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111 Orte in Trier, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in Trier, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in Trier, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook575 Seiten5 Stunden

111 Orte in Trier, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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Über dieses E-Book

Wieso gibt es die einzigartige Porta Nigra doppelt? Wer spielt in der Klosterkirche Basketball? Wo steht das Klavier für Jedermann? Und weshalb hat eine Kirche Hakenkreuzfenster?
Entdecken Sie 111 übersehene und unerhörte, verblüffende und verführerische Orte in Trier. Sie werden sich wundern – vor allem wenn Sie dachten, dort schon jeden Stein zu kennen …

Trier ist mehr als uralt. Römer, Ruinen und Relikte sind nur ein Teil der Anziehungskraft der ältesten Stadt Deutschlands. Entdecken Sie architektonische Eigentümlichkeiten, skurrile Skulpturen, versteckte Parks und gastronomische Geheimnisse. »In Würde altern« bekommt in Trier eine neue Bedeutung. Sehen Sie die Stadt aus neuen Perspektiven.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum8. Juli 2016
ISBN9783960410553
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    Buchvorschau

    111 Orte in Trier, die man gesehen haben muss - Peter Bieg

    111 Orte in Trier, die man gesehen haben muss

    Peter Bieg und Maximilian Staub

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2017

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Peter Bieg

    © der Fotografien: Maximilian Staub, außer Kapitel 3, 38, 98, 101, 105: Patrick Beer

    © Covermotiv: depositphoto.com / Markovskiy

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-055-3

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Die Abtei St. Maximin |

    »Mehr-Zweck-Halle«

    2_Die Affen auf dem Brunnen |

    Hintergründige Abgründe

    3_Die alte Reichsbahndirektion |

    Stattlich, staatlich, staatsanwaltschaftlich

    4_Der Aquarienverein |

    Wo sich die Fische küssen

    5_Die Bagelsisters |

    Leckereien mit Mut zur Lücke

    6_Der barocke Lesesaal |

    Prächtige Lernatmosphäre im Priesterseminar

    7_Die Bastion Südallee |

    Standhaft durch die Jahrhunderte

    8_Der Bibliothekslöwe |

    Wie kommt Simba hierher?

    9_Die Biewerer Turnhalle |

    Hier zog die NSDAP ihren Nachwuchs heran

    10_Das Bilderhaus |

    Biblischer Comic in der Sternstraße

    11_Der Bischof-Stein-Platz |

    »Ich bin mal kurz um die Ecke ...«

    12_Der Bolzplatz |

    Kicken ohne Schnickschnack

    13_Das bronzene Trier |

    Innenstadt zum Anfassen

    14_Die Bronzetafel |

    Versteckter Mittelpunkt

    15_Der Brunnenhof |

    Die schönsten Wände der Stadt

    16_Das Burgeramt |

    Berliner Fleischklopse erobern Trier

    17_Das Café Mohrenkopf |

    Mehr als 20 Kuchen seit mehr als 80 Jahren

    18_Das Café Momo |

    Graue Männer unerwünscht

    19_Der Caspary-Park |

    Erholung für Brauer, Bewohner, Bewegte

    20_Das Castelnau-Gelände |

    Nur die Straßennamen sind noch in französischer Hand

    21_Das Chibi-Ya |

    Tokioter Hausmannskost in der Trierer Fußgängerzone

    22_Das CubiCulum |

    Fusionsküche – unterirdisch gut!

    23_Das Delikat |

    Mehr als nur Frühstück

    24_Das doppelte Panorama |

    Skyline mal zwei auf der »Bitburger«

    25_Die Doppelvilla |

    Die falsche Porta Nigra

    26_Das Drachenhaus |

    Verspätete Feuerspeier als Namensgeber

    27_Das ehemalige Café Lübke |

    Dornröschen wartet auf einen solventen Prinzen

    28_Das ehemalige Leprosorium |

    Letzte Heimat für Leprakranke

    29_Der Eingang zum Dombering |

    Hinter diesem Tor galten eigene Regeln

    30_Das Einzigart |

    Auswahl und Azubis als Alleinstellungsmerkmale

    31_Die Eisenbüste |

    Zwangsversetzte Skulptur

    32_Das eiserne A |

    Mahnmal gegen die Arbeitslosigkeit

    33_Das Eiserne Haus |

    Stählern, grün, herausragend

    34_Der Eremitenfels |

    Wohin ist der Einsiedler verschwunden?

