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111 Orte auf Rügen, die man gesehen haben muss: Reiseführer
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111 Orte auf Rügen, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook578 Seiten3 Stunden

111 Orte auf Rügen, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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Über dieses E-Book

Germanen, Slawen, Dänen, Schweden, Preußen, Nazis, Rotarmisten, Ossis, Wessis – sie alle versuchten und versuchen Deutschlands größte Ostseeinsel für ihre Zwecke zu nutzen. Unbeeindruckt davon kreisen die Adler über den Seen, säumen uralte Eichen die holprigen Wege zwischen winzigen Dörfern, weht der Meereswind durch die Ruinen einstmals prächtiger Bauten. Wenn Sie das verwunschene, geheime und an inspirierenden Geschichten reiche Rügen entdecken wollen, dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum13. Juni 2016
ISBN9783960410461
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    Buchvorschau

    111 Orte auf Rügen, die man gesehen haben muss - Maren Kaschner

    111 Orte auf Rügen, die man gesehen haben muss

    Maren Kaschner und Anselm Neft

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Gewidmet allen Rüganern, Rügenern und Hiddenseern, ohne die dieses Buch nicht entstanden wäre. Unser besonderer Dank geht an Jutta und Ille.

    © Emons Verlag GmbH // 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Anselm Neft

