen Füßen erinnerte ihn daran, dass er nicht der Einzige war, der den halben Tag im Auto verbracht hatte.

    „Entschuldige, mein Guter", sagte er und befüllte eine Schale mit dem frischen Nass. Schlabbernd machte sich der Dackel über das Wasser her, während Falkan das Küchenfenster aufriss und sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank nahm. Als der erste Schluck kalt und angenehm die aufgewärmte Kehle hinabrann, sah er zu Friedrichsens neuem Haus hinüber. Im Garten hatte sich seit letztem Jahr einiges getan. Um das Stückchen Rasen herum standen Stachel- und Johannisbeersträucher neben ein paar Reihen Salat, zwei Pfirsichbäumchen reckten ihre jungen Zweige der Sonne entgegen, und vor der Veranda hatte Friedrichsen eine Schaukel für seinen Sohn Paul aufgebaut.

    Sie waren jetzt eine richtige kleine Familie da drüben, fast wie im Bilderbuch. Er selbst hatte die letzten beiden Tage bei einer nicht ganz so perfekten Art von Familie in München verbracht. Eine Oma, die halbtags arbeitete und sich den Rest der Zeit um die Enkelin kümmerte, eine Mutter, die die hohe Kunst der Schauspielerei erlernte, dabei jedoch vergessen hatte, dass das Leben auch finanziert werden wollte, und ein Vater, der sich so gut er konnte aus der ganzen Sache mit dem Baby heraushielt und sich neben der Schauspielschule mit Taxifahren und Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. Ein guter Stoff für eine Fernsehserie, fürs richtige Leben nach Falkans Geschmack jedoch eindeutig nicht empfehlenswert.

    Doch wer konnte es wissen? Vielleicht würde Natalie eines Tages eine berühmte Schauspielerin sein und in blitzlichtumflackerten Interviews den begierigen Reportern mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen von der Zeit erzählen, als sie noch ein junges Ding ohne Geld, dafür aber mit vielen Träumen war. Britta würde glücklich hinter den Reihen der Reporter sitzen und ihrer Tochter beim Berühmtsein zugucken, während Nico, Natalies Freund und Vater ihres Kindes, sich als Actionheld in Babelsberg eine goldene Nase verdiente. Die Zukunft bot viele Möglichkeiten.

    Allerdings fragte sich Falkan, während er noch einen kühlen Schluck nahm und sich an den Tisch setzte, wo für ihn in dieser Zukunft Platz sein würde? Seit Britta ihre Wohnung in Altenhaßlau gekündigt hatte und nach München gezogen war, war alles ein wenig komplizierter geworden.

    Würde er hinter den Reportern neben Britta sitzen oder weiter alleine seine Bahnen ziehen? Zurzeit war seine Zukunft ebenso offen wie die von Britta, Natalie und Nico. Nur hatten Natalie und Nico noch ein bisschen mehr Zukunft als Britta und er und konnten noch einiges davon verschwenden.

    Mit einem leisen Seufzer stellte Falkan die Flasche auf die Tischplatte und griff sich die Post. Reklame, Rechnung, Rechnung, Reklame, nochmal Reklame, ein Brief von der Gemeinde – sicherlich die angekündigte Änderung der Müllgebühren – und ein schmaler Umschlag mit einer fremdländisch anmutenden Briefmarke. US-Mail, las Falkan am oberen Rand. Darunter prangte das kleine Abbild eines Indianerkopfes mit Federschmuck.

    Wer schrieb ihm aus Amerika? Ihm war keine Verwandtschaft in den Staaten bekannt, weder von seiner noch von Sigis Seite her.

    Ungeduldig riss Falkan mit dem Daumennagel den Umschlag auf und entnahm ein einzelnes Blatt mit dem Briefkopf einer Anwaltskanzlei aus Chicago.

    Britten, Stanford & Doobey.

    Der Briefkopf sah teuer aus, das Papier war dick und griffig, und das Schriftbild roch nach jahrhundertelanger Tradition.

    Sehr geehrter Herr Falkan,

    Immerhin redete man ihn auf Deutsch an. Das erleichterte die Sache, denn mit dem alten Ganovenenglisch seiner Dienstzeit würde er bei einem Anwaltsschreiben sicherlich nicht weit kommen.

    die Kanzlei Britten, Stanford & Doobey wurde damit beauftragt, in einer Erb – und Vaterschaftsangelegenheit gewisse Erkundigungen einzuziehen. Ihre Detektei wurde uns von der Kanzlei Römer, deren Sitz sich in Aschaffenburg befindet, empfohlen.