    35_Das Exzellenzhaus |

    Exzellente Bedingungen für Kunst und Kultur

    36_Der Felsenpfad |

    Kilometerlang am Hang entlang

    37_Das Franzensknüppchen |

    Küsse folgen auf Kanonen

    38_Die Französische Siedlung |

    Schwarzwaldhäuser in Trier-Nord

    39_Das Funky Abbey |

    Hochprozentig sündigen unter dem Jesuskreuz

    40_Die Gassen am Dom |

    Krimikulisse mit historischem Hintergrund

    41_Das Gasthaus Crames |

    Unverwüstlich gemütlich

    42_Die Geel Box |

    Julius Cäsar wacht über steinerner Hose

    43_H 725 |

    Ein Hinweis von ganz oben

    44_Der Handwerkerbrunnen |

    Zünftiges Wasserspiel mit Liebe zum Detail

    45_Das Herrenbrünnchen |

    Ur-Brunnen und Feierstube

    46_Der Hochbunker |

    Düsteres Mahnmal neben dem Rathaus

    47_Der Hospitienpark |

    Auszeit zwischen Bäumen und Geschichte

    48_Die Jugendstil-Kellerei |

    Wer braucht schon Champagner?

    49_Der Kaiserhammer Weiher |

    Verboten schön

    50_Der Klavierraum |

    Piano für alle

    51_Der Kreuzweg |

    Schleichweg mit Geschichte

    52_Der Kulturkiosk |

    Mini-Museum »to go«

    53_Die Kunstakademie |

    Im alten Schlachthof fließt heute Farbe statt Blut

    54_Das Küsterhaus |

    Älter geht es kaum

    55_Der Laokoon |

    Trauriger Wächter über den Campus

    56_Die Lokrichthalle |

    Hier wurden Dinosaurier repariert

    57_Das Long Vu |

    Hanoi und Mailand unter einem Dach

    58_Die Löwen-Apotheke |

    Flughafenterminal mit Stuckdecke

    59_Die Luke |

    Weise Worte und stählerner Schmuck

    60_Der Lulustein |

    Ganz schön mysteriös

    61_Das Lyrikfenster |

    Gedichte zum Mitnehmen

    62_Das Maarviertel |

    Rosi und der Rest

    63_Märklin Theisen |

    Tradition für große und kleine Kinder

    64_Die Mäuse im Dom |

    Wer findet die Nager im Gotteshaus?

    65_Moselkilometer 191 |

    Endlich mehr Leben am Fluss

    66_Der Musikbunker |

    Bass statt Bombenhall

    67_Der namenlose Brunnen |

    Anonymes Politikum neben dem Rathaus

    68_Die Neue Regierung |

    Gar nicht so trockene Verwaltung

    69_Das NewK3 |

    Eine Pommesbude am Himalaya?

    70_Der Olewiger Obelisk |

    Ägyptisches Denkmal für einen deutschen Mathelehrer

    71_Das Ossuarium |

    Fenster zu den Knochen

    72_Das Pegelhäuschen |

    Ein ausgedientes Schmuckstück

    73_Der Petrusbräu |

    Neues Bier nach alten Regeln

    74_Das Pfalzeler Herz |

    Besonderes Grab eines besonderen Bürgers

    75_Die Pfalzeler Viezkelter |

    Symbol alkoholischer Tradition

    76_Das Piranha |

    Die schönste Garage der Stadt

    77_Der Posthof |

    In die Breite gewachsener Prachtbau

    78_Die Pyramidenkirche |

    Ungewöhnlich angepasst

    79_Die Rosenvilla |

    Blumige Behausung des Trierer Gärtnerkönigs

    80_Das Rote Haus |

    Trierer Stolz in lateinischen Lettern

    81_Das Schammatdorf |

    Miteinander statt bloß nebeneinander

    82_Das Schirmgeschäft |

    Bei Gisa-Schirm ist Langlebigkeit Trumpf

    83_Die Siedlung Baltzstraße |

    Zeitreise ins rote Dorf

    84_Das Sonnenblumenhaus |

    Alte Pracht in neuem Gewand

    85_Die Spee-Gruft |

    Trier bedeutete die Pest für den berühmten Pater

    86_St. Ambrosius |

    Von der Reithalle zur Garage zum Gotteshaus

    87_St. Martin |

    Was machen die Hakenkreuze in der Kirche?

