Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook570 Seiten2 Stunden

111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss: Reiseführer

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

New Orleans, einst in französischer, dann in spanischer und dann wieder in französischer Hand, hat eine spannende Geschichte und mischt das Unkonventionelle mit verschiedenen Traditionen. Dadurch findet man in dieser Stadt eine kulturelle Vielfalt wie in keiner anderen. Begleiten Sie die Autoren bei einem Spaziergang durch die Stadt zu 111 faszinierenden und spektakulären Orten. Lassen Sie die (Touristen-) Massen hinter sich und entdecken Sie den wahren Charakter dieser exzentrischen Stadt.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum30. Aug. 2016
ISBN9783960410690
111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss: Reiseführer

Ähnlich wie 111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss

Ähnliche E-Books

Reisen – Vereinigte Staaten für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für 111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss - Michael Murphy

    111 Orte in New Orleans, die man gesehen haben muss

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Michael Murphy und Sally Asher

    © der Fotografien: Sally Asher, außer

    Seite 13: Das Abita Mystery House © Derek Hibbs;

    Seite 127: Gemälde von Leah Chase mit Genehmigung des Künstlers Rise Delmar Ochsner

    © Covermotiv: shutterstock.com/OZaiachin

    Deutsche Fassung: Monika Elisa Schurr

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-069-0

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_813 Royal Street |

    Mutter Courage

    2_Das Abita Mystery House |

    Kleiner Switch zum Kitsch

    3_Aidan Gill for Men |

    Nicht mit mir, sagt der Barbier

    4_Algiers Point |

    Over da River

    5_Angelo Brocato |

    Cannoli, Spumoni, Strawberry

    6_Die Antenna Gallery |

    Motor der Avantgarde

    7_Das Bacchanal |

    Feiner Tempel im Fackelschein

    8_Die Batture |

    Auf Kante

    9_Das Bottom of the Cup |

    Schicksal in der Teetasse

    10_Das Bourbon Orleans Hotel |

    Notfallkoffer und Totentänze

    11_Die Boutique du Vampyre |

    Komplettbedarf für Untote

    12_Die Büchervilla |

    Traumhaus für Bibliophile

    13_Die Burlesque-Schule |

    Tanz dich frei

    14_Die Casa Borrega |

    Exzentrikerschrein mit Camarones

    15_Checkpoint Charlie’s |

    Die Schleuder-Gang

    16_Der Claiborne Corridor |

    Mahalia unter Brücken

    17_Das Cornstalk Hotel |

    Elvis und die Polterazzi

    18_Der Crescent Park |

    Hinterm rostigen Regenbogen

    19_Das DBC |

    Drive-thru-Daiquiris

    20_Das Dew Drop |

    Die älteste Jazz Hall der USA

    21_Dr. Bob Folk Art |

    Bevor der Künstler stirbt

    22_Das Eiffel Society |

    Der letzte Tango aus Paris

    23_Elizabeth’s Restaurant |

    Das Beste aus Bacon

    24_Escape My Room |

    Ich will hier raus!