    Falkan ließ die grauen Gehirnzellen arbeiten, aber der Name sagte ihm nichts.

    Unser Mandant, dessen Namen wir hier nicht nennen möchten, bat uns, ihm auf der Suche nach einer weiblichen Person behilflich zu sein, deren Bekanntschaft er in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Freude hatte, machen zu dürfen.

    Falkan musste grinsen.

    Die Leute redeten so, wie es der Briefkopf versprach. Im Geiste sah er verschnörkelte Sekretäre mit schrägem Schreibpult, einen glänzenden Fußboden aus geschliffenen Paneelen und Bücherwände mit Gesetzestexten bis an die Decke, dazu drei Herren, alle in langem Gehrock und weißem Hemd mit gesteiftem Kragen.

    Diese Person hatte ihren Wohnsitz damals in der ehemaligen Garnisonsstadt Gelnhausen. Unsere Bitte an Sie, sollten Sie den Auftrag übernehmen, wäre das Auffinden dieser Person und die Mitteilung an uns über ihren derzeitigen Aufenthalt.

    Wieder musste Falkan schmunzeln. Die Formulierung legte die Vermutung nahe, dass der Schreiber zu viel Mission Impossible gesehen hatte. Fehlte nur noch, dass sich der Brief in seinen Händen nach dem Lesen in Rauch auflöste.

    Im Falle, dass Sie Interesse an einer Zusammenarbeit haben, bitten wir Sie, sich umgehend unter der o.g. E-Mail Adresse mit uns in Verbindung zu setzen. Zur Abklärung der genaueren Einzelheiten wird einer unserer Mitarbeiter Sie dann in den nächsten Tagen persönlich aufsuchen.

    Hochachtungsvoll

    Gary Newman

    Attorney at Law

    Falkan stieß einen leisen Pfiff aus, der Fritz die Schnauze aus der Schale nehmen und die Augen erwartungsvoll zu ihm hochwandern ließ.

    „Du warst nicht gemeint, Fritzchen", beruhigte Falkan seinen Dackel und legte das Schreiben auf die Tischplatte.

    Er hatte ja auch das ein oder andere Buch von John Grisham gelesen und wusste, wie locker man in amerikanischen Anwaltskreisen mit dem Geld umging, aber dass dieser Britten und seine Kollegen extra jemanden über den großen Teich schickten, nur um ihm zu sagen, wen er in Gelnhausen und Umgebung finden sollte, erstaunte ihn dann doch. Zumal es seiner Meinung nach nicht um eine weltbewegende Sache gehen konnte. Den paar kurzen Zeilen nach zu schließen handelte es sich bei der ganzen Angelegenheit lediglich um die damals übliche Konstellation amerikanischer Soldat – deutsches Fräulein und das sich eventuell daraus ergebende Resultat, entweder Sohn oder Tochter.

    Falkan stand auf und ging durch das Wohnzimmer in den Garten, um nach den Hasen zu sehen. Sein Freund und Nachbar Bengt Friedrichsen hatte den Auftrag gehabt, während seiner Abwesenheit für deren Wohl zu sorgen, was er, den munteren Blicken nach zu schließen, die Falkan entgegenflogen, auch getan hatte. Trotz der beiden geöffneten Fensterchen und der offenstehenden Tür war es in der kleinen Gartenhütte arg warm. Falkan beneidete seine Vierbeiner zu dieser Jahreszeit nicht um ihr dickes Fell. Er füllte die Wasserschälchen in den vier Ställen auf, ließ sich in den erstbesten Liegestuhl fallen und schloss die Augen. Natürlich würde er den Auftrag aus Amerika übernehmen, da bedurfte es keiner langen Überlegung. Es stand nichts anderes an, Britta war weit weg, und der Sommer war lang. Außerdem passten Auftraggeber und Dienstwagen endlich einmal zusammen. Dazu stammte sein Firebird auch noch aus derselben Zeit, in der der Mandant von Britten und Co. sich der holden deutschen Weiblichkeit gewidmet haben musste. Vielleicht hatte er sein Fräulein damals sogar in genau so einem Pontiac Firebird, wie Falkan ihn besaß, durchs Kinzigtal kutschiert und irgendwo auf einem einsamen Waldweg zwischen Vogelsberg und Spessart für den Grund gesorgt, dessentwegen sich nun die Anwaltskanzlei Britten, Stanford & Doobey mit der Privatdetektei Falkan in Verbindung gesetzt hatte.