    88_Die staatliche Weinbaudomäne |

    Warum so schüchtern?

    89_Die Sternwarte |

    Glänzende Aussichten auf der Universität

    90_Die Straßenbahnhaltestelle |

    Als Trier in Pallien zu Ende war

    91_Das Studentenwohnheim |

    Ora et labora sind in St. Martin Vergangenheit

    92_Das Tattoostudio Lonien |

    Es begann mit einer Prophezeiung

    93_Die Theaterwand |

    Kleines Glied, große Wirkung

    94_Thiels Burg |

    Mehrzweckfestung im Weinberg

    95_Tiergarten- und Altbachtal |

    Keine Spuren mehr von Tigern und Leoparden

    96_Der Trebetabrunnen |

    Weit gereistes Wasserspiel ohne Wasser

    97_Der Treppenturm |

    Ein einstiges Hinterhaus drängt sich nach vorn

    98_Der Trinkwasserbrunnen |

    Hintergründiges Multifunktionsgerät

    99_Die Tür zur Winterkirche |

    Das Portal ist eine eingängige Attraktion

    100_TUFA.topolis |

    Stadt mit Garten und eigenen Regeln

    101_Das Uni-Sportgelände |

    Triers Olympiapark

    102_Der Urban Place |

    Kleines Dreieck, unbegrenzte Möglichkeiten

    103_Das Verkehrsmuseum |

    Das kleinste Museum der Stadt

    104_Die Villa Wuller |

    Posen verboten

    105_Das Waldstadion |

    Hier reckt und streckt sich vornehmlich Unkraut

    106_Das Wasserband |

    Raum für Kreativität

    107_Das Wasserkraftwerk im Kylltal |

    Romantisches Rauschen

    108_Der Wasserturm |

    Blauer Blickfang

    109_Der Weg der Monolithe |

    Steinernes Kunstwerk mit pädagogischem Anspruch

    110_Das Weißebach-Denkmal |

    Krematorium statt Palastgarten

    111_Die Zeder am Kornmarkt |

    Hort der Unabhängigkeit

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Römerstadt, Domstadt, älteste Stadt Deutschlands. Trier ist eine Stadt mit Geschichte und Geschichten. Aber nicht jede Geschichte ist auch historisch. Modern, großstädtisch, überraschend – auch das ist Trier. Die Auswahl der Orte in diesem Buch ist im besten Fall vor allem eines – charakteristisch. Wussten Sie, dass in der Universitätsbibliothek ein Löwe haust? Wissen Sie, wo das Herz eines Heimatverbundenen begraben liegt? Können Sie sich vorstellen, was eine steinerne Computermaus im Trierer Dom zu suchen hat?

    Vor Ihnen liegt ein Potpourri von Brunnen, Plätzen, Straßen, Häusern, Lokalen, Kirchen und Kunstwerken. Entdecken Sie die Doppelgängerin der Porta Nigra. Feiern Sie ohne Spiegel und Smartphone in geheimnisvollen Gewölben. Schwitzen Sie im Trierer Olympiapark. Wandeln Sie auf den Spuren von Druiden und Einsiedlern. Steigen Sie in die Gruft eines berühmten Jesuiten.

    Ob Ur-Trierer, Neu-Trierer, Bald-Trierer, Teilzeit-Trierer oder Gast-Trierer: Die folgenden Seiten sollen Sie überraschen und inspirieren. Entdecken Sie neue Seiten an vermeintlich Altbekanntem. Verlassen Sie alte Wege, um Neues kennenzulernen. Finden Sie unterwegs selbst unbekannte Orte, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.

    Denn aller Sorgfalt in der Recherche und allem Bemühen um eine möglichst ausgewogene Auswahl zum Trotz bleibt diese Sammlung von Orten und Geschichten subjektiv, ohne Absolutheitsanspruch. Verstehen Sie dieses Buch weniger als letztgültiges Kompendium denn als Anregung für weitere, eigene Entdeckungen.

    Viel Vergnügen!