    25_Die EvacuSpots |

    Männchen gegen den Sturm

    26_F & F Botanica Spiritual Supply |

    Vodoo, Wachs, gesegnetes Reh

    27_Fats Dominos Haus |

    Hier wohnte der Vater des R&B

    28_Faulkner House Books |

    Bücherhimmel ohne Bestseller

    29_Fifi Mahony’s |

    Was glitzert und glamourt

    30_Der Frenchmen Art Market |

    Herrenfliegen und Hühnerfüße

    31_Das Freret Street Boxing Gym |

    Faustschläge und fesche Queens

    32_Der Gator Run |

    See you later

    33_Der Gebetsraum der St. Louis Cathedral |

    Wär doch gelacht

    34_Das Germaine Cazenave Wells Mardi Gras Museum |

    Austern Rockefeller mit Pailletten

    35_Das Grab der Puffmutter |

    Josie Arlington lehrt »Morales«

    36_Das Grab des unbekannten Sklaven |

    Namenlos, gesichtslos, besitzlos

    37_Greg’s Antiques |

    Der etwas andere Preisschock

    38_Die Grotte von St. Roch |

    Eine Kapelle mit Herz … und Füßen und Gehirnen

    39_Hansen’s Sno-Bliz |

    Satsuma bis Hochzeitstorte

    40_Der Hare Krishna Temple |

    Jenseits fleischlicher Begierden

    41_Das Haus von Lafcadio Hearn |

    Hier schlief der Erfinder von New Orleans

    42_Das Haus von Norma Wallace |

    Ein historisches Hurenhaus

    43_Das Haus von Sam the Banana Man |

    Fluch und Segen

    44_Das Healing Center |

    In mystischer Mission

    45_Der Holt Cemetery |

    Das unbekannte Grab des bekannten Vater des Jazz

    46_Der Hong Kong Food Market |

    Ein Regenbogen aus Vietnam

    47_Das House of Broel |

    Damit die Braut was zu küssen hat

    48_Das House of Dance & Feathers |

    Indianer mit Street Cred

    49_Die Ignatius-J.-Reilly-Statue |

    Anzeichen schlechten Geschmacks

    50_James H. Cohen & Sons |

    Soldaten im Einkaufswagen

    51_Der Jazz Brunch im Atchafalaya |

    DIY Bloody Marys

    52_Die Jazz Collection |

    Menagerie aus Messing

    53_Die Kacheln |

    Ju-törp, Mai-län, Ttschop-ah-tu-les

    54_Kajakfahren auf dem Bayou |

    Paddeln mit Pelikanen

    55_Kermit’s Mother-in-Law Lounge |

    Die Bar des »Emperor of the Universe«

    56_Der Kettensägenbaum |

    Wiedergeburt einer Eiche

    57_Killer Poboys |

    Junge, Junge!

    58_Die Kneipenmeile |

    Abendfüllend bis zum Rand

    59_Die Kunst im Dooky Chase |

    Diese Wände können sprechen

    60_Das Labyrinth |

    … im Audubon Park

    61_Der Lakefront Airport |

    Machenschaften und Gemächt

    62_Die LaLaurie Mansion |

    American Horror Story

    63_Langlois Culinary Crossroads |

    Kreolisch kann ich auch

    64_Die Lebenseichen |

    Als hier sonst noch nichts stand

    65_Le Musée de f.p.c. |

    Farbig und frei

    66_Das Le Pavillon Hotel |

    Baden gehen mit Napoleon

    67_Le Petit Théâtre du Vieux Carré |

    Kleines Theater, große Geschichte

    68_Little Gem Saloon |

    Nach 100 Jahren wieder Jazz

    69_Der Louis Armstrong Park |

    300 Jahre Rhythmus

    70_Die Magnolia Bridge |

    Opfer, Orgien, dröhnende Beats

    71_Magnolia Lane Plantation |

    Glasflaschen, Geister, Galgenbaum

    72_Marigny Opera House |

    Ballettschuh meets Beyoncés Schwester

    73_Meyer the Hatter |

    Sie achten ja nicht auf die Schuhe

    74_Miss Claudia’s |

    Die Kunst der Maskerade

    75_Die modernen Wasserspeier |

    Sado-Kobold im Aufwärtstrend

    76_Das Musée Conti Wax Museum |

    Muffig, modrig, morbide

    77_Das Museum of Death |

    Hitler und Höschen

    78_Musicians’ Village |

    Wiedergeburt des Grooves

    79_Das New Canal Lighthouse |

    Frühe Frauenpower

    80_The New Movement Theater |

    Lacher und Luftnummern

    81_Die New Orleans Street Gallery |

    Street-Art für den Neustart

    82_NOLA Brewery |

    Hopfen, Gerste und Funk

    83_One Eyed Jacks |

    Die vielen Leben des Burlesque

    84_Our Mother of Perpetual Help |

    Kapelle zwischen Kolossen

    85_Das Pagoda Café |

    Ham und Happenings

    86_Der Perlenbaum |

    Ein großer Wurf

    87_Die Piazza d’Italia |

    War das Dalí?