    Mit jugendlichem Elan hopste Falkan von der Liege und ging zum Computer. Warum auf die lange Bank schieben? Je eher der Ami bei ihm auf der Matte stand, desto eher gab es etwas zu tun, und die Suche nach der Person, deren Bekanntschaft zu machen der Mandant die Freude hatte, würde Falkan von den Gedanken an Britta und die ganze verfahrene Situation ablenken.

    Zwei Tage darauf. Der Mann sah so gar nicht aus wie die glatten Anwälte, die Falkan beim Zappen durch die Programme manchmal über den Bildschirm stolzieren sah. Er trug eine ausgewaschene Jeans, ein blassgrünes T-Shirt und Turnschuhe von Adidas. Nicht einmal eine Aktentasche hatte er dabei, nur einen Rucksack. Er hatte sich als Lincoln Lloyd vorgestellt, was, so fand Falkan, ein guter Name für einen Rechtsanwalt war, aber ebenfalls nicht zu seinem Outfit passte. Er schätzte das Bürschchen auf nicht älter als dreißig Jahre.

    „Kommen Sie rein, forderte Falkan den Besucher auf und ging ins Arbeitszimmer voraus. Auf der Veranda waren es beinahe vierzig Grad, und die Küche schien ihm nicht der richtige Ort, um mit einem Anwalt – selbst in dieser Aufmachung – zu verhandeln. „Ich nehme an, Sie haben Durst?

    „Sie nehmen richtig an, sagte Lloyd und ließ sich unaufgefordert auf einen der vier Sessel in der kleinen Sitzecke plumpsen. „Ihr habt’s verdammt warm hier.

    „Sie sprechen gut Deutsch."

    Falkan goss zwei Gläser Wasser ein und nahm ebenfalls Platz.

    „Hab’ ein paar Semester in Heidelberg studiert. Ist ein bisschen was hängengeblieben. Sie waren Polizist?"

    Falkan nickte.

    „Sie sind gut informiert."

    „Ich bin erst seit einigen Wochen in der Firma, aber was ich so mitbekommen habe, entspricht es unserer Firmenpolitik, immer gut und über alles informiert zu sein."

    Falkan lächelte.

    „Neu im Job und schon auf Reisen. Beneidenswert. Die weiteste Dienstreise, die ich je unternommen habe, war nach Hamburg."

    Lloyd lächelte zurück. Sein Lächeln hatte etwas unschuldig Hinterlistiges.

    „Ja, ich finde das auch gut. Meinetwegen kann es die nächsten vierzig Jahre so weitergehen. Ich bin kein Karrieretyp. Aber ich bin gern unterwegs."

    Obwohl das Glas Wasser seines Gastes noch nicht halb geleert war, empfand Falkan bereits eine gewisse Sympathie für den jungen Mann. Er hatte so eine offene, für einen Rechtsanwalt untypische Art an sich. Andererseits hatte Falkan während seiner aktiven Jahre Rechtsanwälte kennengelernt, mit denen er sich in der Kantine des Polizeipräsidiums die Mütze begossen hatte und die ihm dann am nächsten Tag in der Gerichtsverhandlung den Dolch in den Rücken zu rammen versucht hatten. Man konnte nie wissen. Doch hier ging es schließlich nur um eine Erbschaftsangelegenheit oder etwas in der Art. Falkan war sich sicher, dass Britten, Stanford & Doobey ihm für so eine simple Sache keinen Schakal geschickt hatten.

    „Was haben Sie für mich, Herr Lloyd?"

    Lloyd zog den Reißverschluss seines Rucksacks auf und kramte zwischen einer Ersatzhose und anderem Kleinkram eine dünne Mappe hervor. Er schlug sie auf und überflog die scheinbar unwichtigen Einzelheiten. Dabei bewegte er die Lippen wie ein nach Luft schnappender Karpfen.