    Peter Bieg

    Zum Vollbild

    1_Die Abtei St. Maximin

    »Mehr-Zweck-Halle«

    Dass St. Maximin heute ganz offiziell eine »Mehrzweckhalle« ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn nichts anderes war das raumgreifende Gebäude in Sichtweite des Trierer Hauptbahnhofs schon immer – betrachtet man seine wechselhafte Geschichte, die mehr als 1.000 Jahre zurückreicht.

    Die Wurzeln von St. Maximin liegen in der Antike: Das Gelände wurde schon im 4. Jahrhundert als Gräberfeld genutzt. Auch der spätere Namensgeber Maximinus liegt hier, wie viele andere ehemalige Trierer Bischöfe, begraben. Ein erstes Benediktinerkloster entstand im 6. Jahrhundert, wurde aber von Normannen zerstört. Wiederaufgebaut im 10. Jahrhundert, diente die ausgedehnte Abtei gegen Ende des 16. Jahrhunderts als Schauplatz viel beachteter Hexenprozesse. Auf mehrere hundert Jahre der Ruhe folgte die neuerliche Zerstörung durch französische Truppen im Jahr 1674. Nach dem erneuten Wiederaufbau wurde der Bau nicht mehr lange vom Klerus genutzt: Unter französischer Besatzung löste sich das Kloster auf und diente fortan militärischen Zwecken.

    Info

    Adresse Maximinstraße 18, 54292 Trier | ÖPNV Bus 2, 3, 4, 7, 13, 30 sowie 81–87, Haltestelle Hauptbahnhof | Öffnungszeiten nur von außen zu besichtigen, Besichtigungen des Gräberfeldes auf Anfrage bei der Dominformation, regelmäßige Konzerte | Tipp In der Roonstraße, auf einer Grünfläche vor St. Maximin, steht das Europadenkmal. 1980 gestaltete der Trierer Bildhauer Jupp Zimmer den stilisierten Stier mit der auf ihm sitzenden Europa für das hier ansässige Bundesvermögensamt.

    Die Preußen nutzten die Gebäude später als Magazine, Pferdeställe und Kasernen, nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden Notunterkünfte.

    Heute zeugt nur noch die große ehemalige Hauptkirche von den einstigen Ausmaßen der Abtei. Die Westfassade mit den beiden Türmen war bis 1802 noch beeindruckender, damals hatte jeder Turm zwei zusätzliche Geschosse. Architekturhistoriker werten die rustikale Außenfassade mit großformatigen Steinquadern als Symbol für die Wehrhaftigkeit der mehrmals zerstörten Anlage.

    St. Maximin diente über die Jahrhunderte als Gräberfeld, Klosteranlage und Militärgelände. Seit 1995 findet unter der hohen Decke mit den markanten Strebepfeilern neben zumeist klassischen Konzerten auch der Sportunterricht einer benachbarten Privatschule statt. St. Maximin bleibt eine echte Mehrzweckhalle.

    In der Nähe

    Das Long Vu (0.15 km)

    Das ehemalige Café Lübke (0.24 km)

    Die alte Reichsbahndirektion (0.3 km)

    Die Neue Regierung (0.44 km)

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    Zum Vollbild

    2_Die Affen auf dem Brunnen

    Hintergründige Abgründe

    zurück

    Vordergründig ist der Petrusbrunnen ein Hort der Schönheit, Reinheit und Tugend. Vor einigen Jahren aufwendig renoviert, sprudelt im Herzen der Stadt das Wasser in dem pastellfarben strahlenden Becken. Löwen, Tauben, Schwäne und Putten tummeln sich auf den verschiedenen Etagen. Der achtseitige Brunnen ehrt Petrus, den Stadtpatron, der auf der zentralen Säule thront, und hält für die Bürger eine Botschaft bereit: »Glücklich das Gemeinwesen, wo die Klugheit das Zepter hält, wo die heilige Gerechtigkeit die Guten schützt und die Schuldigen mit dem Schwert richtet, wo der Starkmut im Unglück herrscht und die Mäßigung alles löblich lenkt« und weiter: »Aus diesen Tugenden fließt, dem Wasser aus der Quelle gleich, das Heil des Volkes und alles Gute für das Gemeinwesen.«

    Die vier Kardinaltugenden sind auch als Figuren Teil des Brunnens: Justitia symbolisiert mit einer Waage und dem strafenden Schwert Gerechtigkeit. Fortitudo, Symbol der Stärke, stemmt eine zerbrochene Säule. Temperantia steht für Mäßigung, trägt Wasser und Wein. Klugheit wird von Prudentia verkörpert, mit Spiegel und Schlange versehen. Auf den ersten Blick ist der 1595 vom Trierer Bildhauer Hans Ruprecht Hoffmann geschaffene Brunnen ein tadelloses Werk.