    88_Die Pontalba Buildings |

    Vermächtnis der eBay-Baroness

    89_Das Prytania Theatre |

    Die Show stiehlt der Inhaber

    90_Die Rebirth Statue |

    Freudengeheul und Wiedergeburt

    91_Ricca’s Architectural Sales |

    Jenseits der Abrissbirne

    92_Der Roman Candy Cart |

    Süßes auf Spazierfahrt

    93_Das Roosevelt Hotel |

    Ein ehrenwertes Haus

    94_Rosalie Alley |

    Voodoo live

    95_Sacred Grinds |

    Endstation Dirty Zombie

    96_Das Southern Food and Beverage Museum |

    Beignet, Crawfish, Jambalaya

    97_Die spanischen Ställe |

    … die weder spanisch waren noch Ställe

    98_St. Expedite |

    Der eilige Heilige

    99_St. Roch Market |

    Frischmarkt mit Cajun Cuisine

    100_Die Steamboat Houses |

    Da machen Sie Bullaugen

    101_Die Straßenmusiker |

    Wenn es laut wird in der Royal Street

    102_Das Studio Inferno |

    Kein Warten auf Gaudet

    103_Das Tattoo Museum |

    Ode an die Tinte

    104_Die Uferdenkmäler |

    Alte, Nackte, leider Unvergessene

    105_Das Umbrella Girl |

    Doch denkste!

    106_Das Ursulinenkloster |

    Tanz der Vampire

    107_Das Villalobos Rescue Center |

    Rettung für Hundeleben

    108_Die Whitney Plantation |

    Amerikas erstes Sklaven-Museum

    109_Yvonne LaFleur |

    Vornehm und phantastisch

    110_Zephyr Field |

    Baseball extracool

    111_Der Zulu Social Aid & Pleasure Club |

    Hier fliegt was aus dem Kokosnest

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    In New Orleans sind Sie so weit von den USA entfernt wie nur irgend möglich, ohne das Land verlassen zu müssen. Die historischen französischen und spanischen Häuser, die alten Villen, die absurd schmalen, hohen »shotgun houses« verleihen der Stadt ein erdiges, zugleich filigranes, unwirkliches Flair, wie Sie es sonst nirgends finden.

    Hier kam der Jazz zur Welt; hinzu gesellten sich Cajun, Zydeco, Blaskapellen, Blues und Bounce – auch klingen tut diese Stadt wie keine andere. Besucher kommen wegen der einzigartigen Cajun- und Creole-Küche; die Geschichte der »Big Easy« – voller »plaçage«, »coartación« und Voodoo – lässt New Orleans erscheinen wie eine ewige, etwas pubertäre Rebellin.

    Hier geht es weniger um Konsum als um – nicht selten skurrile – Erfahrungen. Stürzen Sie sich ins Getümmel und machen Sie einfach mit! Irgendwo findet immer eine Parade oder ein Festival statt; »Jazz Fest« und »Essence« allein ziehen je eine halbe Million Menschen an. Zu Ostern finden drei Paraden statt, zu Halloween drei Vampirbälle. Darüber hinaus gibt es exotische Events wie den Red Dress Run, bei dem ein Mini-Marathon in roten Kleidern absolviert wird, gesponsert von den Hash House Harriers, der »Trinkergruppe mit laufendem Problem«.Wer das Glück hat, vom Unglück eines anderen zu profitieren, nehme an einer Beerdigungs-Parade teil; selbige gelten als typischste Kunstgattung der Stadt. Und dann gibt es da noch den Wahnsinn des Mardi Gras. Wochenlang sieht man neben den Umzügen der Zulus und Muses auch Hundeparaden oder Paraden mit puppenhausgroßen Festwagen an Fahrrädern.

    Wir widmen uns weniger bekannten Ecken, ziehen die versteckte Grotte auf dem St. Roch Cemetery dem Grab der Marie Laveau vor – oder das quirlige Hinterhofmuseum dem staatlichen. Am besten jedoch erlebt man die Stadt, indem man selbst herumstöbert. Nehmen Sie die hier versammelten Porträts als Ausgangspunkte – und erobern Sie New Orleans als informierter Flaneur.

    Zum Vollbild

    1_813 Royal Street

    Mutter Courage

    Im Herzen des French Quarter liegt dieser Bungalow, erregt aber kaum Aufmerksamkeit. Auch in Reiseführer hat er es nicht geschafft. Und doch könnte es sich gut um eines der wichtigsten Häuser von New Orleans handeln.

