Orchideen: Ratgeber Blumen und Garten

Von Red. Serges Verlag

Früher waren tropische Orchideen in Europa etwas ganz besonderes. Sie wurden direkt in den Regenwäldern gesammelt, mußten weite Schiffsreisen überstehen, waren dadurch extrem teuer und dann schwierig zu halten. Beides hat sich in den vergangenen Jahrzehnten geändert.
Ratgeber Orchideen
Orchideen sind sehr schnell zu einer der beliebtesten Hauspflanzen geworden. Es gibt viele verschiedene Orchideen Arten und noch mal so viele Hybride, weshalb jeder in der Lage ist, seinen eigenen Geschmack in einer der zahlreichen Orchideen wieder zufinden. Orchideen sind außerdem mit der richtigen Pflege die Bewässerung, Licht, Luft und die Düngung beinhaltet nicht schwer zu haltende Pflanzen. Obwohl viele Orchideen Typen kälteres Klima bevorzugen, lassen sich viele bei Zimmertemperatur hervorragend zum Blühen bringen. 

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Serges Medien
• Erscheinungsdatum: 30. Aug. 2013
• ISBN: 9783942343008

Buchvorschau

Impressum

Copyright © Jörn Pinske, 2012

Serges Verlag GmbH & Co. KG., Solingen

ISBN (EBOOK) 978-3-942343-00-8

www.eco-verlag.de

Bildnachweis: alle Bilder - Jörn Pinske, Celle

Alle Rechte vorbehalten!

Was sind Orchideen und wo wachsen sie?

Nicht alle Orchideen

wachsen in den Tropen,

sondern auch im Garten

Was sind eigentlich Orchideen?

Lalocattleya Binosa

Orchideen sind wahrscheinlich die artenreichste Familie aller Blütenpflanzen, gegen 900 Gattungen mit insgesamt mehr als 30.000 Arten sollen es sein. Die Zahl der Kreuzungen, sowohl zwischen den Arten und Gattungen, die seit fast 200 Jahren in der Züchtung, aber auch natürlich entstanden sind, erweitert diese Zahl noch erheblich. Die außerordentliche Vielfalt der Orchideenblüten, bizarre Formen, unterschiedliche Farben und Größen lassen sich trotz der Vielgestaltigkeit auf einen vergleichsweise einfachen „Blütenbauplan" zurückführen. Sehr ähnlich der Gliederung der Blüte einer Lilie mit zwei X drei Blütenblättern. Wobei bei allen Liliaceae der Fruchtknoten oberständig ist, also über dem Ansatz der Blüten- und Staubblätter. Bei allen Orchideen ist der Fruchtknoten dagegen unterständig.

Eigentlich ganz einfach

Was die Orchideenblüte gegenüber der Blüte der Lilien ebenfalls unterscheidet, ist die zygomorphe (unregelmäßige) Gestalt der Blüte, d. h., dass die obere Hälfte der Blüte von der unteren prinzipiell abweicht, sowohl bei den Blüten- als auch den Staubblättern. Bei Orchideen hat die überwiegende Zahl der Gattungen nur ein einziges Staubblatt. Für die Pflege hat es keine Bedeutung. Nur wer Orchideen züchten will, obwohl man im Sprachgebrauch „Züchten" und Kultivieren häufig verwechselt, wird sich ausgiebig mit der Botanik beschäftigen müssen. Auch weiß man heute viel mehr über die Genetik als noch im letzten – bzw. im vorletzten Jahrhundert. Trotzdem wahren die Orchideen noch viele Geheimnisse. Und die Züchtung wird noch manche Überraschungen bringen, neben Farbe und Form ist heute z. B. der Duft ein Ziel der Züchtung. Die Blüte wird durch die Lippe geprägt. Interessanter ist allerdings die Säule (Gynostemium). Hier sind Staubblätter und Stempel zu einem Organ verschmolzen

Bauplan einer Orchidee

Orchideen haben zygomorphe (unregelmäßige) Blüten, das heißt, dass die Blüte nur in zwei symmetrische Hälften geteilt werden könnte. Was Orchideen sonst noch an Besonderheiten auszeichnet, ist schnell gesagt. Sie haben eine Säule, das so genannte Rostellum und zwei, selten mehr Pollinien und vor allem immer eine Lippe. Die Lippe kann sehr einfach sein oder noch einen Sporn in der Verlängerung aufweisen. Die Öffnung zum Sporn liegt direkt vor der Säule. Ein Insekt, das in den Sporn einzudringen versucht, angelockt durch Nektar oder Form und Farbe der Lippe, wird an den Klebkörper der Pollinien stoßen und trägt ihn zur nächsten Blüte fort. Doch muss man das eigentlich alles wissen, um Orchideen zu pflegen? Eindeutig „Nein", es ist nur interessant.

Säule und Pollen

Bifrenaria harrisoniae

Cypripedium calceolus, der heimische Frauenschuh

Versprechen auf Sex

Orchideen versuchen auf vielfältige Weise zur Bestäubung zu gelangen. Sie locken mit falschen Versprechen (Nektar), imitieren Insekten (Mimikry), indem sie sich als paarungsbereite Weibchen ausgeben (Oncidium). Andere entwickeln Pheromone, um damit den Duft weiblicher Insekten nachzuahmen und so liebestolle Männchen anzulocken. Auch der Frauenschuh ist raffiniert. Die Lippe (der Schuh) verspricht potenziellen Bestäubern reichlich Nektar. Doch löst er diese Versprechen nie ein. Statt Nektar ist der Rand des Schuhs nach innen gewellt und hat eine spiegelglatte Oberfläche. Insekten rutschen beim Landeversuch haltlos in den Hohlraum der Lippe. Die Innenseite ist mit einseitig