    © der Fotografien: Maren Kaschner, außer Kap. 109: Dr. Katrin Staude

    © Covermotiv: iStockphoto.com/GlobalIP

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-046-1

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Die Firma Hinz | Bergen

    Lebenskunst nach Kürschnerart

    2_Das Foyer des Klinikums | Bergen

    Schlingpflanzen im Inselkrankenhaus

    3_Die Graffiti-Wand | Bergen

    Eine verborgene Hall of Fame

    4_Die Kleiderkammer | Bergen

    Secondhand-Mode und soziales Netzwerk

    5_Der Nonnensee | Bergen

    Uralt und ziemlich jung

    6_Der Open Space »La Grange« | Bergen

    Kunst für alle

    7_Das Oswald-Seifert-Haus | Bergen

    Weisheit, Stärke, REWE

    8_Arkadia | Die Granitz

    Gartenarbeit zwischen grünen Bauwagen

    9_Der Bedarfshalt Seelvitz | Die Granitz

    Die beste Kulisse für Rügens Bäderbahn

    10_Das Cliff-Kultur-Kino | Die Granitz

    Im Bonzenfahrstuhl zum Cinema à la DDR

    11_Der Friedensberg | Die Granitz

    Mit Dr. Bittner auf 16 Stationen zum wahren Ich

    12_Der Mühlenpark | Die Granitz

    Von Halb-, Voll- und Neubauern

    13_Die Musterwohnungen | Die Granitz

    Aus Kraft durch Freude wird fit for fun

    14_Das Photohaus Knospe | Die Granitz

    Alles jubelt, alles lacht …

    15_Der Skatepark | Die Granitz

    Rügen rollt voll im Flow

    16_Die Strandhalle | Die Granitz

    Ein Pionier für Gaumenfreuden auf Rügen

    17_Beim Schwarzen Peter | Hiddensee

    Die Stelle, an der sich Hiddensee entzweite

    18_Die Einkaufsquelle | Hiddensee

    Meditation über den täglichen Bedarf

    19_Die Fotogalerie | Hiddensee

    Eine historische VIP-Lounge

    20_Das Haus Klaus | Hiddensee

    Schweben am alten Sehnsuchtsort

    21_Das Hexenhaus | Hiddensee

    Kaum verändertes Denkmal einer reichen Geschichte

    22_Die Homunkulus-Sammlung | Hiddensee

    Ein Zuhause für Hucks Puppen

    23_Das Hotelschiff »Caprivi '93« | Hiddensee

    Glanz und Elend eines Stillliegers

    24_Das Sagenland | Hiddensee

    Eine vertriebene Parallelgesellschaft

    25_Das Schwalbennest | Hiddensee

    Willi Bergers gesammelte Werke

    26_Das Zeltkino | Hiddensee

    Kino oder Karussell – die Tradition lebt weiter

    27_Der Border Shop | Jasmund

    Alter Schwede – diese Rentner schlucken was weg

    28_Die Brunnenaue Sagard | Jasmund

    Die kurze Blüte von Rügens erstem Kurbad

    29_Das ehemalige Kinderheim | Jasmund

    Geldgrab am Ostseestrand

    30_Der Fährhafen | Jasmund

    Honeckers fast geheimes Milliardenprojekt

    31_Das Grundtvighaus | Jasmund

    Kino im Mehrgenerationenhaus

    32_Das Haus Stubnitz | Jasmund

    Mit Tante Hedwig bis zum Filmriss

    33_Der Kreidesee | Jasmund

    Auf Fischtonnendeckeln am Minol-Turm vorbei

    34_Der Lenin-Stein | Jasmund

    Ein Treppenwitz der Geschichte

    35_Der Schlosspark Dwasieden | Jasmund

    Zwischen Marmorsäulen und Meereswellen

    36_Der Schwarzerlensumpf | Jasmund

    Rätselhafte Klänge und Bäume auf Stelzen

    37_Die Sendemasten | Jasmund

    Rügen Radios Reste

    38_Die sinnlose Treppe | Jasmund

    Bescheidene Zeugin einer dunklen Vergangenheit

    39_Der Waldpark Semper | Jasmund

    Was vom alten Tennisplatz am Hexenwald übrig blieb

    40_Das Alte Zollhaus | Mönchgut

    Die vergessene Schriftstellerin von Mönchgut

    41_Das ehemalige Pionierlager | Mönchgut

    Wo Wurstwettesser Fahnen grüßten

    42_Die Flinthörn | Mönchgut

    … müssen Männer mit Bärten sein

    43_Der Keramikladen | Mönchgut

    Im Zeichen des Tassenbaums

    44_Das Kiefernwäldchen | Mönchgut

    Die erste Überführung per Blutdiagnose

    45_Der Lotsenturm | Mönchgut

    Denkmal für einen ausgestorbenen Beruf

    46_Das Radlercafé | Mönchgut

    Ein Tempel für den (DDR-)Radsport

    47_Das Wandbild | Mönchgut

    Im wilden Pookistanien

    48_Die Zickerschen Berge | Mönchgut

    Die kleinsten Alpen Deutschlands

    49_Auto Dombrowski | Nordwest-Rügen

    Mehr Hubraum als ein Bierglas

    50_Das Branddenkmal | Nordwest-Rügen

    Ein schwarzer Störwürfel im Marktplatz-Idyll

    51_Die Bunkeranlage | Nordwest-Rügen

    Die ungewisse Zukunft des Raketenhügels

    52_Die Bushaltestelle | Nordwest-Rügen

    Taucherhelm von Meisterhand

    53_Das Gutshaus Streu | Nordwest-Rügen

    Wo sich Wehrmachtsoffiziere gegen Hitler verschworen

    54_Die Jugendstilbibliothek | Nordwest-Rügen

    Wider die Hässlichkeit der modernen Welt

    55_Die Kräuterschule | Nordwest-Rügen

    So muss denn doch die Hexe dran

    56_Die Kultur- und Wegekirche | Nordwest-Rügen

    Von Theologie bis Tango

    57_Die Liebesinsel | Nordwest-Rügen

    Liebe, Tod und frohe Ostern

    58_Der Parkplatz Schaprode | Nordwest-Rügen

    Die Outdoor-Garage von Hiddensee

    59_Die Rote Kugel | Nordwest-Rügen

    Rügen-Reggae auf der Hinterlandbühne

    60_Die Schwarzen Berge | Nordwest-Rügen

    Die Totenstadt des Wiedergängers

    61_Das Surfhostel | Nordwest-Rügen

    Stehbrettsegler an der Tikibar

    62_Der Tanzsaal »andernorts« | Nordwest-Rügen

    Dancing like it's 1978

    63_Der Vereinshafen | Nordwest-Rügen

    Klein, ruhig, herausragend schön

    64_Der Walderlebnispfad | Nordwest-Rügen

    Vom Röhrterminal zu den Mittelbreiten

    65_Die Fischkutter | Stralsund

    Im Zentrum des Fischbrötchenkriegs

    66_Das Heilgeisthospital | Stralsund

    Die Kranken, die Alten und die Armen

    67_Die Judenstele | Stralsund

    Denkmal einer fast vernichteten Kultur

    68_Das Kunst-Labor | Stralsund

    Die Stadt am See im alten Elektrizitätswerk

    69_Rednuslarts | Stralsund

    Kaffee, Keramik und Kultur

    70_Das Stadion | Stralsund

    Nicht schießen – Kühe!