    In den 1920ern war Vieux Carré ein heruntergekommenes Viertel, für viele ein Fall für die Abrissbirne. Elizabeth Werlein jedoch, ursprünglich aus Michigan, hatte einen Narren am French Quarter gefressen, sogar in seiner verblichenen Pracht. Seit sie nach New Orleans gezogen war, hatte sie von sich reden gemacht – als Wortführerin der Suffragetten-Bewegung, Organisatorin der Philharmonic Society, PR-Direktorin der Kinokette Saenger. Doch all dies wurde noch übertroffen, nachdem sie eines Tages am Haus 813 Royal Street vorbeikam. Das historische Gebäude war abgerissen und durch einen Neubau im kalifornischen Stil ersetzt worden. Entsetzt setzte Elizabeth alle Hebel in Bewegung, um zu retten, was vom historischen Quarter übrig war.

    Info

    Adresse 813 Royal Street, New Orleans, LA 70116 | Tipp Die Jurisdiktion des VCC endet an der Esplanade Avenue, N Rampart Street, Iberville Street und Decatur Street. Daher sehen Sie moderne Fassaden (wie etwa bei Peaches Records oder H&M) auf der Flussseite der Decatur Street und in der Canal Street.

    Zwar gab es 1925 bereits eine Vieux Carré Commission (VCC), zuständig für den Schutz des Viertels, aber sie war ein zahnloser Papiertiger. Nach Jahren zähen Durchhaltens erwirkte Elizabeth 1936 bei der Louisiana Legislature eine Verfassungsergänzung, die dem VCC die Möglichkeit gab, Änderungen an jahrhundertealter Architektur im Viertel zu verbieten. 1939 hatte Elisabeth die Stadt so weit, dass Abrissgenehmigungen nun über den Schreibtisch der Kommission gingen.

    Als One-Woman-Crew mit Befehlsgewalt über alle Birnen drängte die resolute Dame Hauseigentümer, ihre Häuser zu sanieren, bekämpfte Architekten, wenn sie etwa versuchten, Schmiedeeisen durch anderes Material zu ersetzen, und brachte die einflussreichsten Bürger dazu, sich mit zu engagieren, um das Vieux Carré zu erhalten. So rettete Mutter Courage das French Quarter – und New Orleans davor, zur beliebigen US-Stadt herabzusinken.

    In der Nähe

    Die Boutique du Vampyre (0.04 km)

    Das Bourbon Orleans Hotel (0.09 km)

    Das Cornstalk Hotel (0.11 km)

    Faulkner House Books (0.14 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Zum Vollbild

    2_Das Abita Mystery House

    Kleiner Switch zum Kitsch

    zurück

    Bei den meisten Roadside-Attraktionen erhaschen Sie einen Blick auf genau das, was auch immer den Hingucker darstellen soll – die zehn Cadillacs der Cadillac Ranch bei Amarillo, Lucy den Elefanten in New Jersey oder die lebensgroßen Skulpturen der Dinosaurier in Cabazon, Kalifornien. Dann haben Sie das Ding abgehakt. Finito. (Hinweis: Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht damit, rauszufinden, was »The Thing« in Arizona ist – nämlich keinen müden Dollar Eintritt wert.) Betreten Sie jedoch das Abita Mystery House durch eine Tankstelle aus den 1930ern, beginnt das Abenteuer erst.

    Weniger als eine Stunde Fahrt von Central New Orleans gelegen, hat das Haus der Mysterien bereits Ableger in Form von weiteren Gebäuden gebildet, jedes mit seinen eigenen Themen-Exponaten von Straßenrand-Träumen – oder -alpträumen: Sie können Sammlungen von Kämmen oder alten Nummernschildern bestaunen, einige Runden an Arcade-Automaten spielen (einschließlich eines Automaten, der komplett aus Eisstielen besteht) oder per Knopfdruck Miniatur-Dioramen zum Leben erwecken – das einer Jazz-Beerdigung etwa.

    Info

    Adresse 22275 LA-36, Abita Springs, LA 70420, Tel. +1 985.892.2624, www.abitamysteryhouse.com | Öffnungszeiten täglich 10–17 Uhr | Tipp Solange Sie nahe Abita Springs weilen, machen Sie halt bei Abita Beer’s Tasting Room, um sich herumführen zu lassen (166 Barbee Road, Covington, LA 70433). 1986 gegründet, ist Abita Brewing Company die älteste und größte Craftbeer-Brauerei im Südosten und eine der ältesten der USA. Das Bier ist das mit Abstand beliebteste in der Region; produziert werden fast zweieinhalb Millionen Liter im Jahr.