    Info

    Adresse Hauptmarkt, 54290 Trier | ÖPNV Bus 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 13, 81, 82, 83, 85, 87, Haltestelle Treviris | Öffnungszeiten frei zugänglich | Tipp Eine schmale Pforte unterhalb zweier Fachwerkhäuser führt in die Judengasse, die von der Fußgängerzone abbiegt. Die Gasse war im Mittelalter Zentrum des jüdischen Viertels der Stadt, die umliegenden Fachwerkhäuser stammen aus der Renaissance. Eine Gedenktafel erinnert an das Schicksal der Trierer Juden, die 1418 vertrieben wurden.

    Doch im Hintergrund der Tugenden tun sich Abgründe auf: Eine Gruppe von Affen verhält sich arg untugendhaft. Einer der Primaten genießt auf den ersten Blick bloß eitel seinen Anblick in einem Spiegel, den er in der rechten Hand hält. Mit der anderen Hand befummelt er sein bestes Stück. Ein anderer nutzt ebenfalls einen Spiegel – um in aller Ruhe sein eigenes Hinterteil zu inspizieren. Was der Dritte treibt, wird an dieser Stelle aus Jugendschutzgründen nicht weiter geschildert, aber zur persönlichen Betrachtung empfohlen. Wer die versauten Affen einmal entdeckt hat, geht nie mehr am Brunnen vorbei, ohne zu schauen, ob sie noch zu Gange sind.

    In der Nähe

    Die Löwen-Apotheke (0.03 km)

    Das Rote Haus (0.05 km)

    Das Bilderhaus (0.07 km)

    Das Lyrikfenster (0.07 km)

    Zur Online-Karte

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    3_Die alte Reichsbahndirektion

    Stattlich, staatlich, staatsanwaltschaftlich

    zurück

    Wie stattlich das ehemalige Verwaltungsgebäude der Reichsbahndirektion ist, sieht jeder auf den ersten Blick: Das Winkelgebäude am Balduinsbrunnen nimmt fast einen ganzen Block an der Ecke von Christophstraße und Ostallee ein. Rund 320 Räume enthält das Anwesen, gebaut von 1922 bis 1925. Nach dem Ersten Weltkrieg war Trier – im Gegensatz zu heute – ein wichtiger Standort der staatlichen Eisenbahn. Um die zahlreichen Bahnbeamten bahnhofsnah unterbringen zu können, entstand der Bau nach Plänen von Karl Albermann. Die Beamten arbeiteten nicht nur in der Reichsbahndirektion, zur Balduinstraße hin schließt der damalige Wohntrakt an das Hauptgebäude an. Die Bahner konnten von der Arbeit ins Bett fallen – und umgekehrt.

    Doch die Zeit der Eisenbahndirektion war kurz: Schon 1935 wurde das Netz im Südwesten wieder von Saarbrücken aus verwaltet, das Gebäude hatte seinen ursprünglichen Zweck verloren. Zur NS-Zeit wurde es zum Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), die im Keller Gefangene folterte. Meist ging es für die Häftlinge von hier direkt weiter zum Güterbahnhof – zum Abtransport in ein Konzentrationslager. Zahlreiche Informationstafeln im Treppenhaus erinnern an diese Zeit des Schreckens. Ebenso beachtenswert sind die architektonischen Details: Kleine Äpfel an den eisernen Treppengeländern, das Foyer mit seinen achteckigen Säulen, Knaben mit Eisenbahnmotiven als Wandreliefs – im Vergleich zur eher schlichten Außenfassade wurde im Inneren nicht an Spielereien gespart.

    Info

    Adresse Christophstraße 1, 54290 Trier | ÖPNV Bus 2, 3, 4, 7, 12, 13, 30, 81, 82, 83, 84, 85, 87, Haltestelle Balduinsbrunnen/Hbf | Öffnungszeiten Café Balduin Mo–Fr 8.30–18.30 Uhr, So 9–12.30 Uhr |

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