    „Es geht um eine Frau namens Doris, der Nachname ist nicht bekannt. Sie war Mitte der siebziger Jahre eine enge Freundin unseres Mandanten. Lloyd grinste und machte eine eindeutige Geste mit Daumen zwischen den beiden umliegenden Fingern. „Nach Beendigung seiner Dienstzeit in Gelnhausen wurde unser Mandant nach Heidelberg und zwei Jahre später nach Fort Lauderdale versetzt. Erst später erfuhr er von einem Bekannten, dass seine Freundin eine Tochter bekommen habe. Er hat sich nie wieder bei ihr gemeldet, weiß also auch nicht, ob die Tochter seinen Lenden entsprungen ist. Das Mädchen muss damals in Soldatenkreisen eine bekannte und begehrte Persönlichkeit gewesen sein.

    Falkan musste grinsen.

    „Ihr Deutsch ist wirklich sehr blumig. Sie haben gut aufgepasst in Heidelberg."

    Lloyd zuckte ungerührt mit den Schultern und schnippte mit dem Finger auf das Blatt vor sich.

    „Ich versuche nur, das Bürokratengeschreibe hier ein wenig zu verschönern. Ich hatte auch zwei Semester Germanistik in Heidelberg."

    „Sie waren also nicht von Anfang an nur auf Jura fixiert?"

    „Bin für alles offen, aber Jura schien mir der schnellste Weg, um Geld zu machen für die schönen Dinge des Lebens. Und man kann außerdem Menschen helfen. Britten und Partner ist für mich nur das Sprungbrett für was anderes. Ich weiß nur noch nicht genau für was."

    `Der Junge scheint die gleiche Lebensphilosophie zu haben wir Mike und Melinda´, dachte Falkan bei sich. Der Schwager seines Freundes Bengt Friedrichsen und dessen Freundin Melinda hatten auch ihr Studium abgeschlossen und noch keinen rechten Plan, wie es weitergehen sollte. Lloyd hatte immerhin schon eine feste Anstellung mit Gehalt. Falkan würde ihn bei nächster Gelegenheit als gutes Beispiel bei den beiden anbringen.

    „Ich soll also diese Doris finden und sie fragen, ob Ihr Mandant der Vater ihrer Tochter ist?"

    „Nicht ganz. Sie sollen sie nur ausfindig machen und uns dann benachrichtigen. Sie soll noch nicht erfahren, dass nach ihr gesucht wird. Soll wohl eine Überraschung werden."

    „Es dürfte schwierig sein, jemanden ausfindig zu machen, ohne Gründe zu nennen. Wie soll ich sie erkennen, wenn ich sie nicht nach den Bekanntschaften ihrer Jugendjahre fragen kann?"

    Lloyd zuckte mit den Schultern.

    „Sie sind doch Privatdetektiv. Im Fernsehen sind die immer äußerst clever. Also nur finden, nicht mehr. Alle weiteren Schritte wird dann die Kanzlei unternehmen. Er reichte Falkan die Mappe. „Hier steht alles drin, was Sie wissen müssen. Wo unser Mandant gewohnt hat, die Orte an denen er sich damals mit der Frau getroffen hat, Kneipen, Kino und so was, Bekannte, an deren Namen er sich noch erinnert, sie soll wohl in einem Ort namens Roth gewohnt haben, und ein Foto ist auch dabei.

    Falkan nahm die Mappe und überflog die Zeilen. Dann nahm er das Bild. Es zeigte eine junge Frau auf der Motorhaube eines alten Buick. Auf der Rückseite stand in verblasster Schrift:

    `Doris and my good old Buick´

    „Wer ist Ihr Mandant und warum bekommt er erst nach vierzig Jahren Vatergefühle?"

    „Er möchte nicht genannt werden. Nennen wir ihn Mister X. Er ist heute ein hohes Tier in der Industrie und war damals Sergeant in der 3rd Armored Division. Es geht wohl darum, dass er sich mit seinen Kindern überworfen hat und daher nach einer Möglichkeit sucht, sein Vermögen nach seinem Tod jemand anderem zu hinterlassen, vielleicht einer unehelichen Tochter in Deutschland. Mehr hat man mir nicht gesagt. Ich bin in diesem Fall wirklich nur der Laufbursche. Er setzte wieder sein hintersinniges Grinsen auf. „Allerdings der Laufbursche mit dem Ticket für die erste Klasse und dem kostenlosen Europaaufenthalt.

    Falkan schüttelte verständnislos den Kopf.

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