    71_Die Wildtierauffangstation | Stralsund

    Und es gibt sie doch

    72_Die Alleen | Südwest-Rügen

    Arbeitsaufwendige Wahrzeichen der Insel

    73_Die alten Wegweiser | Südwest-Rügen

    Elegante Orientierungshilfe glanzvoller Gründertage

    74_Die Bootswerft Walhalla | Südwest-Rügen

    Renaissance der Holzboote

    75_CIRCUS EINS | Südwest-Rügen

    Moderne Kunst am klassizistischen Rondell

    76_Die Confiserie Schokolat | Südwest-Rügen

    Meister Steenvoordens süße Geheimnisse

    77_Der Eibengarten | Südwest-Rügen

    Ein poetisches Hoch auf die Natur

    78_Die Geistersiedlung | Südwest-Rügen

    Grabow-Stille am Meeresstrand

    79_Die Gruft derer von Putbus | Südwest-Rügen

    Wo wilde Männer Wache halten

    80_Das Gut Rosengarten | Südwest-Rügen

    Bio-Farm mit Landschaftspark

    81_Das Gutshaus Ketelshagen | Südwest-Rügen

    Warmer Empfang statt kalter Entzug

    82_Die Handwerkerhäuser | Südwest-Rügen

    Aus der Fremde in die Traufensiedlung

    83_Die Insel Vilm | Südwest-Rügen

    Promille und Paranoia unter romantischen Eichen

    84_Die Kapelle Bessin | Südwest-Rügen

    Ein achteckiger Magnet zu Erntedank

    85_Der Kunstort | Südwest-Rügen

    Im Reich des Misgajskischen Hasen

    86_Das Lebensgut Frankenthal | Südwest-Rügen

    Auf dem Weg zum guten Leben

    87_Der Obsthof Altkamp | Südwest-Rügen

    Santana für alle

    88_Palmer Ort | Südwest-Rügen

    Feuersteine am Südzipfel

    89_Die Prosnitzer Schanze | Südwest-Rügen

    Ein Ort mit fünf Kriegen auf dem Buckel

    90_Die Rügener Senfmanufaktur | Südwest-Rügen

    Gut gerührt und lang gereift

    91_Die Schirmeiche | Südwest-Rügen

    Ein Baum im Sielmann-Wettbewerb

    92_Das Technik-Modell-Museum | Südwest-Rügen

    Ein Mekka für Modellbau-Fans

    93_Das Theater Putbus | Südwest-Rügen

    Russendisko im Musentempel

    94_Das Votivschiff | Südwest-Rügen

    Jesaja 3,10

    95_Der Waldseilpark | Südwest-Rügen

    Schlafen in einem Baumhaus am Meer

    96_Der ehemalige Hafen | Wittow

    Der vergessene Umladeplatz im Hobbykeller

    97_Die Entsalzungsanlage | Wittow

    Der sparsame Trinkwasserlieferant des Dr. Plantikow

    98_Der Friedhof Altenkirchen | Wittow

    Die ewige Schlange der Alchemisten

    99_Der Galgenberg | Wittow

    Foltern und Töten als Beruf

    100_Der »Goldene Anker« | Wittow

    Im Sommer Mallorca, im Winter Kunstmuseum

    101_Die Großplattenbauten | Wittow

    Zwangsprivatisierte Häuser einer bankrotten Gemeinde

    102_Das Herrenhaus Lancken | Wittow

    Eine erstklassige Adresse für Spukforscher

    103_Die Jaromarsburg | Wittow

    Met für Vier

    104_Die Kreideverladebrücke | Wittow

    Nie genutzt und doch noch da

    105_Der Küstenschutzwald | Wittow

    Wo der gemeine Strandhafer wächst

    106_Die Landzunge Bug | Wittow

    Krieg und Frieden, Krieg und Frieden …

    107_Der Park Juliusruh | Wittow

    Schwedische Linden auf Dünensand

    108_Die Radarstation | Wittow

    Das scharfe Gehör unserer Beschützer

    109_Der Schiffsfriedhof | Wittow

    Robben, Wracks und Blumentöpfe

    110_Die Strandresidenz Aquamaris | Wittow

    Beauty, Wellness, Shantychor

    111_Die X-Buhne | Wittow

    Der beste Blick nach Hiddensee

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    70.000 Einwohner und jährlich über eine Million Touristen. Einsame Winter und überlaufene Sommer. Hohe Arbeitslosigkeit und boomende Seebäder. Idyllische Reetdachkaten und Großplattenbauten. Fast unberührte Natur und fragwürdige Autobahnprojekte. In den Sand gesetzte Millionen-Investitionen und erfolgreiche Initiativen. Schroffe Skepsis und echte Gastfreundschaft. Verbundenheit mit der Tradition und Offenheit für Neues: Die größte deutsche Insel – eigentlich handelt es sich um einen Archipel – hat noch viel mehr zu bieten als Kreidefelsen, lange Strände und die meisten Sonnenstunden im Jahr. Hier finden sich verdichtet auf 926 Quadratkilometern zahlreiche Zeugnisse, Fragen und Rätsel, in denen sich Geschichte und Gegenwart ganz Deutschlands eindrucksvoll widerspiegeln.