    Weiter hinten lockt ein silberner Airstream-Wohnwagen, den eine fliegende Untertasse gerammt haben soll, oder ein Haus, das unzählige Bruchstücke von Kacheln, Keramik und Spiegeln bedecken – »Haus der Scherben« genannt. Drinnen reichen die Absonderlichkeiten von einer steinalten Fahrradkollektion bis zu einem skurrilen Ungetüm sondergleichen: »Bufford the Bassigator«, eine bald sieben Meter lange Chimäre aus Fisch und Alligator.

    Der Schrein zu Ehren geschmacklicher Verwahrlosung ist das Werk von John Preble. Der Lehrer und Künstler war 50 Jahre alt, als er sein Lebenswerk, die Anhäufung schräger Andenken, öffentlich ausstellte. Das Haus ist auch als UCM Museum bekannt, »Unusual Collections and Mini-town«. Wir vermuten jedoch, der Name müsse ausgesprochen werden wie folgt: »you-see-em-mu-se-um«.

    In der Nähe

    Das Dew Drop (13.74 km)

    Der Lakefront Airport (48.98 km)

    Das New Canal Lighthouse (50.53 km)

    Das DBC (53.57 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Zum Vollbild

    3_Aidan Gill for Men

    Nicht mit mir, sagt der Barbier

    zurück

    Wundern Sie sich angesichts der Reihen von haargenau arrangierten Pflegeprodukten nicht zu sehr, wenn Sie einen der beiden Friseurläden von Aidan Gill in New Orleans betreten. In den Worten von Inhaber Gill kommen sie bewusst »unverschämt männlich« daher.

    In den 1960ern fiel dem gebürtigen Dubliner auf, dass Barbiere zugunsten von Unisex-Salons rapide im Schwinden begriffen waren, und er beschloss, die jahrhundertealte Tradition zu retten. Seinen ersten Laden eröffnete er 1990. Heute ist er der unumstrittene Hero der Herrensalon-Renaissance. Sein Laden in Magazine Street ist beredter Zeuge: Alle Stühle sind Vintagemodelle von Koken oder Koch; die Spiegel, Vitrinen und Bars haben alle eine Geschichte – und einen Zweck. Im Hinterzimmer (dem Sanctissimum) lässt sich die Kundschaft von Gills Markenzeichen-Rasur »Shave at the End of the Galaxy« verwöhnen, wobei sie sich wahlweise an einem Whiskey oder Guinness vom Fass labt, diverse Playboys durchblättert oder Gills Kollektion mörderischer Klingen bestaunt, während im Verlauf der Prozedur sieben Handtücher aus einer Dampfbügelmaschine von 1910 gezogen werden, die – keine Bange – auf Elektrizität umgestellt wurde.

    Info

    Adresse 2026 Magazine Street, New Orleans, LA 70130, Tel. +1 504.587.9090, www.aidangillformen.com | Öffnungszeiten Mo–Mi und Fr–Sa 10–18 Uhr, Do 10–19 Uhr, So 12–18 Uhr | Tipp Ladys gönnen sich eine Verwöhnrunde, während der Göttergatte bei Aidan Gill ist: Spazieren Sie ein paar Türen weiter zu Trashy Diva (2048 Magazine Street), einer gehobenen lokalen Vintage-Boutique (mit eigener Linie), deren Fans hier mit der Treue und Verzückung von Sektenmitgliedern shoppen.

    Ersteigerte Vintage-Memorabilien mit Friseurhintergrund rettet Gill davor, als Konversationshilfe in Privatbädern zu enden. Auch käufliche, nicht minder handverlesene Stücke stellt er aus: Schaum, Pinsel, Rasierriemen aus Rindsleder, Aftershaves sowie eine eigene Equipment-Linie. Was Sie nicht finden werden, sind bessere Hälften, die ihrem Göttergatten begeistert Frisuren aufschwatzen. Gill pflegt eine höfliche, wenngleich strikte No-Woman-Politik. Trollt sich die Dame nicht, wird das Paar der Tür verwiesen. Mit seinem Expertenblick vereint Gill griffsicher Tradition

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1