    Germanen, Wikinger, Slawen, Dänen, Schweden, Preußen, Franzosen, Nationalsozialisten, Kommunisten, SED-Funktionäre und NVA-Soldaten – sie alle kämpften um Rügen. Sie alle wollten den Archipel besitzen. Heute weht der Meerwind durch die Ruinen ihrer Burgen, Schanzen, Bunker und Pionierlager. Kinder spielen zwischen den Trümmern gesprengter Millionärsschlösser. Ein Seeadlerpaar kreist über dem Koloss von Prora. Und im Rügenschen Bodden schwimmen wieder Robben.

    Rügen hat bereits so viele Geschichten erzählt – und doch ist es immer wieder so, als ob es gerade erst damit beginnt.

    Wir wünschen Ihnen viel Freude und Inspiration beim Zuhören.

    Maren Kaschner und Anselm Neft

    Bergen

    Zum Vollbild

    1_Die Firma Hinz

    Lebenskunst nach Kürschnerart

    Der Name lässt es bereits ahnen: Die Firma Hinz bietet nicht ein spezielles Produkt oder eine klar definierte Dienstleistung an. Sie ist ein Gesamtkunstwerk, und der beste Titel dafür ist »Hinz«.

    Kürschnermeister Uwe Hinz und seine Frau Beate haben zwar auch Pelze im Angebot, aber heute tragen nur noch wenige Menschen bewusst die Felle meist eigens dafür gezüchteter Tiere. Etwas anderes sind die mangelhaft deklarierten Hunde- und Katzenfelle aus Asien, die vermehrt Winterjacken als vermeintlicher Kunstpelz verzieren. Aber derlei kommt den Hinzens nicht in den Laden. Stattdessen bieten sie an, was ihnen am Herzen liegt: von Hutmode über elegante Gehstöcke bis hin zu einem Pfeifen- und Tabakkabinett, in dem sich auch Meerschaumpfeifen und selbst gemischte Hausmarken wie Fürst Jaromar I (mit Ingwer und Honig) finden. Auch ein Sortiment an Tee, Wein und Whisky für kühle Inselabende führt die Firma Hinz – alles auf eigener Zunge getestet und für gut befunden.

    Info

    Adresse Bahnhofstraße 65, 18528 Bergen, www.firma-hinz.de | ÖPNV Bus 32, Haltestelle Sanakrankenhaus | Öffnungszeiten Mo–Fr 10–17.30 Uhr, Sa 11–13 Uhr, oder nach Absprache: Tel. 03838/252808 | Tipp Ein Sohn der Hinzens ist Musiker der überregional bekannten Bergener Thrash- und Hardcore-Band Cor. Unter anderem machten Cor mit der Platte »Schnack Platt orrer stirb« und ihrer DVD-Dokumentation einer Kubatour (»Acitud es lo que quente – Cuba Cor Libre«) von sich reden. Infos unter www.ruegencore.de.

    Eine weitere Leidenschaft des Paares sind Bücher. In ihrem zum Stöbern einladenden Geschäft finden sich vor allem Werke, die sich mit Rügen – seiner Geschichte, Geografie und Sagenwelt – auseinandersetzen. Auch ein großer Band über Bergen ist dabei: »In Achtsamkeit bewahren. Eine Liebeserklärung an meine Heimatstadt«. Er enthält Hunderte von Fotos aus Privatbesitz und wurde von Uwe Hinz persönlich verfasst. Wer etwas über Bergen wissen will, sollte also den heimatverbundenen Kürschnermeister fragen, der sich viele Jahre als Vorsitzender des Altstadtvereins und Ratsherr im kommunalen Parlament engagierte. Eine großartige Gelegenheit, mehr von ihm über Bergen zu erfahren, sind die wöchentlichen Stadtführungen. Hinz wirft sich dafür in die Bürgertracht des Jahres 1848 und trägt einen Stock, dessen Knauf den Kopf von »Bruder Mozart« darstellt. Was das »Bruder« soll, kann jede und jeder für sich selbst herausfinden.

    In der Nähe

    Das Foyer des Klinikums (0.22 km)

    Das Oswald-Seifert-Haus (0.22 km)

    Die Graffiti-Wand (0.65 km)

    Die Kleiderkammer (1.01 km)

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    Bergen

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    2_Das Foyer des Klinikums

    Schlingpflanzen im Inselkrankenhaus

    zurück

    Auf Rügen gibt es genau ein Krankenhaus. Schon deshalb ist das Sana-Klinikum sehenswert. Hier wird der Hiddenseer Herzinfarkt genauso versorgt wie die Putbuser Pneumonie oder der Binzer Beinbruch. In 280 Betten werden jährlich über 12.000 Patienten betreut. Dabei verbindet die moderne Architektur die Neubauten mit den früheren Bettenhäusern und dem neogotischen Backsteinbau der »Alten Chirurgie« zu einem stimmigen Gesamtensemble. Besonderes Glanzlicht ist das Atrium, das sich von den oft sterilen Eingangshallen anderer Krankenhäuser durch eine exzentrische Begrünung abhebt: Lianen ranken sich an Geländern über mehrere Etagen, übermannshoch wuchern die grünen Wedel aus Töpfen zur lichtdurchlässigen Glaskuppel. Auch zieht sich ein meterlanger Büchertisch durch die Halle, auf dem Patienten und Besucher nach Lektüre stöbern können.

    Als man im Sommer 1999 das Mauerwerk der »Alten Chirurgie« restaurierte, fand ein Bauarbeiter in einem Erker eine Flaschenpost. Der erhaltene Brief besagt: »Das Krankenhaus zu Bergen auf Rügen ist erbaut unter der Leitung des Maurermeisters Herrn Deysing in Bergen im Jahre 1862.« Es folgen die Namen von drei Polieren, 14 Gesellen, acht Burschen und acht Handlangern, wobei unter diesen einer als Wasser- und einer als Branntweinbeschaffer eingeteilt gewesen ist.

    Info

    Adresse Calandstraße 7, 18528 Bergen, www.sana-ruegen.de | ÖPNV Bus 32, Haltestelle Sanakrankenhaus | Tipp Noch mehr Grün (und Sitzgelegenheiten) bietet gleich nebenan der lauschige Waldpark Raddas.

    Heute gehorcht das Arbeitsleben anderen Gesetzen. Das Krankenhaus gehört zur Sana-Kliniken-AG und folgt so dem bundesweiten Trend zum privatisierten Krankenhaus, das schwarze Zahlen für die Aktionäre – in diesem Fall 28 Krankenversicherungen – schreiben soll. Heute heißt es nicht mehr »willst du sterben, geh nach Bergen«. Ob aber die Effizienzsteigerung den gestiegenen Wirtschaftsdruck, die schrumpfende Personaldecke sowie entkoppelte Dienstleistungen mit sinkenden Löhnen und geringeren Arbeitnehmerrechten kompensiert, bleibt eine heiß diskutierte Frage.

    In der Nähe

    Die Firma Hinz (0.22 km)

    Das Oswald-Seifert-Haus (0.24 km)

    Die Graffiti-Wand (0.86 km)

    Der Open Space »La Grange« (1.01 km)

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    Bergen

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    3_Die Graffiti-Wand

    Eine verborgene Hall of Fame

    zurück

    Hinter dem Parkhotel Rügen befinden sich inmitten idyllischer Wiesen zwei Seen. Hier lässt sich gut chillen, grillen – und auch malen. Am Rand des kleineren Sees erstreckt sich nämlich – durch Gesträuch dem Blick zunächst verborgen – eine über 100 Meter lange Mauer. Der zwei Meter hohe Betonzaun geht in eine zehn Meter hohe Fassade über. Beide Abschnitte sind mit Graffiti übersät. Im Sommer 2015 konnten beispielsweise eine überlebensgroße Darstellung von Marlene Dietrich mit ikonografischer Zigarettenspitze und ein eindrucksvoller roter Teufel samt Dreizack gesichtet werden.

    Es handelt sich um eine Hall of Fame – eine öffentlich zugängliche, legal besprühbare Wand (die Genehmigung dazu gibt es im Nachbarschaftszentrum Rotensee, 200 Meter weiter neben der Sparkasse). Solche Wände werden meist von Privatpersonen oder Firmen gestiftet, nicht zuletzt, um den künstlerischen Ausdruckswillen der Sprüherinnen und Sprüher auf diese Flächen zu begrenzen. Viele Städte und Kommunen stellen solche Wände aus dem gleichen Grund gerade nicht zur Verfügung: Sie folgen dabei der umstrittenen Broken-Windows-Theorie. Dieser zufolge begünstigen eingeworfene Scheiben weiteren Vandalismus und legal

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